<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wir bewegen uns auf einer Bahn um die Sonne und haben somit eine Fliehkraft.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Da ist keine Fliehkraft (erster Ordnung)**. Die Erde bewegt sich im freien Fall eines Gravitationsfelds durchs Sonnensystem. Sie rotiert auch auf der sonnenabgewandten Seite nicht schneller. Als "Kugel" drehen sich alle Teile gleich.
Richtig ist:
Das Sonnengravitationspotential ist für den Teil der Erde schwächer, der weiter entfernt ist (sonnenabgewandten Seite) bedingt durch die Abnahme des Sonnengravitationspotentials (Stärke des Graviationsfelds) in Abhängigkeit zur Entfernung der Sonne. Das führt zu Scherkräften in der Erde durch die unterschiedlich starke Beschleunigung im Graviationspotential und verformt sie in ein Ellipsoid, denn der der Sonne zugewandte Teil will eine engere Bahn fliegen als der abgewandte Teil. Solche Kräfte haben seinerzeit den Kometen Shoemaker-Levy zerrissen, kurz bevor er auf dem Jupiter krachte.
Astrofox: Du musst Dich mal mit Grundlagen der Newton'schen Kraftlehre vertraut machen. Was ist eine "Kraft"?
Kraft = Masse*Beschleunigung: F= m*a, Beschleunigung ist jedwede Änderung einer Geschwindigkeit/Bewegung, wozu auch die Bewegungsrichtung gehört.
**höherer Ordnung dann doch, denn die Steifheit und Ausdehnung der Erdkugel stellt eine Zwangsbedingung dar. Der Nordpol ist über den Erdmantel ja mit dem Äquator in gewisser Weise verbunden, nämlich durch Erdgravitation und Reibung im Erdinneren. Für solche Überlegungen betrachtet man die Erde am Besten als riesigen honigähnlichen Tropfen im Weltall und nicht als festen Stein.
Aber löse Dich von der "Fliehkraft". Du bist dann fast immer auf dem falschen Dampfer, wenn du solche Probleme lösen willst. Hinter der Fliehkraft steckt immer nur die Massenträgheit (dass ein Objekt ohne Krafteinwirkung unbeschleunigt gerade aus weiter fliegen will). Es ist die Zentripetalkraft, die etwas quer zur Flugrichtung in eine "Kurve" zwingt, wo es sonst gerade aus weiter will. Umgangssprachlich spricht man von Beharrungskraft, wenn man physikalisch die Massenträgheit meint. Mit "Fliehkraft" kommt man regelmäßig in Teufels Küche, denn man rechnet dann in einem "beschleunigten Koordinatensystem". Die Situationen kannst du an der Hand abzählen, wo dies rechnerisch notwendig ist. Z.B. wenn ein Raumschiff an der ISS andocken will. Bremst es ab, fällt es auf eine niedrigere Umlaufbahn und überholt die ISS, da die Umlaufzeit auf der niedrigeren Bahn um die Erde kürzer ist.