Hallo,
zur EQ-Plattform<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ist es eher ein visuelles Hilfsmittel oder ein fotografisches.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Es ist vor allem ein visuelles Hilfsmittel. Mit Besonderen Vorzügen bei zeichnerischen Tätigkeiten, spechteln mit Gruppen oder entspanntes Beobachten bei hohen Vergrößerungen. Was auch gut geht sind Aufnahmen von Planeten und Monddetails mittels entsprechender Filmkamera. Eine Nachführung mit der Plattform erzeugt natürlich <b>keine</b> Bildfelrotation. Vom Prinzip her also auch für Langzeitbelichtungen möglich.
Aber es gibt da so einige Unannehmlichkeiten. Wenn das Hauptziel in Richtung Deepskyfotografie geht, würde ich auf jeden Fall eine klassische Parallaktische Montierung empfehlen. Wenn der Reiz insbesondere besteht eine EQ-Plattform fit für Fotografie selbst zu bauen oder ein Grosser Dobson vorhanden ist, wieso nicht eine Kamera daran befestigen und ausprobieren. So ab 16-Zoll macht es auch langsam Sinn.
Zu den Unangenehmlichkeiten:
Vorab aber ein häufiges Missverständnis von Anfängern. ("Ich will keine Hight End Profiaufnahmen machen"). Keine Sorge, dass wird es sowieso zu Beginn nicht geben. Was eine Aufnahme aber für die weitere Verwendung zwingend erfüllen muss: Die Sterne müssen punktförmig und scharf auf dem Chip abgebildet sein. Alles andere ist und bleibt Schrott. Aus guten Rohdaten kann man ohne Probleme ein schlechtes Bild machen aber niemals umgekehrt. Die Bildbearbeitung wird hier meistens völlig Überschätzt. <b>Es ist nur das Zaubermittel für gutes Ausgangsmaterial!</b>
Die zwei Forderungen (punktförmig und scharf) haben es nun in sich. So Grosse Teleskope fotografisch zu nutzen stellen schon rechte mechanische Anforderungen egal welcher Montierungsart (Steiffigkeit, präziser OAZ, temperaturstabil u.s.w). Z.b auf der vorherigen verlinkten Seite mit den Beispielfotos eines aus GFK 400 Ninja-Dobson. Mit Komakorrektor sprechen wir da schon um einen Betrag gegen fünf Stellen. Nicht zu vergessen die Bilder sind in den Alpen entstanden. Die Transportfähigkeit mit Dobson und Plattform ist hier für einmal ein echter Vorteil. Aber wohl nicht "Mainstream".
Ohne Guiding ist die Einzelbelichtungszeit stark eingeschränkt und der Vorteil zu belichten unter einem Berghimmel verschwenderisch. Zudem müsste man überlegen wie die Einnordung von statten gehen soll. Normalerweise gibt es keinen Polsucher bei einer EQ-Plattform. Und selbst mit Polsucher wäre die Aussrichtung bei dieser Brennweite zu ungenau. Die mechanische Fertigung der Plattform bedarf auch eine hohe Genauigkeit. Der Frikrationsantrieb ergibt zwar einen sehr langen Sinusförmigen periodischen Fehler dafür können andere Fehler wie "Schlupf" auftreten. Schliesslich Arbeitet der Antrieb einmal mit und einmal gegen die Schwerkraft. Bei einem herkömmlichen Getriebe (Schnekenrad und Schnecke) sind die Qualitätsansprüche ja bestens bekannt.
Mit Guiding braucht es natürlich noch eine zweite motorische gesteuerte Achse. Die Ausrichtung genügt dann vermutlich nur mit Polsucher, gewisse Mechanische ungenauigkeiten können ausgeglichen werden so wie wir das im Rahmen von den herkömmlichen Montierungen zu genüge kennen. Der grösste Nachteil ergibt sich durch die beschränkte Laufzeit. Objekt suchen, guiding trainieren, Aufnehmen. Danach ist Schluss. Vielleicht denkt jetzt der Eine oder Andere einfach die Plattform zurücksetzten und weiterfahren. Nein die Kamera muss dann um die 15° oder was auch immer zurückgedreht werden dabei ist die kalibration vom Giuding auch futsch.
In der Praxis bedeutet dies, dass man sich auf etwa eine halbe Stunde Gesamtbelichtungszeit pro Objekt beschränkt. Der Aufwand / Ertrag für einen zweiten Durchlauf rentiert kaum.
Aus meiner Sicht ist so eine fotografische Platteform was für Experimentierfreudige, besonders Besitzer Grosser Geräte welche die Möglichkeit haben und den Aufwand nicht scheuen damit tief in die Pampa zu fahren.
Vielleicht wird dies einmal anders mit der Kurzbelichtungstechnik oder der Nachführkontrolle mit AO und Dualchip (gibts wohl bislang nur von SBIG) dann entfällt auch die Neujustierung des Guidings.
Gruss
Jürg