Beiträge von Sselhak im Thema „Anschaffung Schulteleskop Gymnasium“

    Hallo Thomas,


    Internat und guter Himmel ist schon mal eine super Voraussetzung!
    Das mit dem ernsthaften Interesse würde ich vor der Anschaffung prüfen indem ich ein paar Beobachtungseinheiten mit dem eigenen Teleskop und ein paar Ferngläsern organisieren würde.
    Meiner Erfahrung nach sind es nur wenige Schülerinnen und Schüler pro Klasse, die wirklich Interesse haben. Daher halte ich astronomische Beobachtungen für ganze normale Klassen nicht für sinnvoll. Als eigene Freifachklassen (in Deutschland sind das dann wohl AGs) ist es aber super, denn dafür melden sich dann doch nur die, die Interesse haben.


    Bei mir wurde es der Dobson einfach auf Grund der finanziellen Lage. So ein 8'' Dobson ist schnell besorgt, kostet nicht all zu viel und wenn es nicht klappt, lässt er sich auch wieder gut verkaufen.
    Dazu kam bei uns schnell ein Coronado PST für die Sonne, da wir kein Internat sind und daher vor allem unter Tags beobachten können.
    Wäre nicht der finanzielle Aspekt, hätte ich aber ein SC oder einen Refraktor entsprechender Größe bevorzugt.




    Und an Alex:
    Ich kenne das Mono/Bino Problem vom Mikroskopieren (ich bin Biologielehrer). Hier ist das gut erforscht und es gibt mehrere Arbeiten dazu die zeigen, dass die Möglichkeit zum exakten einäugigen Sehen sich erst mit der Pubertät ausbildet. Jüngere Kinder brauchen in der Regel einfach beide Augen um etwas zu erkennen, da selbst beim Zuhalten oder Schließen des anderen Auges das Gehirn beide Bilder überlagert und sie dann einäugig alles extrem dunkel sehen.
    Daher haben wir (und alle anderen Schulen die ich kenne) in der Mikroskopie Stereolupen oder andere Mikroskope mit Bino für die Unterstufenschüler (in Österreich sind das die bis 14 Jahre) und nur für die älteren Schülerinnen und Schüler die größeren monokularen Mikroskope.
    Bei Teleskopen ist es genau so, was mir auch von der nächstliegenden Sternwarte bestätigt wurde. Die machen Kinderführungen auch alle mit Bino und plötzlich kommt bei den Kinders das Wow-Erlebnis!


    Und ja, beim Einstellen muss nicht nur der Fokus sondern auch der Augenabstand eingestellt werden. Aber das bekommen zumindest hier die Schülerinnen und Schüler recht schnell mal hin, vor allem wenn man das Beobachten mit Ferngläsern beginnt (wo es ja das gleiche ist). Somit kann ich es wirklich nur wärmstens empfehlen!


    Grüße, Mario

    Hallo!


    Ich unterrichte auch an einer Schule (in Österreich) und leite dort das Freifach Astronomie.
    Und wir verwenden ebenfalls einen Dobson (8" Skywatcher).


    Mit den älteren Schülerinnen und Schülern (die sind hier 14-18) klappt es gut, die jüngeren kommen mit dem Nachschubbsen nicht zurecht. Hier hilft nur GoTo oder eine EQ-Plattform, damit sie selbst nur noch durchsehen müssen.


    Wir betreiben die Beobachtung nur visuell (mit dem Dobson und Ferngläsern) und das reicht völlig aus. Ab und an versuchten Schülerinnen und Schüler mit dem Handy durchs Dobson zu fotogarfieren, deshalb haben wir eine Handyhalterung angeschafft mit der man Handys vor dem Okular fixieren kann. Alle sind zufrieden - damit gab es schon recht schöne Mond- und Planetenfotos!


    Bei uns ist die Nachfrage nach dem Astronomie-Freifach groß - mittlerweile sind es alleine bei den Oberstufenschülern (= 14-18jährige) 2 Gruppen!


    Ich finde ein Dobson ideal, da es einfach zu bedienen ist, das justieren können die Schülerinnen und Schüler auch gleich lernen und man kann so gut wie alles damit beobachten! Und wir haben ein altes kleines (mein eigenes erstes Dobson) an dem die Schülerinnen und Schüler herumschrauben können - Spiegel ausbauen, optische Tests machen, usw. - das kommt super an! Daher nein, ich finde Dobsons in der Schule perfekt.
    Auch die Ausstattung mit Telrad, Okularen und OIII finde ich gut.
    Filter für den Mond nicht vergessen - der ist schon in 8" zu hell ohne Filter!


    Wir haben auch noch ein Bino angeschafft, da sich vor allem die jüngeren sehr schwer tun mit nur einem Auge zu beobachten! Ich möchte es nun nicht mehr missen!


    Grüße aus Österreich,
    Mario