Beiträge von Rieger im Thema „Anschaffung Schulteleskop Gymnasium“

    Hallo Kollege,


    ich bin zwar an einer NRW-Gesamtschule mit Geschichte und Kath. Religionslehre für den Himmel zwar eher im metaphysischen Sinne zuständig, leite dort aber auch die Astronomie-AG und werde am kommenden Wochenende mit Schüler zu meiner Sternwarte ins Sauerland fahren (Rainer-Ludwig-Sternwarte Medebach).


    Ich selbst habe nie "gedobst" und gerade für öffentliche Führungen oder Schulveranstaltungen mit wechselnder Besetzung aus im Beobachten unerfahrenen Schülern <b>ist eine nachgeführte Optik zwingend</b>, denn du wirst nach jedem einzelnen Schüler das Teleskop wieder neu ausrichten müssen. Läuft das Objekt aus dem Gesichtsfeld, schieben die Schüler unwillkürlich das Teleskop in die umgekehrte Richtung, weil ihnen der Anblick "auf dem Kopf" natürlich unvertraut ist. Ich habe mittlerweile selbst das kleinste 2-zöllige Gerät mit einem simpelsten Nachführmotor ausgestattet, um das zeitraubende Wiedereinstellen der Objekte zu vermeiden.


    Wenn du aus verständlichen Kostengründen einen Dobson anschaffen willst, so unbedingt mit einer EQ-Plattform, die 1-2 Stunden nachführt. Ferner sollte man an einen Dobson Bügel über die Höhenräder basteln, die mit einer Schraube angezogen werden können und damit die Bügel die Höhenräder etwas hemmen oder fixieren können. Etwas ähnliches zum Hemmen der drehbaren Plattform wäre auch nützlich.


    Es entgehen dir und den Schülern sonst wertvolle Beobachtungszeit, deine Geduld als Aufsichtführender wird geschont, wenn der Beobachtungsabend dadurch langweilig für die wartenden Schüler wird, weil du ständig einen Dobson auf die Objekte wieder neu einstellen musst, anstatt dass die Schüler rasch nacheinander an einem nachgeführten Teleskop beobachten können.


    Das beantwortet bislang schon deine Fragen 1 und 4: Unbedingt nachgeführte Schulteleskope!!


    Zu 2 noch schnell: Wenn dein Standort dunkel ist, gibt es so viel mit den Kindern zu bestaunen, dass man sich kaum mit einem Foto von einem Objekt allein in der Nacht aufhalten will. (Wenn du aus einer Großstadt heraus beobachten musst, dann wäre das anders, denn da kriegt man mit moderner Fototechnik wohl möglich überhaubt erst etwas dedektiert.)


    Zu 3: Die Jahrgänge 5 und 6 sind immer sehr empfänglich und wenn die Feuer gefangen haben, bleiben die bei der Sache. Bis die Mofa-AG und andere Interessen stärker durchkamen (Mädels) waren bis Ende letzten Schuljahres 5 Jungs bis Ende der 8 Klasse dabei, die visuell am Ende schon richtig versiert waren, so dass denen der Saturnmond Hyperion schon aufgefallen war, ehe ich ihn selbst zum ersten Mal wahrnahm.


    Soweit meine Erfahrungen aus NRW an Bayern,


    Hubertus