Beiträge von Kalle66 im Thema „Update : ISON mit LASCO jetzt im Bildfeld“

    (==>)Manuel,
    die Bahn eines Kometen ist im Grunde das Gleiche, wie eine Satellitenbahn oder Planetenbahn. Es gelten die Keplerschen Bahngesetze.
    a) Die Bahn ist eine Ellipse
    b) Der Zentralkörper ist in einem der Brennpunkte dieser Ellipse
    c) Die aktuelle Bahngeschwindigkeit ist so, dass auf der Ellipsenbahn, der Fahrstrahl (die Verbindungslinie vom Zentralkörper zum Himmelsobjekt) in gleicher Zeit immer die gleiche Fläche abstreicht.


    Bei ISON ist diese Ellipse sehr länglich (sehr exzentrisch). Der Brennpunkt, in dem die Sonne sitzt, ist sehr nahe am Rande der Ellipsenspitze.


    Dazu kommt noch die Besonderheit, dass alles, was sich vom Kometen löst
    a) entweder Gase (Wasser, CO2 etc.) oder
    b) kleinste Staubpartikel sind.


    Ursache ist die intensive Sonnenstrahlung, die der Komet bei der Annäherung an die Sonne abkriegt. (Der schwitzt quasi mit Sonnenbrand.) Diese werden dann vom Sonnenwind mitgerissen. Je nachdem wie groß und schwer die Partikel/Gas-Moleküle sind, fliegen sie im Sonnenwind (der ebenfalls aus Partikel/ionisieren atomaren Teilchen besteht) quasi sofort oder erst nach einem Beschuss mit vielen Sonnwindteilchen mit. Wir sehen diesen Schweif deswegen, weil er gleichzeitig im Sonnenlicht wie eine angestrahlte Wolke am Himmel aufleuchtet.


    Der Komet besteht fast ausschließlich aus diesem Material und draußen jenseits von Pluto ist es ja auch kalt genug, dass diese Ansammlung aus Eis, Staub und diversen Gasen wie ein Festkörper zusammenhält. Ob er erstmalig (nach einer engen Passage an einem anderen Kleinplanet oder, was da draußen noch alles ist) oder wiederkehrend auf dieser Ellipsenbahn unterwegs ist, darüber kann man nur spekulieren. Die Bahn ist so weit, dass ein Komet da schon mal länger als 1000 Jahre für eine Bahnumrundung braucht.


    D.h. also im Ergebnis: Die meisten Kometen werden, wenn sie auf ihrer Bahn nicht direkt in die Sonne fallen, einfach von der Sonne verdampft. Bei einer Entfernung von nur einem Sonnendurchmesser (1,2 Mio km) von der Sonnenoberfläche herrschen ausreichend Temperaturen, die hier auf der Erde kein Waldbrand/Vulkan erreicht.


    Wenn die Bahn-Ellipse noch länglicher wäre, dann würde der Komet in die Sonne selbst eintauchen (da die Sonne dann größer ist, als der kleinste Bahnabstand zur Sonnenmitte) und mit ihr weiterbruzeln.
    Den Punkt auf der Bahn, mit dem kleinsten Sonnenabstand nennt man Perihel (von peri = nahe und Helios = Sonne). Bei einer Satellitenbahn um die Erde spricht man von Perigäum (gä/geo = Erde). Der entfernteste Punkt heißt Aphel bzw. Apogäum. Allgemein spricht man von Periapsis/Apoapsis.


    Gruß


    Ergänzend:
    Das Auseinanderbrechen hat zwei grundsätzliche Ursachen. Einmal werden unter Wärme Gase im Kometen wieder gasförmig und sprengen Teile ab. Und andererseits zerrt in Sonnennähe deren Gravitation auf der Innenseite des Kometen stärker als auf der Außenseite und will ihn zerreissen. Das hat man damals bei Shoemaker-Levy, der auf den Jupiter prallte, schön sehen können, wie der von der Jupitergravitation vorab zerrissen wurde.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich möchte bestimmt keine Verschwörungstheorien in die Runde werfen. Ich hoffe kritische Fragen sind doch anregend und müssen nicht sofort zu Meinungskriegen führen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dann fange damit doch nicht an, indem Du Fakten anzweifelst, falsch darstellst (z.B. die Entfernung oder Datenübertragung - anscheinend ohne Dich informiert zu haben) oder von Pentagon-Finanzierungs-Verschwörungen redest. Denn das hat mit "kritischen Fragen" nichts zu tun. "Kritische Fragen" setzen nämlich "fundiertes Wissen" voraus.


    Gruß

    Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich frage mich, was passiert, wenn die Erde diesen Bereich kreuzt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Das kann man wohl auschließen. Höchstens, dass die Sonne die Gase (den Schweif) in die Ekliptikebene hineinbläst.


    Eine Bahnanimation kannst Du hier nachschauen:
    http://www.komet-ison.de/komet-ison.htm

    Moin Witold,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... mit den Hochleistungsrechnern, die von Pentagon finanziert werden ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> arbeitest Du hier jetzt an einer Verschwörungstheorie?


    Dass SOHO nicht mehr Bilder liefert, liegt vor allem daran, dass die Datenübertragungsrate des Satelliten zur Erde "begrenzt" ist. Ein Bild braucht +/- 6 Minuten und LASCO ist nur ein Instrument an Board (u.a. vier Teleskope). LASCO produziert standardmäßig ein Bild je Stunde. Insoweit wird der Öffentlichkeit nichts vorenthalten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... senden es zu Erde (hier nur 400.000 km...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Wie Du auf 400.000 km Entfernung kommst, ist mir auch ein Rätsel. Der Lagrangepunkt, an dem SOHO sich befindet, ist meines Wissens 1,5 Mio. km von der Erde entfernt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...für einen forschenden Geist mit Haushaltsbudget...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wenn Du das "forschen" nennst ....
    Dein Umgang mit Zahlen gibt mir zu denken ...



    Gruß