Beiträge von winnie im Thema „Historische Abhandlung über Kometen 1744“

    Moin Alex!


    Tschuldigung - die dt. Version ist 28 Seiten lang, nicht 20. Da hatte ich mich vertan. Die Anzahl der Kapitel (Paragraphen) ist aber dieselbe. Mal sehen: Wenn ich mehr Zeit hab', vergleiche ich die Texte - ist aber auch nicht so wichtig.

    Moin Didi!


    > War das nur ein Teil seiner Doktorarbeit?


    Weiß ich nicht - keine Ahnung, wie das damals ablief. Ich bin nur über den Begriff "Dissertatio circularis" gestolpert. Merkwürdig auch, daß die lat. Version nur 14 Seiten umfaßt, die deutsche aber 20 (plus eine Zeichnung).

    Moin zusammen!


    So, besagte Schrift war heute morgen in der Post - alles sicher angekommen.
    Schon beim genaueren Hinsehen war mein Verdacht bestätigt, den ich auch schon hatte, als Didi das Titelbild hier einstellte: Oben ist nämlich eine "22." notiert, doch dazu gleich mehr.
    Die Bindung ist noch gut in Schuß, man sieht noch Reste eines Buchrückens. Die Seiten lassen sich gut aufblättern. Zu meiner Überraschung fand ich nach 21 Seiten eine zweite Abhandlung vor, dahinter gedruckt und 28 Seiten umfaßt. Da diese Abhandlung oben mit "23." bezeichnet ist, kann man wohl davon ausgehen, daß beide Schriften aus einem dickeren Buch stammen, das irgendwann mal auseinandergenommen wurde - vermutlich eine gebundene Berichte- oder Aufsatzsammlung aus einer Universitätsbibliothek.
    Das Papier sieht mir alt aus, da ziemlich derb. Leider beginnt sich hier die Druckerschwärze durch das Papier zu drücken - aber es geht noch.


    So, aus der Hüfte habe ich den Titel der zweiten Abhandlung abgelichtet - ich hoffe, man kann's erkennen.



    Text:
    "23.
    Johann Friedrich Polacks
    D. & Professoris
    zu Frankfurt an der Oder
    kurze Betrachtung über den
    Cometen
    insbesondere dieses 1744ten
    Jahres,
    welche
    sonsten unter dessen Vorsitze auf hiesiger
    hohen Schule verteidiget
    hat,
    Johann Gottfried Beneke.
    von Landsberg an der Warte.
    ==============
    Frankfurt an der Oder,
    bey Johann Gottfried Conradi. 1744."


    Interessant ist das Format der Schriften, das sich ziemlich genau mit meinem Nachdruck aus Stuttgart deckt. Ich vermute mal, daß derartige Aufsätze in größerer Auflage gedruckt und dann an die Universtiäten verschickt wurden. Dort wurden sie dann gesammelt und gebunden.


    Ergänzung:
    Ein bißchen Googeln fördert einiges zutage - die zweite Schrift ist die Doktorarbeit des J.G. Beneke. Sie ist auch auf Latein erschienen - ich hatte mich schon gewundert, weil die Version hier auf Deutsch ist.
    Hier die lat. Version:
    "BENEKE JOHANN GOTTFRIED. Dissertatio circularis De Cometa anni inprimis currentis quam Praeside Iohanne Friderico Polac.... Traiecti ad Viadrum, ex Officina Philippi Schwartzii, 1744."


    Ergänzung 2:
    Wer sein Latein aufbessern will - die Beneke-Schrift gibt es als PDF zum Herunterladen, bereitgestellt von der ETH Zürich.
    http://www.e-rara.ch/zut/content/titleinfo/130776

    Moin Jürgen!


    Tschuldigung - ich bezog mich auf Winfrieds Aussage weiter oben:
    >> Und in den Universitätsbibliotheken verschwinden diese Bücher oft im Nirwana und werden niemandem mehr gezeigt.


    Ich meine auch, daß man über UBs an alte Schriftstücke im Original herankommt, sofern es deren Zustand erlaubt. Solche Sachen ständig auszustellen, ist gar nicht möglich. Deshalb ist das Digitalisieren ja so wichtig.


    (==>)Winfried: Dir ist von anderer Seite schon mitgeteilt worden, daß Du Deine Werbung bitte auf die Boards beschränken sollst, wo kommerzielle Werbung auch erlaubt ist. Daß Du hier im ATreff für Werbung bezahlst, ist kein Freibrief jeden Thread in einem beliebigen Diskussionsforum zu kapern, um Deine Artikel anzupreisen. Du hast es natürlich in Deinem ersten Post in diesem Thread wieder fertiggebracht, Deinen Uranometria-Nachdruck ins Spiel zu bringen, obwohl das OT war.


    (==>)Alle: Sorry, aber mir ist nach Beschwerde bei der Forenleitung mitgeteilt worden, ich solle das selbst klären. Was ich hiermit mache. Das war auch meine letzte Aussage dazu.

    Noch eine Sache...


    Ich hatte oben ja erwähnt, daß es noch einen Nachdruck einer Kometenschrift von 1744 aus Stuttgart gibt. Gestern beim Stöbern bin ich bei ZVAB.de auf mehrere Exemplare im Handel gestoßen, die sehr günstig zu haben sind.


    Titel der Schrift:
    "Beschreibung und Nachricht Von dem Neuen Cometen dieses jetztlaufenden Jahres 1744. Mit Verschiedenen zu der Cometen Betrachtung dienenden Anmerckungen heraus gegeben von Uranophilo Einem Würtemberger. STUTTGARDT Bey Johann Benedict Metzlern."
    Erschienen 1985 in der J.B.Metzlerschen Verlagsbuchhandlung Stuttgart.

    Moin zusammen!


    Es ist schon manchmal unglaublich, was hier abgeht...


    Ich finde es erstaunlich, daß gewisse Leute hier aufgrund eines - auch noch beschnittenen - Bildes gleich den Preishammer aus dem Ärmel ziehen und derartige Preiseinschätzungen abgeben (können). Kreisen hier schon die Geier, oder was wird das?!


    Ich hatte Didi gestern per Mail angeschrieben und angefragt, ob ich eine Kopie dieses Hefts bekommen könnte. Anscheinend ist es zu brüchig, deshalb schickt er mir das Original zu. Didi und ich haben dazu eine Vereinbarung, die ich hier aber nicht öffentlich auswalzen werde.
    Um das mal klarzustellen: Es geht und ging in diesem Thread NICHT um den Geldwert dieses Zeitdokuments, sondern um den Informationsgehalt, der nicht verlorengehen sollte. Aufgrund des Themas Kometen interessieren mich derartige Schriften - und nicht, weil ich mir ein Preisschild danebenhängen will.


    So, was wird nun passieren?


    Erstmal werde ich mir den Zustand natürlich genau ansehen, sobald das Heft hier ist. Im Bedarfsfall habe ich Leute im Verein, über die ich gut an die Kieler Uni rankomme, um mir Tips abzuholen, wie man da am besten weiter vorgeht, um diese Schrift zu erhalten. Wichtig ist für mich, den Inhalt zu sichern und im Netz zur Verfügung zu stellen.


    Übrigens: Es macht keinen Unterschied, ob ein altes Schriftstück in irgendeinem Uni-Archiv verschwindet oder ob es sich ein Sammler einkassiert und dann in eine Schublade packt, wo auch niemand mehr herankommt.


    (==>)Winfried: Es wird wieder lästig, wie Du diesen Thread benutzt, um für ein Produkt Deines Verlags Schleichwerbung zu machen - "product-placement" gehört auch dazu!

    Moin Didi!


    Dein Übersetzungsversuch sieht doch gut aus!
    "Worbey" heißt tatsächlich "wobei". Das ist übrigens Frakturschrift, kein "Gotisch" - denn das wurde von den Goten gesprochen (ursprünglich auf Gotland, bis ins Mittelalter sogar in der Ukraine). Aber egal.


    Der Komet ist natürlich der berühmte "Große Komet von 1744", auch "Komet Klinkenberg" oder "Komet de Chéseaux" (C/1743 X1) genannt. Es war einer der wenigen hellen Kometen des 18. Jahrhunderts.
    Wikipedia-Artikel


    Ich besitze auch ein kleines Buch, das 1985 als Nachdruck von derselben Stuttgarter Druckerei herausgebracht wurde, die das Original im Frühjahr 1744 gedruckt hat. Autor (anonym) und Titel ist aber ein anderer.
    Ich nehme an, daß diese kleinen Hefte oder Bücher die Fortführung der Kometen-Flugblätter sind, die es seit Erfindung des Buchdrucks gab. Seltsamerweise sind diese Mitteilungen vielfach anonym, obwohl dahinter sicher ein gelehrter Astronom stand, der das verfaßt hat.


    Wer "J.M.R." ist, weiß ich auch nicht.


    Ist es möglich, von dieser Schrift einen Scan zu bekommen? Das würde mich interessieren.