Heideglühen, Wolfsgeheul & eine Sternwolke in einer Sternwolke

  • Liebe Deep Sky-Freunde,


    am 3. September habe ich es endlich wieder einmal in die Lieberoser Heide geschafft und wurde dafür mit vielen schönen Eindrücken belohnt, von denen ich Euch berichten möchte.


    Zunächst ein Tagbild von meinem Beobachtungsort - hier schließt sich der Kreis zu meinem letzten Beitrag, wo ich Euch meine beiden unmittelbaren am Haus befindlichen Beobachtungsplätze vorgestellt habe:

    Ich gebe zu, das "Heideglühen" im Titel war geflunkert, die Heide erholt sich an dieser Stelle gerade von einem größeren Brand von vor zwei Jahren.


    Irgendwann wird es aber sicher mal wieder so aussehen, wie hier nur einen Kilometer weiter westlich:


    So, das war es auch schon an Fotos von mir. Nun zum Programm.

    Immer wenn ich meine Bequemlichkeit überwunden habe und mich in die Heide traue, beobachte ich Objekte tief im Süden, diesmal standen ein Schwenk in das Sternbild Schütze mit meinem 12,5" Ninja auf dem Programm.

    Ich habe es eigenartigerweise noch nie geschafft, dort den Himmel im Zenit zu testen. Die Zeit ist augenscheinlich immer sehr kostbar. Naja.


    Startpunkt im Sommer ist meist Messier 22. Ein Hammerteil von Kugelsternhaufen, im Ninja bei 144-facher Vergrößerung unglaublich groß und wunderschön strukturiert. Messier 28 holt einen dann wieder runter, aber die beiden sind immer schon ein schöner Gradmesser, wie transparent der Himmel am Horizont ist und was gehen könnte in einer Nacht. In dieser Nacht sollte etwas gehen.

    Nachdem ich mich an einigen NGC-Sternhaufen rund um Messier 8 und Messier 20 abgearbeitet hatte, folgte mein erstes Highlight. In einiger Entfernung setzte Wolfsgeheul ein. Nicht ein Wolf, nicht zwei, nein eine ganze Wolfsrotte. Ich habe versucht, dieses Geheul mit meinem Diktiergerät einzufangen, aber leider war das zu weit entfernt und das Grillenzirpen in der Nähe weitaus lauter als die gemeinsamen Anstrengungen der Wölfe in der Ferne.

    Ich weiß nicht wie es euch geht, aber mich umfängt nach einiger Zeit nachts an solchen Plätzen ein schwer beschreibbares Gefühl ... allein irgendwo auf einem freien Feld weit weg von jeglicher Zivilisation, die Ruhe überträgt sich auf mich und ich lasse diese Atmosphäre, die Nachtluft und den nächtlichen Himmel auf mich wirken, wunderbar! ... und irgendwann beobachte ich dann natürlich konzentriert weiter smilie_frech_122.gif. Genau, erzähle das Deiner Hand. Glaubste doch selbst nicht. Richtig. Zur Entspannung habe ich erstmal mein 2x54 Kleinstfernglas von Orion zur Hand genommen und bin einfach durch die Milchstraße gewandert. Hier und da habe ich versucht, einige der einfachsten Objekte mit dieser Öffnung zu erhaschen.


    Nach diesem Müßiggang wollte ich meine letzte Runde in der Messier 24-Wolke drehen:

    Auf mich warteten der PN NGC 6567 (ohne Aufsuchkarte abgehakt), ein schicker Doppelstern SHJ 264, zwei interessante Dunkelnebel Barnard 92 und 93 (schwer abgrenzbar, aber machbar), Timms Eiffelturm (Beschreibung hier), Collinder 469 ... und ein Sternhaufen, der es in sich hatte und das absolute Highlight dieser Nacht für mich bildete und weswegen ich mich entschlossen habe, diesen Bericht zu schreiben:


    NGC 6603

    Bei 144-facher Vergrößerung stockte mir echt der Atem. Wunderschön, direkt besehen ein großer, leicht unruhig wirkender Nebelfleck oberhalb von einem hellen Stern. Noch nicht spektakulär. Aber indirekt besehen zeigte der Haufen richtig schöne, feine Strukturen und südwestlich vom Zentrum einen eigenartig anmutenden Sternbalken. Der Haufen erinnert entfernt an Carolines Haystack NGC 7789, kommt hier aber wirklich erst mit dieser Öffnung zu Geltung. NGC 7789 ist ja schon in kleinen Öffnungen fantastisch. Zudem habe ich das Gefühl, dass der Haufen Kanäle und Strukturen ähnlich denen von M 11 hat. Selbst 320x ließen sich hier noch gewinnbringend einsetzen, es zeigten sich dann einige hellere Sterne im Haufen und NGC 6603 wirkt sehr gut strukturiert.


    Messier 24 ist ja schon ein Augenöffner, sobald man die Sternwolke mit dem Teleskop streift, aber dann noch eine weitere, viel feinere Sternwolke darin ausfindig zu machen, das hat mir sehr gefallen.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Rene,


    das ist ja eine schicke Präsentation der kleinen Sagittarius-Wolke! Ich habe mir ein paarmal in der Vergangenheit die Augen beim Versuch verbogen, NGC 6603 mit 4 oder 6 Zoll zu erhaschen. Zu wenig Öffnung, braucht sicher Deine 12 um zu funzen.


    War zunächst überrascht, dass Du Barnard 92 und 93 als schwer abgrenzbar, aber machbar empfunden hast. Habe aber auch schon eine Erklärung: Dunkelnebel leben ja von der Abgrenzung zur Umgebung, wahrscheinlich zeigte Dein Teleskop einfach zu viele Sterne! Ich empfinde B92 und 93 als leicht zugänglich im 80mm Fernglas, wobei ein breiter UHC-Filter wie z.B. Baader UHC-S unter aufgehelltem Himmel viel hilft.


    CS, Christopher

  • Hallo Rene,


    sehr schöner Bericht ! Mir gefällt auch der weite Horizont in der Lieberoser Heide, der Standort dürfte auch gut für einen Messiermarathon sein. Das mit den Wölfen wäre mir auch nicht geheuer, zumal wir nach dem Beobachten ja auch gerne noch ein paar Stündchen draußen schlafen; soweit ich weiß, kommen bei uns in Südbayern öfters mal einzelne Wölfe vorbei, bisher aber noch keine Rudel.


    Timms Eifelturm kannte ich bisher nicht. In Arizona hatte mir Jennifer Polakis ihr Sternmuster 'Polakis 1' gezeigt, das auch in der M24-Wolke liegt - weiß nicht, ob ich es noch identifizieren könnte, ich glaube es zeigte in Richtung M17.


    Servus

    Ben

  • Hallo Rene,


    ich sitz auch Samstag abend zu Hause und denk mal - schauste mal nach. Uii - ein Deep Sky und Landschaftsbericht - herrlich!


    Ich denke das Gefühl da draußen kennen wir. Ich mehr von der Rhön. Hier im Odenwald ist es recht belebt. Letzten Samstag sausten ganze 4 Autos über den Feldweg, um 1:00, um 3:00 ... so eine wirklich ruhige Stelle, das ist ein Traum von mir. Aber ich kriege schon bei plötzlichen Wildschweingrunzen weiche Knie, Wolfsgeheul - das würde mir kalt den Rücken runter laufen, ich glaube ich würde sofort packen.


    Den OS in der Schildwolke kenne ich glaub ich auch, da fällt mir immer so ein wölckchen auf mit 8",, aber ich hab mich da noch nie rein vergrößert.

    Muss ich mal machen, die Schildwolke ist bei mir immer so ein Durchhetz Objekt vom Trifid zum Schwanennebel. Nächtes Jahr muss ich da mmal verweilen...


    Schönen Abend allerseits,

    Walter

  • Hallo Rene,


    ich hab mir schon gedacht, wann zeigt der Junge endlich mal seine tolle Location, da wäre ein Bericht ja mal überfällig :P


    In der Kürze liegt die Würze, wunderschöne Bilder, super Objektwahl, klasse Vorstellung, wunderbare Beschreibung der Stimmung!


    Dein Bericht animiert richtig, mal näher in die Sternwolke zu halten. Schon mit dem Fernglas ist M 24 unter gutem Himmel ein Kracher-Objekt. Ich meine, mich hat vor ein paar Wochen/Monaten der Haufen in der WOlke auch überrascht, das muss ich unbedingt nochmal nachvollziehen, auch die Dunkelwolken warten auf einen Besuch ;-))


    Um das Wolfsgeheul beneide ich Dich, schade, dass wir das letztens nicht hatten. DAS ist echt mal Atmosphäre. Ursprünglicher und wilder geht es überhaupt nicht.

    Ein hörbarer Windhauch in der Nacht fehlt noch und der rufende Ziegenmelker :-)))


    Schöne Grüße

    Norman

  • Hallo Rene,


    Ein sehr schöner Bericht. Das ersten Foto der Heide löst bei mir Namibia- Feeling aus. ;)


    Und warum kenne ich NGC 6603 nicht ? Der sieht mehr als interessant aus. Diese kräftige Sternlinie, solche markanten Merkmale bei Sternhaufen mag ich. Den Haufen notiere ich mir für die nächste Session und bin jetzt schon sehr gespannt. Dafür Vielen Dank.


    Liebe Grüße

    Mathias

  • Hallo zusammen,


    besten Dank Euch für die vielen Rückmeldungen.


    Puh, wo fange ich an.


    ...Ich habe mir ein paarmal in der Vergangenheit die Augen beim Versuch verbogen, NGC 6603 mit 4 oder 6 Zoll zu erhaschen. Zu wenig Öffnung, braucht sicher Deine 12 um zu funzen.

    NGC 6603 habe ich Norman eine Woche später nochmal mit 3" zeigen wollen. Der Haufen war indirekt sichtbar, mehr nicht. Man braucht also vermutlich wirklich mindestens 10" und guten Himmel, um meine Begeisterung für diesen Haufen nachvollziehen zu können.


    War zunächst überrascht, dass Du Barnard 92 und 93 als schwer abgrenzbar, aber machbar empfunden hast. Habe aber auch schon eine Erklärung: Dunkelnebel leben ja von der Abgrenzung zur Umgebung, wahrscheinlich zeigte Dein Teleskop einfach zu viele Sterne! Ich empfinde B92 und 93 als leicht zugänglich im 80mm Fernglas, wobei ein breiter UHC-Filter wie z.B. Baader UHC-S unter aufgehelltem Himmel viel hilft.

    Oh, ein Thema, das einen ganzen Thread füllen könnte. Deine Aussagen decken sich gut mit meinen Erfahrungen, na eigentlich habe ich anfangs ja sehr viel von Deiner Expertise bei der Dunkelnebelbeobachtung in mich aufgesogen

    Ich versuche es mal kurz zu halten.

    Norman und ich, wir standen ja eine Woche später auch zusammen in der Lieberoser Heide und haben wie wild mit unseren Ferngläsern herumgefuchtelt und Beobachtungen verglichen. Irgendwann sind wir bei Dunkelnebeln gelandet. Begonnen haben wir mit Barnards E (B 142/143). Wunderschön in Normans 12x42 und in meinem 18x70. Bis Norman dann meinte, nordwestlich von Barnards E sieht er noch einen Dunkelnebel. Tatsächlich, B 334, 337 in ihrer ganzen Pracht. Er hat dann mit seinem 12x42 einen Dunkelnebel nach dem anderen in dieser Region vom Himmel gepflückt. Wahnsinn. In meinem 18x70 FG waren die Nebel auch sichtbar, aber mit etwas mehr Einsehen und nicht ganz so gut abgegrenzt.

    Aber das ist noch nicht der entscheidende Punkt. Das Sternbild Schwan senkte sich bereits gen Westen und ich wollte Norman unbedingt B 145 zeigen, der mich schon oft beeindruckt hat ob seiner Form gleich der Walfisch-Galaxie, nur eben invertiert. Bei dem Nebel war nix zu machen mit unseren Ferngläsern. Zu Hause dann habe ich mir meine älteren Beobachtungen alle noch einmal angeschaut. Alle einfachen, erfolgreichen Sichtungen waren mit Teleskopen.

    Mein Fazit aus den vielen Beobachtungen bisher: Es gibt keine Mindestöffnungen für Dunkelnebel, eher optimale Öffnungen in Verbindung mit dem optimalen Himmel (der auch nicht immer dunkelst sein muss), die genau so viele Sterne in und um den Dunkelnebel zeigen, dass dieser sich abgrenzen lässt. Norman sein geniales Fernglas hat sich als wahres Monster erwiesen bei der Dunkelnebelbeobachtung ... und das mit einer AP von 3,5 mm, die ich nach wie vor für ideal halte bei der FG-Beobachtung.

    Oh, doch viel Text, oje. Eins noch, der Fish on the Platter war in der Nacht mit unseren Ferngläsern erstaunlich leicht erkennbar. LDN 862 mäanderte sich durch die Gegend, währen B 144 ziemlich homogen dunkel und wie ein breiter werdender Kegel erkennbar war.

    Ihr merkt sicherlich, dass ich für dieses Thema brenne. Deshalb ausnahmsweise mal ein Direktlink zu Christophers und meinem Beobachtungsprojekt Dunkelnebel, für alle, die diese Objekte auch faszinierend finden oder jetzt hellhörig geworden sind. Das erspart mir, hier jetzt Fotos von den Nebeln zu hinterlegen.


    Timms Eifelturm kannte ich bisher nicht. In Arizona hatte mir Jennifer Polakis ihr Sternmuster 'Polakis 1' gezeigt, das auch in der M24-Wolke liegt - weiß nicht, ob ich es noch identifizieren könnte, ich glaube es zeigte in Richtung M17.

    Timms Eiffelturm gibts ja auch noch nicht lange. Mit Deinem Fünfling sicher ein lohnendes Ziel.

    Polakis 1 klingt interessant, ich habe aber nix gefunden im Netz. Ist diese Jennifer mit Tom Polakis verwandt?


    Da fällt mir ein, ich habe in der betreffenden Nacht ein weiteres Sternmuster von Tom Lorenzin beobachtet. Lorenzin 3, das steht gut 3° südlich von M 24. Im isDSA klebt es recht unscheinbar am linken oberen Rand der Detailkarte D6 auf Seite 66 und ich bin nur zufällig darauf aufmerksam geworden. Eine feine, ganz gerade Sternspur aus sechs bis acht Sternen, je nach Betrachtung - es ähnelt damit sehr dem Spermatozoon Lorenzin 1.

    Christopher, Du hattest doch mal Aufzeichnungen von Tom Polakis, wo er seine oft sehr humorvollen Gedanken zu dem einen oder anderen Muster preisgegeben hat. Könntest Du bitte mal für Lorenzin 3 nachsehen?


    Aber ich kriege schon bei plötzlichen Wildschweingrunzen weiche Knie, Wolfsgeheul - das würde mir kalt den Rücken runter laufen, ich glaube ich würde sofort packen.

    Wölfe sind ungefährlich für uns Menschen ... sagt unser Revierförster. Er meinte, man darf nur nicht zeigen, dass man Angst hat ... bspw. wegrennen oder hinfallen ... oder sofort packen .

    Spaß beiseite. Mir war auch schon oft mulmig zumute, vor allem bei Geräuschen, die ich nicht zuordnen kann.

    Vor zwei Jahren war ich mitten in der Brunftzeit der Hirsche in der Heide. Da röhrte es aus allen Richtungen. Zu fortgeschrittener Zeit hatte sich einer der Gesellen sogar sehr dicht zum mir gestellt. Da hätte ich mich eine starke Taschenlampe gewünscht. Jetzt habe ich eine ... für alle Fälle.

    Um das Wolfsgeheul beneide ich Dich, schade, dass wir das letztens nicht hatten. DAS ist echt mal Atmosphäre. Ursprünglicher und wilder geht es überhaupt nicht.

    Ein hörbarer Windhauch in der Nacht fehlt noch und der rufende Ziegenmelker :-)))

    Wir waren vermutlich zu laut. Vielleicht schaffe ich es ja doch noch mal, etwas hörbares mit dem Diktiergerät einzufangen.

    Bevor Fragezeichen bei einigen entstehen , der Ziegenmelker ist kein Naturbursche, der nachts durch die Heide ruft, sondern ein Vogel, der dort brütet. Leider ist er äußerst scheu und seltenst zu beobachten.

    Norman, dafür beneide ich Dich um Deine Nächte allein auf den Bergen. Umso schöner, dass Du diese Erlebnisse regelmäßig und wunderbar aufbereitet mit uns teilst.


    Ich denke das Gefühl da draußen kennen wir. Ich mehr von der Rhön.

    Ja, vermutlich einer der starken, prägenden Reize bei unserem Hobby. Wir beobachten alle gern zu zweit oder in Gruppen. Aber mal ganz allein und ungestört von der Zivilisation, das hat nochmal einen anderen Zungenschlag.


    Viele Grüße


    Rene

  • Ah verflixt, meinste echt wir waren zu laut? Na hätte ich den Ghettoblaster mit dem Heavy Metal mal lieber zu hause gelassen ;)


    Nee im Ernst, ich fand uns moderat. In der Ferne sollten die sich doch nicht abschrecken lassen von so ein paar Ah´s und Ohh´s...hm... :/


    Um aber etwas offtopic noch eine Lanze für Dein 18x70 zu brechen: beeindruckender Unterschied in der Auflösung/ Abbildung von Details an diversen Objekten zum 12x42, hätte ich so nicht gedacht. Frappierend für mich bei M81/82 und v.a. dem Eulenhaufen. So schön hab ich den Eulenhaufen in noch keinem Gerät gesehen.


    Schöne Grüße und CS

    Norman

  • servus Rene,


    was für ein toller Beobachtungsplatz! Und sehr schöner Bericht. Die Objektauswahl ist ja auch eher ungewöhnlich, von NGC 6603 mal abgesehen.

    Vor Wölfen hätte ich keine Angst, Wildschweine sind da viel gefährlicher. Aber Wolfsgeheul nachts am Fernrohr.....Chill-Faktor hoch 200! Da muss man wahrscheinlich gleich noch eine Jacke zusätzlich anziehen.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo René,


    sagenhafter Platz, ganz nach meinem Geschmack! Da dürften nachts nicht allzuviele vorbeikommen ;)


    Auf die Idee, M24 mal mit großer Öffnung abzugrasen, war ich jetzt auch noch nicht gekommen. Klingt auch lohnenswert! Ach, es gibt ja so viel...


    Das Dunkelnebelprojekt werde ich mir mal in Ruhe anschauen. Ich bin ja mittlerweile eh der Meinung, dass (binokular) dunkle Strukturen einfacher ausfindig zu machen sind als helle.


    Viele Grüße, auch an die Wölfe, und danke für den Bericht


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Rene,


    ein schöner Bericht mit schönen Fotos. Die Heide ist beeindruckend!

    Schön, dass du mal wieder meinen Eiffelturm erwähnst, denn er ist ja eigentlich nicht sehr spektakulär.

    Ich hatte ihn letzte Woche öfters aufgesucht, damit ich ihn wieder "drauf habe".

    Letzte Woche in Stumpertenrod: geniale 7 Nächte mit SQM oft über 21,30.

    Das hat mal wieder Spass gemacht!


    cs

    Timm

  • Hey Stefan, Holger und Timm,


    vielen Dank Euch.


    Stefan, ja Wildscheine, bei denen weiß man echt nie, was die vorhaben. Vor allem machen die die unheimlichsten Geräusche. Nachts sind die mir aber noch nie begegnet.


    Auf die Idee, M24 mal mit großer Öffnung abzugrasen, war ich jetzt auch noch nicht gekommen. Klingt auch lohnenswert! Ach, es gibt ja so viel...


    Das Dunkelnebelprojekt werde ich mir mal in Ruhe anschauen. Ich bin ja mittlerweile eh der Meinung, dass (binokular) dunkle Strukturen einfacher ausfindig zu machen sind als helle.

    Ja, es gibt echt viel Regionen, in denen man sich verlieren bzw. eine ganze Nacht mit Beobachten verbringen kann.

    Binokular ja, da bist Du equipmenttechnisch klar im Vorteil. Das wäre schön, wenn Du Dich der Dunkelnebel annimmst und bei Gelegenheit mal berichtest, was in Deinen Öffnungen beidäugig geht.


    Timm haste einen gesunden Ausgleich zum ausgefallenen HTT gefunden. Das freut mich. Und 7 Nächte beobachtet, alle Achtung. Den Eiffelturm nimmst Du sicher gern in Dein Vorführprogramm, ich finde ihn eigentlich nicht unspektakulär, er braucht nur ausreichend Öffnung, und die hast Du ja.


    Um aber etwas offtopic noch eine Lanze für Dein 18x70 zu brechen: beeindruckender Unterschied in der Auflösung/ Abbildung von Details an diversen Objekten zum 12x42, hätte ich so nicht gedacht. Frappierend für mich bei M81/82 und v.a. dem Eulenhaufen. So schön hab ich den Eulenhaufen in noch keinem Gerät gesehen.

    , ja das war der Hammer. Ich habe Dir ja angeboten, dass wir unsere Ferngläser tauschen. Da hättest Du einen guten Schnitt gemacht und 2 kg für 840 Gramm erhalten .

    Na, das sind beides sehr gute Gläser und nicht wirklich direkt vergleichbar. Das 12x50 hatte ich ja auch mit, aber da lagen so viele Ferngläser auf der Kofferraumablage ...


    Beste Grüße


    Rene

  • Servus René,


    auch von mir herzlichen Dank für den tollen Bericht! NGC 6603 mag ich total gern. Dass innerhalb dieser dichten Milchstraßenwolke ein noch dichterer Sternhaufen sitzt, ist einfach faszinierend. Nicht nur visuell, sondern auch fotografisch mit einfachsten Mitteln (z. B. normales Teleobjektiv reicht, selbst bei Kurzbelichtung unter 5 Minuten und man löst schon viele Sterne auf). Der helle Stern südlich vom Haufen kommt dabei auch schön rüber.


    Wolfsgeheul – darum beneide ich dich. Ich kann als Biologe auch nur bestätigen, dass Wölfe für uns Menschen harmlos sind. Die Unsicherheit kenne ich dennoch. Ich war in Zentralsibirien und dort teils allein (und natürlich ohne Waffe) in den Wäldern weglos unterwegs. Die Dichte an Wolfsrudeln ist dort sehr hoch und obwohl ich weiß, dass sie nichts tun, hat man manchmal ein mulmiges Gefühl (wenn auch die Braunbären dort die eigentliche Gefahr sind, aber an die denkt man da nicht, seltsam...).


    Wildschweine sind zum Glück auch "mostly harmless". Zumindest, wenn man sie nicht stört, wenn Frischlinge dabei sind. Macht man laut genug ab und zu Geräusche, meiden sie einen eh. Sie sind ja sehr schlaue Tiere und meiden jedes Risiko. Ich bin mal im Wald (Bayerischer Wald) fast über eine schlafende Bache gestolpert und habe sie so geweckt. Die war wirklich sauer, hat aber dann zum Glück doch entschieden, nicht anzugreifen, sondern wegzulaufen. Damals war ich noch als Freilandbiologe im Nationalpark tätig. Am Teleskop passiert da nichts.

    Die Geräusche, die sie aber in den Maisfeldern machen können, sind schon strange.


    Letzten Endes finde ich aber auch und gerade das mit interessant, wenn ich alleine draußen bin. Mal bellt ein Fuchs schaurig (klingt heftig und laut), mal kommt ein Wildschwein, manchmal Kleingetier, das trotzdem laut ist, mal ruft ein Uhu. Natur pur. Und ein Bisserl Gruseln ist ja gesund :-).


    Timms Eiffelturm kann ich irgendwie nicht recht nachvollziehen. Die eine Seite des Turms, klar, die Sternenkette ist cool. Die andere Seite liegt aber schon sehr "im Schatten". Auf den Turm wäre ich da nicht gekommen.

    Collinder 469 finde ich auf Fotos übrigens auch sehr hübsch, da die Lage an der Dunkelwolke nett ist. Mit dem Teleskop muss ich den mal visuell versuchen. Ich fürchte aber, die Gegenseitigkeit dieser kleinen Ansammlung heller Sterne auf der Wolke neben der Dunkelwolke wird mit meinem Teleskop nicht recht klappen. Und mit NGC 6603 ist der natürlich nicht vergleichbar. :)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

    Einmal editiert, zuletzt von Lucifugus () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Hallo Rene,


    danke für den Tipp mit den Lorenzin-Sternmustern, hab ich bisher noch nicht aufgesucht. Sicher auch nett für eine Spektiv-Beobachtung bei dunklem Himmel :).

    Polakis 1 klingt interessant, ich habe aber nix gefunden im Netz. Ist diese Jennifer mit Tom Polakis verwandt?

    Jennifer und Tom Polakis sind verheiratet. Wir hatten sie 2015 in Arizona besucht, und Tom hatte mir für den Messier-Marathon seinen 10-Zöller geliehen. Ich hab Tom heut noch um ein Bild gebeten, auf dem die Sternfigur von Polakis 1 eingezeichnet ist, hier ist es - und siehe da, es gibt Überschneidungen mit Timms Eiffelturm:



    Servus

    Ben

  • Lieber Christoph,


    Deine Vita steckt voller Überraschungen. Sehr interessant. Ich kann mir vorstellen, dass andere Tiere in Zentralsibirien dem Menschen mehr zusetzen. Mücken im kurzen Sommer zum Beispiel.

    Wir haben hier gerade auch Mückenschwärme, die einem jegliche Lust rauben, draußen etwas anzufangen.

    Timms Eiffelturm kann ich irgendwie nicht recht nachvollziehen. Die eine Seite des Turms, klar, die Sternenkette ist cool. Die andere Seite liegt aber schon sehr "im Schatten". Auf den Turm wäre ich da nicht gekommen.

    Collinder 469 finde ich auf Fotos übrigens auch sehr hübsch, da die Lage an der Dunkelwolke nett ist. Mit dem Teleskop muss ich den mal visuell versuchen.

    Die südliche Seite von Timms Eiffelturm ist auf Fotos in der Tat nicht so stark ausgeprägt. Visuell ergibt sich mitunter ein völlig anderer Eindruck. Hier zwar nicht ganz, weil die südliche Linie zudem unterbrochen ist, aber der Eiffelturm ist visuell mit etwas gutem Willen ganz gut nachvollziehbar.

    Collinder 469 ist visuell mit 12,5" eher unspektakulär.



    Ben! Klasse nachgehakt.


    Schade nur für Dich Timm, Du bist jetzt nicht mehr EEE (ErstEinzelEntdecker), sondern unabhängiger Zweitentdecker.

    Na, ich werde die Deutung von Jennifer Polakis und die Bezeichnung noch alternativ bei unserer Beschreibung zum Eiffelturm mit aufnehmen. Die Zeigerspitze im NO ist auch etwas länger und schließt einen helleren Stern nordöstlich mit ein.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Rene,


    vielen Dank für deine Eindrücke, mal wieder ein sehr schöner, stimmungsvoller Bericht von dir, von einer tollen Region bei guten Bedingungen und ich denke in unseren Breiten braucht man die für die tiefstehenden Objekte. Mit den Sternhaufen und Dunkelnebeln ist die Region mit das Schönste - finde ich zumindst- was der Himmel zu bieten hat, und mit verschieden Öffnungen, großen wie kleinen gibt es fast unbegenzt Lohnendes zu sehen. Besonders die diversten Dunkelnebel B92, B93 und Weitere die Christopher genannt hat sind sehr eindrucksvoll wenn der Himmel dunkel ist, gerade auch binokular.


    Das Gefühle alleine dort draußen zu sein schätze ich auch, die Geräusche - ich meinte mal nachts Kühe zu hören - bis mir dann klar wurde dass es wohl röhrende Hirsche waren. Bisher hatte ich mit der südlichen Milchstrasse dieses Jahr kein Glück, in den Neumondphase war es meist diesig, da bin ich dann nur mal so in einen Park in der Nähe gegangen. Es war zwar schön warm, die Sternhaufen im hochstehenden Schwan, aber auch Jupiter und Saturn im kleinen Bino ganz hübsch. Doch die Muße, die du beschreibst, die Ruhe fehlte, da fuhren Fahradfahrer eilig nach Hause mit Lampen wie Fernscheinwerfer, mal wummerte eine Boombox oder es suchte jemand mit greller Taschlampe den Rasen und Mülleimer nach Leergut ab.


    Ich drücke uns allen die Daumen, dass nach der kommenden Vollmondphase ein paar transparente Spätsommernächte kommen!


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Rene,


    Du hast oben nach Lorenzin 3 gefragt. Habe im Werk „The Amateur Astronomer’s Field Guide to Deep Sky Observing“ nachgeschaut, den Tom Lorenzin 1987 im Eigenverlag herausbrachte. Dort steht:


    "10‘ to ESE of OPN CL N6568 is 5.5M 14 SGR and TL-3, 0.5°-long fairly straight, N-S-oriented asterism of eight nearly equal (9M) stars passing, at its closest, within 5‘ E of 14 SGR; second star from N end is a 1‘ double (E-W) while S-most star is 1.5‘ double (NE-SW); noted by Tim Sechler on a Johnny Horne photo of the SGR Milky Way, and observed and herein recorded by the author; other designation: HSL Chain"


    Meine Übersetzung:

    "10‘ ost-südöstlich des offenen Sternhaufens NGC 6568 steht der 5m5 heller Stern 14 Sgr sowie Lorenzin 3, ein 0,5° langer, recht gerader, N-S orientiertes Sternmuster, bestehend aus acht fast gleichhellen Sternen (9. Magnitude); die Sternkette läuft östlich 5‘ entfernt an 14 Sgr vorbei; der 2. Stern vom nördlichen Ende der Kette ist doppelt (1‘ Winkelabstand, Komponenten stehen Ost-West), südlichster Stern ebenfalls doppelt (1.5‘, Nordost-Südwest); zuerst von Tim Sechler bemerkt auf einem Foto der Sagittarius-Milchstrasse von Johnny Horne; daraufhin beobachtet und in diesem Guide aufgenommen vom Autoren [somit: Tom Lorenzin]; alternative Bezeichnung: HSL Chain"


    Eine mögliche Erklärung von HSL Chain ist homoserine lactones (HSLs), die in der Biochemie genutzt werden. NGC 6802 in Vulpecula ist ebenfalls durch Nord-Süd verlaufende Sternketten gekennzeichnet, die jenem Haufen den Beinamen DNA Cluster einbrachten. Vielleicht dachte Lorenzin daran bei seiner Namensgebung?


    Vielleicht lesen Biologen oder Chemiker hier mit: Weiss jemand, ob DNA und HSL zusammenhängen? Wenn ja, wäre das eine starke Hypothese, dass Lorenzin schmunzelnd auf NGC 6802 verweisen wollte!


    Beste Grüße, Christopher

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank für Deinen Kommentar.

    Deine Parkerlebnisse kann man mit einem weinenden und einem lachenden Auge sehen. Ärgerlich sicher, weil es die Ruhe stört, aber immer anekdotenreich, nehme ich an.

    Ich drücke uns beiden die Daumen, dass Steffen es mal hinkriegt, Dich nach Kleinkrausnik zu locken, ich bin dann auch sofort auch da und wir machen es uns zu dritt gemütlich.


    Hallo Christopher,


    hervorragend. Die Beschreibung ... genauso habe ich das Muster auch wahr genommen, jeweils ein Sternpaar an jedem Ende und eine schnurgerade Linie insgesamt.

    HSL-Chain ... ich denke, das ist eine Abkürzung für die beteiligten Protagonisten Horne, Sechler & Lorenzin. Aber es könnte durchaus auch eine Doppeldeutigkeit mit biologischem oder chemischem oder biochemischem Hintergrund dahinter stecken.


    Viele Grüße


    Rene

  • Sehr schoener Bericht, sowohl astronomisch als auch die Beschreibung der Natur. Bei Grillenzirpen tief im Sueden ein Schuetzenfest abzuhalten - davon kann ich als Nordostenglaender nur traeumen. Ich hatte neulich Muehe, M16 im Siff zu finden. Allenfalls die frische Nachtluft ist etwas, das ich hier auch frei Haus bekomme.

    Zur Fauna: Abgesehen davon, von unsichtbaren Muecken zerstochen zu werden (beispielsweise im Kielder Forest - ein Dark Sky Park hier oben), kann einem nichts passieren. Ueber die Jahrzehnte astronomischer Beobachtung hatte ich mit heranraschelnden Igeln, furzenden Pferden (die Weide war direkt am Beobachtungsort und das Seeing dementsprechend) und heulenden Kojoten (in New Mexico) zu tun. Den groessten Schiss hatte ich am SAAO in Suedafrika, wo ich mithalf, den SALT-HRS-Spektrografen aufzubauen. Bewaffenet mit Astrotrac und Feldstecher genoss ich bei absoluter Dunkelheit den Suedhimmel, als auf einmal ein paar Meter entfernt ein Tier hustete. Da fiel mir ein, hey, ich bin in Afrika ... Loewen ? Ich habe dann auch zuegig eingepackt. Am naechsten Tag erfuhr ich, dass es sich um Springboecke handelte, die keine Menschen fressen, aber selber sehr schmackhaft sein sollen.

    Zurueck zur Astronomie: Du scheinst das 2x54-Kleinfernglas hier wirklich ausnutzen zu koennen. Das zeugt von einem guten Himmel. Meine Erfahrung mit einem 5x25 (keine Galileioptik) zeigt, dass das Teil in den meisten Faellen aufgrund der HIntergrundshelligkeit nicht viel bringt. Und das muss beim galileischen 2x54 bei systembedingt voller Augenpupillenausleuchtung ja noch viel staerker der Fall sein.

  • Hallo Jürgen,


    vielen Dank für Deine nette Rückmeldung.


    Der Zoo an tierischen Geräuschuntermalungen in der Nacht dürfte nunmehr auch fast voll sein. So kann vermutlich jeder von uns eine Anekdote zu erzählen.

    Den Igel finde ich geräuschmäßig auch sehr ungeheuerlich. Ich weiß manchmal gar nicht, wo er diese Laute herholt.


    Zurueck zur Astronomie: Du scheinst das 2x54-Kleinfernglas hier wirklich ausnutzen zu koennen. Das zeugt von einem guten Himmel. Meine Erfahrung mit einem 5x25 (keine Galileioptik) zeigt, dass das Teil in den meisten Faellen aufgrund der HIntergrundshelligkeit nicht viel bringt. Und das muss beim galileischen 2x54 bei systembedingt voller Augenpupillenausleuchtung ja noch viel staerker der Fall sein.

    Beim 2x54 ist die Austrittspupille meines Wissens nicht entscheidend. Das ist wohl konstruktionsbedingt. In einem Artikel der SuW hat jemand das mal schön zusammengefasst, als er Kleinstferngläser verglichen hat. Ich lese das immer vergesse es dann aber auch schnell wieder.

    Aus eigener Erfahrung kann ich Dir aber bestätigen, dass sich das 2x54 unter dunklem Himmel absolut lohnt, bei aufgehelltem Himmel ist kaum ein Effekt spürbar.


    Heute war das Wetter schön und ich habe mich spontan entschlossen, mein Versprechen im Titel,

    das Heideglühen nachzuliefern:


    Hm, nee, das war es nicht. Jetzt aber:



    Sicher nicht mit dem Alpenglühen vergleichbar, aber schick ist es trotzdem.


    Beste Grüße


    Rene


    PS: Ich habe bei den Bildern nicht an den Farben oder der Farbsättigung gedreht.

  • Hallo Rene,

    schön diesen Bericht von Dir zu lesen! Dein Standort ist ein Traum, hier haben wir, seitdem der BER in Betrieb ist, nichtmal mehr blauen Himmel. Permanenter Hochnebel, aber egal, die Nachbarn leuchten sowieso ihre Gärten nachts mit LED Flutern aus und so hab ich mir ein dunkles Plätzchen zwischen Prieros und Blossin gesucht. Über Wölfe hab ich auch schon nachgedacht, ich vermute aber, die wissen ganz genau, daß ich am Ende der Nahrungskette stehe. Viel lauter sind Igel, die machen brutale Geräusche.

    Demnächst gibts mal wieder einen Baubericht von mir, ich muss den 16er endlich fertig und ins Feld bekommen.

    Viele Grüße!

  • Hey Jörg,


    schön von Dir zu lesen.

    Prieros/Blossin ist ein lauschiges Eckchen. Das kenne ich noch von früher. Wir waren dort immer im Ferienlager am Wolziger See.

    Gegen die Igel müssen wir uns verbünden. Bei den Wölfen haben wir ja schon die gleiche Sichtweise.


    Du hast jetzt noch genau ein Jahr für den 16"er, beim nächsten HTT stellste ihn mal vor. War ja gut, dass es diesmal ausgefallen ist ... also ich meine nur bautechnisch, sonst wärst Du wieder mit einem beinahefertigen Teleskop angereist ;) .


    Beste Grüße


    Rene

  • Hi Rene,


    faszinierende Landschaften! Das macht ja schon vor Beginn der Nacht Freude, sich das anzuschauen. Einfach nur schoen.

    Zum 2x54: Der hat eine Galileioptik, die systembedingt keine echte Austrittspupille hat. Die Pupille ist ja definert als der Ort, an dem die parallelen Lichtbuendel von jedem Feldwinkel auf der optischen Achse zusammenfallen. Die Galileioptik wirkt aber wie ein Trichter, bei dem das Lichtbuendel einfach nur komprimiert wird: Die erste Linse fokussiert, und die zweite Linse biegt das Buendel wieder gerade, bevor der Brennpunkt der ersten Linse erreicht wird. Infolgedessen wandert das Lichtbuendel eines jeden Feldpunktes ueber eine andere Zone der Optik, und der Durchmesser des Lichtbuendels wird allein durch den Durchmesser der Iris des Beobachters definiert. Mit 2x54 koennte die bis zu 27mm gross sein, aber in der Praxis stanzt die Beobachterpupille von vielleicht 6-8mm Durchmesser nur einen Bruchteil davon aus. Da es keine echte Pupille gibt, wandert das Lichtbuendel mit dem Feld ueber das Auge des Beobachters, wodurch das Gesichtsfeld sehr klein wird. Dieser Effekt skaliert sich mit der Vergroesserung und deswegen haben solche Geraete (meist Opernglaeser) so kleine Vergroesserungen. Wie beim 7x50-Feldstecher, dessen Austrittspupille fuer die meisten Beobachter stets groesser als die Augenpupille ist (Jugendliche sind hier im Vorteil!), wird das Geraet nur bei voelliger Dunkelheit wirklich ausgenutzt.

    Meinen 5x25 jedenfalls habe ich noch nie richtig ausfahren koennen. Bei Bortle 5-6 in meinem Garten, wo ich die Milchstrasse in Zenitnaehe manchmal erahnen kann, ist dieses System nicht auszunutzen.

  • Du hast jetzt noch genau ein Jahr für den 16"er, beim nächsten HTT stellste ihn mal vor. War ja gut, dass es diesmal ausgefallen ist ... also ich meine nur bautechnisch, sonst wärst Du wieder mit einem beinahefertigen Teleskop angereist ;) .


    Beste Grüße


    Rene

    Nee nee, mein Lieber! Da hätte ich ein paar Nachtschichten eingelegt und wäre fertig geworden. Ganz bestimmt! :S

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!