Das Problem beim HST war, dass Perkin-Elmer einen eigenen Test entwickelt hatte, der auf die genaue Einstellung eines Abstandes zum Spiegel basierte. Hierzu wurde eine kalibrierte Stange verwendet, an deren Ende ein kleiner Teil der Schwaerzung abgenommen wurde, sodass das Ende reflektierte. Ein Techniker stellte den Messaufbau darauf ein. Leider hat sich dann an einer anderen Stelle ein groesserer Teil der Schwaerzung geloest, und der Techniker sah nun einen hellen und eine schwachen Reflex. Er entschied sich fuer den hellen Reflex, der der falsche war und so wurde der Spiegel praezise falsch geschliffen.
Das eigentliche Problem war aber, dass andere Testmethoden den Fehler zeigten. Aber Perkin-Elmer war so ueberzeugt von der Ueberlegenheit ihres neuen Tests, dass sie die Bedenken in den Wind schlugen. Wenn ein neuer Test von Standardmethoden abweichende Ergebnisse erbringt, sollten eigentlich Alarmglocken schrillen. Dieses Fehlverhalten war fuer mich die Hauptursache, die Fehleinschaetzung des Technikers nur der Ausloeser.
EIn Problem war auch, dass sich das Teleskop nicht zusammengebaut testen liess. Es gab wohl ein Labor in den USA, wo das moeglich gewesen waere. Aber es stand nicht zur Verfueugung.
Zum Glueck konnte das HST ja gewartet werden. Aber ich denke, dass der Fehlschliff des HST als drohendes Mahnmal ueber jedem weltraumgestuetzten Teleskopprojekt haengt.