Astronomieunterricht für alle!

  • Hi,
    ich möchte nicht bestreiten dass guter Astronomieunterricht an Schulen garnicht so einfach einzurichten wäre.
    Dennoch -- der Blick an den gestirnten Himmel ist sicherlich die älteste - und vielleicht auch fundamentalste - Erfahrung der gesamten Menschheit. Es ist überaus bedauerlich dass dies in den Schulen und der gesamten Gesellschaft nicht mehr Resonanz findet bisher.
    Viele Grüsse,
    Dominik

  • Hallo,


    bei mir ist das mit der Schule zwar schon ein paar Tage länger her, aber an einiges erinnere ich mich da noch genau.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: lukas w</i>
    <br />Ludwig der 16te und sein Leben haben wir drei wochen lang durchgekaut[xx(]) <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dafür hatte ich an zwei Schulen (darunter eine weiterführende) insgesamt 5 Jahre (!!) H****r und nichts zur Geschichte der Bundesrepublik, weil dafür wegen H****r keine Zeit mehr blieb[:0].
    Astronomie gab es an der weiterführenden Schule gar nicht mehr und lediglich das Sonnensystem wurde vorher im Erdkundeunterricht behandelt.


    Dafür hatte ich die falsche Klasse. In der Parallelklasse haben die auch im Physikunterricht Astronomie behandelt, weil der Lehrer an Astro interessiert war und seiner Klasse dann auch mal eine Sonnenbeobachtung spendiert hatte ...


    Aber im Grundsatz finde ich die Peition vollkommen in Ordnung, eben auch im Kontext zum IYA. Wenn sie vielleicht auch nicht zu umwälzenden Veränderungen führen wird, so regt sie vielleicht doch den einen oder anderen zum Nachdenken an.


    Übrigens: Bislang hat die Presse, die mir zur Verfügung steht, noch nichts über die Peition berichtet. Erst durch den Astrotreff wurde ich darauf aufmerksam!


    Viele Grüße

  • Moin Manfred,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Manfred Holl</i>
    Übrigens: Bislang hat die Presse, die mir zur Verfügung steht, noch nichts über die Peition berichtet. Erst durch den Astrotreff wurde ich darauf aufmerksam!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">So soll es sein [:D]


    Gebracht haben es aber auch:


    http://www.heise.de/newsticker…chulen-werden-857902.html


    http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/939/494278/text/


    http://www.wissenschaft-online.de/artikel/1013985


    ... und einige mehr.


    Viele Gruesse - Matthias

  • Hallo Michael, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Schule sollte die Schüler auf das Berufsleben vorbereiten. Astronomie ist ein sehr interessantes und schönes Hobby, aber einen praktischen Nutzen für das spätere Leben dürfte sie für die meisten Menschen wohl nicht haben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ist das wirklich so gedacht? Welche Fächer könnte man dann wegfallen lassen?


    Religion, Sexualkunde, Geschichte- die sind ja wohl kaum nötig um einem späterren Beruf zu dienen. Außer du argumentierst das jemand Pfarrer werden möchte, dann ist Religion natürlich für den späteren Beruf wichtig.


    Genauso wie Astronomieunterricht, weil ja jemand später Astropysiker werden will.


    Schule sollte meiner Ansicht nach dazu dienen, möglichst viel Wissen zu vermitteln- für die Berufsausbildung gibt es bessere Institutionen- für die aber das breite Grundwissen bereits vorhanden sein muss.


    Und ob nun in Mathe jemand fiktive Rechenaufgaben lösen muss oder in Verbindung mit Astrounterricht eine Umlaufbahn errechnet ist prinzipiell egal- nur im zweiten Fall gibt es einen realen Bezug.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: sweeper</i>
    <br />Man lernt echt viel unnützes Zeugs...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn man das schon am Gymnasium erfolgreich durchexerziert hat, merkt mans später an der Uni gar nicht mehr. [:o)]

  • Hallo, allerseits!


    Von mir mal ein kleiner Querschuss...


    So verständlich die allgemeine Begeisterung über diesen Vorstoß hier im Forum sein mag - ich denke, da gäbe es einige Fächer, die dringender wären: z.B. Medienkompetenz oder Sozialkompetenz (!).
    Unsere Gesellschaft kann ganz gut leben ohne allgemeines Wissen über Neutronensterne, aber wenn immer mehr Kids keine Anhnung mehr haben über grundlegende emotionale und soziale Gesetzmässigkeiten, dann wirds gefährlich, auch für uns "alten Säcke"!


    Anders gesagt: wer ernsthaft Astronomie als Pflichtfach vorrangig vor o.g. fordert, sollte sich dann über eine Zunahme von Jugendgewalt, Komasaufen, Tenniemüttern und Amokläufen nicht wundern.....


    meine bescheidene Meinung.
    Rainer

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Manfred Holl</i>
    <br />
    Dafür hatte ich die falsche Klasse. In der Parallelklasse haben die auch im Physikunterricht Astronomie behandelt, weil der Lehrer an Astro interessiert war und seiner Klasse dann auch mal eine Sonnenbeobachtung spendiert hatte
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi


    Mir ist auchschonmal aufgefallen das wir als Schüler sehr unter den Interessen des Lehrers leiden. Das mit dem Ludwig dem 16ten dass schien unseren Lehrer interessiert zu haben. Daher hat er aus zwei Wochen lernen darüber einfach drei gemacht. Der Weltraum war wohl weniger interessant daher wurde dieses Thema auf eine woche (drei Schulstunden) zusammengestaucht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Welche Fächer könnte man dann wegfallen lassen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Religion, Sport, GL, Biologie, Kunst... alles Fächer in denen man nichts oder nichts nützliches lernt.

  • Ich glaube viele hier verkennen die Lage.


    Wenn heutzutage mehr Astronomie im Schulunterricht gefordert wird, dann geht es weniger darum, daß die Kiddies hinterher eine drehbare Sternkarte bedienen können oder auswendig runterbeten können wie die Elementzusammensetzung der Sonne ist. Astronomie das Hobby oder Astronomie der Beruf stehen auf einem ganz anderen Tablett.


    Der Punkt sind viel grundsätzlichere Dinge. Astronomie ist eine Naturwissenschaft, kommt aber nie alleine daher. Astronomie, das ist moderne Technik. Astronomie, das ist Ethik, Philosophie, Religion. Astronomie, das ist auch Geschichte, wie sich unser Weltbild von von der Antike bis heute gewandelt hat. Astronomie regt zum Nachdenken an.


    Denkt mal drüber nach: Die berufsmäßige Astronomie gehört zu den Bereichen der Naturwissenschaft, in der echte Grundlagenforschung betrieben wird. Forschung, bei der es nicht sofort darum geht, möglichst viel Profit herauszuschlagen.


    Bei Astronomie geht es darum, die elementarsten Fragen der Menschheit zu beantworten. Oder frei nach Goethes Faust zu "wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält".


    Die Frage ist: Was wollen wir das die Schule ist? Soll sie junge Menschen im Hinblick auf die Arbeitswelt drillen oder soll sie uns zu klugen Köpfen machen, die nicht nur unsere Wirtschaft sondern auch unseren Geist bereichern?


    Ob man dazu einen eigenständiges Fach Astronomie benötigt oder ob sich astronomische Inhalte verstärkt in anderen Fächern untergebracht werden sollten, steht auf einem anderen Blatt.


    Caro

  • Hi


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Lukas, woran machst du fest was "nützlich" ist?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Daran was von dem Zeug wir im Späteren Leben wirklich verwerten können. Bio ist zwar für manche bereiche in Forschung und Co. wirklich wichtig aber in der Schule kann man damit eben nix anfangen. Im chemie unterricht hat man noch die möglichkeit die Elemente anzufassen. In Bio kann man nicht eben einen Menschen aufschlitzen und "mal nachgucken". Bio ist in der Schule reine Theorie.


    Sportunterricht sollte eigentlich ein bisschen aus Bio bestehen. Gucken wie wir unseren Körper fit halten können. Stattdessen zocken wir Fußpilz. Sportstunde für Sportstunde. Und dabei spaltet sich dann die Klasse. Die Mädchen haben von vornherein kein bock und sitzen lieber auf der Bank. Die Jungs spielen ohne Teamgeist alle gegen alle. Nach ein paar Minuten sind dann 80% der Jungs auch auf der Bank. Was übrig bleibt sind SpitzenFußpilzer die alle Tore am liebsten alleine Schießen und keinen Sinn für Teamgeist haben. Die beschweren sich dann dass man mit drei mann kein Fußpilz spielen kann. Und solange im Sport nichts vernünftiges gelehrt wird ist es halt sinnlos immer auf der Bank zu sitzen.


    GL ist das von den aufgelisteten Fächern noch am nützlichste. Wenn der Lehrer nicht immer nur seine eigenen Interessen vertreten würde.


    Religion: Wozu muss ich wissen das Moses übers Wasser laufen kann?? toll für den. Aber ich lass mich nicht gern belügen. Und dass ist in meinen Augen eine Lüge... Der Typ muss schon verdammt schnell gerannt sein damit die Wassermoleküle träge genug gewesen wären damit der drüberlaufen kann.


    Kunst ist ein fach dass man nicht bewerten kann. Wenn der Lehrer sagt wir sollen eine Blume malen und ich male irgendein Krickelkrackel wie will der Lehrer mir am ende beweisen dass es keine Blume ist? Es ist ja Kunst. Und später bin ich Astronaut, Kranfahrer, Pilot, Astronom oder sonstwas und verfüge über die aussergewöhnliche gabe eine Blume zu malen. Klatschklatsch wie toll...[xx(]

  • Wenn man als Schüler ein bestimmtes Fach (oder auch mehrere Fächer) nicht mag bzw vielleicht gar hasst, ist dieses noch lange nicht überflüssig, weil man da 'nichts oder nichts nützliches lernt'. Kunst z.B. soll nach meinem Verständnis die Kreativität fördern - ist das etwa unnütz? Falls ja, gibt es bald nur noch Befehlsempfänger. Wer kann dann die Richtungen zeigen, in die wir gehen sollen?


    Religion (oder auch Ethik) ist genau das Beispiel, wo noch ein wenig Sozialkompetenz gelernt werden kann, die derzeit sehr zu vermissen ist. Biologie ist m.E. wichtiger denn je, insbesondere Sexualkundeunterricht. Sport ist ebenso wichtig, weil viele Schüler sich sonst überhaupt nicht mehr bewegen und dies gerade beim Heranwachsen existenziell wichtig ist. Genauso halte ich es mit Astronomie. Es geht nicht um ultra-spezielles Wissen um Neutronensterne oder Dunkle Materie, sondern darum, wie Matthias es s chon richtig formulierte: Um sich ein Bild von der komplexen Welt zu machen und etwas mündiger damit umzugehen. Auch um die Kritikfähigkeit zu erhalten. Oder ist es etwa gut, daß soviele Leute tatsächlich dem 2012 oder Nibiru-Unsinn oder der Mondlande-Lüge-Story glauben schenken?


    Und im übrigen - wir hatten kürzlich den Tag der offenen Tür bei DESY. Ich hatte Dienst und durfte (!) den Fragen der interessierten Besucher Rede und Antwort stehen. Man glaubt nicht, wieviele interessierte und klug gestellte Fragen kamen. Das ist zu unterstützen - zum Beispiel durch Schulfächer wie Astronomie, Biologie, Physik etc. Das ist meine Meinung dazu.


    Ullrich

  • Ich glaube, dass die Einführung eines eigenen Faches Astronomie schon deshalb nicht nötig ist, weil das Interesse an Fragen jenseits des Tellerrands automatisch bei jedem Menschen auftaucht, dessen natürliche Neugier nicht zuvor zerstört wurde. Darauf sollte heute geachtet werden: dass die ganz eigenen Impulse der Kinder gefördert und nicht abgetötet werden.
    Lukas´ merkliche Ausrichtung auf Zweckdenken zeigt hier schon einen gewissen erlittenen "Schaden", finde ich. Das ist Erwachsenen-Denke, was ich da bei dir raushöre. Im negativen Sinne.
    Bei Schule geht es nur zum Teil um die Vermittlung konkreten Werkzeugs zum Leben (Lesen, Schreiben, Rechnen); der andere Teil ist Anregung (Kunst, Religion, Sport), und das ist für manche Kinder, die das zuhause überhaupt nicht bekommen, viel wichtiger!

  • Hallo Jogi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jogi</i>
    Ja, aber aus der sicht eines nicht astronomisch begeistertem Elternpaar ist Das Vorkommen von Wasser auf dem Mond, die Menge von Helium in Alpha Centauri oder das Zählen von Quarks in einem Wassertank im Mont Blank Tunnel genauso nutzlos wie für dich der Kobaltabbau in Afrika.
    Für diese Leute ist es vielleicht wichtiger das die Vogelkunde, oder die Botanik, oder wie die efolgreichsten Modelabels ihre neue Kollektion herausgebracht haben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    darum geht es doch gar nicht. Mir geht es auch nicht ums sture Auswendiglernen. Vogelkunde und Botanik, um mal zwei Beispiele von Dir zu zitieren, sind im direkten Kontext mit unserer Existenz erstmal nicht sooooo wichtig, um sie um Unterricht unserer Kleinen zu behandeln. Vögel und Pflanzen kommen gut ohne uns Menschen zurecht. Die stellen mit der Erde jedenfalls nicht so unsinnige und gefährliche Dinge an, wie wir Menschen. Und genau das ist´s, worum es geht.


    Jeder weiß, daß wir auf einer Kugel durchs All "driften", aber hat es auch jeder verinnerlicht? Ich habs schonmal geschrieben und ihr wißt es ja auch alle - wir kommen hier nicht weg, wenn wir uns den Lebensraum zerstört haben. Ich denke mir, wenn die Kids von der Grundschule an mit dem Thema konfrontiert werden, und damit meine ich eben nicht z.B. das Auswendiglernen von Deepskyobjekten mit allen Daten, die wir über sie wissen, dann besteht vieleicht die Möglichkeit, daß sie später mal nicht so leichtfertig mit Resourcen umgehen, wie unsere Generation heute. Vieleicht liegen dann mal nicht im Umkreis von 15km um McDonalds und Co. die Straßengräben voller Verpackungsmüll.


    Darum geht`s. Und da hängt noch ´ne ganze Menge mehr dran - soziales Verhalten meinen Mitmenschen gegenüber und die Akzeptanz, daß wir nicht mehr Rechte auf diesem Planeten haben, wie die Tier- und Pflanzenwelt.


    Ich hab vor ein paar Tagen ´nen netten Film geschaut - "Der Tag, an dem die Erde stillstand". Da kam ein Außerirdischer auf die Erde, um diese zu retten - vor uns Menschen! Seine Aussage: Es gäbe nur sehr wenige Lebensräume im All wie die Erde und die gilt es zu erhalten. Um das zu gewährleisten sollten eben die Menschen und ihre bisher verzapften "Werke" vernichtet werden, um das Überleben der anderen Arten und eben der Erde zu sichern.


    Is schon was dran, auch wenn´s ´n Hollywoodstreifen war. Menschen treffen Entscheidungen aus finanziellen Gründen - "money makes the world go round" - "Geld regiert die Welzt". Wer die Kohle hat, hat die Macht. [xx(] Und alle anderen müssen drunter leiden, ob Mensch, ob Tier.


    Dem kann man aber z.B. auch mit der Astronommie entgegenwirken. Ich denke halt, daß es wichtig ist, daß jeder begreift, daß er im Ablauf der Dinge unseres Universums überhaupt keine Rolle spielt. Gibt es Leben in anderen Planetensystemen, dann ist denen garantiert Latte, ob wir unsere Welt in die Luft jagen/vergiften/... Aber uns sollte es nicht egal sein. Schon gar nicht uns Müttern und Vätern, die sich eine gesicherte Zukunft für den Nachwuchs wünschen. Und mit gesichert meine ich jetzt nicht in finanzieller Art, wobei das in unserer Gesellschaft leider nach wie vor eine viel zu große Rolle spielt. [xx(]


    Gruß
    Heiko

  • Hallo,


    diese Initiative finde ich ganz offen gesagt ziemlich arrogant, denn: Wenn jeder sein Hobby zum Schulfach machen würde, hätten wir demnächst auch noch Ornithologie, Fotografie, klassische Musik, usw. in der Schule.
    Nein, es würde reichen, wenn im Rahmen des Physikunterichts ein paar Unterichtseinheiten Astronomie gelehrt werden würde, um die Grundlagen zu vermitteln. So war das übrigens auch bei mir (Westler) Ende der 70ger Jahre. Wie es heute ist, weiß ich leider nicht.


    Das sieht mit klassischen naturwissenschaftlichen Fächern ganz anders aus, da ist man universell gebildet und vorbereitet. Die Spezialisierung sollte zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.


    Bitte schaut doch einmal über den Tellerrand hinaus: Welchen konkreten Sinn hat die Astronomie im Alltagsleben, bei welcher Ausbildung benötigte man dieses Fach? Die Kinder werden mit so viel Zeugs vollgestopft, bitte erspart ihnen ein weiteres Fach.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo,


    tolle Sache dieser Vorstoss, dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit unrealistisch sein und würde daher auch eher dafür plädieren, könnte man ja etwas auskoppeln, also zwar Verknüpfungen zum eigentlich Stoff ziehen aber das ganze als Block durchführen.


    Unnütze Fächer... Da findet <b>jeder</b> Schüler ein anderes [:D] Das einzig wirklich unnütze Fach was mir (aus meiner Schulzeit) einfällt ist i.d.T. der "Religionsunterricht", die Weltreligionen kann man ja zu Wissenszwecken im Laufe der Jahre (eher Unter- / Mittelstufe) im Rahmen der Gemeinschaftskunde abhaken oder in Geschichte, für den Rest sollen die Institutionen mal selber schauen wie sie unsere Kinder in ihre Fänge kriegen [;)]


    Biologie unnütz... nee du Lukas, ich weiss ja nicht in welcher Klasse du bist, aber die Biologie wie auch die Chemie ist ebensowichtig wie Physik/Astronomie um zum Grundverständnis unserer Welt im Ganzen zu kommen. Viel mehr finde ich dass diese naturwissenschaftlichen Fächer viel mehr miteinander verwoben und die Lehrpläne aufeinander abgestimmt werden sollten. Biochemie, Biophysik, Astrobiologie... es gibt da viele Schnittstellen.


    Ich muss aber meinem Vorredner zustimmen, das Sozialkompetenz sicher erstmal das wichtigste ist was fehlt! Das aber im Religionsunterricht zu sehen (am besten noch für jede, natürlich jeweils "einzig richtige" Religion einzgeln) noch kontraproduktiver als ohnehin schon...


    Viele Grüße Benny

  • Hallo zusammen,


    ich möchte gerne auch noch meinen Senf zu diesem Thema dazu geben.
    Ich bin auch für Astronomie in der Schule und wie viele von Euch, würde ich es in den normalen Unterricht mit einbauen.
    Ich denke, dass viel Interesse der Kinder von den Lehrern kaputt gemacht wird. Bei mir führte die Art des Unterrichts dazu, dass ich Mathe, Chemie und Physik nach der 10. Klasse abgewählt habe. Heute bereue ich dies aber von den Lehrern kam rein gar nichts rüber um das Interesse zu wecken. Da wurde vorne nur der Stoff runter geleiert und das wars.
    Ich halte aber gar nichts davon, dass Fächer wie Bio, Kunst oder Sport unnütz seien. Gerade in der Oberstufe lernt man Evolution und Verhaltenslehre, dies sind meiner Meinung nach Dinge, die man wissen sollte. Sport und Kunst sind für mich Ausgleichsfächer, damit die Kinder vom lernen auch mal eine Pause haben und sich austoben können und kreativ sein können.


    Mit der Astronomie muss man ja nicht zu sehr ins Detail gehen. Mein 5 jähriger Sohn fragt mich zum Beispiel solche Dinge: warum ist es im Winter kälter als im Sommer obwohl die Sonne im Winter auch scheint? oder Warum gibt es überhaupt Frühling, Sommer, Winter und Herbst? oder Warum geht die Sonne im Osten auf?
    Solche Dinge sollte man lehren, davon haben die Kinder was und erleben es jeden Tag aufs neue.
    Was ich auch für sinnvoll halte ist, das ganze in Projektwochen unter zu bringen.


    Gruß
    Meltem

  • Momentma jez!!


    worauf ich hinauswill ist nicht dass die Fächer selber unnütz sind sondern dass wie ich schon ein paar Posts vorher geschrieben habe: Kaum ein Lehrer schafft es den unterricht interessant zu gestalten... Dann werden die Fächer langweilig und langweiliges ist unnütz. Denn dann lernt man nix.




    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Biologie unnütz... nee du Lukas, ich weiss ja nicht in welcher Klasse du bist, aber die Biologie wie auch die Chemie ist ebensowichtig wie Physik/Astronomie um zum Grundverständnis unserer Welt im Ganzen zu kommen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich bin in der 9ten. Ich will ja nicht abstreiten dass Bio nicht unwichtig ist. Aber in der Schule ist es unwichtig. Weil es nur Theorie ist. Und mit Lehrstoff der so Staubig ist wie Tutanchamun kann man keine Jugendlichen zum Lernen motivieren. Das einzige was wir in Bio mal zum Anfassen hatten war ein Plastikskelett (Otto hieß es (glaub ich)) aber der Typ war so alt wenn man dem die Hand schüttelte fiel dem der Oberarm ab.


    Der Untericht muss einfach interessanter werden ansonsten kann man ihn auch gleich in die Tonne kloppen.

  • Hallo Lukas,


    ich kann dich verstehen was du meinst, aber bis zu einem gewissen Grad besteht das Leben eben aus Theorie [;)]


    Ich will auch nicht abstreiten, dass manche Lehrer den Stoff sehr trocken und langweilig rüberbringen, aber das hat m.E. gar nicht mal soviel mit Theorie oder praktischen Experimenten zu tun sondern an der Art wie der Stoff vermittelt wird. Achtung was jetzt kommt klingt sehr altbacken: Viele Generationen vor euch haben den Stoff auch ohne Multimedia-Klingbing-Reallife-Simulations-Vorträgen den Stoff verstanden, angenommen und da sind auch kluge Köpfe hervorgegangen [:p] Das soll nicht heissen, dass man die neuen Medien nicht voll ausschöpfen sollte wo es Sinn macht, aber einfach der umgreifenden "ich lads mir aufs i-phone und schaus mir heut Nacht auf der Party mal an" Mentalität Rechnung tragen und somit den Stoff nur noch oberflächlich ankratzen bringt ja im Endeffekt auch nix.


    Viele Grüße Benny

  • Hallo zusammen!
    Der Vorschlag mit den Projektwochen klingt für mich noch am Sinnvollsten. Ich denke nicht, dass es sich anders in den bestehenden Lehrplan eingliedern lässt. Wenn man den sowieso schon bestehenden Lehrermangel, die Unlust auf Lehramt zu studieren usw. anschaut, wird es auf Dauer sehr schwierig werden.


    Man sollte da vielleicht dann auch den Schritt machen externe Experten in das Schulsystem mit einzubeziehen. So kann man auch gleichzeitig eine Abwechslung in das Schulsystem bringen.
    Ich hatte in meiner Schulzeit kein Astronomie, weder im Physikunterricht, noch als eigenständiges Fach, aber ein Physiklehrer hat eine Astronomie-AG angeboten, in der es immer um die 10-12 Schüler gab. Dort konnten wir Themen vorschlagen, die dann innerhalb der Gruppe erarbeitet wurden und wir haben natürlich auch mit den schuleigenen Teleskopen Informationsabende bzw. Ereignisabende angeboten. Das fand ich eigentlich eine feine Sache - da hat man wenigstens keine Leute im Kurs, die sich nicht dafür interessieren.


    Ich fände es nicht schlecht, wenn die Menschen ein wenig mehr darüber Bescheid wüssten, wie es in der Welt zugeht. Aber ich muss auch sagen, das zum einen die Schüler von heute ganz andere Probleme haben: ich sage nur Rächtschraibung [;)]. Das ist aber auch von der Schulform abhängig. Da wäre vielleicht auch ein wenig Nachholbedarf.
    Zum anderen ist das Problem gegeben, dass die Schule heute als Vorbereitung für den Beruf genommen wird. Die Wirtschaft nimmt daran anstoss und setzt die Einstiegslatten für Auszubildende extrem hoch an. Eigentlich muss man schon ausgebildet aus der Schule kommen, 20 Jahre Berufserfahrung haben und 10 Zertifikate - aber bitte nur zwischen 20 und 30 Jahre alt sein.
    Das ist einfach miteinander nicht vereinbar.
    Für mich persönlich ist die Schule als Institution der Allgemeinbildung wichtig - man lernt dort Sachen fürs Leben, allgemeine Zusammenhänge, Grundsätze, Verständnisgrundsätze vor allem. Und kein spezifisches Fachwissen. Man sollte dort lernen zu lernen und z.B. Texte zu verstehen, Kommunikation, soziale Kompetenzen etc. Das ist das ganze Leben lang wichtig! dazu gehört meines Erachtens auch zu wissen, wie es in anderen Ländern aussieht, wie die Menschen früher gedacht haben und warum es die Jahreszeiten gibt... Grundsätzliche Dinge halt.


    Man sollte den jungen Leuten einen Überblick geben und da die Astronomie, die älteste Wissenschaft überhaupt ist, kann man sie in fast jedem Fach behandeln... In Religion (ausser vielleicht im katholischen Unterricht, aber das ist vom Lehrer abhängig) könnte man neben den anderen Religionen auch die frühen Priester durchnehmen, die die Götter des Himmels verehrten und dadurch astronomischen Bezug hatten. Völkerkunde/Erdkunde - Ägypter und Sternenkunde, Herkunft der Sternbilder. Geschichte - Herrscher und Astronomen, die Macht von Horoskopen (oder so). Physik - allg. Astronomische Themen, Sternkunde, das Weltall, das System Sonne-Erde, etc. etc.


    Man könnte dann sogar fächerübergreifend Arbeiten. Ich habe damals das Glück gehabt, das ich meine Facharbeit fächerübergreifend schreiben durfte - in Erdkunde/Physik zu einem astronomischen Thema. Aber dazu sind auch nicht alle Lehrer bereit. Ist ja ein Mehraufwand noch mit dem Kollegen zu kommunizieren. [;)]


    Apropos Lehrerbildung: Es gibt eine Seite des WDR für Autodidakten/Lehrer wo ziemlich viel Material zu holen ist. http://www.lernzeit.de - dort gibt es Medien aller Art zu ziemlich vielen Themen. Also so schwer kann es nicht sein....


    That was my mustard, now the ketchup please.
    LG
    Sternli

  • Hi


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich kann dich verstehen was du meinst, aber bis zu einem gewissen Grad besteht das Leben eben aus Theorie<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bis zu einem gewissen Grad. Und dass ist auch gut so[^]. Aber ein Unterricht nur aus Theorie ist nicht gut. Genauso ist aber ein Unterricht nur aus Praxis auch nicht gut. Das merkt man im Sport. Da wird nie etwas Theoretisches gemacht. Daher wissen die meisten nichtmal wie sie einen Ball möglichst weit werfen können. Normalerweise werfen die Mädchen immer Hoch, und die Jungs tief und weit. Keiner wirft im 45° Winkel. Und anstatt das der Mathelerhrer mal daherkommt und sagt: Wollt ihr wissen wie ihr im Sportunterricht den Ball möglichst weit werfen könnt? So könnten sich verschiedene Fächer ergänzen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Viele Generationen vor euch haben den Stoff auch ohne Multimedia-Klingbing-Reallife-Simulations-Vorträgen den Stoff verstanden, angenommen und da sind auch kluge Köpfe hervorgegangen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Lernstoff nur über Multimedia zu vermitteln halte ich für garnicht gut. Das geht bestimmt schief. Aber wenigstens mit Laptops in der Schule zu Arbeiten ist doch nicht zu viel verlangt. Das würde mächtig helfen diese Papierberge zu bewältigen, die Umwelt schonen weil Hefte und Blöcke dann größtenteils überflüssig würden. Der Lehrer kann ja trotz Laptops sein langweiliges Zeugs immernoch total trocken vermitteln.[:D] Der Lehrer kan sich natürlich auch was besseres ausdenken und z.b. interessante gegenstände die zum Thema passen mitbringen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich lads mir aufs i-phone und schaus mir heut Nacht auf der Party mal an<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Also ich lade mir interessante Dokus immer auf English auf meinen I-pod. Die schau ich dann nachts, wenn ich langeweile hab an. Da Profitiert mein Allgemeinwissen und der Englischunterricht gleichzeitig von.
    Ein kleiner auszug der Dokus die man z.Z. auf meinem I-pod findet sind z.b.: Challenger the untold story, Die Wahre Geschichte von Tschernobyl, Constellation, Apollo 11: Remastered - An Orbiter Film

  • Hi


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Vorschlag mit den Projektwochen klingt für mich noch am Sinnvollsten. Ich denke nicht, dass es sich anders in den bestehenden Lehrplan eingliedern lässt. Wenn man den sowieso schon bestehenden Lehrermangel, die Unlust auf Lehramt zu studieren usw. anschaut, wird es auf Dauer sehr schwierig werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Astronomie als Projektwoche finde ich auch gut. In einer Projektwoche hat man dann wenigstens mal Zeit eine Sternenwarte zu besuchen oder den Unterricht in dunklere Stunden zu verlegen. An meiner Schule habe ich mal nachgefragt warum nicht mal Astronomie oder Raumfahrt als Projektwoche drankommen. Eine richtige Antwort hab ich nicht bekommen.[V]

  • Hallo,


    ich komme gerade zurück aus Heidelberg von der Ausstellungseröffnung "Himmlisches in Büchern" der Universitätsbibliothek Heidelberg.


    Auch Prof.Dr. Wamsganß forderte in seinem Festvortrag eindrücklich die Einführung der Astronomie in allgemeinbildenden Schulen, was ich befürworte. Auch anschließende Gespräche mit Berufsastronomen der Sternwarte Heidelberg bestärkte dieses Ansinnen. Ich denke, hier bahnt sich ein Prozess an, der hoffentlich endlich einmal zu einem positiven Ergebnis führt.


    Es kann nicht angehen, daß Eltern in Baden-Württemberg Nachmittagsuntericht halten sollen und nicht wissen, was sie den Schülern erzählen sollen. Die Einführung der Astronomie als Schulfach könnte den "Bildungsnotstand" im "Musterländle", das keines ist, beheben (zum Teil wenigstens).


    Über die Eröffnung dieser ausgezeichneten Ausstellung werde ich in einem kleinen Bildbericht am Montag näher informieren. Vorab: SEHENSWERT!


    Liebe Grüße
    Winfried

  • Ich kann nur zustimmen! Astronomie als Schulfach wäre sicher sinnvoll.
    Ich bin in der neunten Klasse und wenn man da jemandem erzählt, man betreibe Astronomie als Hobby, wird man sofort verlacht, und meistens noch gefragt, "wie denn das heutige Horoskop stünde"[}:)].
    Noch schlimmer wird es, wenn dann derjenige weitererzählt, man sei "Astrologe"- und schon hat man einen schlechten Ruf als "Wahrsager".
    Meiner Meinung nach müsste sich die erste Schulstunde im Fache Astronomie allein um die Bedeutung des Wortes, und den Unterscheid zwischen "Astronomie" und "Astrologie" drehen. Danach wäre vielleicht die Klärung der Bedeutungen der Grundbegriffe wie Universum,Galaxis, Galaxie und Sonnensystem sinnvoll, die für einige leider ein und dasselbe bedeuten, wie ich aus verschiedenen Gesprächen mit Nichtastronomen entnehmen konnte.


    In der zehnten oder elften Klasse, so glaube ich, wird dann das Thema Astronomie im Physikunterricht behandelt. Als ich einmal ein Physikbuch der zehnten Jahrgangsstufe aufschlug, musste ich leider feststellen, dass es fast sofort mit komplizierten Formeln über Planetenbewegungen losging, und andere, wirklich Allgemeinwissen betreffende Bereiche nur kurz erwähnt, beziehungsweise gar nicht vermerkt wurden.
    So kann natürlich keine Freude am Fach Astronomie bestehen, wenn man sofort mit Formeln, bei denen man die Wurzeln und Potenzen gar nicht mehr überblicken kann, konfrontiert wird.


    Ich tröste mich damit, das bisher jeder, der einmal durch mein Teleskop die Ringe des Saturns gesehen hat, gar nicht mehr das Auge vom Okular bekommen kann.


    Übrigens: Will man einen Freund an das Thema Astronomie heranführen, sollte man Deep Sky Objekte vermeiden. Damit kann man nur wenige Änfänger beeindrucken, erst recht nicht, wenn man ihm vorher ein prächtiges Farbfoto von M31 gezeigt hat, dessen Anblick im Teleskop "leichte" Änderungen aufweist. Dann muss man schon mit Entfernungsangaben wie "Millionen Lichtjahre etc." ankommen, um zu beeindrucken.


    Fazit: Astronomie als Schulfach, aber nicht in der Form wie es zurzeit der Fall ist.

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