Beiträge von Pardon im Thema „Auswirkung d. Obstruktion b. visueller Sonnenbeobachtung, D ~130 - ~150 f ~1000 - ~1500, Testreihe?“

    Hallo Guntram,


    besten Dank für den Hinweis auf Suiter. Das schwierige an Suiter ist die abstrakten Kurven und Beigungsbilder in das konkrete Beobachtungserleben und Beobachtungserwartungshaltung zu übertragen.


    Hier im Astrotreff fand ich von Kurt solche konkreten Simulationen für Saturn. Mit diesen simulierten Bildern kann ich mir gut vorstellen, wie sich was auf das konkrete Ergebnis ungefähr auswirken würde.


    Zitat von Guntram

    […] Langwierige Simulationen sind m. E. nach eher Zeitverschwendung. […]


    Für einen Anwender wie mich, der Kaufentscheidungen oder Optimierungsentscheidungen treffen möchte, sind solche Simulationen eine außerordentlich wertvolle Unterstützung. Leider fand ich derart bislang nur für Mars, Jupiter und Saturn.


    Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann den nach Simulationen mit Sonnenflecken. Nur als Beispiel gedacht: Wie wirkt sich die Oberflächenqualität des Fangspiegels bei „perfektem“ Hauptspiegel auf das Ergebnis aus, meinethalben auch für Saturn. Fünf Simulationen für idealen Hauptspiegel, fünf Simulationen für 1/8PV Hauptspiegel und so weiter.


    Das gleiche in Abhängigkeit von der Dicke von Fangspiegelstreben. Für die gedankliche Umsetzung von MTF-Kurven brauchts schon sehr viel Erfahrung und Vorstellungskraft. Und da können Simulationen einfach wunderbar unterstützen. Kurt hat es in 2013 vorgemacht, wenn auch seinerzeit eingegrenzt auf ein bestimmtes Thema.


    Solare Grüße, Reinhold

    Hallo zusammen,


    nur kurz, weil es nicht mehr so hundertprozent zum Thema passt. Christian Viladrich hat in dem Buch „Astronomie solaire“ eine vergleichende Messung mit der Baader Astrosolar Folie durchgeführt. Mit eindeutigem Ergebnis, die Folie hat eine nicht so gute Kontrastübertragung wie ein Herschel- Keil.


    Damit ist sie per se nichts Schlechtes, aber für meinen geplanten 6“-Solar-Newton keine Lösung, da ich aus 6“ visuell alles rausholen möchte, was geht.


    Mein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Lichtdämpfung per Polarisation a la Herschel 90grad oder a la Brewster. Es handelt sich um eine spiegelnde Fläche, deren Oberflächenrauhigkeit mehr oder weniger Einfluß auf die Kontrastübertragung nimmt.


    Mir stellt sich die Frage, wie genau nehmen es die Hersteller mit der Oberflächenqualität?


    Beim Fangspiegel werden schon mal Angaben gemacht, a la 1/10 oder 1/12PV. Immerhin, besser, als gar nichts gesagt. Mir will nämlich nicht eingehen, dass man es beim Herschel oder Brewster vielleicht nicht so genau sein müsste, wie beim beim feinsten Fangspiegel.


    Und da wären Computer-Simulationen für erste Einschätzungen recht hilfreich.


    Was meint ihr?


    Solare Grüße, Reinhold

    Zitat von CorCaroli
    Ich beobachte derzeit die Sonne mit einem 110/1035mm Maksutov Cassegrain im Weißlicht.

    Den hatte ich auch mal im Auge. Der Cassegrain-Spiegelhalter hätte laut web einen Außendurchmesser von 43mm, das ergäbe ungefähr 38% Obstruktion. Für einen visuellen Einsatz an der Sonne war mir das zu viel.


    Zitat von CorCaroli

    […] Entweder mit einem speziellen Protuberanzenansatz oder […]

    Ja, auf diese Methode wollte ich mich beziehen. Feinste Helligkeitsunterschiede, die ans Auge übertragen werden wollen. Da scheinen sehr gute Instrumente gefragt.





    Neben dem Standort- und Tubusseeing spielen selbstverständlich auch noch die optische Genauigkeit eine Rolle, wie etwa Spiegelrauhigkeiten des Haupt- und Fangspiegels. Der Einfluß der Rauhigkeit des Fangspiegels auf die Kontrastübertragung ist auch noch so ein Punkt.


    Wäre super, wenn das an besagten Computer-Simulationen beispielhaft gezeigt werden könnte. Ich kenne mich mit den Optikprogrammen leider nicht aus.


    Viele Grüße, Reinhold

    Auslöser meiner Selbstdiskussion ist nur der übliche Rat, für die Sonne einen Refraktor als erste Wahl zu nehmen.


    Andersherum aufgegriffen: Ab welcher Obstruktion ist - visuell Sonne - ein Wechsel zu einem nichtobstruierten System gleicher Öffnung ernsthaft anzuraten.


    Ich sehe die stets lebendige Obstruktionsdebatte durchweg entspannt. Nach den Informationen, die ich so lesen kann, sind Obstruktionen unter 25%, also sagen wir um die 20%, visuell (!) als solche nicht mehr wahrnehmbar. Aber gilt das auch für die Sonne?


    Bei der Protuberanzenbeobachtung im Weißlicht käme es sogar auf jedes Staubkorn an … so an der ein oder anderen Ecke zu lesen.

    Hallo Kurt,


    eine Computer-Simulation über Sonnenflecken und Granulation liesse sich neben die (bekannten) Computer-Simulationen von Jupiter und Saturn stellen. Ich habe den Verdacht, dass die negativen Auswirkungen der Obstruktion visuell (!) an der Sonne früher zu bemerken sind, als bei Planeten. Ist aber nur ein Verdacht.


    Leider habe ich keinen 150er APO. Das, was du vorschlägst, wäre das erste, was ich machen würde.


    Grüße, Reinhold

    Hallo Astrofreunde,


    da ein APO im oben genannten Bereich doch recht teuer ist und in der Konfiguration ordentlich Gewicht und Drehmoment mitbringt, was wiederum Folgen für die Auslegung der Montierung nach sich zieht, will ich vor Umsetzung in die Tat fragen, ob sich das visuell optisch im Weißlicht (!) lohnt.


    Die allseits bekannte Empfehlung lautet, Refraktor. Ich möchte nun Empfehlungen nicht unreflektiert folgen.


    -> Daher meine Frage, welche Details in der Sonnenbeobachtung gehen mir mit zunehmender Obstruktion verloren?


    Suiters Buch ist mir wohlbekannt und verstanden. Im web gibt es zusätzlich wunderbare Simulationen zu Jupiter und Saturn. An Hand derer kann ich mir konkret vorstellen, was mir verloren ginge, wenn ich beispielsweise zu einem Schmidt-Cassegrain mit 35% griffe, statt zu einem APO mit 0% oder einem Planeten-Newton mit 20% oder optimierten Maksutov mit 28%.


    -> Kennt jemand solche Simulationen für die Sonne? Sonnenflecken, Umbra, Penumbra. Granulation.


    -> Oder hat sogar jemand mal eine visuelle Testreihe mit einem, zum Beispiel 140er, APO an der Sonne gemacht? Also Scheiben wechselnder Größe vor das Objektiv gebracht und die Auswirkung auf das Gesehene dokumentiert?


    gefühlsfrei, debattenfrei, vermutungslos, nüchtern dokumentiert?


    Ich freue mich auf Reaktionen.


    Viele Grüße und stets klarer Himmel


    Reinhold