Beiträge von Hammer_Kruse im Thema „Allgemeine Relativitätstheorie“

    Hallo ladyjune29,


    nein, Tachyonen sind rein hypothetische Teilchen. Sie entspringen dem Gedanken: "Wenn es Teilchen gäbe, die schneller wären als das Licht, welche Eigenschaften müßten die dann haben, damit sie die spezielle Relativitätstheorie nicht verletzten?"


    Zu diesen Eigenschaften gehört u. a.: Schneller als Licht, imaginäre Masse, kann nicht auf Lichtgeschwindigkeit gebremst werden, bewegt sich rückwärts in der Zeit (d. h. kommt an, bevor es abfliegt) usw. Recht skurille Eigenschaften, und alle unter der Voraussetzung: Wenn es sie gäbe (dann wären die Tachyonen so beschaffen).


    Aber nicht alles, was denkbar ist, muß auch existent sein: Tachyonen sind noch nie beobachtet worden!


    Zwar ist das Internet voll von irgendwelchen Angeboten zu Artikeln, die was mit Tachyonen zu tun haben, aber da handelt es sich ausschließlich um esoterischen Quatsch. Da werden Begriffe durcheinandergeworfen, daß es nur so klingelt (im Kopf und in der Kasse), daß ich so was gar nicht zu Ende lesen kann, ohne daß mir übel wird. Wie soll z. B. ein T-Shirt "elektromagnetische Energie in positive Energie umwandeln" (http://www.vit-gesund.de/), oder wie sollen Tachyonen "Zellen oder Körperteile in der Zeit rückwärts führen" (http://www.tachyon.de/wirkung.htm), usw. Und das alles, wo noch niemand ein Tachyon gesehen hat...


    Gruß, mike

    Hallo Herbert,


    wenn Du hierbleibst, und möchtest, daß Dein Reisender nach Deiner Zeitrechnung nach 4,3 Jahren dort ist, dann muß er tatsächlich lichtschnell sein. Dann braucht er nach seiner eigenen Uhr aber (siehe oben) null Sekunden für die Reise, d. h. er ist sofort da.


    Wenn Du aber fragst, wie schnell er sein muß, damit auf seiner Uhr 4,3 Jahre vergehen, dann heißt die Antwort: c/Wurzel(2). Das sind rund 70,7% der Lichtgeschwindigkeit. Für uns braucht er dann Wurzel(2)*4,3 Jahre=6,1 Jahre, bis er da ist. Für ihn dauert es aber nur 4,3 Jahre, und die Reiseentfernung schrumpft für ihn auf 4,3/Wurzel(2) Lichtjahre=3,04 Lichtjahre.


    Gruß, mike

    Hallo Andi,


    da muß ich Dir widersprechen.


    Rechne einmal mit der Lorentz-Transformation aus, welches x' und t' das Photon in seinem eigenen Bezugssystem hat. Wenn Du in den üblichen Formeln für die Lorentz-Transformation bei x'=x'(x,t) und t'=t'(x,t) zunächst x=c*t setzt (so sieht der ruhende Beobachter das Photon) und dann für v die Lichtgeschwindigkeit einsetzt, erhältst Du bei beiden Formeln die unbestimmte Form 0/0.


    Du mußt also den Grenzübergang v->c durchführen. Der liefert Dir x'=0 und t'=0. Alle Ort-Zeit-Wertepaare, die der ruhende Beobachter dem Photon zuschreibt, beobachtet das Photon in seinem System also als (0,0). Das heißt: Für das Photon vergeht keine Zeit, und sein ganzer Weg ist auf Null geschrumpft.


    Das ist auch im üblichen x-t-Diagramm deutlich, in dem die x' und t'-Achse um arctan (v/c) nach innen gekippt sind. Bei v=c fallen die Achsen auf der ersten Winkelhalbierenden zusammen.
    Während Du bei jeder anderen Geschwindigkeit noch ein schiefwinkliges x'-t'-Koordinatensystem hast, entartet dieses bei Lichtgeschwindigkeit zu einer Geraden. Ereignisse (d. h. Punkte der x-t-Ebene), die außerhalb dieser Geraden liegen, sind für den Lichtstrahl nicht erreichbar.


    Die Gleichwertigkeit der Inertialsysteme gilt eben nur für v<c. Bei c ist eine Singularität. Oder, wenn man so will: Es gibt keine Inertialsysteme mit der Geschwindigkeit c.


    Gruß, mike

    Hallo Herbert,


    das paßt nicht unbedingt zum Thread, weil es sich bei Deiner Frage um spezielle Relativitätstheorie handelt, und nicht um allgemeine. Dafür läßt es sich ohne Rechnung beantworten:


    Wenn du etwas beobachtest, das sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, dann sieht es jeder, der nicht selber lichtschnell ist, genauso, nämlich als lichtschnelles Objekt. Derjenige, der sich da lichtschnell bewegt, meint allerdings, er wäre überall zur gleichen Zeit. Mit anderen Worten: Für ihn gibt es keine Zeit. Oder: Für ihn hat das Universum in Bewegungsrichtung keine Ausdehnung.


    Wir wußten es schon immer: Die Welt ist eine Scheibe ...


    Gruß, mike