Dies führt im Ergebnis von PIPP dazu, daß das Bild nicht mehr einfach wegdriftet
sondern z.B bei Planetenaufnahmen hin und her springt.
Außerdem muß ich gestehen, daß ich in dieser Nacht faul war und Kippfenster Astronomie im Dachzimmer betrieben habe, d.h. die entweichende warme Luft und die kalte Umgebungsluft dürften sich ganz schön ausgetobt haben im und um den Tubus. Der Tubus selbst war aber ausgekühlt.
Hallo Peter,
mit den richtigen Einstellungen kann man PIPP dazu bringen, dass die Planeten kaum noch zappeln. Dazu einfach mal verschiedene Zentriervarianten ausprobieren. Und gleich noch einen Beschnitt machen. Wenn der Planet in die Mitte gezwungen wird, kann man den leeren Raum drumherum noch viel stärker begrenzen als bei der Aufnahme. Das spart Speicherplatz und Verarbeitungszeit. Wie man es am besten mit Detailaufnahmen vom Mond macht, kann ich nicht sagen. Ich führe meine während der Aufnahme manuell nach, mit Fadenkreuz am Monitor und ganz kurzen Impulsen bei der kleinsten Geschwindigkeit (0,25). Dadurch erreiche ich, dass die Einzelframes weitgehend deckungsgleich sind und ich keine minderwertigen Randbereiche bekomme.
Tja, also Dachfenster-Astronomie… Davon war ich auch mal ein Freund. Ich dachte, wenn ich die drei Fenster unseres Wäschebodens zwei Stunden vorher aufmache, dann geht das schon irgendwie. Geht ja auch. Nur eben nicht für Mond und Planeten. Was mit Fernglas oder schwach vergrößerndem Bino kein Problem ist, bedeutet leider ein Nogo für hohe Vergrößerungen. An besagtem Frühlingstag vor vielen Jahren hatte sich das Dach aufgeheizt, ich sah fast nichts auf Jupiter, aber einer Eingebung folgend schleppte ich das Teleskop runter auf den Hof und stellte es 20 Meter vom Haus weg auf die Wiese. Und mir renkte es vor Staunen den Unterkiefer aus: Ein Jupiter wie gemalt, feinste Details in den Bändern und Zonen, fast vollkommen regloses Bild. (Dass ich das noch so genau weiß, zeigt mir, wie selten das ist.) Fazit: Faulheit und Bequemlichkeit zahlen sich in der Astronomie nicht aus. – Ach, und jetzt lacht da so ein Schalk in meinem Hinterkopf: Das sagt der Richtige! Ja, verdammt, ich geb‘s zu. Ich hab‘s auch gern bequem. Sitze am liebsten auf meinem Balkon, wo ich mir noch schnell ein Okular aus dem Schrank holen kann. Oder die alten Knochen wärmen, während die Kamera allein vor sich hin arbeitet. Deshalb, Peter, es soll keine Kritik sein, sondern allenfalls ein paar von tiefem Verständnis weichgespülte Überlegungen.
CS, Jörg