Beiträge von Niklo im Thema „Der 10"/f12 TS Cassegrain“

    Hallo Gerd,

    ist ja auch nicht das Thema hier, würde mich schon interessieren. Muss auch nicht lang sein, Obstruktion ist wichtig und warum es nicht empfehlenswert ist.

    Beim kurzen Durchgucken auf Jupiter und Saturn und mäßigem Seeing konnte ich nichts schlechter sehen als durchs 4" Apo. Auch nicht Kontrast. War aber nur ein erster Eindruck

    Gruß

    Stephan

    Hallo Stephan,

    Du kaperst mit Deinen Fragen etwas diesen Thread. Normal sollten wir da besser einen eigenen Thread aufmachen.

    Zu Deinen Fragen bzw. Deiner Aussage:

    Deine Aussage hat viele Unbekannte... 'Beim kurzen Durchgucken auf Jupiter und Saturn und mäßigem Seeing konnte ich nichts schlechter sehen als durchs 4" Apo'.

    Zu den Unbekannten: Welches Spiegelteleskop vergleichst Du mit welchem 4" APO?

    Du hast Deinen Vergleich bei schlechtem Seeing gemacht?

    Ein Punkt kann man schon einmal sagen. Wenn das Seeing zu schlecht ist, dann kann man über die Kontrastübertragung keine Aussage machen.

    Die Kurzzusammenfassung ist. Die Kontrastübertragung verschlechtert sich mit zunehmender Obstruktion ab etwa 15% im Vergleich zu einer Optik ohne Obstruktion bei gleicher Öffnung, wenn die Qualität der Optik ansonsten gleich ist.


    Die Kurzantwort zu der nächsten Frage an Gerd hat der Gerd schon früher beantwortet. Diese unsäglichen Blendlamellen im CC machen den Tubus künstlich schmäler und verstärken das Tubusseeing.

    Da könnte man noch mehr schreiben, das aber lieber in einem anderen Thread.

    Servus,

    Roland

    Hallo Stephan,

    ich wusste nicht, dass Du Autist bist.

    Nun ja, wir sollten uns aber trotzdem um eine konstruktive Diskussion bemühen und nicht auf Angriffe und Rechthaben wollen. Das bringt dem Thread zu wenig außer für außenstehende der Eindruck, dass Astronomen komische Streithanseln sind.

    Klar kann man den Test machen. Es gibt vermutlich sogar theoretische Abhandlungen wie es zu dem Tubusseeing bei flachstehendem Tubus kommen kann, aber kann es gerne ausprobieren.

    Zu dem Versuch mit dem geschlossenen und offenen Fenster. Natürlich hab ich das gemacht. Da meine Küche nach Süden hinausgeht und da weniger Bäume stehen, hab ich den Ausguck durchs Küchenfenster ausprobiert. Der Vergleich Fenster zu und kurz Fenster aufmachen bringt aber nichts. Da ist der Ausblick selbst im 80/1200 FH oder sogar ohne Teleskop extrem schlecht. Bei geschlossenem Fenster war z.B. bei Saturn keine Cassiniteilung sichtbar. Die Abbildung war so schlecht, dass ich damit keinen Spaß hatte. Dann lieber gar net beobachten.

    Das kurzzeitige Fenster auf, bringt natürlich rein gar nichts außer übelstes Seeing.

    Die Notlösung beim Ausguck durchs Fenster ist, dass Du das Fenster ca. 2 Stunden offen lässt und die Zimmertüre zulässt, so dass der Raum auf Außentemperatur kommt. Erst dann kann man den Ausguck nutzen und auch feinere Details sehen zu können.

    Man muss sich halt warm anziehen. Anderst geht's leider für mich net. Die Alternative ist nur, das ganze Astrogeraffel zammzupacken und mit dem Auto einen besseren Ort aufzusuchen. Da ist der Anblick meist noch schöner...

    Der Blick durch die Fensterscheibe ist für mich persönlich indiskutabel.

    Klar ist natürlich schon, dass man bei geschlossenem Zimmerfenster gar kein Tubusseeing haben kann, aber das ist dann für mich bei dem miesen Anblick auch schon wurst.


    Zurück zur eigentlichen Frage. Ich möchte sie etwas umformulieren und auch an die anderen stellen:


    Warum tritt z.B. beim 4" f/10 oder 80 mm f/15 Refraktor auch bei flach stehendem Tubus praktisch kein Tubusseeing auf und beim unwesentlich größeren 112/900 Newton schon deutlich Tubusseeing?


    Ein Punkt spielt sicher bei den modernen Newtons hinein, dass sie allesamt einen engen Tubus haben und man mit einem Tubus mit größerem Durchmesser den Tubuseeingeffekt reduzieren kann. Beim Vixen 80L ist der Tubus aber auch nicht sonderlich weit, sondern eher eine lange Röhre. Dort ist mir ein Tubusseeingeffekt bis jetzt nicht aufgefallen. Wahrscheinlich ist er auch da, aber so klein, dass er im Vergleich zum 112/900 oder 6" f/8 praktisch nicht auffällt.

    Vielleicht hat ja auch einer von Euch einmal mit einem Refraktor und gleichzeitig mit einem Newton die tiefstehenden Planeten beobachtet und ist zu einer ähnlichen Erfahrung gekommen, dass das Bild im Refraktor vergleichsweise ruhig war?

    Servus,

    Roland

    Hallo Stephan,

    Mit diesem "Argument" gibst du eben auch in dem zweiten Punkt mir recht, dass die Schlieren, gerade bei kurzen Tuben auch von vorn zwischen die Spiegel gelangen, was du eben mit der Socke davor unterbinden willst. ich nehm wie gesagt eine Fensterscheibe. Das warn schönes Eigentor.

    Das mit dem Socken vor der Optik war eigentlich als Spaß gedacht und mit ";-" gekennzeichnet.


    Zurück zum Thema Tubusseeing:

    Ich kenne nur den Vergleich zwischen 105 mm APO und anderen Refraktoren und 112/900 und 150/1200 Newton. Wenn der Tubusstand relativ flach ist, dann neigen meine Newtons deutlich mehr zu Tubusseeing wie meine Refraktoren. Man kann natürlich sagen, dass die Newton mehr Öffnung haben, aber der Tubusseeingunterschied ist auch beim 112 Newton zum 105 mm APO deutlich.

    Was natürlich beim Newton noch dazu kommt ist, dass der OAZ nahe der Tubusöffnung ist und dadurch auch warme Atemluft an der Tubusöffnung vorbeiströmen kann.

    Beim steilstehendem Tubus ist das Tubusseeing im Newton aus meiner Sicht meist relativ harmlos.

    Was bestimmt schon so ist, dass wenn das Licht zweimal durch meinen 6" f/8 Newton zwischen Haupt und Fangspiegel geht, dass das Tubusseeingeffekte dann fast doppelt wirken. So einen Effekt hat man auch beim Cassegrain, nur dass die Baulänge vergleichsweise kurz ist verglichen zu meinem 6" f/8 Newton. Dafür geht das Licht dann 3 mal zwischen Haupt- und Fangspiegel hin und her.

    Bei einem Newton mit der kurzen Baulänge wäre es etwas besser.


    Zum Glas: Das ist sicher ein interessanter Versuch. Ich würde aber plan poliertes Glas nehmen, da Du sonst zusätzlich optische "Fehler" einbaust.

    Wieviel es ausmacht, weiß ich nicht. Allerdings habe ich schon mal durch eine Glasscheibe beobachte (Fenster) Neben Geisterbildern, die bei einer Glasplatte vermutlich nicht auftreten hat sich auch das Bild deutlich verschlechtert. In meinem Fall ist die Scheibe aber doppelt verglast. Der Effekt ist bei mir also mindestens doppelt so stark oder stärker wie bei Dir. Ich gehe aber davon aus, dass auch eine einfache Glasplatte aus Fensterglas schon zu einer Verschlechterung beitragt.

    Mag sein, dass das Tubusseeing etwas anders oder besser ist, aber du dafür Auflösung verlierst.


    Soviel meine Einschätzung.

    Servus,

    Roland

    Hallo Gerd,

    das Thema Spikes hatte ich schon fast verdrängt. Ja, die sind bei mir leider auch im 6" f/8 Newton an Jupiter oder Mars zu sehen. Das Strahlenkreuz hat bei mir immer die Breite der Planeten. Allerdings ist es manchmal störender und manchmal weniger störend. So ganz genau weiß ich net woran es liegt.

    Hmm, ob ich manchmal toleranter gegenüber Spikes bin...

    Vielleicht bin ich bei gutem Seeing so konzentriert am Beobachten von Details auf den Planeten, dass ich diese breiten Spikes ausblenden kann ...

    Wie schon gesagt würd ich wenn den CC6 in Betracht ziehen, da der noch schön leicht ist und möglicherweise mehr Backfokus wie mein 6" f/8 Newton für den ADC hätte.

    Außerdem würd mich der Versuch reizen, das Gerät zu optimieren.

    Servus,

    Roland

    Hallo Jörg,

    ich kann Dich gut verstehen. Du hast zwei sehr gute Teleskope und es gibt immer den Reiz gelegentlich amal ein neues Teleskop auszuprobieren und herumzuexperimentieren, auch wenn das eigentlich wenig sinnvoll ist. Bei mir ist es ähnlich. Mich würd der kleine CC6 reizen, auch wenn ich schon einen guten 6" f/8 Newton und einen sehr guten 4" f/10 APO hab. Wenn, dann würd ich den CC6 möglicherweise für den Astroverein als Spende kaufen und dann ausprobieren, optimieren und den Vereinskollegen zum gelegentlichen gemeinsamen Beobachten zur Verfügung stellen.

    Ich bin mir aber schon jetzt sicher, dass der 4" APO die schönere Abbildung zeigen wird (allein schon wegen der fehlenden Spikes) und der 6" f/8 Newton vermutlich ebenfalls besser abbildet. Einzig das Thema ADC ist beim Newton bei mir noch nicht so gut gelöst. Beim APO geht es sehr gut, beim Newton muss ich noch experimentieren.


    Beim großen TEC ist das schon jedesmal eine Herausforderung. Nicht nur wegen dem Gewicht, sondern auch wegen der Ehrfurcht, was man da über der Balkonbrüstung in den Händen hält.

    Das kann ich mir nur zu gut vorstellen :)

    Servus,

    Roland

    Hallo Gerd,

    danke für den Thread. Es freut mich, dass zumindest der 10" CC sogar unverändert eine relativ geringe Obstruktion und eine gute Abbildung zeigt.

    Wie ist denn Dein Vergleich von der Optik mit einem Newton ähnlicher Öffnung. Wie ist die Abbildung im Feld beim CC?


    Heute gibt es ja viel mehr SCs wie CCs. Da wäre interessant wie ein CC visuell im Vergleich mit einem SC ist?

    Der Gerd-2 hat ja angedeutet, dass die CCs relativ gut abbilden im Vergleich mit dem SC. Vielleicht kann der Gerd-2 auch dazu noch etwas schreiben.

    Ich lese auf jeden Fall neugierig den Thread mit. :)


    Hallo Jörg,

    den 10" f/20 von http://www.cfftelescopes.eu/ gibt es leider nicht mehr. Damit bleibt nur der 10" f/12 in der Größe übrig.

    Servus,

    Roland