Beiträge von Kalle66 im Thema „Längenkontraktion bei Lichtgeschwindigkeit“

    Nun,
    das Photon ist nach bisheriger Auffassung das Austauschteilchen für elekromagnetische Wechselwirkungen. Mir ist kein Experiment bekannt, dass eine Ruhemasse beweist. Wenn dem so wäre, dann müsste Licht sich mit v<c ausbreiten, wobei c hier nicht als Lichtgeschwindigkeit zu interpretieren wäre, sondern als die Referenzgeschwindigkeit, die bei Koordinatentransformationen invariant ist. Dann müsste man alle Theorien bei höchsten Energien allerdings komplett neu schreiben. Für die gängigen Energien reichen die bisherigen Modelle ja näherungsweise ganz gut, so wie die Newtonsche Mechanik bei v << c ja auch nach wie vor funktioniert.


    Es ist quasi eine wissenschaftliche Pflichtübung nach solchen Experimenten zu suchen. Jedes fehlgeschlagene Experiment festigt andererseits die Vermutung, dass die LG = c = invariant ist. Ob es umgekehrt im mathematischen Sinne einen Beweis gibt, dass die LG = c ist ... keine Ahnung. Ausschließen will ich es nicht. Dem wäre ein Nobelpreis sicher. Die Physik bekäme quasi ein "absolutes" Fundament für eine ganze Reihe von Modellen. Die Definition des Meters als Längenmaß würde auf eine unumstößliche Größe basieren.


    Es geht u.a. um die Frage, wie universell Modelle anwendbar sind bzw. wo ihre Grenzen sind.


    Beim Photon kommt noch hinzu, dass wenn die Frequenz hoch genug ist (also hinreichend Energie drin steckt), dann könnten sich Teilchen bilden, die diese Energie als Masse tragen, so wie umgekehrt bei Materie-Antimaterie-Reaktionen Teilchen in Strahlung umgewandelt werden. Vielleicht steckt in solchen quantentechnischen Prozessen die Lösung für vermeintliche Massen des Photons. Ich bin da überfragt.


    Gruß

    Alex,
    das c = Lichtgeschwindigkeit im Vakuum ist, kommt nicht zufällig. Aber das ändert nichts daran, dass die Lorentztransformation mit jedem c funktionieren würde. Einstein selbst beschränkte sich vor dem Hintergrund des Michelson-Morley-Exeriments allerdings in seiner Veröffentlichung "Zur Elektrodynamik bewegter Körper", 1905, (heute auch SRT genannt) auf die Lichtgeschwindigkeit c. Er zeigte zudem, dass die Maxwellschen Gleichungen (also die Elekrodynamik oder Theorie der elektromagnetischen Wellen) damit bestens zurecht kommen. Eine Lichtgeschwindigkeit <i>v</i> &lt;&gt; c würde vieles ändern, angefangen von der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen bis hin zum Aufbau unserer Materie (Chemie).


    Und die Ausbreitung von Gravitationswellen erfolgt ja ebenfalls mit c - völlig unabhängig von der Lichtgeschwindigkeit oder vielleicht auch nicht, was ihre Invarianz betrifft. [;)]


    Man muss zwischen Transformationsregeln einerseits (also das, was Einstein "Relativität" nannte) und ihre physikalische Bedeutung andererseits unterscheiden. Interessant wird die ja genau dann, wenn die Lichtgeschwindigkeit c als Spezialfall invariant gesetzt wird.


    Gruß

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Anscheinend kann man ja nicht 100% ausschließen, dass Photonen doch eine (unvorstellbar geringe) Ruhemasse besitzen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Salopp gesagt beginnt die ART mit der Aussage: Wenn die Lichtgeschwindigkeit c = c ist ... und Photonen sind die dazu gehörenden Austauschteilchen für "Licht". Wenn dem so nicht ist, ist das Modell nicht anwendbar.


    Gruß

    Alex,
    genau darum streitet sich die Wissenschaft bei den Neutrinos. Ohne Ruhemasse, wäre eine Umwandlung (Neutrinooszillation) von einer Art in die andere ausgeschlossen. Mit Ruhemasse sieht die Sache anders aus ...


    Ob in allen Teilchen mit Ruhemasse eine Umwandlung in ein anderes Teilchen stattfindet? Da bin ich überfragt. Wäre sicher interessant, wenn man Umwandlungsprozesse bei der "Dunklen Materie" kennen würde. Dürfte also auf die Eigenschaften der Teilchen ankommen. Irgendeine Wechselwirkung (Schwache, starke etc) im quantenmechanischen Sinne sollte ein Teilchen schon haben. Muss es das?. Bei der gravitativen Wechselwirkung weiß man ja auch noch nichts abschließendes. Da aber in der Quantenmechanik alles nur via Wahrscheinlichkeiten geht ... muss man den Grenzwert wohl da suchen, wo die Umwandlungswahrscheinlichkeit eines Teilchen (aus allen vorhandenen Teilchen der Art im Kosmos) immer noch kleiner ist, als das Alter des Universums. Ein Spiel mit größten und kleinsten Zahlen.


    Gruß

    Ja, das mit dem Zug zeigt eindrucksvoll, dass es auf das Auge des Betrachters ankommt. Die Tunnelaufsicht sieht den Zug komplett im Tunnel und könnte mit Toren den Zug sogar einschließen, während der mitfahrende Zugführer sieht, dass die Lok schon wieder im Freien ist, während hinten der letzte Wagon erst in den Tunnel fährt. Für ihn sieht es auch nicht so aus, dass die Tore gleichzeitig geschlossen sind. Das Vordertor macht schon auf, während hinten noch nicht geschlossen wird.


    Gruß

    Marty,
    die Lorentz-Transformationsformeln zur Zeitdilation, Längenkontraktion und zur Massenzunahme gelten jede für sich. Diese Formeln transformieren diese Größen von einem Inertialsystem in ein anderes (wo sich dann der jeweilige Beobachter aufhält).


    Beim Raumflug handelt es sich realistische betrachtet um teilweise beschleunigte Bewegungen (Start, Flugphase, Bremsphase/Landung), allerdings kann man sich da jeweils zu einem bestimmten Zeitpunkt einen "nicht beschleunigten Beobachter" vorstellen, der genau gleich schnell und auf gleicher Höhe neben dem Raumschiff (ohne Antrieb) fliegt, bis dieses bei Start und Landung bremst bzw. beschleunigt. Ganz wie die Jets der Army, wenn die Nasa ihre Raumtransporter landen ließ.


    Die Längenkontraktion ist schon wunderlich, passt doch ein hinreichend schneller Zug mit 800m Länge (bei Stillstand gemessen) auf diese Weise komplett in ein Tunnel, der nur 750m Länge hat. [;)] Durch diese Kontraktion (bzw. allgemein durch die Lorentztransformationen) kommt es beim Vorbeiflug zweier Körper auch zu Dreheffekten, so dass man mehr als nur die zugewandte Seite des anderen Körpers sieht.


    Gruß