Brille für Dämmerungssehen

  • Kurz mal etwas neues aus dem Bereich der Augenoptik, was für Brillenträger mit Astigmatismus vielleicht von Interesse ist.


    Ich habe einen (für mich) neuen Optiker besucht, der meine Augen mit wundersamen neuen Geräten vermessen hat (Zeiss i.skription). Zusätzlich zur Bestimmung der subjektiven Refraktion. Spannend, das Gerät erzeugt farbige Auswertungen ähnlich einem Foucault-Test mit Einfärbung :)


    Dabei stellte sich heraus, daß meine Augen anscheinend für optimale Korrektur in der Dämmerung leicht andere Werte brauchen als bei gutem Licht.


    Nun, eine auf Dämmerung optimierte Brille ist fertig, als erste Gleitsichtbrille gewöhnungsbedürftig - und wartet auf first light am Teleskop. Schon jetzt besseres räumliches Sehen. Vielleicht sehe ich ja jetzt nachts wirklich besser, ich berichte!


    Gruß und frohe Festtage,
    Jens

  • Hallo Jens,
    prima, so langsam scheinen die modernen Methoden der Optikvermessung auch bei den Augenoptikern anzukommen.
    Die Sache mit dem Sehen inder Dämmerung ist allerdings altbekant, und zu ihrer Berücksichtigung sind nicht zwingendmodernste Apparate nötig.


    Bei den meisten Menschen ist die Standard-Brillenanpassung nicht für das Nachtsehen optimal, sondern für maximale Schärfe bei normaler Umgebungshelligkeit.
    Wenn man am Nachthimmel möglichst schwache Sterne noch wahrnehmen will, benötigt man um ca. -0,5 bis -0,75 Dioptrien geänderte Korrektur. Grund ist die sphärische Aberration der Augenlinse, die bei größerer Pupille stärker ins Gewicht fällt. Das sollte jeder Augenoptiker und jeder Augenarzt wissen.
    Ich habe mal von meinem Optiker ein paar Testlinsen mitbekommen und mir anschließend eine Brille passend korrigieren lassen.


    Die beste Brillenstärke ist immer ein Kompromiss, und den kann der Optiker nicht allein mit irgendwelchen Apparaten vermessen, da ist immer auch Beratung und Mithilfe des "Patienten" nötig.
    Gerade wir Hobbyastronomen sollten uns mit dieser Materie etwas aktiver beschäftigen, und einen Optiker aufsuchen, der unseren Bedürfnissen auch entgegen kommt.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Jens!


    Am Teleskop wird die neue Brille nur etwas bringen, wenn sie Deinen Astigmatismus gut korrigiert. Ansonsten wird ja am OAZ wieder auf zentrale Schärfe fokussiert. Bei Gleitsichtbrille beachten: möglichst weit oben und mittig durch das Fernteil gucken; besser wäre am Fernrohr natürlich eine (nachtoptimierte) Fernbrille.


    Aber sonst ist das Phänomen der Nachtmopie bekannt, die meisten Augenlinsen sind in den Randbereichen merklich kurzbrennweitiger. Mit einer dahingehend optimierten Brille wirst Du viel Freude bei der Betrachtung des Himmels mit bloß( bebrillt)em Auge haben!


    Grüße von Michael!

  • Hallo Ihr,


    Das interessante ist, daß sich die Brille auch in der (Asti-)Achse von einer herkömmlich gemessenen unterscheidet - wobei mir eine reine Fernbrille mit derartigen Gläsern wahrscheinlich zu teuer sein wird.


    Noch kämpft mein Sehzentrum eh' noch massiv mit diversen ungewohnten Effekten. Keine Ahnung, ob Gleitsicht die richtige Entscheidung war :)


    (Übrigens - einer der letzten Optiker, die noch tatsächlich optische Geräte bis hin zu Teleskopen verkaufen.)


    Gruß,
    Jens

  • Guten Morgen,
    wünsche allen Sternfreunden und aktiven Amateurastronomen besinnliche Weihnachtsfeiertage.
    Beobachte mit meinen Gerätschaften, BINO bzw. Dobson jeweils ohne Brille, und habe keinerlei Probleme. Sonst muß ich immer eine Brille ständig tragen. Ist das hier bei dem Thema von Belang?
    Schreibt mir mal bitte dazu "einen Dreizeiler".


    Viele Grüße
    Guenther

  • Hallo Jens!


    Mein Tip: an die Brille gewöhnen => am Fernrohr ausprobieren => weitersehen.


    Guenther: dann hast Du wahrscheinlich keinen oder keinen störenden Astigmatismus. Alles andere wird am Okularauszug ausgeglichen (bei Weitsichtigkeit OAZ etwas weiter rausdrehen, bei Kurzsichtigkeit etwas weiter rein).


    Schöne Weihnachten,


    Michael.

  • Hallo Michael,
    wenn auch etwas verspätet, danke für Deine Antwort auf meine Frage!
    Ich glaube, es sind weniger als 2 Dioptr. pro Auge. Sehe hier z.B. die PC-Schrift ohne "Seemaschine" verschwommen, mit der Hilfe jedoch gestochen scharf.


    Wünsche noch schöne Weihnachten.


    Gruß
    Guenther

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NONSENS</i>
    <br />Mein Tip: an die Brille gewöhnen =&gt; am Fernrohr ausprobieren =&gt; weitersehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Michael,


    Gewöhnung ist relativ. Heute keine Augenschmerzen mehr :)


    Am Montag geht es eh' wieder mit dem Teil zum Optiker - die Schärfeübergänge sind bei beiden Augen verschieden hoch. Das kann er entweder nachbessern oder er kriegt das Teil zurück.
    (Was mir Spanisch vorkam - die Glasmittelpunkte waren mit Punkten markiert, die beim ersten Aufsetzen deutlich (ca. 1mm) unterschiedlich hoch waren, was dann im Hinterzimmer korrigiert wurde, wahrscheinlich durch entfernen und neu malen... Ich sollte mal ein Wort mit der gestrengen Chefin reden.)


    Gruß,
    Jens

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