Beiträge von Manfred Holl im Thema „Deutsche sind Wettbewerbsmuffel - warum?“

    Hallo Caro,


    im Prinzip wurde hier eigentlich alles schon gesagt. Ich würde gerne an Wettbewerben teilnehmen, kann dafür aber zu wenig machen. Meistens beschränken sich meine astrofotografischen Bemühungen auf einen einwöchigen Astrourlaub in Kirchheim. Die Bilder sind dann auch entsprechend, d.h. sicher nicht schlecht, aber eben auch nicht wettbewerbstauglich.


    Für mich ist die größte Hürde für die Astrofotografie in der übrigen Zeit immer, mindestens zwei Stunden für Hin- und Rückfahrt zur Sternwarte in Kauf nehmen zu müssen und das ist in der Woche wegen Arbeit schon mal gar nicht möglich und am Wochenende fehlt auch oft die Zeit oder das norddeutsche Wetter ist zu schlecht. So fallen schon sehr viele Fotomotive weg. Und auch bei Halos etc., die ich häufig fotografiere, stelle ich immer wieder fest, dass meine Ergebnisse um Längen schlechter sind als die anderer Fotografen. Da rechne ich mir dann erst gar keine Chancen aus. Das geht mir manchmal selbst beim NAFT so, wo ich mich dann in letzter Sekunde dann doch wieder gegen eine Präsentation entscheide. Ich gebe zu, bei der Astrofotografie nach wie vor nur einen Anfängerstatus zu haben, weil ich einfach zu wenig machen kann.


    Einen schönen Vergleich, was Wettbewerbe angeht, habe ich immer mit einem Arbeitskollegen, der ein Bahn-Fan und Mitglied in einem entsprechenden Verein ist. Hier sind die Stars der Szene, die Preise reihenweise abräumen, diejeniegen, die besonders seltene Züge fotografieren, die zufällig mal durch unser Land fahren (da gibt es irgendwo im Web Durchfahrtpläne und Ankündigungen) oder die weite Reisen unternehmen, um dort Züge abzulichten. Das ist mit Astro absolut vergleichbar. Hier sind es auch nur die Stars der Szene, die jedes seltene Himmelsereignis fotografieren können und entsprechend viel Zeit und Geld haben, oder nach Namibia reisen, um Südhimmelobjekte zu fotografieren.


    Hier wie dort spielt Geld eine sehr große Rolle, hier und dort gibt es Leute, die nie teilnehmen, weil sie nicht das 100.000te Bild der Hamburger S-Bahn (vergleichbar mit M 42 bei uns) einreichen wollen und nicht mit Aufnahmen von High-Class-Zügen, bzw, irgendwelchen seltenen Galaxien brillieren können.


    Eigentlich kann man nur versuchen, zu motivieren, evtl. zusätzliche Objektklassen etc. bei Wettbewerben zulassen. Eine grundsätzliche Änderung der Haltung, nebst meiner eigenen, sehe ich personlich aber auch dadurch nicht.


    Viele Grüße