Beiträge von Kalle66 im Thema „Wärmebildkamera als neues Werk(spiel)zeug“

    Hi Kurt,
    da fällt mir noch was ein, was man fotografieren kann:
    Die Albedo diverser Oberflächen (Reflexionsgrad im Thermobereich) von Wasser, Schnee, Sandkasten, Rasen etc.


    Wenn du einen alten Scheinwerfer (mit Halogen-Glühlampe) hast, könntest du nachts eine Testfläche damit anstrahlen und im IR die Reflexion messen. Und zum Vergleich ein mattes Blech, Alu, ne Holzplatte (geölt, lackiert) etc. nehmen. So praktische Materialkunde wäre auch für die Selbstbauer hier interessant.


    Vielleicht auch von Stoffen, Planen die Transmission, Reflexion, was z.B. für die Zelt und Sonnensegel-Auswahl interessant wäre. Ich denke dabei, wie man im Sommer morgens verschwitzt aus einem Zelt kriecht oder etwas Kühlung im Schatten unter einem Tarp sucht. Meine Erfahrung ist, dass dünne Baumwolle (z.B. bettlakenmäßig) da besser abschneidet als die ganzen technischen Planen (PP, Polyester).

    Kurt,
    ich weiß nicht genau, was du mit der Thermokamera eigentlich sichtbar machen willst. Ich würde z.B. einen Versuch machen, wo man Luft oder CO2 einfach durch ein warmes Kupferrohr durch bläst und wie bei einem Auspuff austreten lässt. Und dann mal schauen, ob die Thermokamera da die Gase als solches sieht. Ähnlich wie bei der Kerze.


    Apropos Kerze: Da gibt es ja noch die Zone, wo das Kerzenwachs vergast ist. Das erinnert mich daran, dass z.B. Methan noch viel besser als CO2 Wärmestrahlung absorbiert. Und vielleicht kannst du für die Kanera eine opt. Zoomfunktion über einen Parabolspiegel realisieren, indem Du den als Lupe einsetzt (Rasierspiegel-Optik). So könntest du mit der Kamera Details erfassen, die sonst mit der Auflösung unmöglich sind.


    Das mit einer vergoldeten Thermoskanne erinnert mich an Versuche mit Kaloriemeter.


    Dann gäbe es noch die Möglichkeit mittels Beugungsgitter eine Spektralzerlegung der Wärmestrahlung zu erzeugen.


    Ich betrachte das einfach als unverbindliche Ideensammlung.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Daran habe ich auch schon gedacht. Das Problem ist nur wie will man diesen Behälter dann aufheizen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Metallplatte, Alufolie als Boden ... diese von außen/unten heizen (übriggebliebene Kühlrippen gingen sicher auch, z.B. aus einem alten Kühlschrank, wo man z.B. einfach heißes Wasser durchpumpt)
    ... kommt halt auf die Temperatur an, so jenseits von 70°C wird's eng. [;)]


    Ich dachte an einen leichten Lattenrahmen in Würfelform oder so ähnlich, wo man die Folie einfach antackert/umwickelt. Bambusstäbe gingen sicherlich auch [:D]

    Kurt,
    solche Versuche machen nur dann Sinn, wenn man CO2 und Wasserdampf voneinander isolieren kann. Beide verhalten sich im IR ja ähnlich. Das Video mit dem Auspuff ist ein Paradebeispiel, denn aus dem Auspuff kommt volumenmäßig etwa zu gleichen Teilen CO2 und H2O in Gasform raus. Was von den beiden Gasen sieht nun das IR-Thermometer?


    Wie durchlässig ist eigentlich Haushaltsfolie? Kannst durch solch eine Folie Deine Katze in IR filmen? Dann könntest du einen IR-durchsichtigen Gasbehälter bauen und ihn wahlweise mit unterschiedlichen Gasen befüllen.

    Wolfgang,
    Strahlungstransport von Wärme geht eigentlich recht simpel:


    Jede Oberfläche strahlt Wärme abhängig von seiner Oberfläche ab und nimmt Wärme abhängig von der Umgebungstemperatur (strahlungsrelevant) auf. Und zwar in vierter Potenz zur Temperatur.
    Kürzel:
    e = Emissionsgrad Oberfläche (bis auf Alufolie und Spiegelflächen (0,1) kannst du hier den Rest mit 0,9 pauschalieren)
    s = 5,67E-8 (W/(m²K^4) (Stefan-Boltzmann-Konstante)
    Q = Wärmemenge
    dQ/dt = Wärmestrahlungsleistung (in Watt)
    A = Fläche in m²
    Ta = Temperatur Gegenstand in Kelvin
    Tu = Temperatur Umgebung in Kelvin


    dQ/dt = e*s*A*(Ta^4 - Tu^4)


    Beispiel menschlicher Körper in einem 20°C-Zimmer. Mit
    e= 0,9
    A=1,5m²
    Ta= 37°C
    dQ/dt = 0,9*5,67E-8*1,5*(310^4-293^4) = 143 Watt


    Bei Gegenständen unter freiem (klarem) Himmel kannst du für die obere Hälfte der Oberfläche ruhig -25°C bis -30°C unter der Umgebungstemperatur annehmen. Für die untere Hälfte herrscht dafür dann Strahlungsgleichgewicht. Beim Raustragen eines Teleskops kommt die Temperaturdifferenz als Offset erst mal hinzu.

    Stathis,
    Du hast Recht. Ich hatte da fälschlich einen Rückgang des Reflexionsgrads auf 70% in Erinnerung. Fand jetzt eine Quelle, die einer Aluschicht noch über 90% zuspricht (Gold ist aber noch besser).


    http://www.lss.ovgu.de/lss_med…ung_Versuch1_2016_SGA.pdf
    Der Artikel behandelt IR-Thermografie


    Wenn die Rückseite offen ist, dann sollte eine Rettungsfolie hinterm Teleskop bei 30%-Lage zum Runterkühlen im Dunklen aber auch was bringen. Wenn Nils den Spiegel ausbaut, kann er ihn auch einfach umdrehen.

    Emil, Wolfgang
    denkt daran, im Freien kühlt der Spiegel mit vertikalem Blick gegen einen etwa -30°C kalten Himmel schon per Strahlung. Der begrenzende Faktor dürfte da die Wärmeleitfähigkeit im Glaskörper sein. Lüften tut man da, damit er anschließend nicht unterkühlt und beschlägt.