Beiträge von Kreislauf im Thema „Warum rotiert Mars“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AS-Fan</i>
    <br />
    Das ist ja interessant. Ich nahm an an, daß der Drehimpuls ja irgendwo bleinen muß. Beim Erdmond wird ja die Verlangsamung der Erddrehung in eine Entfernung des Mondes transferiert.
    Da war es für mich logisch, bei umgekehrter, prograder Annäherung eines Mondes. gäbe es einfach den gegenteiligen Effekt.
    Wo bleibt denn der Drehimpuls?
    Gruß Armin
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Impuls ist als vektorielle Größe gerichtet. Die Summe bzw. die Bilanz des Drehimpuls bleibt als Erhaltungsgröße gleich. Hier ist es nur nich gleich ersichtlich, da die Vorzeichen entgegengesetzt waren. Aber denk an actio=reactio. Das was Tritons Bahndrehimpuls mit der Zeit weniger negativ ist, ist dann Neptuns Eigendrehimpuls weniger positiv. Egal wie man die Portionen verschiebt bleibt der gesamte Impuls des Systems erhalten.


    Die Energie als Erhaltungsgröße ist nicht gerichtet und geht uns daher ebenso nicht verloren: Die dabei frei werdende Gravitationsenergie von Triton wird zur neg. Beschleunigung des Neptun aufgewendet.


    Ich hoffe es ist so verständlich.


    Ciao,
    Jo

    Zu Kalles vorletzten Beitrag den ich jetzt erst kommentieren kann:


    Genau das was du zuerst ausführst macht Kopfzerbrechen. Die Annahme der ähnlichen Driftgeschwindigkeit um eine Bahn und der sogar tenzenziell negative Geschwindigkeitsgradient mit größeren Radius sollte zusammen mit der Annahme dass langsame Teilchen zusammenkleben eher zu einer retrograden Rotation führen. Die Realiät verhält sich ganz anders. Bis auf Venus (Der schiefe Uranus und der an Charon gebundene Pluto mal aussen vor) drehen sich die Planeten einstimmig und auffallen rechtläufig. Zufall ist möglich, aber reiner Zufall wäre dann doch eher 50:50. Reales Verhältnis ist 6:1 (Merkur, Erde, Mars, Jupiter , Saturn, Netpun gegen Venus). Damit alleine bleibt die Frage weiter ungeklärt. Da fehlen also eine Menge Zutaten.


    Kalle hat im letzten Beitrag eine gute Hypothese mit den kreuzenden elliptischen Bahnen gebracht. Das wäre eine Möglichkeit. Erklärt aber nicht das Verhältnis 6:1 in unserem Planetensystem.


    Dort auf Seite 4 könnte auch einen Hinweis liefern:
    http://www.tat.physik.uni-tueb…planeten/folien/kap7a.pdf
    Das geht einher mit der Tendenz zu prograder Eigenrotation in der Realität.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br /> Zuerst müsste mal geklärt werden, ob bei der Planetesimalbildung die einzelnen Simale überhaupt auf konstanten Bahnen unterwegs sind oder aufgrund der Akkretion einen Zug nach innen entwickeln**. ...


    **Eine unter Druck stehende Gas- und Staubscheibe dreht sich unterhalb der Keplergeschwindigkeit der jeweils einzeln Teilchen. Damit wird der Druck überhaupt aufgebaut. Ein größerer Körper ist dann auf seiner Keplerbahn schneller unterwegs, als das ihn umgebendes Gas und der Staub. Bei der Akkretion wird er dadurch tendenziell abgebremst und wandert nach innen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das klingt gut. Das müsste doch dem “Tidal Downsizing” entsprechen wie es F. Freistätter in "Ein neuer Blick auf die Planetenentstehung" zitierte:


    http://scienceblogs.de/astrodi…f-die-planetenentstehung/


    Wenn man es zusammennimmt dann also ins Zentrum auf Spiralarmen wanderde Verdichtungen die Drehimpuls von der inneren Scheibe nach aussen leiten und dabei beginnen sich in diesem Sinn der Drehimpulsumleitung zu drehen.


    So etwa?

    Ciao,
    Jo

    Zurück zum Thema. Die Frage, warum sich Planeten drehen ist eine wirklich gute Frage.


    Die übrigens hier auch nach drei Seiten noch nicht geklärt wurde. auf der ersten Seite wurden zunächst lediglich vage Voraussetztungen wie ein Drehimpuls des Gesamtsystems angeführt und dann platt behauptet die Frage wäre damit geklärt. Aber damit ist gar nichts beantwortet.


    Gil hatte dann etwas genauer ausgeführt:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie schon geschrieben wurde, jedes Teilchen, aus dem der Mars besteht, hat durch Masse, Geschwindigkeit und Einfallswinkel seinen Anteil zum Gesamtimpuls des Mars beigetragen. Dieser setzt sich aus Bahndrehimpuls (der hauptsächlich aus der Rotation der protoplanetaren Scheibe stammt) und Eigendrehimpuls zusammen. Das gilt für die Planetesimale, die den Mars in der Frühzeit des Sonnensystems gebildet haben, genauso wie für alles, was danach mit ihm kollidierte. Das funktioniert bei jedem Körper im Weltraum so – Impuls kann übertragen werden, aber nicht verloren gehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hier wird sich aber auch wieder elegant um die eigentliche Frage herumgedruckst, nämlich wie die Eigenrotation des Mars zustandekommt.


    Aber wie bildet sich der Drehsinn der Planetesimale denn heraus? Das erschliesst sich mir nicht direkt aus dem Drehimpuls der Protoplanetaren Scheibe. Da scheinen weitere Zusatzannahmen zu fehlen.


    Jo


    Edit: Kalle, ich sehe erst jetzt deine Antwort, Danke erstmal!

    Was bleibt ist immer noch die ungekläre Frage warum Planetesimale und somit Planeten prograde Eigenrotation zum gesamten Planetensystem besitzen. Einleuchtend ist zwar die prograde Bahn der Planeten selbst. Aber wie bildet sich der prograde Drehsinn der Planetesimale heraus?


    Jo

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AS-Fan</i>
    <br />
    Die Monde bewirken meistens eine Abnahme der Rotationszeit und entfernen sich dabei von ihrem Mutterplaneten.
    Ausnahme ist Neptuns Mond Triton.
    Dieser bewegt sich "falschrum" zur Planetendrehung und kommt ihm immer näher. Eines Tages kommt er in die Roche-sche Grenzzone und wird zerrissen. Dann hat Neptun einen schönen, neuen Ring.
    Tritons Umlaufimpuls wird Neptun dabei zugeschlagen und Neptun dreht sich immer schneller.


    Viele Grüße
    Armin
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da schlagen heute echt die Fehlerteufel zu Armin. Neptun dreht sich deswegen immer langsamer. Bei retrograden Satelliten ist das Vorzeichen des Impuls negativ.

    Verwechselt hatte auch ich pro und retro nicht, ich hatte es wirklich fälschlich so in Erinnerung dass Phobos retrograd liefe.
    Ich wundere mich die ganze Zeit nur woher ich das hab.

    Hatte oben retrograd geschrieben, aber Phobos läuft ja prograd mit einer geringeren Umlaufzeit als die Marsrotation.


    Es sind vor allem die Gezeitenkräfte des Mars die Phobos abbremsen. Er fällt daher stetig. Monde mit geringere T als die Planetenrotation werden hingegen angehoben.


    Alles Klar!Mein Liebster! Vertanden!?[8D] [:o)]

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Godnamedthor</i>
    Die ultimative Erklärung liegt in der Drehimpulserhaltung während der Planetenbildung.

    beste Grüße
    Thorsten
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Intuitiv lässt sich damit der Drehsinn des Zentralkörpers und der Drehsinn der Planetenbahnen veranschaulichen. Aber der Drehsinn der Eigenrotation der Planetesimale, bzw. Planeten ergibt sich daraus noch nicht, auch wenn das in vielen Artikeln so lapidar hingesagt wird.


    Cio,
    Jo

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AS-Fan</i>
    <br />
    Die Monde bewirken meistens eine Abnahme der Rotationszeit und entfernen sich dabei von ihrem Mutterplaneten.
    Ausnahme ist Neptuns Mond Triton.


    Viele Grüße
    Armin
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    *Klugscheiß* Der retrograde Phobos nähert sich auch Mars.*/Klugscheiß* [:p]


    ciao,
    Jo