Beiträge von mkmueller

    Einen schönen Sonntagnachmittag an die Experten hier im Forum!


    Ich verbringe gerade die Zeit damit, mein Dobson 18" f/4,5 zu justieren. Nicht am Stern (es ist ja noch hell), sondern ich justiere nur grob in meinen 4 Wänden. Hilfsmittel sind ein 1,25" Cheshire-Okular und der 1,25" Baader Collimark III jeweils im APM Zentrierring Deluxe 1,25"/2". Ich komme nicht umhin, von meiner Befürchtung abzulassen, dass der Dobson nicht sauber gefertigt wurde. Voraussetzung für eine gute Justage ist ja, dass die optische Achse des Hauptspiegels mit der mechanischen Achse des Gitterrohrtubus übereinstimmt, der HS also zentriert eingebaut ist sowie der OAZ rechtwinklig am Hut montiert ist. Und genau diese Voraussetzungen stelle ich infrage. Angehängt das Bild, das sich mir bietet, wenn ich durch das Cheshire schaue. Sowohl Cheshire und OAZ sind komplett eingeschoben bzw. -gedreht, d.h. in Richtung FS.



    Mir als Anfänger zeigen sich folgende Mängel, die ich nicht abstellen kann und die mir ein schlechtes Gewissen bereiten:


    a) der Fangspiegel ist nicht zentriert zum OAZ (man sieht links im Tunnel etwas Rand, rechts hingegen nicht). Dies kann ich leider nicht durch Positionsänderung des Fangspiegels längs zur optischen Achse des Tubus lösen. Der angedeutete Versatz könnte nur schräg dazu korrigiert werden.

    b) das Abbild des Fangspiegels im Hauptspiegel (besser: des Fangspiegelrandes mit dem sich im Fangspiegel spiegelnden OAZ) liegt nicht zentrisch auf dem Cheshire-Fadenkreuz, das unscharf im Vordergrund zu sehen ist.

    c) auch der darin sichtbare helle Bereich (durch den seitlichen Lichteinfall ins Cheshire) liegt nicht zentrisch zum Fangspiegelrand.

    d) immerhin: durch den Laser habe ich die Hauptspiegelmittenmarkierung exakt um den zentralen dunklen Punkt (Einblickloch des Cheshire) platzieren können. Das ist hier im Bild nicht voneinander zu trennen. Man sieht nur einen fetten dunklen Punkt.


    Besser kriege ich die Grobkollimation nicht hin.


    Meine Fragen:

    Wie gut ist mein Dobson kollimiert? Wenn er grottig justiert ist, ist hier tatsächlich die Fertigung der Mechanik (d.h. die Ausrichtung der optischen Achsen zueinander) suboptimal durchgeführt worden, oder liegt es an meinen Kollimationskünsten (oder an beidem)? Welcher Kontrastverlust in der visuellen Deep Sky Beobachtung wäre hier gegenüber einem perfekt gefertigten und kollimierten Dobson zu erwarten? Was muss ich bei der Kollimation besser machen bzw. was muss an der Mechanik verbessert werden?


    Oder auf einer Skala von 1 (übelst) bis 10 (super gut), wie gut findet Ihr die abgebildete Grobjustage? :grimacing_face:


    Lieben Dank für Eure Meinungen!


    Gruß

    Micha

    Hallo 03sec , hallo an alle,


    wenn ich mal kurz "dazwischen funken" darf: Ich habe die Justage meines 18" Dobson f/4,5 noch nie am Stern überprüft, auch noch keinen Sterntest gemacht. Das Gewabere der Sternabbildung lässt mir keine Chance, aus dem Bild irgendetwas an Info herauszuziehen. Daher meine vielleicht naive Frage: Woran machst Du es fest, aus dem Bewegtbild zu schließen, dass das Teleskop ziemlich dejustiert ist? Für mich sieht das im Rahmen der Fehlergenauigkeit ;) doch ziemlich alles symmetrisch aus? Oder anders gefragt, wie müsste das Gewabere aussehen, wenn das Teleskop perfekt justiert wäre? Danke für ein kurzes Feedback.


    VIele Grüße

    Micha

    Hallo zusammen,


    sicherheitshalber noch eine kleine Frage, falls das hier jemand noch liest, bzgl. des Klebens der zusammen gelöteten Widerstände auf die Rückseite des Fangspiegels. Ich habe mir die abgebildete Wärmeleitpaste von amasan geholt. Frage: Falls ich irgendeinen Fehler beim Kleben mache, kann man die Verklebung später wieder vom FS lösen (wenn sie getrocknet und ausgehärtet ist), ohne den Fangspiegel dabei zu beschädigen und einen neuen holen zu müssen? Danke!


    Hi mkoch : ich dachte, ich schreib Dich mal an. Weißt Du, ob amasan von der FS-Rückseite wieder abmachbar ist?


    Viele Grüße

    Micha



    Hallo liebe Gemeinde,


    bezugnehmend auf mein Vorhaben im Thread Welche Leistung für die Fangspiegelheizung für einen 3,1" möchte ich hier eine kurze und einfache Frage stellen:

    Mein Fangspiegel liegt lose im Halter von Astrosystems und wird zwischen seiner Rückseite und der Platte mit Gewindestange durch Watte "fixiert". Wenn ich nun an die Rückseite möchte, um die Widerstände anzubringen (inspiriert durch Reiner Vogels Seite), muss ich ihn ja aus der Halterung nehmen und zwangsläufig auf die plane Vorderseite, also auf's Gesicht, legen. Bisher habe ich natürlich jegliche Berührung seiner Oberfläche vermieden.


    Auf was kann er Eurer Meinung nach ruhigen Gewissens gelegt werden, so dass seine Oberfläche keinen Schaden nimmt und ich in Ruhe seine Rückseite (durchaus auch mit leichtem Druck) "bearbeiten" kann?


    Vielen Dank für Eure Antworten!

    Gruß

    Micha

    Hallo Gerhard, Rainer,


    es ist richtig, dass meine obere Ringblende etwas knapp dimensioniert ist und in kalten Nächten das Ausfädeln problematisch werden kann. Aber mir bleibt nichts anderes übrig als den Spiegel beim Transport herauszunehmen, da das Gewicht der entscheidende Faktor ist. Ich schau, wie sich das entwickelt. Notfalls werde ich die Ringblende etwas vergrößern. Alternativ wäre die Idee ja auch eine Laterallagerung, dann müsste man aber die 20 kg ebenfalls des nachts bewegen.


    Meine ursprüngliche Idee war ja, einen Anhänger zu besorgen, in dem ich das Teleskop rein und raus rollen kann, davon bin ich aber durch Uwes Rat abgekommen. Daher muss es nun so gehen wie beschrieben.

    Wir stark ist denn der Asti bei unterschiedlicher Höhe des Sterns ?

    Habe ich noch nicht getestet. Schau ich, wenn der Spiegel so gut wie möglich in der Schlaufe lagert.


    Gibt es evtl. Freunde hier, die eine Laterallagerung für andere einbauen können und vor allem dafür Zeit hätten?

    Ja, das ist so, spielt jedoch nur eine extrem geringe Rolle - in der Praxis komplett vernachlässigbar. Nicht der Druck auf die Spiegelseite erzeugt den Asi, sondern die Biegung. Hast du schon mal versucht, ein auch nur 3 mm dünnes Alublech zu dehnen oder zu stauchen? Genau! Das geht so gut wie gar nicht, biegen kann man es jedoch vergleichsweise ganz leicht. Warum funktionieren Fahrradspeichen? Warum verträgt ein Blatt Papier so viel Zug, lässt sich jedoch flatterleicht biegen?


    Deswegen funktioniert ja auch die 2 Punkt Rollenlagerung so gut. Die hohe Punktlast auf den Spiegel ist nicht relevant. Die geringe Reibung der Rollen und damit geringe Axialkraft (entlang der optischen Achse) macht sie so gut. Bei 2x45° Anordnung hebt sich die Verbiegung des Spiegels durch sein Eigengewicht und durch das Einquetschen zwischen den Lagern auf (sog. "anastigmatischer Fall").

    D.h. in meinem Fall können die 3 bei 120° angeordneten Fixierstifte nicht um eine Laterallagerung erweitert werden, da sie ja um 60° und nicht um 45° von der Vertikalen gelagert sind. Das habe ich natürlich auch schon so vermutet, da ich mir schon ernsthaft Gedanken mache, meinen Spiegel lateral lagern zu lassen, weil ich wegen des Gewichts den Spiegel definitiv herausnehmen und separat transportieren muss (Da kann man von "Rücken" kriegen). Anhand Deines 240x18 mm f/4,5 Reisedobson habe ich nun die Laterallagerung verstanden. Die 2x45° Rollen sind so angebracht, dass natürlich der Spiegel, wenn er justiert wird, sich so reibungslos wie möglich bewegen kann und doch so mit seinem Gewicht gelagert wird, dass eine Verbiegung minimiert wird.


    D.h. die Verbiegung wird immer bei 2x45° minimiert oder gibt es auch andere Winkel, die das bewerkstelligen?

    Ich hatte das schon mit Uwe (Glahn) besprochen. Er riet mir dringendst dazu, den Spiegel außerhalb der Zelle zu transportieren, weil der Transport per Auto eher schädlich sein kann. Ich wollte ursprünglich mir sogar einen Anhänger zulegen, in den ich das gesamte Teleskop rollen kann. Warum sollte das Einfädeln in die Schlaufe schädlich sein - es ist nur sehr unbequem - und daher ist für mich die Laterallagerung noch nicht vom Tisch. Ich nutze bei jedem Ein- und Ausfädeln Handschuhe und der Transport erfolgt in einer eigens dafür angefertigten Kiste - siehe Bild. Meine erste Optimierung am Teleskop, übrigens. Also der runde Deckel im Bild gehört nicht auf die Kiste ;)

    Hallo Micha,

    nachdem ich mal versucht habe einen 24" Spiegel in Schlaufenhalterung interferometrisch zu vermessen halte ich diese Art er Aufhängung bei größeren Spiegeln für suboptimal. Der Spiegel hat damit garantiert Lagerungsasti und zwar nach fast jeder Bewegung anders!


    Gruß Kurt

    24" ist schon einiges. Wie dick ist er? Meinst Du das auch bei einem Durchmesser/Dicke-Verhältnis von 8,16?

    Danke Kalle. Deine Formeln für die Schwerpunktlage und Pfeiltiefe stimmen mit Michaels Formeln und Stathis' Mirroredgecalculator überein und ergeben in meinem Fall D=457 mm, f=2037 mm eine Abweichung vom Schwerpunkt des Zylinders in Richtung Rückseite von 1,57 mm und eine Pfeiltiefe von 6,4 mm, vorausgesetzt, ich habe die Formeln richtig berechnet.

    Hallo Stathis, Michael,


    super. Das leuchtet mir alles ein, was Ihr sagt! Ich nehme mit:


    a) Die exakte laterale Schwerpunktlagerung ist wichtig, nicht die axiale. War mir vorher noch nicht so eindeutig klar, wenn ich darüber nachdenke, dann ist's eigentlich logisch.

    b) Eure Rechner ergeben übereinstimmend den Schwerpunkt bei 1,57 mm in lateraler Richtung hinter der Mitte der Spiegeldicke in Richtung Rückseite.


    Schöner Nebeneffekt: Ich weiß jetzt meine Spiegelparameter - zumindest in der Theorie: Öffnung D=457 mm; h = 56 mm; f = 2037 mm (von Galaxy Optics seitlich ins Glas gemeißelt); N = f/D = 4,46; dx = 1,57 mm; Pfeiltiefe s = 6,4 mm; A = D/h = 8,16. Ich gehe mal davon aus, dass diese Werte auch tatsächlich realisiert sind.

    Um das zu gewährleisten, brauchst du eine Drahtschlinge, die genau dort positioniert ist. Ein breiter Gurt hingegen zieht an undefinierter Stelle, er ist ja nicht ideal gefertigt und nie ideal montiert, sodass man nicht sagen kann, wo genau er die Kräfte in den Spiegel leitet.

    Verstehe. Und eine dünne Drahtschlinge soll tatsächlich weniger Astigmatismus als eine breite Schlaufe erzeugen? Bei dem Spiegelgewicht, das auf eine dünne Drahtschleife wirkt, müssen doch auch höhere Drücke auf die Spiegelseiten erzeugt werden als im Fall der breiten Schlaufe, oder nicht?

    Bei einem Offset der Schlinge um 1,4 mm (1/20 der Spiegeldicke) wächst die Deformation auf 2,4 nm RMS. Das ist immer noch so wenig, dass es sogar unter aufwändiger Interferometermessung im Labor kaum nachweisbar sein wird.

    Höchst interessant! Nur damit ich ganz sicher gehe, dass ich Dich verstanden habe: Mit Offset meinst Du die vom eigentlich berechneten lateralen Schwerpunkt abweichende Position der Drahtschlinge?

    Da wir noch nicht mal ein Bild von deiner Spiegelzelle haben, kann niemand von außen sagen, ob deine Schlingenlagerung problematisch sein kann. Es kommt ja darauf an, wie justierstabil dein Teleskop ist und wie gut die Schlinge nach jeder Justierung sitzt. Wie schon mehrmals erwähnt, verhält sich dein dicker Spiegel recht gutmütig auch bei einer nicht optimal sitzenden Schlinge. Gar zu schräg darf sie jedoch auch nicht ziehen.


    Habe leider keine Bilder von der Seite, aber grob gibt meine rechte Zeichnung die Situation wieder.

    Meine Beispiele:

    Wunderschöne Geräte, Stathis!

    Die haben aber durchweg Durchmesser/Dicke-Verhältnisse, die bei einer Lagerung natürlich auch anfälliger für Asti sind als bei mir und definitiv höhere Anforderungen an die Konstruktion stellen.


    Ich nehme von dem, was Ihr gesagt habt, nun auch noch mit:

    Dass bei einem Durchmesser/Dicke-Verhältnis von 8,16 die Schlaufenlagerung Lagerastigmatismus nur vernachlässigbar erzeugt und ich einfach zusehen muss, dass a) die Schlaufe den Spiegel nicht schräg hält und b) die Mitte der Schlaufenbreite mehr oder weniger den berechneten Abstand von 1,57 mm trifft. Bei meiner Spiegeldicke kann ich vermutlich außerdem auf eine Drahtschleife verzichten. Ob die ideale Einstellung der Schlaufenlagerung dann justierstabil sein wird, bleibt abzuwarten - spielt aber für mich eine untergeordnete Rolle, da ich bei Transport den Spiegel heraus nehmen und separat transportieren möchte.

    Vielen Dank für Eure Antworten!

    Mir fehlt die Fähigkeit mir einen Fall vorzustellen, bei dem die Schwereline nicht im Scheitelpunkt der Schlaufe liegt.

    Ich lese oft, dass Spiegel nicht in ihrer Schwerelinie lagern, sei es bei einer Schlaufenlagerung oder bei einer Laterallagerung. Ich habe keinerlei Erfahrung damit, einzuschätzen, ob mein HS fehlgelagert wird. M.E. gibt es daher zwei Möglichkeiten der Fehllagerung: a) Eine parallel zur Spiegelebene und b) eine senkrecht zur Spiegelebene. Ehrlich gesagt, kann ich mir auch keinen Fall unter a) vorstellen, bei dem die Schwerelinie nicht im Scheitelpunkt der Schlaufe liegt. Daher bleibt nur eine Fehllagerung im Fall b), die Du mit der Aussage

    Besser wäre es, zu berechnen wo der Schwerpunkt des Spiegels liegt, und die Schlaufe entsprechend weiter nach hinten zu legen.

    vermeiden würdest, wenn ich Dich richtig verstehe. Aber ich verstehe nicht, warum Du sie weiter nach hinten legen würdest? Dann könnte der Spiegel doch Gefahr laufen, nach vorne über zu kippen. Also was sollte ich jetzt tun, wenn die Lage sich so ist, wie ich sie im rechten Bild dargestellt habe?

    Zwei feste Lagerpunkte mit Kugellagern sind besser. Die Kugellager sollen verhindern, dass an den Punkten axiale Kräfte in den Spiegel eingeleitet werden.

    Wie sieht sowas aus? Hast Du ein Bild von einer typischen Laterallagerung mit Kugellagern? Meine 3 Fixierstifte liegen übrigens tatsächlich um 120° jeweils auseinander.

    P.S. Ich kapiere nicht wie die neue Zitier-Funktion funktionieren soll, wenn man das Zitat in mehrere Teile aufsplitten möchte. Egal, geht auch so.

    Einfach den Satz markieren und als Zitat einfügen. Habe ich auch bei meinem ersten Post hier erst einmal erfragt :)

    Dein Spiegel ist recht dick für heutige Verhältnisse und hat bestimmt Reserven, wenn im praktischen Einsatz die Dinge nicht ganz perfekt sind.

    Das hoffe ich auch - und dass meine Schlaufenlagerung jetzt nicht so von Nachteil ist wie sie für einen heutigen dünnen Spiegel wäre.


    Bei jeder Justage verändert sich daher die Lage von Schlingenaufhängung zur Spiegelebene leicht.

    Der Spiegel hat damit garantiert Lagerungsasti und zwar nach fast jeder Bewegung anders!

    Tja, daher ist ja heute eher die Laterallagerung die Lösung. Ich hoffe jedenfalls, dass mein Spiegel mit 56 mm Dicke dick genug ist, um diese Nachteile nicht so ausgeprägt zu haben.



    Viele sternfreundliche Grüße,

    Micha

    Hallo,


    für die Optimierung meines alten Starsplitter-Dobs (18" f/4,5) von 1994 möchte ich die Schlaufenlagerung des Hauptspiegels optimal einstellen. Da ich keinerlei Erfahrung mit Hauptspiegellagerungen habe, hoffe ich wieder einmal auf Eure Hilfe (wie hier bisher zu meiner Freude auch schon oft geschehen!). Die Situation ist die, wie ich angehängt habe (nicht maßstabsgetreu). Meine beabsichtigte Vorgehensweise:


    a) Linkes Bild: Ich sehe zu, dass die Schwerelinie des Spiegels exakt im Scheitelpunkt der Schlaufe liegt. Wie aber könnte ich das am einfachsten prüfen?


    b) Rechtes Bild: Der rot eingezeichnete Winkel alpha muss gleich 0° sein. Das bedeutet, dass ich den Spiegel entweder mit den Justierschrauben generell etwas höher lagern sollte oder, was m.E. besser ist (damit sich die Position des Fokuspunkts im OAZ nicht ändert), die Schlaufenhalterungen und damit die Schlaufe etwas niedriger (in Richtung Boden) einstelle.


    c) Rechtes Bild: Zudem sollte auch die Schlaufe (wenn alpha = 0°) mittig an der Hauptspiegelseite anliegen. D.h. wenn die Schlaufe 44 mm breit ist, sollte jeweils seitlich von ihr der 56 mm dicke Hauptspiegel um 6 mm überstehen.


    d) Die 3 Fixierstifte sollen den Hauptspiegel vor dem Kippen bewahren. Sie berühren den Hauptspiegel beim Neigen des Teleskops nicht, da er alleine von der Schlaufe getragen wird. Welche Verschlechterung der Abbildung im Okular könnte sich denn ergeben, wenn nicht die Schlaufe den Spiegel mehr tragen würde, sondern er auf den Stiften aufliegen würde, wenn auch vorausgesetzt wird, dass die Stifte ihn wie die Schlaufe auch zentral lagern. Aktuell gibt es mindesten 1 cm Spielraum zwischen Stifte und Spiegel. Was wäre denn in diesem Fall im Prinzip der Unterschied zu einer Laterallagerung?


    Gibt es erfahrungsbedingte Ratschläge von Euch, die von meinen Absichten abweichen bzw. Tipps, wie ich die Absichten am besten und einfachsten umsetzen kann?

    Herzlichen Dank für wieder mal gute Tipps!


    Viele Grüße

    Micha

    In der Literatur spricht man von der Schwerebeschleunigung g. Für die Erde ist (im Mittel) g = 9,81 m/s^2, für die Sonne z.B. 273 m/s^2. Jeder (kugelförmige) Körper mit gegebener Masse und gegebenem Radius wird durch seine Schwerebeschleunigung charakterisiert. g hängt linear von der Masse und kubisch vom Radius ab, also von der mittleren Dichte des Körpers. Je höher die Dichte, desto größer die Schwerebeschleunigung. In einem Vakuumfallrohr hier auf der Erde wird also jede Testmasse (Feder, Stein, Wassertropfen, etc.) mit 9,81 m/s^2 in Richtung Erdmittelpunkt beschleunigt, wenn sie fallen gelassen wird. Übrigens fällt auch eine Gewehrkugel mit 9,81 m/s^2 in Richtung Erdmittelpunkt, wenn Du sie parallel zur Erdoberfläche mit einer Beschleunigung von, sagen wir, 1000 m/s^2 abfeuerst. Daher visieren die Sniper ihr weit entferntes Ziel immer höher an als es ist, weil die Fallbeschleunigung der Kugel über große Distanzen signifikant wird.

    Hallo Kalle,


    wäre vielleicht auch eine Lösung. Man hätte das ausprobieren müssen. Was ich weiß, ist, dass die Gewindestange keinen Kontaktpunkt gehabt hätte, da auch der kugelförmige Einlass ein 3/8"-Loch hat. So hätte eher über die Mutter der Kontakt stattfinden müssen. Und soweit ich die Konstruktion verstehe, sollte aber ein Schwenken stattfinden können müssen (um letztendlich über die Justageschrauben die Justageplatte in alle Richtungen schwenken zu können). Ein starrer Kontakt über die gefeilte Mutter hätte das Justiervermögen reduziert oder gar völlig eingeschränkt (?) Naja, jedenfalls wäre ich ohne Euren Rat nicht weitergekommen und ich habe ja jetzt eine Lösung - und ich bin froh, dass die Gewindestange nicht angeschweißt war.


    Damit habe ich als Nicht-ATMler ein weiteren großen Schritt an meinem Starsplitter getan (wenn der auch nur ein kleiner Schritt für die Menschheit war ;)


    Der nächste Schritt ist eben die Fangspiegelheizung - um zum eigentlichen Thema wieder zurückzukommen. Bei Conrad steht bereits der Warenkorb mit allem Nötigen bereit. Muss nur noch bestellt werden. Ich werde hier berichten!


    Danke.

    Gruß

    Micha

    Hallo zusammen,


    das Problem mit der Gewindestange hat sich gelöst. M. Koch gab den Rat, das Ganze zu erhitzen, weil die Gewindestange möglicherweise geklebt ist. Gesagt, getan, und sie war dann herauszudrehen! So werde ich bei Michael eine neue bestellen und eine minimal längere verwenden. So muss ich keine Angst haben, dass sich der gesamte FS irgendwann selbstständig macht, weil die Mutter sich oben löst, da sie noch den einen oder anderen Millimeter Griff hat.


    Eure Tipps haben sich gelohnt!


    Gruß

    Micha

    Hallo Stathis, Kalle66,


    ich habe meinen Fangspiegelhalter auseinander gebaut und sehe, so glaube ich, leider keinen Ansatz, Euren Vorschlag, die Gewindestange abzusägen und das Loch für eine neue Stange auszubohren, umzusetzen. Die dreieckige Justageplatte hat eine Art Halbkugel unten drunter (ist ebenfalls wie die Gewindestange angeschweißt), worüber die Platte bei Anziehen der drei Schrauben geschwenkt werden kann. D.h. die "Halbkugel" muss in den Hohlkugeleinlass der Halteplatte links im Bild eintauchen können. D.h. dort ausbohren und eine neue Gewindestange anzusetzen wird nicht die Lösung sein. Habt Ihr vielleicht weitere Ideen, wie ich eine neue Gewindestange anbringen kann? Vielen Dank für Euren guten Ratschläge.


    Viele Grüße

    Micha

    Vielen Dank für Eure Antworten!


    Um auf der sicheren Seite zu sein, nehme ich dann mal 0,6 Watt mit der entsprechenden Isolierung. Danke für die Info.


    Was die 3/8" Gewindestange angeht, schau ich mal nach Muttern und Werkzeugen bei M. Koch. Sehr schöner Tipp! Danke.


    Was den Halter betrifft, siehe Bilder. Es handelt sich keineswegs um eine große Verlängerung, sondern nur um wenige Millimeter, da die Stange nur dann vollständig in die Hutmutter eintauchen kann. Aktuell habe ich immer das Gefühl, dass der FS-Halter gerade noch so an der Spinne befestigt ist, weil eben diese Millimeter oberhalb fehlen. Kann sein, dass die Spinne (um die besagten Millimeter) zu hoch gesetzt ist. Aber ich kann und will das nicht ändern. Vielleicht ist das Absägen und Ausbohren der Stange aus der Platte eine gute Lösung. Allerdings (man sieht es nur schlecht in den Bildern) ist unter der Platte noch eine zweite halbmondförmige Platte zu sehen, an der die Ummantelung angeschraubt ist, die wahrscheinlich kein Platz für irgendwelche Bohrungen oder Kontermuttern zulässt. Allgemeine Frage: Wenn ich die Gewindestange durch eine dünnere M8 ersetze, wird doch zu viel Spiel in der Stangenhalterung der Spinne sein, da die ja auch für 3/8" konzipiert ist. Oder macht das nichts aus? Allerdings: Das ganze ist nicht kriegsentscheidend, ich kann den FS doch ganz gut zentrieren und justieren. Ich will eigentlich mit dem Vorhandenen nur eine saubere Lösung haben.


    Viele Grüße

    Micha

    Moin zusammen,


    ich wollte ja nie unter die ATMler gehen, aber nun ist es soweit. Hoffe sehr, dass das gut geht ...


    Ok, ATM ist viel mehr, aber ich möchte mir notgedrungen eine Fangspiegelheizung an meinen 3,1" FS im Astrosystems-Halter selbst basteln. Das sollen 3 Leistungswiderstände werden, die ich rückseitig an den FS mit Wärmeleitpaste kleben möchte. Ein 2x1,5 V Batteriepack soll die Spannung liefern. Nun die Fragen:


    1) Wie viel Watt Leistung sollte ich einkalkulieren, wenn ich vorhabe, in feucht-kalten Nächten die Heizung lange genug eingeschaltet zu haben, um ein Zutauen des FS zu verhindern? Gibt es Erfahrungswerte zur dazu erforderlichen Leistung? Ich kenne das Gewicht des FS nicht, aber ich hoffe, das müsst Ihr auch nicht wissen und könnt mir trotzdem Erfahrungswerte berichten.



    2) Jetzt habe ich einen Fangspiegelhalter von Astrosystems, in dem der Fangspiegel ummantelt ist und nicht wie bei modernen Dobsons frei gehalten wird. Der Halter ist hinter dem Spiegel mit Watte aufgefüllt, die Widerstände würden also in Kontakt mit der Watte kommen. Allerdings würde ich die FS-Rückseite und damit die Widerstände mit Alu-Klebeband verkleben, damit die Spiegelwärme nicht nach hinten abstrahlen kann. Gibt es erfahrungsbasierte Einwände gegen dieses Vorhaben?


    3) Ganz andere Frage (fällt mir gerade noch ein): Die Gewindestange, die den Halter an der Spinne hält hat einen 3/8"-Durchmesser (3/8" = ca. 95 mm) und ich benötige sie etwas länger. Nun ist sie aber mit einer Metallplatte verschweißt, an die die Ummantelung des Halters, in dem der FS lagert, geschraubt ist. Weiß jemand, A) wo ich eine solche Gewindestange mit "Platte" (von Astrosystems) für 3,1"-FS her bekomme, ohne mich an Astrosystems selbst wenden und gleich einen neuen Halter holen zu müssen und B) wo ich 3/8" 6-Kant-Muttern sowie Werkzeug, das zu den Muttern passt, finde? Bei den Baumärkten gibt es ja höchstens nur Muttern, die zu M9 und M10 Gewindestangen passen.


    Vielen Dank für Eure Ratschläge!


    Viele Grüße

    Micha

    Den entsprechenden Einfluss der V-Auflage wurde auch mit FEM nachgerechnet, es sind nur ein paar wenige nm-PV. Es handelt sich übrigens um eine ebene Zerodurscheibe mit 330mm Durchmesser und 60mm Dicke.

    Ach, Physikalisch-technische Bundesanstalt. Arbeitest Du da? Was ich meinte, ist, dass ich gerne ein Bild von dieser Schlingenlagerung und dem Spiegel darin gesehen hätte.

    Aber die Schlingenhalterung ist schon eine im Vergleich zu anderen Varianten gutmütige Variante.

    Ja, gut zu wissen. Das habe ich jetzt nun auch verstanden durch Eure Aussagen. Aber -wie auch schon gesagt- es ist nicht einfach, nachts den 20 kg Spiegel in die Schlinge einzufädeln und wieder herauszunehmen. Allein deswegen wäre eine Laterallagerung eigentlich besser.


    Guck doch mal ins Teleskop Selbstbau Optikforum

    Da findest du eher Leute die so etwas gern analysieren und Freude an Zahlen haben, die können aus den par Zahlen Bilder machen und umgekehrt

    Ja, das werde ich machen. Danke für den Tipp. Auch für den Hinweis zu Kurt. Wenn auch nicht wirklich notwendig, wie meine gemessenen Zernickes das perfekte Bild beeinflussen, würde mich das dennoch mal generell interessieren. Danke!


    Viele Grüße und Danke an alle für Eure Kommentare. Hat mir doch einiges geholfen!

    Gruß

    Micha

    also für mich sieht das nicht wie ein Problem aus, sondern wie eine basteltechnische Herausforderung!

    Das ist ja das Problem! Wer kann das machen? Ich trau mir das nicht zu. Muss es aber überhaupt sein? Eigentlich ja, weil ich die Laterallagerung auch deshalb noch will, um den Spiegel separat transportieren zu können, damit ich beim aus- und einfädeln mir die Hände versehentlich nicht zusammenbinde ;) Die Spiegelbox wiegt halt mit Spiegel eben 40+ kg, das tut meinem Rücken so gar nicht gut.

    Klappere mal das Selbstbauforum durch hier und vielleicht juckt es dich ja in den Fingern da selber etwas werktätig zu werden - ich bin mir sicher du bekommst jede erdenkliche Unterstützung hier!

    Ja, wenn es wirklich sein muss, dann frage ich sicherlich mal nach.

    In deiner Auswertung sind ja die Zernikes, ich meine die neueren Interferometrieprogramm kann man mit diesen Daten füttern und du bekommst gezeigt wie die Sternabbildung mit den Fehlern sein sollte.

    Was für Kurt, oder mal versuchen ob I'm Optik forum jemand Interesse hat das darzustellen, ich hab solche Programme leider auch lange ni ht mehr angefasst.

    Gute Idee. Ist aber Theorie ... besser ist's, jemanden zu haben, der sich auskennt und mal durchschaut und nen Sterntest macht.

    Laterale Lagerung, einfach vergleichen Horizontnaher und im Zenit, siehst du nix machst du auch nix dran.

    Du meinst nen Sterntest in Horizontnähe mit einem in Zenitnähe vergleichen? Ich habe noch nie einen Sterntest gemacht. Ich bezweifele, dass ich die Ergebnisse interpretieren kann. Sollte jemand Versiertes tun.

    Kurt hat sich auch oft mit der Kontrast Übertragung bes häftigt, könnte die sagen welcher perfekten Öffnung das entspricht

    Wer ist Kurt?

    Die PTB übrigens nutzt für ihren 300mm Zerodur-Referenceflat mit 60mm Dicke einen schnöden V_Groove als Lagerung.

    Hi Tino. Wer ist PTB? Hast Du einen Link mit Bildern dazu parat? Würde mich mal interessieren, wie das aussieht.


    Danke Euch!

    Wenn der mal eine neue Schicht braucht kann man so einen kleinen Berg gut wegpolieren, zumindest so gut wie der Rest ist. Vermutlich mehr fürs Ego?

    Ja, das wäre zu überlegen, wenn man ihn mal zur Retusche geben sollte. Aber ich tendiere aktuell dazu, mit ihm zufrieden zu sein und erst mal damit wieder weiter Erfahrung zu sammeln.

    Ja mit kleineren Teleskopen gucken krumme Augen schärfer, weil kleine AP wenig Fehler durch Asti, große Pupille ist dann so wenig vergrößert das man den Fehler kaum wahrnimmt.

    Ja, das habe ich jetzt auch gelernt. Ich habe Asti von 0,75 und werde das sicher bei 31 mm oder so spüren.

    Wohin sollte deiner Meinung nach ein horizontal weisender Spiegel kippen, wenn er genau in der Schwerelinie unterstützt ist?

    Wenn er genau in der Schwerelinie gelagert ist, nirgendwo hin. Nun hat der Händler aber dies ausgeschlossen und gesagt, dass er den Spiegel nicht in horizontaler Stellung des Teleskops vermessen konnte, weil er von der Schlinge nicht in seiner Schwerelinie unterstützt wird und sogar nach vorne kippt. Da ich nicht einschätzen kann, um wie viel schlechter der Spiegel aufgrund dieses mechanischen Fehlers zusätzlich abbildet als er ohnehin optisch nur imstande ist, habe ich diese Bedenken und würde das Problem beheben lassen wollen (Laterallagerung) - aber mit der Optik weiterhin beobachten wollen, die ich habe. Der Zahn, eine bessere Optik haben zu müssen, wurde mir wie gesagt mittlerweile gezogen.

    Wie dick ist der Spiegel? Die damaligen Galaxy Ootics Spiegel, die ich kenne, waren 42 mm oder 51 mm dick. Da macht es nicht viel aus, wenn die Schlinge nicht perfekt sitzt. Nur die modernen dünnen großen Spiegel reagieren mit Asti und sollten definierte Auflager oder eine genau sitzende Schlinge haben.

    Mein Spiegel ist 55 mm dick. Wenn Du sagt, dass solch dicke Spiegel sehr unempfindlich gegen falsche Schlingenlagerung oder Knickasti sind, müsste ich mir jetzt nicht so viel Sorgen machen. Aber Du weißt doch nicht, wie schlecht die Halterung ist - ich übrigens auch nicht. Mag aber auch sein, dass der Händler (verständlicherweise) ein wenig übertreibt, wie schlecht alles sei.

    Das Messprotokoll zeigt als einzigen nennenswerten Fehler eine 9%- ige Unterkorrektur (CC=-0,909), keine weiteren Zonen, kein Asti, alls schön glatt und symmetrisch.

    Magst Du mir etwas dazu sagen, was 9% Unterkorrektur bedeutet und welche Abbildungskonsequenzen das haben kann gegenüber einem perfekten Spiegel? Ich habe noch ein weiteres Messprotokoll angehängt, das der Händler zu allererst gemacht hat, um mir die grobe Hausnummer mitzuteilen. Hier wird der Strehl noch geringer angezeigt. Da wurde aber nicht über mehrere Messungen gemittelt (im Gegensatz zum bereits angehängten Messergebnis). Leider kann man aber dem nicht viel entnehmen.

    Bei fast allen Deep Sky Disziplinen wird man keine Einschränkungen gegenüber einem perfekten Spiegel sehen.

    Dass Du das auch sagst, beruhigt schon.

    Im gezeigten Galaxy Optics Papier sieht man doch sofort unten links das Höhenprofil einer Interferometermessung.

    Stimmt. Das heißt dann, dass Galaxy Optics doch nicht das gehalten hat, was es versprochen hatte. Oder gibt es für sie da noch irgendeinen Ausweg? ;)

    Warum erfreust du dich nicht einfach an dem Gerät?

    Wenn dich das alles so sehr stört, warum baust du es nicht selbst um?

    Ja, wie gesagt, aus den Gründen, die der Händler mir mitgeteilt hat: 1) schlechter Strehl, 2) unterirdische Schlingenlagerung. Aber beides sehe ich jetzt etwas milder, dennoch habe ich das bei der Beobachtung immer so im Hinterkopf. Wie gesagt, mir fehlen Vergleiche zu ähnlichen Geräten und/oder eine fundierte zweite Meinung - jemand der sich das mal live anschaut. Und nein, da wage ich mich nicht selbst ran, für eine Laterallagerung muss wohl geschweißt werden und womöglich dort Halterungen angebracht werden, wo jetzt Luft ist. Ich bin nicht geschickt mit den Händen und erst recht kein ATMler. Wobei ich sagen muss, dass ich mir aktuell eine Fangspiegelheizung doch selbst bauen möchte - und wohl einen neuen OAZ mit Filterschieber anbringen werde.

    Erzeugt die Schlingen lagerung nicht bei Horizontnaher Beobachtung Astigmatismus? Da noch über theoretischen Spiegstrehl nachzudenken ist merkwürdig.

    Eine Schlingenlagerung ist theoretisch besser als eine laterale Punktlagerung. Die Probleme liegen meist in der praktischen Umsetzung, wenn die Schlinge nicht definiert in der Schwerelinie unterstützt.

    Da legt Ihr mir aber den Finger tief in die Wunde. Danke (und das meine ich ernst). Vom Händler hatte ich nach der Messung des HS die Aussage bekommen, dass die Schlingenlagerung nicht gut konstruiert sei, weswegen er den HS für die Prüfung herausnehmen musste und ihn nicht in der Spiegelbox vermessen konnte. Der HS würde bei nahezu horizontaler Stellung aus der Schlinge kippen. Also ist es für mich auch absolut sicher, dass die Schlinge ihn nicht in seiner Schwerelinie trägt. Für mich ist dieses Problem die Hauptbaustelle, weniger der HS-Strehl von 60%. Ihr seid nicht die ersten, die mir sagen, dass man bei 18" mit 60% Strehl eigentlich leben könnte. Somit habe ich tatsächlich die Befürchtung, dass ich mit der fehlerhaften HS-Lagerung nicht mal die 60% Strehl ausnutzen kann.

    Ich nehme mal stark an das die altertümliche Spiegelvermessung sich von der modernen Messung mit Abzug des Prüfstandasti sich dahingehend unterscheidet das der Spiegelasti plötzlich erkannt wird.

    Die alten Spiegel von Galaxy Optics (John Hudek) sind meines Wissens mit Foucault und Ronchi gemessen worden. Diese Messergebnisse waren in der Tendenz wohlwollender, da sie den Asti nicht mitgemessen hatten.

    Das macht Sinn und würde mir das rote Tuch, das ich sehe, wenn ich Galaxy Optics höre, etwas aus der Sicht nehmen. Würde ich aber sehr gerne verifizieren wollen. Muss mal meine alten Unterlagen durchkramen. Der Spiegel und das Gerät sind von 1993. Mir liegt noch ein unvollständiger Teil einer Werbebroschüre von damals vor, worin leider nur für Anfänger grob beschrieben wird, welche Fehler Optiken haben könnten. Habe ich hier aber mal angehängt. Vielleicht seht ihr am Bild in der Broschüre, welche Messmethoden verwendet wurden und ob damals der Spiegel-Asti auch schon mitgemessen wurde. Ich befürchte aber eher, Ihr kriegt da nix raus.

    Das muss kein Widerspruch sein. Wer hat die 0,6 gemesssen? Mit welcher Methode? Wie groß ist der Astigmatismus Anteil? Was sagt das Messprotokoll im Detail?

    Ich habe das Messprotokoll auch hier angehängt. Dazu muss ich aber sagen, dass der Händler kaum Kompensationsmessungen gemacht hat, weil wir nur rausbekommen wollten, ob der HS eine Krücke ist und er mir eine grobe Hausnummer zum Strehl geben sollte.


    Da ich mit dem Händler nicht warm geworden bin, weil ich primär lieber die für mich unübersichtlichen mechanischen Probleme beheben lassen wollte (Laterallagerung statt Schlingenlagerung, neuer OAZ mit Filterschieber, etc.) als eine HS-Retusche, die er mir unbedingt mitverkaufen wollte, kam es zu keinem Auftrag. Da hat er mich sehr enttäuscht, obwohl ich weiterhin überzeugt bin, dass er die Expertise gehabt hätte. Deshalb nenne ich ihn hier öffentlich ungerne, wenn dann nur per PN. Er hat auch etwas zu seinen Messmethoden gesagt, was ich dann auch gerne per PN weiter geben kann. Da es keine Händler gibt, die das machen wollen (habe sie alle schon durch), stehe ich erst mal nun hier mit nem 27 Jahre alten Gerät, was viel besser performen könnte, wenn es mechanisch optimiert wäre. Stathis, darf ich mich bei Dir per PN melden und die Infos weiterreichen?

    ich denke auch dass sich der 0.6er Strehl bei der Deepskybeobachtung nicht so stark bemerkbar machen wird. Das ist mehr so eine Sache für hochvergrößernde Beobachtungen an Planeten und Doppelsternen. Eventuell wenn Du Kugelsternhaufen bis ins Zentrum auflösen willst. Wenn Du (wie ich) eher faint fuzzies wie Galaxien und Emissionsnebel beobachtest, merkst Du eventuell gar nichts davon.

    Super, das ist ja meine ursprüngliche Frage. D.h. überall, wo ich eigentlich scharfe Konturen sehen möchte, wirkt sich ein schlechter Strehl negativ aus: Sterne, Wolkenbänder auf Jupiter, Saturnringe, Planeten. Wäre zu verkraften, da ich nur Deepsky beobachten möchte. Wären vielleicht auch scharfe Ränder/ Schockfronten in PNe oder Supernova-Remnants oder auch Spiralarme/Staubbänder in Galaxien betroffen?

    In meinem Übersichtsokular an meinem 12"er sind die Sterne asti-typisch schief - das war am Großgerät nicht der Fall.

    Hattest Du nicht gesagt, dass Du eher am Großgerät keine "scharfen" Sterne sehen konntest?

    Tatsächlich habe ich Asti, allerdings meine ich, dass wir mit typischer Arbeits-AP zuwerke waren, da wir an einer Hicksongruppe was rausbröseln wollten,

    Und was war die typische Arbeits-AP für die Hicksongruppe? <= 2 mm?


    Danke Euch schon mal für die vielen interessanten Kommentare!!

    Hi Winni,


    ja, einige schöne Momente von damals habe ich in Erinnerung. Z.B. habe ich noch genau in Erinnerung, wie ich Saturn beobachtet hatte, als die Erde durch die Ringebene gewandert ist. Ich habe den Ring als seidenen Faden sehen dürfen, was mir Freudentränen in die Augen gedrückt hatte und mich jetzt im Nachhinein darauf schließen lässt, dass die Optik wohl doch nicht so schlecht ist. Aber ich muss sagen, ich hatte/ habe keine Erfahrung. Ernüchternder war damals der Anblick von M51, ich hatte lediglich 2 schwach leuchtende Wölkchen, aber keinerlei Spiralarme wahrgenommen. War es das Seeing, das Tubusseeing oder eine fehlende Nachtadaption meiner Augen oder die Lichtverschmutzung ... keine Ahnung. Ein befreundeter Mitbeobachter, dessen Expertise sicher deutlich tiefer war als meine, hatte keine negativen Einwände verlauten lassen, als er durch mein 18er schaute. Aber Sterntest, etc. kannte ich nicht, hatten wir auch nicht gemacht. Naja und nun, 25 Jahre später, lasse ich Strehl = 0,6 messen. Egal, ich will das Ding jetzt besser kennen lernen, um mir ein Urteil bilden zu können, natürlich am besten mit jemandem, der auch einen 18er hat. Muss ich wohl noch warten.


    Aber ich freue mich auf das second first light! Definitv!!


    Gruß

    Micha

    >Mit 18" Öffnung wirst Du bestimmt die nächsten 50 Jahre weiter beobachten können, ohne dass DIr die Objekte ausgehen :) .


    Das ist ja beruhigend :) :thumbup: Da ich jetzt wieder eingestiegen bin und nach 25 Jahren gesehen habe, dass die Optik nicht so gut ist, weiß ich nicht, wie gut die anderen Komponenten und die Mechanik aufeinander abgestimmt sind. Vielleicht beobachte ich ja nicht nur mit schlechter Optik, sondern auch mit schlecht auf einander abgestimmter Optik, obwohl mein Justierlaser mir sagt, dass alles gut justiert ist ... ein Sterntest müsste ich noch machen. Aber ich kann die Ergebnisse nicht so gut beurteilen, befürchte ich.