Hi Moonchild,
Parallaxenwinkel misst man nicht im Verhältnis zur Sonne, sondern als scheinbare Wanderung eines Sterns am Himmel im Vergleich zu Nachbarsternen (als Referenz). Dabei muss man halt wissen, wie groß der senkrechte Abschnitt der Basis zur Sichtlinie ist.
Du zerlegst die Parallaxe-Entfernungsrechnung in zwei Teilaufgaben: Berechnung der Basislänge (max. sind 2AE möglich) und Berechnung der eigentlichen Parallaxe. Dann bist du nicht auf 2AE angewiesen, sondern kannst z.B. auch schon nach 2 oder 4 Monaten die zweite Messung machen. Denk z.B. daran, dass Beobachtungen auch wetterabhängig sind. Im Grunde sind es drei Teilaufgaben:
a) Sekantenlänge der Erde auf der Erdbahn in Abhängigkeit der Beobachtungszeitpunkte (lustig, da die Erdbahn eine Ellipse ist, näherungsweise ein Kreis)
b) senkrechter Abschnitt (Projektion) dieser Basis in Bezug zur Sichtachse
c) Parallaxendreieck.
Würdest du einmal im Winter messen, wenn der Stern hoch am Himmel steht, dann kannst du ihn im Sommer nicht sehen, da die Sonne perspektivisch zwischen Erde und Stern steht.
Wenn man den Himmelsquadraten (als Untersuchungsbereich) nimmt, der senkrecht zur Ekliptik liegt (also grob der Bereich der zirkumpolaren Sterne hier auf der Nordhalbkugel) geht das an beliebigen Tagen. Ich glaube nicht, dass das maßgeblich für die Festlegung war, sondern einfach, dass $\pi $ ebenfalls auf den Kreisradius bezogen ist und nicht auf den Kreisdurchmesser. Aber wissen tue ich das auch nicht.
Die Parallaxenwinkel entsprechen eins zu eins dem Winkelversatz beim stereoskopischen Sehen zwischen linken und rechtem Auge. Für eine Schlussbemerkung vielleicht eine humorvolle Anlehnung and 3D-Kino mit Brillen, für diejenigen, die mit Astro nichts am Hut haben.