Beiträge von Presto im Thema „Crowdfunding-Kampagne "Die Astronautin"“

    Ich sehe das Projekt "Die Astronautin" nach wie vor sehr positiv. Die Gegenargumente überzeugen mich in keiner Weise. Dass es sich nicht um ein Projekt der öffentlichen Hand, sondern um eine private Initiative handelt, finde ich besonders begrüßenswert. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass sich auch in Europa ein Teil der Raumfahrtaktivitäten schrittweise mehr und mehr in den privaten Sektor verlagern wird.


    Und weshalb soll es eine deutsche Astronautin sein und nicht z. B. eine Französin, Britin oder Italienerin? Die Antwort liegt für mich auf der Hand:


    Bekanntlich gibt es in Deutschland zwar unzählige Lehrerinnen, Erzieherinnen, Dolmetscherinnen, Fachanwältinnen für Familienrecht usw., aber viel zu wenige Frauen, die in naturwissenschaftlichen oder technischen Berufen tätig sind, und viel zu wenige junge Mädchen, die sich für Naturwissenschaft und Technik interessieren. Eines der Hauptziele des Projekts "Die Astronautin" ist es daher, für junge Mädchen und Frauen in Deutschland ein Vorbild zu schaffen, um sie für naturwissenschaftlich-technische Berufe zu begeistern.


    Damit dieses Vorbild seine Funktion erfüllen kann, muss es aber auch wahrgenommen werden. Wenn eine französische, britische oder italienische Astronautin zur ISS fliegt, wird hierüber erfahrungsgemäß in den deutschen Medien nur ein- oder zweimal kurz berichtet. Fliegt dagegen die erste deutsche Astronautin zur ISS, ist damit zu rechnen, dass hierüber in den Medien in einer Vielzahl von Beiträgen und Interviews berichtet wird. In diesem Zusammenhang erinnere ich an den Hype, den der deutsche Astronaut Alexander Gerst seinerzeit ausgelöst hat.


    Ich bin davon überzeugt, dass der erste Flug einer deutschen Astronautin ein geeignetes Mittel ist, um speziell in unserem Land junge Mädchen und Frauen für Naturwissenschaft und Technik im Allgemeinen und für Astronomie und Raumfahrt im Besonderen zu begeistern.


    Daher erlaube ich mir, nochmals auf die laufende Crowdfunding-Kampagne hinzuweisen:


    https://www.startnext.com/dieastronautin


    Mit dem Geld sollen die ersten Abschnitte der Astronautinnen-Ausbildung finanziert werden. Die Crowdfunding-Kampagne läuft noch bis zum Monatsende. Ich fände es sehr schade, wenn die Fundingschwelle von € 50.000.- nicht erreicht würde und dies zum Scheitern dieser privaten Initiative, die auch im öffentlichen Interesse liegt, führen würde.


    Und wer meint, dass € 50.000.- nur ein winziger Bruchteil der Summe sind, die benötigt wird, um eine Astronautin zur ISS zu bringen, hat natürlich Recht. In diesem Zusammenhang möchte ich aber den chinesischen Philosophen Lao-Tse zitieren, der erkannt hat:


    <i>Auch eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.</i>


    Wenn die laufende Crowdfunding-Kampagne Erfolg hat, wird das Projekt "Die Astronautin" nach meiner Überzeugung eine Eigendynamik entwickeln, die dazu führen wird, dass auch das Gesamtprojekt gute Erfolgsaussichten hat.

    Meiner Meinung nach hat Ministerin Zypries gestern einen besonders wichtigen Grund, der neben anderen Gesichtspunkten für das Projekt "Die Astronautin" spricht, wie folgt gut auf den Punkt gebracht:


    <i>„Mit Insa Thiele-Eich und Nicola Baumann schickt Deutschland zwei hervorragende Frauen in die Ausbildung zur Astronautin. Ich bin mir sicher, sie werden viele Frauen und Mädchen ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie sind gute Vorbilder, um auch andere junge Frauen für technisch-naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern. Unsere Wirtschaft braucht mehr hochqualifizierte Fachkräfte insbesondere in der Hochtechnologiebranche der Luft- und Raumfahrt, die so wichtig für den Standort Deutschland ist."</i>


    Siehe z. B. hier: https://www.raumfahrer.net/new…ahrt/20042017072751.shtml

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    <br />Also ich weiß nicht. Ich bin da mindestens zwiegespalten.
    Einerseits ist es ja irgendwo schön, dass es so eine Aktion gibt und es macht für das Umfeld der Beteiligten und die Ausgewählten selbst natürlich riesigen Spaß.


    Es ist ja auch schön, was es heutzutage für Möglichkeiten gibt - was tatsächlich bei den Menschen irgendwo motivierende/ inspirierende Wirkung entfalten kann.


    Aber ich finde nicht, dass man sowas nun explizit unterstützen muss. Schon gar nicht mit der doch stark betonten und sinnfreien Zielgebung, endlich eine "deutsche" Astronautin auf die ISS zu schicken. Da gibt es sicher deutlich sinnvollere Sachen die man fördern könnte, die nicht nur eine einmalige Leuchtturmwirkung, sondern nachhaltigere Wirkung haben. Bildungsstätten zum Beispiel.


    Schöne Grüße
    Norman



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Irgendwie habe ich schon mit so einem destruktiven, nörglerischen und querulatorischen Kommentar gerechnet.