Beiträge von Kalle66 im Thema „Andere Sonnen haben auch den Dreh raus“

    Moin GalaxyCreator,
    die Antwort auf Deine Frage, die hier - nebenbei bemerkt - falsch platziert ist, findest Du dort, woher auch das Bild von Dir aufgegriffen wurde:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lokale_Blase


    Dazu folgender Hintergrund:
    Im interstellaren Weltraum herrscht ein Vakuum, besser als das beste technische Vakuum, das hier auf der Erde hergestellt werden kann. Und trotzdem sprechen die Astrophysiker von "interstellarem Gas", das sich dort befindet. Wenn eine der schweren Sonne in einer Supernova einen Großteil ihre Masse in den Raum sprengt, dann dehnt sich das Zeugs genau in diesen beinahe leeren Raum aus - genauso wie der Sonnenwind, den ich oben beschrieben habe. Im Prinzip macht diese Explosionswolke genau das Gleiche wie ein Hochdruckreiniger: Sie putzt den Raum leer und schiebt das Gas vor sich her, bis der Gashaufen dann die Sprengwolke abbremst (technisch: bis der Ausdehnungsdruck sich so weit abgeschwächt hat, dass er dem Gasdruck des interstellaren Gases entspricht). Zurück bleibt eine Blase, die relativ gesehen noch etwas leerer ist. Die Blasenwand ist die Zone der Schockfront bzw. der Reste davon, wenn das Ganze zeitlich etwas zurückliegt.


    Wenn mehrere Sonnen in kurzem Abstand sich zu Supernovae entwickeln, wird dieser "Aufräumeffekt" sogar verstärkt, so wie 10 Kärcher zusammen in einem Zug ne ganze Straßenbreite sauber kriegen.


    Die Gasverteilung in der Sonnenumgebung entstammt solchen Effekten - im Grunde trifft das für alle Bereiche in der Milchstraße zu. Überall kehren die Supernovae oder abgeschwächt einzelne Novae (wenn Sonnen wie die unsere roundabout an ihrem Lebensende 30% ihrer Masse abstoßen) quasi vor ihrer Haustür und schieben ständig das "interstellare Gas" auf die andere Straßenseite, bis es von dort wieder zurückgekärchert wird. Wird der Müllhaufen (die interstellare Gaswolke) zu groß dabei, kollabiert der Haufen (die Wolke) unter seiner (ihrer) eigenen Schwerkraft und lässt neue Sonnen entstehen (Recycling pur).


    Im Grunde ist Dein Bild nur eine Momentaufnahme, denn die Gasverteilung hält so nicht lange an. Ein noch jüngeres Bild einer ähnlichen Gasverteilung zeigt z.B. der Krebsnebel M1 (https://de.wikipedia.org/wiki/Krebsnebel). Da ist die Explosion der Supernova grad mal 992 Jahre her. Das weiß man deshalb so genau, weil sie im Jahr 1054 beobachtet wurde.


    Kling komisch, ist aber so (Peter Lustig)

    Moin,
    wenn ich nur wüsste, welche Frage GalaxyCreator hätte. Meint er den Sonnenwind?


    Im Sonnensystem gibt es einen Sonnenwind, der in alle Richtungen von der Sonne weg bläst. Der Winddruck lässt dabei im Quadrat der Entfernung (korrespondierend zur Oberfläche einer gleich großen Kugel) nach. Irgendwann ist er so klein, dass der Sonnenwind einbricht, eine Schockfront entsteht.


    Das kannst du im Küchenspülbecken selbst ausprobieren. Lass einfach den Wasserhahn knapp so laufen, dass das Wasser glatt herausfließt (noch nicht perlt und nicht mehr tropft) und beobachte, wie sich das Wasser im Spülbecken verteilt. Zuerst fließt es glatt in alle Richtungen vom Auftreffpunkt weg, irgendwo weiter draußen, stoppt dieser Fluss schlagartig - eine kleine Schockfront entsteht. Da ist dann den Umgebungsdruck im Spülbecken genauso groß wie der Fließdruck.


    Gruß

    Naja,
    ist letztlich nur Kümmelspalterei.


    Unstreitig ist M67 Bestandteil der Milchstraße und nicht nur "nähere Umgebung der Milchstraße", denn damit verbindet man Entfernungen in der Größenordnung des Milchstraßendurchmessers von 100.000 Lj oder gar mehrfaches davon.


    Treffender wäre bei 2700 Lj Entfernung "nähere Umgebung unseres Sonnensystem" (in der Milchstraße). [:)]


    Ich vermute mal, dass dies ursprünglich gemeint war und vor lauter Klassifizierungsbegriffen (Sonne, offener Sternhaufen, Galaxie) einfach verwechselt wurde. Vielleicht bedingt dadurch, dass der Text nebenbei noch übersetzt werden musste.


    Gruß