Hallo zusammen,
nachdem Viele die klaren, kalten Abende der vergangenen Woche nutzen konnten, hier einige Eindrücke von mir, gewonnen am C11 der Vereinssternwarte am 09. u. 10.01.24 bei fst 4m7
Was nicht ging:
Diverse schwächere Objekte werden (auf)gesucht, die sich allerdings gegen eine Sichtung „wehren“. Aus der Literatur hatte sich das Glx-Trio NGC 1618/1622/1625 empfohlen (13m5, 13m4, 12m3). Ein zugegeben optimistischer Versuch. Aber auch NGC 1625 bleibt verborgen.
Ebenso der PN NGC 1360, ein 7x5 Bogenminuten großes Objekt mit 9m6. Allerdings erreicht er selbst in der Kulminationsstellung am Beobachtungsort nur ~13° Horizonthöhe und wird mit einer Flächenhelligkeit von 13m7 geführt. Kurz zusammenfasst: Nix zu sehen.
Was ging:
M 77 (Glx) – Vergr. 50, 90, 224x
Sie erscheint mit hellem Kern, der von einem etwas schwächer erscheinenden Bereich umgeben ist, daran schließt sich ein weites Halo an, das ohne erkennbare Abgrenzung in den Hintergrund übergeht.
NGC 1535 (PN) – Vergr. 50, 156, 224x
Ein lohnendes Ziel! Bereits in der Aufsuchvergrößerung kann der PN (9m4) von den Umgebungssternen unterschieden werden. Filter bringen keine erkennbaren Vorteile.
Der PN ist rund und zeigt bei längerem Schauen einen schwächeren, umlaufenden Ring, der unscharf, dennoch deutlich vom Hintergrund abgegrenzt ist. Farbeindruck: blass-grünlich/türkis.
NGC 1084 (Glx) – Vergr. 90, 112x
Im Grenzgebiet Cetus/Eridanus findet sich diese 10m7 helle Glx. Sie ist als schwaches Glimmen mit ovaler Form zu erkennen (Achsverhältnis ~1:2), strukturlos, keine Aufhellung zur Mitte, aber dennoch abgegrenzt zum Hintergrund.
M 32 / M110 (Glx) – Vergr. 224x
Nach meiner aktuellen „Aufrüstung“ mit Baader Morpheus Okularen (hier 12,5 mm) erschließen sich am C11 auch die höheren Vergrößerungen überraschend gut. Es zeigt sich ein kompakter, runder, heller Kern. Bei 224x zieht sich die umgebende Koma leicht ins länglich-ovale. Bisher habe ich M32 oft als Begleitglx wenig Beachtung geschenkt, aber der detaillierte Blick auf die kleine Schwester von M31 ist ebenfalls lohnend, dass gilt ebenso für den zweiten Begleiter von M31. Auch hier lohnt der geduldige Blick mit höherer Vergrößerung. Die Glx ist oval (~1:3) und zeigt bei konzentrierter Beobachtung einen leicht helleren, länglichen Kernbereich.
NGC 272 (OC) – STF 62/Cou 1209 (Doppelsterne) – Vergr. 90, 224x
Wenn schon kaum Galaxien, dann eben offenen Haufen. Der Atlas zeigt mir NGC 272 an. Beim Aufsuchen fällt etwas markantes auf, scheint aber ein Doppelstern zu sein. Die Suche führt mich zu einer kleinen, hakenförmigen Sternreihe; unspektakulär und visuell kaum als Sternhaufen zu erkennen.
Ich erinnere mich an den DS beim Aufsuchen und bekomme denselben (Struve 62) und NGC 272 gemeinsam ins Gesichtsfeld. Ein weiterer heller Stern fällt auf und erweist ebenfalls als DS (Cou 1209), der aber nicht aufgelöst werden kann.
STF 62 hat einen Abstand von 11“8, Helligkeiten 9m3 und 9m8. Bei kleinerer Vergrößerung erscheint eine Komponente orange, die andere weiß-bläulich. Beim Hochvergrößern verliert sich der Farbeindruck.
Insgesamt ein tolles Feld das bei 224x gemeinsam ins GF passt!
Soweit die für mich eindrücklichsten Sichtungen.
Viele Grüße
Uwe