Beiträge von Jemand im Thema „Warum klumpt sich dunkle Materie nicht zusammen“

    Nachtrag zum Thema:


    Wie gerufen kommt der Leitartikel des neuen Spektrum der Wissenschaft. Dort wird der aktuelle Stand der Forschung über dunkle Materie und dunkle Energie zusammengefasst. Die Lektüre lohnt sich - insbesondere, wenn man verstehen möchte, warum DM zum Standardmodell gehört und nicht etwa eine alternative Gravitationstheorie.


    <font color="yellow">Edit Link hergestellt. Kalle</font id="yellow">

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Na traut sich keiner zu testen was<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vielleicht hat auch einfach keiner Lust, weil niemand weiß, worauf du hinauswillst.
    Vielversprechend ist es auch nicht: "Dunkle Materie" sollte eigentlich "unsichtbare Materie" heißen, weil sie eben unsichtbar ist, nicht dunkel. Dementsprechen wird sich den Leuten wohl auch nicht erschließen, wie man aus der "Dunkelheit" von Bildern ihren Massenanteil ableiten können sollte.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jogi</i>
    <br />Chilenen?


    Habe die Falsch gemessen bzw die Messungen falsch gedeutet?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Autoren des Papers in TGMs erstem Link. Die haben ihre Messungen falsch gedeutet, gleich im ersten "weiterführenden Artikel" im Link wird über die "Rettung der Dunklen Materie" berichtet (aber nicht kostenfrei). Lies z.B. hier.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">es scheint schwierig zu sein, die Botschaft und die schwere Kost den astronomisch interessierten Laien zu vermitteln. Das mag daran liegen, dass wir Laien nicht offen für neues sind. Es kann aber auch andere Gründe geben, z.B. das die Theorie, nicht besonders plausibel klingt, und/oder selbst noch nicht vollständig akzeptiert ist, dass Kritiker die aktuelle Theorie in Misskredit bringen, um sich in Szene zu setzen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das mit dem "nicht offen für neues" bei manchen Laien halte ich für einen guten Erklärungsansatz. Wie sonst soll ich deinen Einstiegssatz
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">zur Ausgangsfrage, warum die Dunkle Materie nicht klumpt, heisst die Antwort wohl, dass sie nicht klumpen darf, andernfalls käme es zu Widersprüchen mit den Beobachtungen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    deuten? Kalles Antwort war doch ziemlich erschöpfend, was hat dir daran nicht gepasst? Warum tust du so, als sei keine Antwort gegeben worden und implizierst, dass das Nichtverklumpen eine ad hoc dazugedichtete Eigenschaft dieser "schwer verdaulichen" Hypothese sei, um einen sonst zu Tage tretenden Widerspruch mit den Beobachtungen zu beheben?



    Deine Definition einer etablierten Theorie
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eine Theorie ist erst voll akzeptiert und etabliert, wenn die Kritik verstummt ist, keiner es mehr spannend findet, die Theorie in Frage zustellen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    finde ich etwas weltfremd. Dann wäre noch nicht einmal die Newtonsche Mechanik etabliert, oder die Hypothese einer runden Erde.


    Zuguterletzt: Ich habe nicht behauptet, dass DM "voll akzeptiert und etabliert" ist. Was ich behauptet habe, ist nachzulesen: "Konsistent mit allen Beobachtungen". Hier und da knirscht es etwas, aber (noch?) keine klaren Widersprüche.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich kann mir kaum vorstellen, dass viele Astrophysiker deine Sicht in dieser Absolutheit so unterschreiben würden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Welche Absolutheit denn? "konsistent mit allen Beobachtungen"? Die DM-Hypothese ist wegen ihrer Erklärungskraft so etabliert, dass es klare Widersprüche zu Beobachtungen bräuchte, um sie zu verwerfen. Und die gibt es nicht. Und das würden viele Atrophysiker so unterschreiben.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hast du den Artikel in dem Link gelesen? Dort werden eine ganze Reihe von klaren Widersprüchen aufgezeigt. Was bringt es sie zu leugnen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hast du auch gelesen, dass diese "klaren Widersprüche" (die chilenischen Messungen wären solche gewesen) keine zwei Wochen nach Publikation als fehlerhaft widerlegt wurden?
    Und was Kroupa zur DM so schreibt lese ich schon lange nicht mehr. Der produziert keine klaren Widersprüche, das hat eher was von Spam: Wenn man nur oft genug publiziert, wird's schon jemand (nicht ich) glauben.


    Dass wir uns nicht falsch verstehen: Es gibt sehr wohl Spannungen zwischen Beobachtungen und Vorhersagen. Das ist aber normal. Die sind keine "klaren Widersprüche", dafür gibt's einfach zu viele Unbekannte, nicht nur in den Vorhersagen der Theorien (z.B. Galaxiendynamik/-evolution ist nicht wirklich gut verstanden), sondern auch in den Deutungen der Messungen, wofür die Chilenen ein gutes Beispiel wären.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">es gibt eine ganze Reihe recht kritischer Stimmen zur Existenz der dunklen Materie<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die fast alle "Pavel Kroupa" heißen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">zur Ausgangsfrage, warum die Dunkle Materie nicht klumpt, heisst die Antwort wohl, dass sie nicht klumpen darf, andernfalls käme es zu Widersprüchen mit den Beobachtungen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Antwort stand schon im zweiten Beitrag.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> m.E. ist dunkle Materie momentan eher die Beschreibung eines Problems <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sie ist eher die Beschreibung einer einzigen Lösung für viele verschiedene Probleme. DM macht nichttriviale Voraussagen, ist also falsifizierbar. Sie ist trotzdem konsistent mit allen Beobachtungen.
    Alle bisherigen alternativen Modelle sind das nicht. MOND z.B. beschreibt ganz gut die Rotation vieler Galaxien, scheitert aber an Galaxienhaufen, der Strukturbildung und am CMB.


    Natürlich ist DM erst dann wasserdicht, wenn man die entsprechenden Partikel gefunden und ausreichend charakterisiert hat. Dass man deswegen keine Fragen zum Verhalten der hypothetischen DM stellen könne, ist aber Unsinn. Genau das muss man tun, wenn man wissenschaftlich arbeitet.


    Beispiel:
    Frage: Wie verhält sich ein wechselwirkungsfreies Gas (=DM) im frühen Universum?
    Antwort: Anders als Plasma entwickelt es bei Dichteerhöhung keinen starken nach außen treibenden Druck. Es neigt also weiger zu Oszillationen. Das ist nicht nur so Larifari und Gerede, sondern ziemlich exakt berechenbar. Insbsondere sieht man eine Unterdrückung vor allem der ersten beiden Peaks im CMB. Aus den ersten drei Peaks lässt sich die Dichte von Baryonen und DM berechnen. Das besondere ist nun, dass alle weiteren Peaks sich ebenfalls mit genau diesen Werten berechnen lassen, und dass genau diese Werte ebenfalls andere Phänomene richtig beschreiben.
    Dazu muss man weder die genaue Zusammensetzung der DM kennen noch sonst irgendwas. Die exakten Vorhersagen ergeben sich alle bereits aus den Annahmen "wechselwirkungsfrei" und "kalt" (d.h. nicht ultrarelativistisch).


    Genau durch das Fragen nach dem Verhalten von DM bekommt man also eine ganze Menge richtige Antworten auf völlig verschiedene Fragen, ohne auch nur ein solches Teilchen gefunden zu haben. Und diese Antworten passen auch noch alle zusammen, führen also immer wieder auf dieselbe angenommene Ursache.