Hier im Forum habe ich einen Thread (besser ein How-to) von Kurt über das PDI gefunden und mit Interesse gelesen. Er beschreibt die allgemeine Funktionsweise des PDI so, wie ich es auch von Euch verstanden habe. Was mir noch nicht ganz klar ist, wo im PDI entsteht die Interferenz von Referenz- und Prüflingswellenfront?
Nach dem Gesagten hier trifft die reflektierte, fehlerbehaftete Wellenfront des Prüflings auf die PDI-Platten. Einerseits lassen diese, so wie ich es verstanden habe, die Prüflingswellenfront passieren UND es entsteht auch die perfekt sphärische Referenzwelle. Durchgelassene und erzeugte Wellenfront laufen danach in Richtung Beobachter/ Kamera. Aber wo entsteht die Interferenz nun - doch zwischen den PDI-Plättchen? Auf Michael Kochs Seite finde ich z.B. die PDI-Platten vom Typ 2, die unterschiedlich große Beugungslöcher haben, die, wie ich in Kurts Beitrag gelernt habe, offenbar für unterschiedlich große Prüflinge angelegt sind, da ein Loch, an dem die Referenz entstehen soll, immer kleiner sein muss als die Airy-Scheibe einer Punktquelle, die durch den Prüflings abgebildet würde, deren Größe ja bekanntlich mit der Apertur des Prüflings abnimmt. Kleine Löcher in den Platten dienen also zur Vermessung großer Prüflinge, große Löcher für kleinere Prüflinge. Damit ist eine weitere Frage von mir, ob man mit dem PDI verschieden große Prüflinge vermessen kann, auch beantwortet. Gut!
Im Netz finde ich aber nirgends den Lichtweg innerhalb dieser PDI-Platten und wo genau die Interferenz entsteht!
Versuch erst nochmal zu verstehen, dass Interferenz die Überlagerung von zwei Wellenfronten ist.
Was Interferenz ist, verstehe ich schon. Und auch, dass die Streifen durch die Phasenunterschiede zwischen Referenz- und Prüflingswelle entstehen. Und dass der Abstand der Streifen jeweils eine Wellenlänge des Lasers entspricht und die Anzahl der Streifen das ganzzahlige Vielfache der Wellenlänge entspricht, dessen Summe die Spaltbreite ausmacht. Und - man auch die Anzahl der Streifen mit Einstellung des Interferometers bestimmen kann. Daher gibt es nicht DAS typische Streifenmuster für eine perfekte Parabel.
...Oder reicht es, dass ich als erfahrener Polierer das Streifenmuster sehe und sofort weiß, wie ich wieder ansetzen muss?. ...
Steht oben, dass das in aller Regel mit einem Computer ausgewertet wird, da man es den Streifen in aller Regel nicht ansieht.
Ah ok, einem "schönen" I-Gramm sieht mal also nicht an, wie man jetzt weiter polieren und finalisieren muss. Das entnimmt man dann eher den von der Software (z.B. DFT Fringe) berechneten Werten. Da Du aber auch schreibst
Und nun kann man im letzten Schritt von dieser Wellenfront sich noch ein perfekte Parabel per Computer abziehen lassen. Was jetzt noch übrig bleibt sind die Fehler des Spiegel (die es zu beheben gilt, wenn man eine Parabel möchte) und die Dir der Computer anzeigt in Form einer Art Landkarte mit Berg und Tal.
also, dass DFT Fringe nicht nur die Sphäre vom Messergebnis abziehen kann, sondern auch die perfekte Zielparabel, dann verstehe ich sofort, dass man schließlich nur noch die Abweichungen von der perfekten Parabel inkl. zugehörigem Strehlwert bekommt. Verstanden!
Mit etwas Rechnerei kann man so aus dem Streifenmuster die Spaltdicke errechnen. Den Keil im Spalt kann man rechnerisch entfernen, der hat nichts mit der Spiegelform zu tun, sondern nur mit der Aufstellung. Und den Rest addiert man auf die Form der Referenzfläche und bekommt so die Ist-Form der Prüffläche.
Also mit Keil meinst Du dann den Luftspalt zwischen den PDI-Platten? Die oben erwähnten PDI-Platten von Michael Koch enthalten ja den Luftspalt, wenn ich mich nicht irre. Aber noch immer weiß ich nicht, wo die Interferenz entsteht