Beiträge von fraschwol im Thema „Illuminierte Gebäude und Lichtverschmutzung“

    Hallo,


    es ist nicht einfach, den Leuten zu vermitteln, was Lichtverschmutzung so anrichtet. In meiner Nähe gibt es einen Industriebetrieb der vor Jahren einen Neubau erstellt hat. Um das Firmengebäude nachts zu beleuchten, wurden Scheinwerfer in den Boden eingelassen. Deren Lichtstrahl geht nun schön nach oben und wenns Nebel oder Dunst hat, kann man das Ergebnis dieser Lichtverschmutzung schön am Himmel sehen. Ganz krass war es auf der Westseite, wo große Glasflächen das Licht wie ein Spiegel reflektierten. Ich habe die Firma daraufhin angeschrieben und ein Bild mitgeschickt. Die waren tatsächlich "entsetzt" darüber und haben dann die Westseite abgeschaltet. Seit geraumer Zeit wurde dann das Firmenlogo auf der Westseite neu beleuchtet und diesmal von oben her und um 23 Uhr geht das dann sowieso aus. Zudem hat die Firma die noch vorhandenen Bodenstrahler so geschaltet, daß ich bei Bedarf diese per Telefon aus- und wieder einschalten kann. Wie man sieht es gibt durchaus auch Kompromisse und Bereitschaft auf unsere Probleme einzugehen.
    Wichtig erscheint mir, im Falle von Neubauten von Firmen dort vorstellig zu werden und rechtzeitig über das geplante Lichtkonzept zu sprechen. Da darf man durchaus auch darauf hinweisen, daß man als Beobachter die "älteren" Rechte hat. Es ist ja im Grunde wie bei Lärmemission, auch dort genießt derjenige mehr Schutz, dem die Ruhe weggenommen wird. Wichtig erscheint mir auch, umweltbewusste Stadträte, Umweltschutzorganisationen oder Bürgerinitiativen anzusprechen und um Unterstützung zu bitten. Allein kämpft man oft wie Don Quichote nur gegen die Übermacht der Windmühlen.
    Dass auch Hobbyastronomen selbst noch mehr gegen die Lichtverschmutzung tun sollten, wurde mir bei einer Veranstaltung im Planetarium Freiburg klar. Dorthin hatte man die in Freiburg tagenden Architekten eingeladen um über Lichtverschmutzung zu diskutieren. Während die Architektenseite gut vertreten war, fand kaum einer der hier in der Südwestecke ansässigen Hobbyastronomen oder Vereine den Weg ins Planetarium. Es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, gerade auf diese Berufsgruppe einzuwirken und für einen sinnvollen Umgang mit Beleuchtung zu werben.


    Gruß Franz