Hi Günter,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Diese Werte sind jedenfalls weit außerhalb jeder Nachweisgrenze aber nicht Null. Bei strenger Anwendungs von Birkhoff's Theorem ist die Expansionsbeschleunigung auf solche Systeme jedoch Null. Frage an 'Jemand': Ist dieses Theorem nicht letztlich eine Näherung (mir allerdings nicht bekannt) und insofern mit solchen Werten verträglich?
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Nein, das Birkhoff-Theorem ist genauso exakt wie das Schalentheorem bei Newton. Es gibt also im homogenen Universum keine "Expansionsbeschleunigung". Das ist trotzdem verträglich mit dem Paper. Du musst aber selber nachrechnen, was ich dir jetzt sage, sonst glaubst du's wieder nicht.
Das Paper nimmt ein homogenes Universum an, und errechnet für ein solches eine Störbeschleunigung b = ä/a * r (2.8). r ist hier der Abstand zu einem beliebigen Punkt, relativ zu dem die Beschleunigung gemessen wird.
Der Punkt ist, dass sie jede Abweichung von flacher, gravitationsfreier Raumzeit als "expansionsbedingte" Störung bezeichnen, was irreführend ist. Es gibt ja auch noch die ganz normale Newtonsche Gravitation, die man berücksichtigen muss.
Eine homogene Massenverteilung liefert für diese eine Beschleunigung von (4/3)pi*G*rho * r. Was ziemlich viel Sinn ergibt, wenn man die Friedmann-Gleichung anschaut: ä/a = (4/3)pi*G*rho.
Der Störungsterm aus dem Paper ist also nichts anderes als die ganz normale Newtonsche Gravitation der lokal vorhandenen Materie.
Deren Wirkung bestimmt die Bewegung aller Materie, also auch die Expansion des Universums. Deswegen taucht dieser Term auch in den Friedmann-Gleichungen auf.
Der "winzige Effekt", der im Paper beschrieben wird, ist damit auch zur Gänze erklärt: Wenn man das Universum als exakt homogen annimmt, dann befinden sich innerhalb der Erdbahn momentan ca. 90000 Tonnen "Universum" (die Dichte beträgt in deren Modell 1/(6*pi*G*t²)). Dadurch ist die Erdbahn - konstanten Drehimpuls vorausgesezt - etwas kleiner, also ohne diese Masse. Da sich das Universum ausdehnt, wird diese Masse mit der Zeit immer weniger, und die Erdbahn wächst langsam auf ihren ungestörten Durchmesser (Gl. 4.10). Der "winzige Effekt" ist genau dieses Wachstum, also auch nichts Geheimnisvolles.
Fazit, nochmal: Lokal betrachtet wird <i>jede</i> Bewegung - ob gebunden ober mitbewegt - <i>ausschließlich </i>durch die Newtonsche Gravitation der lokal vorhandenen Materie beeinflusst. Was im Umkehrschluss heißt, dass es absolut zulässig und sinnvoll ist, die Expansion lokal als stinknormale Bewegung zu betrachten, weil man nur so die Zusammenhänge versteht.