Pech bei niedrigen Temperaturen

  • Hallo,
    hat jemand Erfahrung beim Parabolisieren im
    Niedrig-Temperatur-Bereich ?
    In unserem Schleifkeller können wir zwar die
    Raumtemperatur auf 19°C anheben, aber nur kurz-
    zeitig. 2-4 Std maximal.
    Das reicht natürlich nicht aus, Tool und Spiegel
    anzupassen.
    Wir haben schon versucht, das 23°-Pech von Stathis
    mit Terpentin-Öl "flüssiger" zu machen.
    Hat jemand eine bessere Idee ?
    Viele Grüße,
    Axel

  • Ab ins Wohnzimmer... Malerfolie auf den Teppich und mit dem Kopf durch die Wand. Oder für 15 Euro einen Elektrolüfter kaufen und heizen... Wenn interessieren schon die 2kW Heiz-Leistung für die paar Stunden. Du kannst natürlich auch Spiegel und Tool mal vorab ins Badezimmer schon warm abstellen, obwohl zum Anwärmen schon eine 5-minütige-Warmduscherei reicht.


    Vorweg würde ich gerne wissen, was da eigentlich parabolisiert werden soll. und mit was? Volltool, Subtool, Durchmesser, Öffnungsverhältnis.


    Gruß

  • Hallo Axel


    Ja, Vorwärmen. Terpentin ist gut um Hände und Werkzeug sauber zu machen. Zum verdünnen aber schlecht.


    Nimm so eine Blumenschale mach da gut warmes Wasser rein, und wärm damit deine Pechschale an.
    Dann Schale auf Unterlage und einbalsamierten Spiegel drauf. Man nennt das auch warm anpassen.
    Die Wärme wird bestimmt eine Weile gespeichert sein, denn spätestens nach 3- 15 min ist eh eine Messung fällig.
    Wenn du mit polieren fertig bist, kannst du den Spiegel über Nacht auf der Pechschale im Wasserbad lagern. Abdecken mit gelben Sack.


    viel Erfolg wünscht Steffen



  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Klemmbrett</i>
    <br />Terpentin ist gut um Hände und Werkzeug sauber zu machen. Zum verdünnen aber schlecht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Axel schrieb von Terpentin- Öl und nicht von Terpentin und das ist aus meiner Erfahrung bestens geeignet. Wie kommst du zu deiner Aussage? Hast du es mit Terpentin ausprobiert und für untauglich befunden?


    Das Aufwärmen von Spiegel und Tools halte ich für problematisch
    Tool: Es kühlt beim Polieren außen schneller ab als in der Mitte. Der Temperaturgradient ist auch noch zeitlich veränderlich. Beim Parabolisieren braucht man jedoch ein möglichst gleichbleibendes Verhalten der Pechhaut. Nur so lernt man, welche Stichführung mit einer gegebenen Pechhaut die Form wie beeinflusst.
    Spiegel: Kühlt beim Polieren ebenfalls am Rand schneller als in der Mitte, ebenfalls zeitlich nicht konstant. Zum Messen muss man ihn wieder der Messraumtemperatur anpassen. Letzteres kann man jedoch stark beschleunigen, indem man den Spiegel in einen Eimer Wasser legt, der schon über nacht im Messraum steht und somit temperiert ist. Die Wärmeübertragung im Wasser erfolgt um viele Größenordnungen schneller.


    In meinem Polierraum herrschen von Oktober bis April Temperaturen von 17-19°C und ich habe dort schon zahlreiche Spiegel mit dem 28° Pech erfolgreich parabolisiert. Bei steilen Parabeln (f/4) und größeren Tools bevorzuge ich das 23° Pech.


    Mit kälteren Temperaturen habe ich keine Erfahrung, denke aber, dass man mit dem 23° Pech bis mindestens 14°C runter gut kontrolliert arbeiten kann. Wenn ihr sogar mit Zugabe von Terpentinöl nicht klar kommt, liegt das Problem sicher woanders.


    p.s.
    Abgesehen von der Pechhauthärte, ist die Effektivität des Poliervorgangs an sich ebenfalls temperaturabhängig, da es ein hydrodynamisch- chemischer Prozess ist (siehe auch Chemical Mechanical Polishing bei Mel Bartels). Im Sommer bei 25-27°C Raumtemperatur polierten meine Spiegel deutlich schneller aus. Das ist aber nur beim Auspolieren (und vielleicht beim anfänglichen Parabolisieren großer Spiegel) von Belang, wo man richtig "Meter machen" muss. Beim "Tanz um die Zehntausendstel" sind die Poliersessions ohnehin kurz und die Messorgien um so länger.

  • Hallo Kalle,


    &gt;Vorweg würde ich gerne wissen, was da eigentlich parabolisiert
    &gt;werden soll. und mit was? Volltool, Subtool, Durchmesser...


    Es soll ein 8" f/5 werden, Tools 100+150mm ToT.
    Ich hab mir schon einige Male die Oberfläche "versaut"
    sah dann im FT aus wie eine Spiralgalaxie...)
    und führe das auf zu kühles Pech zurück.


    Warm angepresst wurde in der Küche (geheizt), nicht im Keller.
    Parabolisieren will ich mit unserer Schleifmaschine.


    Viele Grüße,
    Axel

  • Hallo Axel,


    19° halte ich persönlich für absolut grenzwertig, auch mit weichem Pech, bei mir sinds 21-23-C° je nach Jahreszeit. Darunter poliert es sich doch recht mühsam weil es deutlich länger dauert. Pechhäute werden bei mir auch mit Terpentinöl regeneriert wenn sie sie mir zu hart erscheinen.
    Polierschale und Spiegel lagere ich getrennt, auf keinen Fall aufeinander da dies die feinen Kanäle die eine Schnellanpassung ermöglichen plättet.


    Gruß Roland

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!