Hi Konrad,
ich trage selbst keine Kontaktlinsen. Aber wenn die gut angepasst sind, dürfte das bei fast allen Okularen recht gut funktionieren. Nur, wie sollen Kontaktlinsen immer die Achslage des Asti kennen. Die können sich auf dem Auge drehen. Faktisch scheiden Kontaktlinsen gegen Asti deshalb aus.
Mit Brille/Asti ist so eine Sache am Okular. Televue bietet für ausgewählte Okularserien in seinem Sortiment eine spezielle Asti-Korrektur an. Stichwort "TeleVue Dioptrx"
Allgemein ist Astigmatismus und visuelle Astronomie etwas komplexer, als was der Augenoptiker misst. Wichtig ist der Einfluss des Astis bei Dunkeladaption, wenn die Irisblende im Auge maximal geöffnet ist. Der Unterschied ist: Wenn die Iris tagsüber nur 2mm offen ist, die Hornhautverkrümmung aber erst 3mm von der opt. Achse wirklich beginnt, dann braucht man tagsüber weniger Astikorrektur als Nachts, wenn die Iris bis zu 6mm aufmacht. Der Wert schwankt von Mensch zu Mensch auch altersabhängig so zwischen 5mm und 8mm. Kurz: Nachts muss das Licht durch Bereiche der Augenlinse, die tagsüber noch abgeblendet sind.
In der Praxis kommst du nicht umhin, die optimalen Okulare durch Ausprobieren heraus zu finden. Jeder hat da so seine Vorlieben. Ganz lästig ist nachts das Auf- und Absetzen einer Brille, die in kühlen feuchten Nächten dann immer beschlägt. Ebenfalls lästig sind "blöde" Kombinationen im Zusammenhang mit vorhandenem Sucher/Telrad, wenn man ständig Brille rauf und runter nehmen muss.
Da sind Kontaktlinsen optimiert für Fernsicht (Ein guter Optiker kennt das aus Fragen für "Autofahrer Nachtfahrten", wie wohl selbst da die Irisblende sicher nicht max. geöffnet ist). Zum Kartenlesen dann zusätzlich eine Lesebrille, falls nötig. Und im Rotlicht nachts, darf die Lesekorrektur gerne auch mal 0,25 bis 0,5 dpt. stärker sein, als man sie sonst wählen würde. Rotlicht bricht sich bekanntlich schwächer.