Beiträge von ReneM im Thema „Heideglühen, Wolfsgeheul & eine Sternwolke in einer Sternwolke“

    Hallo Jürgen,

    super, danke für Deine Erläuterungen. Ich bin da leider zu sehr praktisch veranlagt und vergesse die theoretischen Grundlagen immer wieder viel zu schnell.


    Lieber Hajü,

    so selten, wie du hier ab und an im Forum auftauchst, ist jeder Kommentar von Dir wie ein Ritterschlag

    Es freut mich sehr, dass Du mit Deinem FG-Projekt etwas voran gekommen bist.

    Bin sehr gespannt, welches Kleinfernglas Du Dir ausgesucht hast.


    Beste Grüße


    Rene

    Hey Jörg,


    schön von Dir zu lesen.

    Prieros/Blossin ist ein lauschiges Eckchen. Das kenne ich noch von früher. Wir waren dort immer im Ferienlager am Wolziger See.

    Gegen die Igel müssen wir uns verbünden. Bei den Wölfen haben wir ja schon die gleiche Sichtweise.


    Du hast jetzt noch genau ein Jahr für den 16"er, beim nächsten HTT stellste ihn mal vor. War ja gut, dass es diesmal ausgefallen ist ... also ich meine nur bautechnisch, sonst wärst Du wieder mit einem beinahefertigen Teleskop angereist ;) .


    Beste Grüße


    Rene

    Hallo Jürgen,


    vielen Dank für Deine nette Rückmeldung.


    Der Zoo an tierischen Geräuschuntermalungen in der Nacht dürfte nunmehr auch fast voll sein. So kann vermutlich jeder von uns eine Anekdote zu erzählen.

    Den Igel finde ich geräuschmäßig auch sehr ungeheuerlich. Ich weiß manchmal gar nicht, wo er diese Laute herholt.


    Zurueck zur Astronomie: Du scheinst das 2x54-Kleinfernglas hier wirklich ausnutzen zu koennen. Das zeugt von einem guten Himmel. Meine Erfahrung mit einem 5x25 (keine Galileioptik) zeigt, dass das Teil in den meisten Faellen aufgrund der HIntergrundshelligkeit nicht viel bringt. Und das muss beim galileischen 2x54 bei systembedingt voller Augenpupillenausleuchtung ja noch viel staerker der Fall sein.

    Beim 2x54 ist die Austrittspupille meines Wissens nicht entscheidend. Das ist wohl konstruktionsbedingt. In einem Artikel der SuW hat jemand das mal schön zusammengefasst, als er Kleinstferngläser verglichen hat. Ich lese das immer vergesse es dann aber auch schnell wieder.

    Aus eigener Erfahrung kann ich Dir aber bestätigen, dass sich das 2x54 unter dunklem Himmel absolut lohnt, bei aufgehelltem Himmel ist kaum ein Effekt spürbar.


    Heute war das Wetter schön und ich habe mich spontan entschlossen, mein Versprechen im Titel,

    das Heideglühen nachzuliefern:


    Hm, nee, das war es nicht. Jetzt aber:



    Sicher nicht mit dem Alpenglühen vergleichbar, aber schick ist es trotzdem.


    Beste Grüße


    Rene


    PS: Ich habe bei den Bildern nicht an den Farben oder der Farbsättigung gedreht.

    Hallo Thomas,


    vielen Dank für Deinen Kommentar.

    Deine Parkerlebnisse kann man mit einem weinenden und einem lachenden Auge sehen. Ärgerlich sicher, weil es die Ruhe stört, aber immer anekdotenreich, nehme ich an.

    Ich drücke uns beiden die Daumen, dass Steffen es mal hinkriegt, Dich nach Kleinkrausnik zu locken, ich bin dann auch sofort auch da und wir machen es uns zu dritt gemütlich.


    Hallo Christopher,


    hervorragend. Die Beschreibung ... genauso habe ich das Muster auch wahr genommen, jeweils ein Sternpaar an jedem Ende und eine schnurgerade Linie insgesamt.

    HSL-Chain ... ich denke, das ist eine Abkürzung für die beteiligten Protagonisten Horne, Sechler & Lorenzin. Aber es könnte durchaus auch eine Doppeldeutigkeit mit biologischem oder chemischem oder biochemischem Hintergrund dahinter stecken.


    Viele Grüße


    Rene

    Lieber Christoph,


    Deine Vita steckt voller Überraschungen. Sehr interessant. Ich kann mir vorstellen, dass andere Tiere in Zentralsibirien dem Menschen mehr zusetzen. Mücken im kurzen Sommer zum Beispiel.

    Wir haben hier gerade auch Mückenschwärme, die einem jegliche Lust rauben, draußen etwas anzufangen.

    Timms Eiffelturm kann ich irgendwie nicht recht nachvollziehen. Die eine Seite des Turms, klar, die Sternenkette ist cool. Die andere Seite liegt aber schon sehr "im Schatten". Auf den Turm wäre ich da nicht gekommen.

    Collinder 469 finde ich auf Fotos übrigens auch sehr hübsch, da die Lage an der Dunkelwolke nett ist. Mit dem Teleskop muss ich den mal visuell versuchen.

    Die südliche Seite von Timms Eiffelturm ist auf Fotos in der Tat nicht so stark ausgeprägt. Visuell ergibt sich mitunter ein völlig anderer Eindruck. Hier zwar nicht ganz, weil die südliche Linie zudem unterbrochen ist, aber der Eiffelturm ist visuell mit etwas gutem Willen ganz gut nachvollziehbar.

    Collinder 469 ist visuell mit 12,5" eher unspektakulär.



    Ben! Klasse nachgehakt.


    Schade nur für Dich Timm, Du bist jetzt nicht mehr EEE (ErstEinzelEntdecker), sondern unabhängiger Zweitentdecker.

    Na, ich werde die Deutung von Jennifer Polakis und die Bezeichnung noch alternativ bei unserer Beschreibung zum Eiffelturm mit aufnehmen. Die Zeigerspitze im NO ist auch etwas länger und schließt einen helleren Stern nordöstlich mit ein.


    Viele Grüße


    Rene

    Hey Stefan, Holger und Timm,


    vielen Dank Euch.


    Stefan, ja Wildscheine, bei denen weiß man echt nie, was die vorhaben. Vor allem machen die die unheimlichsten Geräusche. Nachts sind die mir aber noch nie begegnet.


    Auf die Idee, M24 mal mit großer Öffnung abzugrasen, war ich jetzt auch noch nicht gekommen. Klingt auch lohnenswert! Ach, es gibt ja so viel...


    Das Dunkelnebelprojekt werde ich mir mal in Ruhe anschauen. Ich bin ja mittlerweile eh der Meinung, dass (binokular) dunkle Strukturen einfacher ausfindig zu machen sind als helle.

    Ja, es gibt echt viel Regionen, in denen man sich verlieren bzw. eine ganze Nacht mit Beobachten verbringen kann.

    Binokular ja, da bist Du equipmenttechnisch klar im Vorteil. Das wäre schön, wenn Du Dich der Dunkelnebel annimmst und bei Gelegenheit mal berichtest, was in Deinen Öffnungen beidäugig geht.


    Timm haste einen gesunden Ausgleich zum ausgefallenen HTT gefunden. Das freut mich. Und 7 Nächte beobachtet, alle Achtung. Den Eiffelturm nimmst Du sicher gern in Dein Vorführprogramm, ich finde ihn eigentlich nicht unspektakulär, er braucht nur ausreichend Öffnung, und die hast Du ja.


    Um aber etwas offtopic noch eine Lanze für Dein 18x70 zu brechen: beeindruckender Unterschied in der Auflösung/ Abbildung von Details an diversen Objekten zum 12x42, hätte ich so nicht gedacht. Frappierend für mich bei M81/82 und v.a. dem Eulenhaufen. So schön hab ich den Eulenhaufen in noch keinem Gerät gesehen.

    , ja das war der Hammer. Ich habe Dir ja angeboten, dass wir unsere Ferngläser tauschen. Da hättest Du einen guten Schnitt gemacht und 2 kg für 840 Gramm erhalten .

    Na, das sind beides sehr gute Gläser und nicht wirklich direkt vergleichbar. Das 12x50 hatte ich ja auch mit, aber da lagen so viele Ferngläser auf der Kofferraumablage ...


    Beste Grüße


    Rene

    Hallo zusammen,


    besten Dank Euch für die vielen Rückmeldungen.


    Puh, wo fange ich an.


    ...Ich habe mir ein paarmal in der Vergangenheit die Augen beim Versuch verbogen, NGC 6603 mit 4 oder 6 Zoll zu erhaschen. Zu wenig Öffnung, braucht sicher Deine 12 um zu funzen.

    NGC 6603 habe ich Norman eine Woche später nochmal mit 3" zeigen wollen. Der Haufen war indirekt sichtbar, mehr nicht. Man braucht also vermutlich wirklich mindestens 10" und guten Himmel, um meine Begeisterung für diesen Haufen nachvollziehen zu können.


    War zunächst überrascht, dass Du Barnard 92 und 93 als schwer abgrenzbar, aber machbar empfunden hast. Habe aber auch schon eine Erklärung: Dunkelnebel leben ja von der Abgrenzung zur Umgebung, wahrscheinlich zeigte Dein Teleskop einfach zu viele Sterne! Ich empfinde B92 und 93 als leicht zugänglich im 80mm Fernglas, wobei ein breiter UHC-Filter wie z.B. Baader UHC-S unter aufgehelltem Himmel viel hilft.

    Oh, ein Thema, das einen ganzen Thread füllen könnte. Deine Aussagen decken sich gut mit meinen Erfahrungen, na eigentlich habe ich anfangs ja sehr viel von Deiner Expertise bei der Dunkelnebelbeobachtung in mich aufgesogen

    Ich versuche es mal kurz zu halten.

    Norman und ich, wir standen ja eine Woche später auch zusammen in der Lieberoser Heide und haben wie wild mit unseren Ferngläsern herumgefuchtelt und Beobachtungen verglichen. Irgendwann sind wir bei Dunkelnebeln gelandet. Begonnen haben wir mit Barnards E (B 142/143). Wunderschön in Normans 12x42 und in meinem 18x70. Bis Norman dann meinte, nordwestlich von Barnards E sieht er noch einen Dunkelnebel. Tatsächlich, B 334, 337 in ihrer ganzen Pracht. Er hat dann mit seinem 12x42 einen Dunkelnebel nach dem anderen in dieser Region vom Himmel gepflückt. Wahnsinn. In meinem 18x70 FG waren die Nebel auch sichtbar, aber mit etwas mehr Einsehen und nicht ganz so gut abgegrenzt.

    Aber das ist noch nicht der entscheidende Punkt. Das Sternbild Schwan senkte sich bereits gen Westen und ich wollte Norman unbedingt B 145 zeigen, der mich schon oft beeindruckt hat ob seiner Form gleich der Walfisch-Galaxie, nur eben invertiert. Bei dem Nebel war nix zu machen mit unseren Ferngläsern. Zu Hause dann habe ich mir meine älteren Beobachtungen alle noch einmal angeschaut. Alle einfachen, erfolgreichen Sichtungen waren mit Teleskopen.

    Mein Fazit aus den vielen Beobachtungen bisher: Es gibt keine Mindestöffnungen für Dunkelnebel, eher optimale Öffnungen in Verbindung mit dem optimalen Himmel (der auch nicht immer dunkelst sein muss), die genau so viele Sterne in und um den Dunkelnebel zeigen, dass dieser sich abgrenzen lässt. Norman sein geniales Fernglas hat sich als wahres Monster erwiesen bei der Dunkelnebelbeobachtung ... und das mit einer AP von 3,5 mm, die ich nach wie vor für ideal halte bei der FG-Beobachtung.

    Oh, doch viel Text, oje. Eins noch, der Fish on the Platter war in der Nacht mit unseren Ferngläsern erstaunlich leicht erkennbar. LDN 862 mäanderte sich durch die Gegend, währen B 144 ziemlich homogen dunkel und wie ein breiter werdender Kegel erkennbar war.

    Ihr merkt sicherlich, dass ich für dieses Thema brenne. Deshalb ausnahmsweise mal ein Direktlink zu Christophers und meinem Beobachtungsprojekt Dunkelnebel, für alle, die diese Objekte auch faszinierend finden oder jetzt hellhörig geworden sind. Das erspart mir, hier jetzt Fotos von den Nebeln zu hinterlegen.


    Timms Eifelturm kannte ich bisher nicht. In Arizona hatte mir Jennifer Polakis ihr Sternmuster 'Polakis 1' gezeigt, das auch in der M24-Wolke liegt - weiß nicht, ob ich es noch identifizieren könnte, ich glaube es zeigte in Richtung M17.

    Timms Eiffelturm gibts ja auch noch nicht lange. Mit Deinem Fünfling sicher ein lohnendes Ziel.

    Polakis 1 klingt interessant, ich habe aber nix gefunden im Netz. Ist diese Jennifer mit Tom Polakis verwandt?


    Da fällt mir ein, ich habe in der betreffenden Nacht ein weiteres Sternmuster von Tom Lorenzin beobachtet. Lorenzin 3, das steht gut 3° südlich von M 24. Im isDSA klebt es recht unscheinbar am linken oberen Rand der Detailkarte D6 auf Seite 66 und ich bin nur zufällig darauf aufmerksam geworden. Eine feine, ganz gerade Sternspur aus sechs bis acht Sternen, je nach Betrachtung - es ähnelt damit sehr dem Spermatozoon Lorenzin 1.

    Christopher, Du hattest doch mal Aufzeichnungen von Tom Polakis, wo er seine oft sehr humorvollen Gedanken zu dem einen oder anderen Muster preisgegeben hat. Könntest Du bitte mal für Lorenzin 3 nachsehen?


    Aber ich kriege schon bei plötzlichen Wildschweingrunzen weiche Knie, Wolfsgeheul - das würde mir kalt den Rücken runter laufen, ich glaube ich würde sofort packen.

    Wölfe sind ungefährlich für uns Menschen ... sagt unser Revierförster. Er meinte, man darf nur nicht zeigen, dass man Angst hat ... bspw. wegrennen oder hinfallen ... oder sofort packen .

    Spaß beiseite. Mir war auch schon oft mulmig zumute, vor allem bei Geräuschen, die ich nicht zuordnen kann.

    Vor zwei Jahren war ich mitten in der Brunftzeit der Hirsche in der Heide. Da röhrte es aus allen Richtungen. Zu fortgeschrittener Zeit hatte sich einer der Gesellen sogar sehr dicht zum mir gestellt. Da hätte ich mich eine starke Taschenlampe gewünscht. Jetzt habe ich eine ... für alle Fälle.

    Um das Wolfsgeheul beneide ich Dich, schade, dass wir das letztens nicht hatten. DAS ist echt mal Atmosphäre. Ursprünglicher und wilder geht es überhaupt nicht.

    Ein hörbarer Windhauch in der Nacht fehlt noch und der rufende Ziegenmelker :-)))

    Wir waren vermutlich zu laut. Vielleicht schaffe ich es ja doch noch mal, etwas hörbares mit dem Diktiergerät einzufangen.

    Bevor Fragezeichen bei einigen entstehen , der Ziegenmelker ist kein Naturbursche, der nachts durch die Heide ruft, sondern ein Vogel, der dort brütet. Leider ist er äußerst scheu und seltenst zu beobachten.

    Norman, dafür beneide ich Dich um Deine Nächte allein auf den Bergen. Umso schöner, dass Du diese Erlebnisse regelmäßig und wunderbar aufbereitet mit uns teilst.


    Ich denke das Gefühl da draußen kennen wir. Ich mehr von der Rhön.

    Ja, vermutlich einer der starken, prägenden Reize bei unserem Hobby. Wir beobachten alle gern zu zweit oder in Gruppen. Aber mal ganz allein und ungestört von der Zivilisation, das hat nochmal einen anderen Zungenschlag.


    Viele Grüße


    Rene

    Liebe Deep Sky-Freunde,


    am 3. September habe ich es endlich wieder einmal in die Lieberoser Heide geschafft und wurde dafür mit vielen schönen Eindrücken belohnt, von denen ich Euch berichten möchte.


    Zunächst ein Tagbild von meinem Beobachtungsort - hier schließt sich der Kreis zu meinem letzten Beitrag, wo ich Euch meine beiden unmittelbaren am Haus befindlichen Beobachtungsplätze vorgestellt habe:

    Ich gebe zu, das "Heideglühen" im Titel war geflunkert, die Heide erholt sich an dieser Stelle gerade von einem größeren Brand von vor zwei Jahren.


    Irgendwann wird es aber sicher mal wieder so aussehen, wie hier nur einen Kilometer weiter westlich:


    So, das war es auch schon an Fotos von mir. Nun zum Programm.

    Immer wenn ich meine Bequemlichkeit überwunden habe und mich in die Heide traue, beobachte ich Objekte tief im Süden, diesmal standen ein Schwenk in das Sternbild Schütze mit meinem 12,5" Ninja auf dem Programm.

    Ich habe es eigenartigerweise noch nie geschafft, dort den Himmel im Zenit zu testen. Die Zeit ist augenscheinlich immer sehr kostbar. Naja.


    Startpunkt im Sommer ist meist Messier 22. Ein Hammerteil von Kugelsternhaufen, im Ninja bei 144-facher Vergrößerung unglaublich groß und wunderschön strukturiert. Messier 28 holt einen dann wieder runter, aber die beiden sind immer schon ein schöner Gradmesser, wie transparent der Himmel am Horizont ist und was gehen könnte in einer Nacht. In dieser Nacht sollte etwas gehen.

    Nachdem ich mich an einigen NGC-Sternhaufen rund um Messier 8 und Messier 20 abgearbeitet hatte, folgte mein erstes Highlight. In einiger Entfernung setzte Wolfsgeheul ein. Nicht ein Wolf, nicht zwei, nein eine ganze Wolfsrotte. Ich habe versucht, dieses Geheul mit meinem Diktiergerät einzufangen, aber leider war das zu weit entfernt und das Grillenzirpen in der Nähe weitaus lauter als die gemeinsamen Anstrengungen der Wölfe in der Ferne.

    Ich weiß nicht wie es euch geht, aber mich umfängt nach einiger Zeit nachts an solchen Plätzen ein schwer beschreibbares Gefühl ... allein irgendwo auf einem freien Feld weit weg von jeglicher Zivilisation, die Ruhe überträgt sich auf mich und ich lasse diese Atmosphäre, die Nachtluft und den nächtlichen Himmel auf mich wirken, wunderbar! ... und irgendwann beobachte ich dann natürlich konzentriert weiter smilie_frech_122.gif. Genau, erzähle das Deiner Hand. Glaubste doch selbst nicht. Richtig. Zur Entspannung habe ich erstmal mein 2x54 Kleinstfernglas von Orion zur Hand genommen und bin einfach durch die Milchstraße gewandert. Hier und da habe ich versucht, einige der einfachsten Objekte mit dieser Öffnung zu erhaschen.


    Nach diesem Müßiggang wollte ich meine letzte Runde in der Messier 24-Wolke drehen:

    Auf mich warteten der PN NGC 6567 (ohne Aufsuchkarte abgehakt), ein schicker Doppelstern SHJ 264, zwei interessante Dunkelnebel Barnard 92 und 93 (schwer abgrenzbar, aber machbar), Timms Eiffelturm (Beschreibung hier), Collinder 469 ... und ein Sternhaufen, der es in sich hatte und das absolute Highlight dieser Nacht für mich bildete und weswegen ich mich entschlossen habe, diesen Bericht zu schreiben:


    NGC 6603

    Bei 144-facher Vergrößerung stockte mir echt der Atem. Wunderschön, direkt besehen ein großer, leicht unruhig wirkender Nebelfleck oberhalb von einem hellen Stern. Noch nicht spektakulär. Aber indirekt besehen zeigte der Haufen richtig schöne, feine Strukturen und südwestlich vom Zentrum einen eigenartig anmutenden Sternbalken. Der Haufen erinnert entfernt an Carolines Haystack NGC 7789, kommt hier aber wirklich erst mit dieser Öffnung zu Geltung. NGC 7789 ist ja schon in kleinen Öffnungen fantastisch. Zudem habe ich das Gefühl, dass der Haufen Kanäle und Strukturen ähnlich denen von M 11 hat. Selbst 320x ließen sich hier noch gewinnbringend einsetzen, es zeigten sich dann einige hellere Sterne im Haufen und NGC 6603 wirkt sehr gut strukturiert.


    Messier 24 ist ja schon ein Augenöffner, sobald man die Sternwolke mit dem Teleskop streift, aber dann noch eine weitere, viel feinere Sternwolke darin ausfindig zu machen, das hat mir sehr gefallen.


    Viele Grüße


    Rene