Worüber regen wir uns auf?
... etwa darüber, dass ein Journalist offensichtlich über ein Thema schreibt, zu dem er nichts weiß? Anders lässt sich der anfängliche Unsinn kaum erklären.
Naja, das ist fast der Regelfall. Hätte er tiefgehende Ahnung, wäre er nicht Journalist sondern Wissenschaftler geworden. Und selbst da werden heutzutage Dinge veröffentlicht, die später zu Grabe getragen werden müssen (ich denke da an das prominente Beispiel der doch nicht überlichtschnellen Neutrinos im Gran-Sasso-Experiemnt.)
... oder etwa darüber, dass in der schnellen Welt der Online-Verbreitung von Nachrichten, die Arbeitsweise von Journalisten sich verändert hat. Texte werden ohne Gegenlesen direkt von der Tastatur ins Web gestellt.
... oder das grundsätzliche Problem, dass die Älteren unter uns noch zu einer Zeit groß wurden, in der "Informationsbeschaffung" das Kernproblem darstellte, während heute im Zeitalter des Informationsüberflusses die "Filterung" die eigentliche Herausforderung ist.
Plakativ zeigt sich das bei diversen Nonsense- und Verschwörungstheorien, wo man früher annahm, dass je mehr man an Informationen hat, desto schneller würden sie ausgeräumt. Das Gegenteil scheint mir aber der Fall.
Meiner Meinung sollte man mit etwas Einfachem anfangen: Es sollte zwingend sein, dass zu jeder Info, zu jeder Meinung im Onlinebereich wenigstens das Datum der Erstellung mit publiziert wird. Etwas, was bei Zeitungen/Büchern selbstverständlich ist. Schon im Fernsehen ist es Glückssache, ob man zu einer Doku erfährt, zu welcher Zeit sie erstellt wurde (Intro/Abspann werden oft verkürzt/geschnitten). Auch wie im Doku- und Nachrichtenbereich Filmzitate verwertet/aufbereitet werden, entspricht oft nicht dem, was ich an Zitierregeln (Kenntlichmachung der Quelle) gelernt habe.
Lösen könnte man das Problem u.a. mit der Sanktionierung, dass ohne Datum/Jahr der Urheberschutz versagt werden sollte.
Gruß