Welche ist die beste Jahreszeit?

  • Guten Abend Spechtlergemeinschaft,


    da das Wetter in den letzten Wochen/Monaten alles andere als erbaulich war, wollte ich fragen, ob das typisch für die Jahreszeit ist oder ob es sich um eine Ausnahme handelt.
    Wenn es die Regel ist, wann gibt es dann normalerweise die Jahreszeit mit den besten Wetterbedingungen?


    Klare Sicht
    Sebastian

  • moin,
    ich habe des jetzt nicht statistisch belegbar, aber meiner Erfahrung nach sind die meisten Beobachtungsnächte im Hochsommer und im frühen Frühjar.
    Allerdings ist es im Sommer angenehmer, es wird nicht so beißend kalt.
    Im Herbst und Frühling hat man oft klare Nächte nach Stürmen und Regen, die sehr gut sind, dafür aber weniger.


    Du siehst, jede Zeit hat ihre klimatischen Vor-und Nachteile. Dazu kommen dann noch die vom Sternenhimmel gegebenen Auflagen dazu.
    Jede Jahreszeit hat ihren Himmel^^
    gruß
    jonas

  • Hi,


    das es im Sommer nicht kalt ist- klar. Dafür wird es erst gegen 22:00 oder noch später erst richtig dunkel- und das schränkt die Beobachtungszeit auch wieder heftig ein.


    Mit die besten Nächte hatte ich letztes Jahr im Anfang Februar, bitterkalt, aber absolut ruhige und sehr trockene Luft.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    der Winter ist nach meiner Erfahrung mit Abstand die ungünstigste Jahreszeit zum Sternegucken: Selbst wenn einmal eine stabile Hochdruckwetterlage vorliegt, bedeutet dies nur im Ausnahmefall, dass der Himmel klar ist. Meist sorgt dann zäher Hochnebel dafür, dass nichts zu sehen ist, der aktuelle Winter ist ein gutes Beispiel dafür.


    In der Zeit der kürzesten Nächte mag es zwar öfters mal klar werden, aber wer hat schon Lust, um Mitternacht herum mit dem Beobachten zu beginnen? Davon einmal abgesehen, wird es im Norden Deutschlands zu dieser Zeit überhaupt nicht mehr richtig dunkel, die Abenddämmerung geht in die Morgendämmerung über.


    Der Frühling kann zum Beobachten manchmal ganz günstig sein, leider sind zu dieser Zeit stabile Hochdruckwetterlagen eher selten.


    Die mit Abstand beste Zeit zum Sternegucken ist im langjährigen Mittel der Spätsommer/Frühherbst, Schönwetterphasen sind nicht selten, die Hochnebelneigung ist noch gering, das Seeing meist besser als im Winter und früh genug dunkel wird es auch.


    Beste Grüße


    Manfred

  • Hallo,


    ansich gibt es keine "schlechte" Jahreszeit, nur schlechtes Wetter.


    Meine Erfahrungen:
    Im Winter, vornehmlich im Februar, ist es recht kalt und der Boden oftmals gefroren. Dadurch dampft die Erde nachts nicht so stark aus wie im Mai z.B. Man hat also stabilere Verhältnisse und weniger Wabern in der Luft. - Vorausgesetzt natürlich eine stabile Wetterlage von gut einer Woche und gleichbleibende Kälte.
    Zudem sind die Wintersternbilder mit das schönste, was uns geboten wird.


    Ab Anfang Juni ist in unseren Breitengraden das Beobachten bis Ende August ja nahezu eingestellt - es wird nicht mehr dunkel genug. Ab September kann`s dann wieder richtig losgehen, wobei zwischen September und Anfang November wieder gute Bedingungen herrschen.


    CS
    Winfried


    Nachsatz: im Einklang mit vielen anderen Beobachtern muß ich sagen, daß wir zur Jahreswende oder schon früher seit Jahren die schlechtesten Bedingungen hier hatten, an die wir uns erinnern können.

  • Hallo Sebastian,


    pauschal kann das nicht so einfach definieren. So hatte ich schon in allen Jahreszeiten gute aber auch sehr schlechte Bedingungen.


    Schlecht sind in der Regel der Monat November (ausschließlich Hochnebel) und auch eher Jan/Febr. - wenig klare Nächte und dann oftmals sehr unruhige Luft.


    Die besten Planetenbeobachtungen habe auch ich vom August bis Oktober machen können _ oftmals nach Durchzug von Regengebieten.


    Grüße


    Copernicus

  • Hallo Copernicus u.a.


    wie man sieht, herrscht hier absolut keine einhellige Meinung. Das mag wohl daran liegen, daß jeder in einer anderen Ecke wohnt und jeder "seine" örtlich beste Jahreszeit hat.
    Von daher kann die Antwort wohl nicht pauschal, sondern nur geographisch orientiert beantwortet werden.


    Ein gutes Beispiel hierfür ist Stefan H. Er wohnt nicht all zu weit von mir entfernt und schreibt, - wie ich, auch den Februar. Also eindeutig gebietsorientiert.


    LG
    Winfried

  • Winfried,


    da ich sowohl in Hamburg, als auch in Niedersachen und Bayern beobachte habe ich schon einen guten Überblick über diese Regionen.
    Aber wie ich bereits eingangs geschrieben hatte - man kann es pauschal nicht sagen ...



    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Winfried,


    ich habe gerade mal ein älters "Himmelsjahr" aufgeschlagen. In der Ausgabe von 1990 ist auf den Seiten 134/135 u. a. zu lesen:


    " Der September gilt schlechthin als der Monat mit der klarsten Luft und der besten Fernsicht.....die mittlere Sonnenscheindauer liegt bei 170 Stunden. Nur 52% der Nächte sind bewölkt, somit ist der September der günstigste Monat des Jahres für Sternbobachtungen."


    Dies stimmt mit meiner Erfahrung ( siehe meinen Beitrag weiter oben ) überein, der September ist <b>der</b> Astromonat, wobei dies natürlich nicht in jedem Jahr gelten muss.


    Beste Grüße


    Manfred

  • Hallo,


    hier am östlichen Bodensee hatte ich die besten Nächte von März bis Mai und im September-Oktober.
    Im Winter haben wir oft Nebel - insbesondere dises Jahr [:(] - und im Sommer ist es zu hell, zu spät dunkel und es hat oft unruhige Luft.


    Robert

  • Hallo,


    auch ich kann da keine allgemeingültigen Zeiten sagen, im vergangenen Jahr waren hier die Monate DEZ08-FEB09 die mit Abstand besten, ab Juli ging es dann endgültig bergab was sich bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht geändert hat..


    Grundsätzlich hat jede Jahreszeit ihren Reiz (allein wegen der Objekte), Sommer ist vom Feeling angenehm aber beobachterisch meist wenig beeindruckend, im Winter hatte ich <b>bisher</b> die besten Bedingungen, dieser Winter fällt allerdings aus der Reihe...


    CS Benny

  • Im Sommer ists nie richtig dunkel, dafür besteht keine Hochnebelgefahr. In den Monaten Oktober-April kann der gerne mal ne Woche einfach so blöd da oben rumhängen ohne irgendwem zu nützen.
    Die beiden angenehmsten Beobachtungsmonate sind August und September, da ist es meinem Empfinden nach auch am häufigsten Klar.
    Im Winter ist es aufgrund der vielen hellen Objekte sehr gut, allerdings immer schon relativ selten wolkenlos. An die letzten Monate kommt aber nichts und niemand dran... Ende Oktober gings los und seitdem schieben sich die Wolken durchgehend durch, um netterweise ab und zu mal für ein paar Stunden (meist Vormittags oder zu ähnlich unnötigen Zeiten) aufzureißen. Letzte Woche gab es nach Ewigkeiten mal wieder mehr Sonne, dafür war am 29.01 Vollmond. Und wenn es dann mal aufreißt sind die Temperaturen gleich wieder im zweistelligen Minusbereich.
    Bis zum nächsten Vollmond bleibt es jetzt wohl wieder so wie es ist: Bedeckt.
    Ein Glück, dass ich bald in Nicaragua bin, da sind dann 3 Wochen Sonne am Stück angesagt. Das sind dann ca. 5x mehr Stunden als sie hier in den letzten 6 Monaten zu sehen war.
    Zusammenfassung: Die beste Zeit zum Beobachten ist für mich der Spätsommer, sowohl von den Temperaturen als auch von der Anzahl klarer Nächte gesehen.


    Bis Dann,


    Michael

  • Hallo Sternfreunde,


    ich ergänze Winfrieds Meinung
    "ansich gibt es keine "schlechte" Jahreszeit, nur schlechtes Wetter" mit den Worten :
    Was nützt gutes Wetter, wenn man keine Zeit zum Spechteln hat, schließlich handelt es sich um eine nächtliche Aktivität, wobei der Mensch ja auch noch zu seinem Schlaf kommen muß. Auch sollten ersehnte Objekte zu sehen sein. Wer keine Galaxien mag, für den ist das Frühjahr mager!
    Die beste Jahreszeit ist also die, wenn man
    1.Zeit hat,
    2.die entsprechenden Objekte sehen kann und
    3.gutes Wetter herrscht.
    Zumindest ersteres und zweiteres (als Milchstraßenbeobachter) ist bei mir in den Monaten Mai- September der Fall (seit Jahren, von meiner Freizeiteinteilung her). Das Wetter variiert natürlich. Die Sommernächte sind zwar kurz, aber lau und für Milchstraßenbeobachter ein Genuß.
    Auf dem 48. Breitengrad wird es immer dunkel, wenn auch im Juni nur kurz. Das ist sicher der schlechteste Monat von den Spechtelzeiten her gesehen!


    Klare Himmel und Grüsse


    Helmut

  • Hallo,


    ich persönlich bevorzuge eindeutig den Sommer. Zwar wird es da erst sehr spät dunkel und dann auch nicht für lange, aber dafür kann man auch noch gut im T-Shirt beobachten. Außerdem bietet die Milchstraße viele interessante Ansichten für Fernglas und Teleskop.
    Im Winter habe ich immer das Problem, dass ich wegen Kälte nur beobachte wenn es wirklich außerordentlich klar ist. Sonst gewinnt halt das Bett oder das Sofa...[:(]


    Insgesamt hat aber jede Jahreszeit ihren Reiz von den Objekten her, also ist die Frage nicht einfach zu beantworten.


    Grüße, Jannis

  • Hallo,
    für mich als Veränderlichenbeobachter ist eigentlich das ganze Jahr "Beobachtungszeit", *gg*.Das AAVSO-Bulletin reicht immer von Jan. bis Febr. nächsten Jahres.
    Aus diesem stelle ich das das eigene Beob.-Programm zusammen und hatte noch nie Langeweile, d.h. wußte nicht, was ich beobachten könnte.
    Bei Inversions-Wetterlagen (hier 125 m ü. N.N.) fahre ich in den Oberharz/Torfhaus = 821 m Höhe. Bloß das kann man nicht jeden Tag machen (bin kein Krösus/Benzinverbrauch.....), sonst würde ich es tun. 50 Min. Autofahrt wären mir dafür nicht zu viel.


    Gruß
    Guenther

  • Hallo,
    lese gerade mein "Geschreibsel": wußte nicht, was ich....
    gerade das wußte ich immer !! was ich beobachten könnte (hätte ja sonst auch keinen Sinn gemacht).
    Sehne mich nach "Schönwetterlagen": Ostwind, Hochdruckgebiet, trockene Luft, Temp. muß nicht unbedingt 20° und mehr sein.
    Und dann 30 Tage kein Regen....
    Mann/Frau darf ja mal träumen....


    Gruß
    Guenther

  • Hallo,
    gestern, 8.2. habe ich es mir angetan, und bin mit meinem BINO 25x100/Stativ von hier in den Oberharz/Torfhaus gefahren.
    Ich mußte einfach mal wieder "Sternenlicht aufsaugen", *gg*
    Um 18.20 MEZ erste Beob. (Veränderliche) gestartet(Var. im Orion-Nebel)Die richtige Schärfe im BINO war noch nicht gegeben. Hatte zwar die Schutzkappen beim Transport im PKW entfernt, aber die Anpassung "in freier Luft" braucht doch einige Minuten. Später waren dann (spez. Orion-Gegend) die Sterne schön ruhig im Gesichtsfeld. Gefühlte Temperatur: knapp -10°, ab und zu mal etwas Wind.


    Ohne Probleme u.a. Andromedanebel und auch Präsepe mit bloßem Auge.
    Um 18.45 Uhr beschlug das lk. Okular. Bin jetzt am Überlegen, ich glaube so was gibt es, einen kleinen Föhn zu besorgen, der am Zigarettenanzünder "die Linsen wieder freipustet".
    Um 19.03 Uhr wurde dann die "kleine Beobachtungssitzung" beendet.
    Auf dem Parkplatz, wo ich stand, verdeckten Tannenbäume z.T. die Sicht nach Süd und auch Richtung Nord.
    Lt. Wetterübersicht "Internet, Wetter Torfhaus" sollen die Bedingungen heute schon wieder nicht mehr gegeben sein.


    Gruß
    Guenther

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