Beiträge von John23 im Thema „Skywatcher gleich Lieblingsteleskop.Und bei Euch?“

    Hallo,


    zum Thema Okulare in Kombination mit dem 120/F5 kann ich noch folgendes berichten:


    Wer nicht in 2" Ausrüstung investieren möchte (so wie ich) wird mit Plösseln vermutlich positive wie negative Erfahrungen machen. Ich habe


    a) ein 40mm Plössl: verschenkt etwas Öffnung wegen 8.5mm AP, dieses Okular bildet aber aufgrund der geringen Feldwölbung randscharf ab. Dafür hat man aber nur 46° Feld. Dennoch: bezüglich der Bildqualität - ich trau mich fast nicht das zu sagen - ist das mein bestes Okular. Super Augenabstand, super Einblickverhalten, keine laterale Farbe. Inwieweit ein 32mm Plössl da ebenfalls randscharf abbildet weiß ich nicht, vermute aber, dass es noch gut bis sehr gut abbildet.


    b) ein 22 mm Vixen LVW ist randscharf und bringt das beste "Wow"-Bild (68 Grad Feld). Etwas laterale Farbe bei nicht optimalem Einblick. Stört bei Deep-Sky nicht. Mein Lieblingsokular. Kostet aber genauso viel wie das 120mm/F5-Teleskop. Optimale Kombination !


    c) 15mm TS-Plössl. Völlig unbrauchbar. Nur 1/3 des Feldes sind scharf. (vom Durchmesser her gesehen, Fläche ist natürlich nur 1/9.)
    Dieses Okular bildet allerdings mit 3-fach-Barlow randscharf ab. Insofern vermute ich für Plössl mit mittlerer Brennweite generell Probleme.


    d) 10mm Plössl ca. 2/3 des Feldes sind scharf.


    e) 6.5 mm Plössl: ca. 75% des Feldes sind scharf.


    f) mit 3-fach-Barlow sind alle Plössl scharf (> 15mm nicht getestet da sinnlos)


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Andreas,


    ja, die Kombination Fringe-Killer und Mars passt offenbar gut. Wie ich in einem anderen Beitrag schon schrieb:
    ( http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=167313 :(


    Ich sah die Phase (Mars links schon deutlich angeknabbert), die große Syrte und die helle Südpolregion sowie die dunklere Region nördlich davon. Ich sah ebenso die etwas hellere graue Fläche um den Nordpol und die sich nach Süden anschließende dunklere Zone, die etwas dreieckig nach unten ausgebuchtet war. Das Nordpoleis habe ich nicht mehr gesehen, das verschwamm mit dem hellgrauen Gebiet zu einer einheitlichen Struktur. Insgesamt hat die Helligkeit des Nordpols aber doch sehr stark abgenommen, was auf dem Photo nicht so deutlich rüberkommt, da meint man, das Eis sei da so wie früher, aber das ist jetzt doch deutlich grauer/dunkler.


    So viel zum Thema ein "zu-Kurz-FH" taugt nicht am Planeten.[:D]


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Jonas,


    genau, Linsen brauchen erst mal nicht gedreht zu werden.


    Als erstes dreht man nur mal die komplette Objektivfassung vom Tubusrohr etwas lose, denn wenn das Objektiv zu stramm auf dem Tubusrohr sitzt, kann es Verspannungen geben, die die Linsen verziehen. Wenn dann das Objektiv locker sitzt, kann man auch mal immer in Schritten von 45 Grad weiterdrehen und schauen, ob die Abbildung irgendwo optimal ist.


    Als zweites könnte man den Objektiv-Ring lose schrauben, gerade so dass die Linsen etwas klappern. Dann Objektiv etwas verdehen (dann setzten sich die Linsen unten ab) und dann den Objektivring wieder etwas fest drehen aber nur so weit, dass die Linsen gerade so nicht klappern. Bloß nicht zu fest! Zum Objektiv-Ring lösen hab ich Drahtstifte (Nägel) im richtigen Abstand in ein Holzbrett geschlagen (natürlich nicht ganz rein, ist ja klar) und die Köpfe entfernt.


    Dann wieder Objektiv auf Tubusrohr drehen bis Abbildung optimal ist (so optimal es eben geht).


    Am Ende war es bei mir so, dass ein helles Airy-Scheibchen und ein hauchzarter Beugungsring drumherum war. Keine Koma (wobei das noch das größte Problem war), keine Asti, keine sonstigen Verspannungs-Artefakte.


    Alle Ratschläge natürlich (wie immer) ohne Gewähr.


    Und Gamma-Vir ist überhaupt keine Herausforderung, da passt doch noch der berühmte Lastwagen dazwischen. Schwieriger ist da schon Iota Leonis (Mist, der ist schon am untergehen). Einen besseren Kandidaten zum Testen weiß ich jetzt auch nicht, bin kein Doppelsternexperte. Einfach sind alle Sterne gleicher Helligkeit oberhalb 1.2". Besser man sucht nach Kandidaten mit 2 mag Unterschied und so 1.5" Abstand. Ach ja, eta CrB habe ich länglich gesehen, bei 270-fach.


    Bin echt überrascht, was das Scope so leistet. Bei ruhiger Luft sehen die Sterne exakt so aus wie aus dem Lehrbuch (bzw. Aberrator-Programm). Kein Vergleich zu meinem Zappel-SCT.


    Aber Hand anlegen muss man vermutlich schon. Evtl auch Auszug austauschen, aber das war bei mir nicht nötig. Ich hab nur die kleinen Inbusschrauben etwas strammer angezogen. Das zähe Fett habe ich auch weggemacht und was Feineres verwendet.



    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Andreas,


    gut, sooo schlecht ist das Dynamax-8 nun auch wieder nicht, immerhin habe ich es ansonsten exakt kollimiert. Folgende Mars-Animation ist damit entstanden:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=167090. Optik habe ich allerdings komplett zerlegt, Hauptspiegel auf Rohr neu gelagert und einstellbar gemacht (Druckschrauben von hinten), Schmidtplatte spannungsfrei gelagert, Optimale Verdrehung Fangspiegel-Haupspiegel etc. etc.


    Die Diskussion um das SCT gehört ja hier eigentlich nicht hin. Aber was ich daraus gelernt habe ist: Optiken reagieren empfindlichst auf Verspannung und da sind wir wieder beim 120/600. Ich behaupte mal dass in allen 120/600 fast optimale Linsen verbaut sind. Die "Gurken" unterscheiden sich von den guten Geräten nur durch die Lagerung in der Fassung. Selbst gestern musste ich wiederum das ganze Objektiv um 180 Grad auf dem Tubus drehen und die Spannung des Frontringes leicht erhöhen um den Rest von Koma wieder wegzubekommen. Man sieht eine leichte Dezentrierung am Mars, wenn der Hauch von rotem Halo um den Planeten auf einer Seite stärker ist als auf der anderen Seite.


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Alexander,


    habe seit neuestem auch einen 120/600. Bin recht begeistert, da ich bisher nur eine SCT-Gurke aus den 70-er Jahren hatte (Dynamax-8). Beim 120/600 musste ich erst mal die Linsen entspannen (Objektivring losdrehen und nur gaaaanz leicht wieder andrehen, so dass die Linsen gerade noch nicht klappern und die Objektivfassung darf auch nur ganz leicht auf dem Tubusrohr angezogen werden, sonst ist es aus mit dem Strehl.
    Auf die Farbe war ich vorbereitet, hat mich also nicht geschockt. Man kann es auf die Formel bringe: das Teleskop kann kein Blau. Deshalb schneide ich es dann auch mit dem Fringe-Killer weg.
    Ansonsten kommen sogar Planeten sehr gut, wenigsten Mars und Saturn. Jedenfalls wesentlich besser als bei meinem SCT bei mittlerem Seeing. Nur bei excellentem Seeing ist das SCT minimal besser wegen der höheren Auflösung. Von wegen, das 120/600 sei nicht für höhere Vergrößerungen. Ich kann 270-fach vergrößern und das Bild ist immer noch scharf. Iota Leonis zu trennen ist gar kein Problem, habe ich jetzt an 3 aufeinander folgenden Nächten gemacht.


    besten Gruß
    Johannes


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    8" Dynamax-8, Skywatcher 120/600