Beiträge von MünchenBeiNacht im Thema „EEA - AZ oder EQ“

    Hallo Doni Doni72 ,


    ich arbeite selber mit einer Celestron Nexstar allerdings mit einem Skywatcher 130PDS. Mache aber ausschließlich EAA. Ich versuche bei lichtschwachen Objekten durchaus mit längeren Belichtungszeiten zu arbeiten. Je nach Lage des beobachteten Objekts, also Position In Azimut und Altitude und in Abhängigkeit des Beobachtungsorts, (Breitengrad) sind Belichtungszeiten mit über einer Minute auch bei AZ Montierungen möglich.


    Hier eine Tabelle aus meinem kürzlichen Beitrag für meinen Standort München


    15097-az-mount-maxbzeit-muc-jpg



    Kürzlich habe ich den Medusa Nebel angeschaut. Ein Nebel der mit Mag 16 bis Mag 25 nicht gerade lichtstark ist. Dabei habe ich dann Einzelbelichtungen mit 32 s zu einer insgesamt gut 45 Minuten Gesamtstacking-Zeit aufaddiert und am Ende dieses Ergebnis gehabt.




    Ich habe sogar für meine Montierung ein passendes Original Celestron Wedge und das auch testweise entsprechend zusammengebaut. Aber mir wäre es einfach zu viel Aufwand mit dem Polaralignement. Aber wenn man statt auf EAA in Richtung Astrofotografie zielt, wird man vermutlich an einer EQ oder einem Wedge für eine AZ nicht vorbeikommen. Falls Du Interesse an dem Wedge hast, melde Dich per PM und mach mir ein Angebot. Ich würde es zu einem attraktiven Preis abgeben.


    Viele Grüße - MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo Helmut,


    Meines Wissens nach hat eine AZ Montierung keine vertikale Nachführung, so dass die Objekte doch schnell aus dem Bild wandern. Oder verstehe ich das falsch?


    Einnorden wäre ja kein Problem, bei EAA reicht dafür ja der dicke Daumen.

    ?( Ich bin jetzt nicht sicher ob ich verstehe, was Du meinst? Ich habe irgendwie den Eindruck Du hast da falsche Vorstellungen.


    Eine AZ-Montierung hat zwei Motore und führt natürlich Azimut und Altitude nach. Bei einer EQ würde rein theoretisch wenn die Montierung richtig eingenordet und eingestellt reicht rein theoretisch ein Motor aus um nachzuführen. Eigentlich reicht dann sogar ein Uhrwerk um nachzuführen. Bei einer EQ gibt es keine Bildfeldrehung, bei einer AZ hingegen schon. Allerdings wird dies beim EAA Stacking ausgeglichen und macht sich dann nur durch größer werdende Flächen in gegenüberliegenden Ecken bemerkbar. Wie in #26 erklärt, hängt die möglichen Einzelbelichtungszeiten bei AZ-Montierungen von verschiedenen Parametern ab. Ich habe mit meiner AZ schon mit Belichtungszeiten von bis zu 32 Sekunden und Gesamtstacking Zeiten von über 80 Minuten gearbeiten. Allerdings ist ein gutes Alignement dafür schon eine Voraussetzung. Dicke Daumen helfen da sicher nicht. ;)


    Bei Montierungen tun sich aber im Moment interessante Möglichkeiten auf. ZWO will im zweiten Quartal mit einer Montierung mit Hamonic Drive auf den Markt kommen die sowohl als AZ oder EQ verwendet werden kann und das in der 2k$ Preisklasse.

    Medusa Nebel

    175 Einzelaufnahmen zu je 32 Sekunden zusammen über 70 Minuten, mit Celestron AZ Nexstar Montierung.



    • Teleskop: Skywatcher 130 PDS, 650 mm, 5", f/5
    • Mount: Celestron Nextstar
    • Camera: ZWO ASI 294MC
    • Total time: 4182 s | Frames: 175 | 16 s - 32 s | Gain: 400
    • Data: 4144 x 2822 pixel
    • Darks: Sharpcap 4.0 PRO
    • Optic: Baader MPCC Mark III Coma Corrector
    • Filter: Altair Quad Band
    • Date: 2022-01-07 | Time: 03:18 UTC | Outdoor: 2.1 °C


    MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo Helmut!


    ... Das heißt, die Objekte sind alle deutlich im Abstieg begriffen. Muss ich da nicht zwangsläufig eine EQ-Montierung nehmen? ...

    überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, welche Montierung Du für EAA verwendest hat nichts mit der Himmelsrichtung zu tun in die Du beobachtest. EAA arbeitet immer mit kurzen Belichtungszeiten von einigen Sekunden. Z. B. zwei, vier, acht Sekunden. Dafür ist sowohl eine azimutale als auch eine EQ Montierung geeignet. Ich verwende selbst ein azimutale Montierung und würde eine EQ Montierung scheuen wie der Teufel das Weihwasser, alleine schon wegen dem Zeitaufwand den Polarausrichtung und das Alignement erfordert. Ich brauche Dank Celestron Starsense Autoalignement Modul ca. zwei Minuten bis meine azimutale Celestron Montierung in meinem EAA Setup vollständig ausgerichtet und einsatzbereit ist und ich bauer jeden Abend mein Setup im Garten neu auf.


    Aber ganz falsch ist Dein Gedanke trotzdem nicht. Dein Beobachtungsort (Länge) und die Richtung in Du beobachtest und in welcher Höhe über dem Horizont das beobachtete Objekt steht bestimmen durchaus die maximal mögliche Belichtungszeit mit der Du ein Objekt mit einer azimutalen Montierung beobachten kannst, ohne "Strichspuren" zu bekommen. Bei Beobachtung in Richtung Westen oder Osten kannst Du besonders lange Belichtungszeiten verwenden. Bei uns in München können es bis deutlich über zehn Minuten für eine einzelne Belichtung in Richtungs W/O sein. Hier findest Du dazu ausführlicher Informationen dazu.


    Viele Grüße - MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo Thomas,

    Ob nun gekühlt erforderlich ist wird ja durchaus kontrovers diskutiert.

    für EAA ist Kühlung lediglich Luxus. Kühlung soll helfen bei Langzeitbelichtungen z.B. AMP Glow zu verhindern. Nur bei EAA macht man keine Langzeitbelichtungen im Minutenbereich. Ansonsten kann man sich einen Vortrag von Robin Glover, CEO von Sharpcap zum Thema Kühlung anschauen.


    Deep Sky Astrophotography with CMOS Cameras


    Gekühlte Grüße MünchenBeiNacht - Ewald