Pech-Ersatz

  • Hallo Fachleute,
    hat jmd. Erfahrungen mit Polierpads oder sonstigem Ersatz fürs Pech?
    Irgendwie ist dieses Pech ja immer das allerekeligste am Spiegelschleifen!


    dank im Voraus für Tipps und Tricks


    Micha

  • Hallo Micha,


    also eklig ist Pech ja nun wirklich nicht. [;)] Gut, beim ersten Mal vielleicht schon, aber mit Zeit bekommt man doch Übung darin. Man muss halt nur gucken, dass man immer alles schön abdeckt und keine Brösel in der Gegend rumfliegen, die sich dann mit der Zeit festtreten...


    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Micha


    also mit den polierpads ist das so ne sache, die polieren wirklich
    sehr schnell aber die rauheit leidet doch sehr darunter an pech geht halt nix vorbei und ausserdem brauchst du ja nen geigneten träger für die pads
    stoffpads sind nicht schlecht aber ergeben eine rauhe politur und die pads die besser sind (Polyeurethan) sind von Haus aus ziemlich grob, die müsstest du vorher abrichten und sind dadurch eher für sphärische flächen geeignet.
    sphärisch vorpolieren geht gut aber fertigpolieren geht eigentlich nur mit pech


    gruß detlef

  • Hallo Micha,


    ich kann mich den Aussagen von Detlef nur anschließen: ich hatte PU-Pads einmal an einem 14er benutzt. Die Teile polieren unheimlich schnell, damit läßt sich richtig Strecke machen. Wenn der Polierer mit den Pads aber nicht wirklich gut abgerichtet ist, polierst Du damit genau so schnell Zonen rein, die dann wieder aufwendig eingefangen werden müssen. Außerdem wird die Oberfläche rauh, was auch wieder mit Pechpolitur geglättet werden muss.


    Fazit: es geht nichts über einen gut angepassten Pechpolierer.


    Frank

  • Hallo Micha,
    nach allem, was ich weiss, gibt's für Optikpolitur in Handarbeit nix Besseres als Pech. Viele Versuche wurden schon unternommen, ohne Pech auszukommen, Du bist nicht der Erste, dem das Zeug suspekt ist. Aber alle Alternativmethoden würden es einem Anfänger eher noch schwieriger machen, weil nichts anderes so gut wie Pech funktioniert.


    Klar, das Erwärmen und Gießen ist bei den ersten Versuchen eine heikle Sache, aber in 150 bis 200 mm Durchmesser ist das wirklich machbar.


    Spritzer kann man gut mit Waschbenzin entfernen.
    Seit meine Frau weiss, dass ich die Küche nach der Pechhaut-Herstellung tiptop sauber hinterlasse, gibt's damit bei mir keine Probleme mehr. Unser Ceran-Kochfeld und der Dunstabzug nach draußen sind natürlich prima Voraussetzungen dafür, es geht aber auch mit einfacheren Mitteln.


    Das Beste am Pech ist, dass es sich perfekt an die zu polierende Oberfläche anpasst. Man muss ihm aber die Chance dazu geben - das ist das wichtigste "Geheimnis" beim Polieren.


    Gruß,
    Martin

  • Es gibt inzwischen auch rein synthetisches "Pech" - wahlweise glasklar oder gefärbt. Das kann man farblich gut an Teppich und Kücheneinrichtung anpassen :D

  • Dank an alle Antworter.


    Frank:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Teile polieren unheimlich schnell, damit läßt sich richtig Strecke machen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wäre das nicht schlau, 80% der Polierarbeit flott runterzureißen und dann noch mit Pech aufzuräumen und zu finishen?



    Christian: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">also eklig ist Pech ja nun wirklich nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich hab immer das Gefühl, mir wachsen im ganzen Körper Metastasen, wenn ich dieses Zeug nur von Weitem sehe[xx(]


    Raphael: Wo kriegt man dieses synthetische "Pech"?
    Deine Homepage geht nicht!


    Martin: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber alle Alternativmethoden würden es einem Anfänger eher noch schwieriger machen, weil nichts anderes so gut wie Pech funktioniert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Danke für die Warnung, ich glaubs dir auch, aber ich hab schon zwei Spiegel fertig poliert, ist nur schon ein paar Jahre her, und ich hab auch einfach Lust, was Neues zu probieren. Und wenns nix wird, kann ich immer noch mein altes Pech vorkramen!


    Detlef: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">stoffpads sind nicht schlecht aber ergeben eine rauhe politur und die pads die besser sind (Polyeurethan) sind von Haus aus ziemlich grob, die müsstest du vorher abrichten und sind dadurch eher für sphärische flächen geeignet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Na ja, ich wollte auch durchaus zuerst ne sphärische Fläche herstellen[:)] Kann man denn diese stoffpads oder Poly...pads auf das Schleiftool kleben oder wie benutzt man die? Was für Stoff ist das denn? Gibt's irgendwo ne site, wo ich dazu mehr lesen kann (kaufen)?



    Noch ne andere Frage:
    Was heißt eigentlich Politurgüte 60-40 ?


    mfG
    Micha

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Noch ne andere Frage:
    Was heißt eigentlich Politurgüte 60-40 ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Man unterscheidet
    Kratzer (Scratch) als Auffälligkeit/Schramme
    Löcher (dig) als Pits, Stoß, Blase, Bruch
    Strich-Kratzer (hairline scratch) als feinen Strich
    Muschelbruch, Abriebkratzer als Oberflächenfehler oder eine Kratzeransammlung.


    Die Fehlergröße wird im optischen Vergleichdtest ermittelt.


    Die Oberflächenqualität wird durch eine Angabe wie "60/40" (engl. Scratch/dig 60/40) angegeben. Die erste Zahl bezieht sich auf die max. Breite eines Kratzers in Mikrometer. Die zweite Zahl zeigt die max. Größe eines Lochs in 1/100-Millimeter.


    Eine Angabe wie 60/40 heißt demnach: Kratzer mit max. 6my-Breite und Löcher/Pits mit max. 40my Größe in Abständen von minimal 20mm.


    Aus dem Englischen von der Homepage der PR Hoffman (1517 Commerce Ave., Carlisle, PA 17015, USA)


    Gruß

  • Micha,
    keine Ahnung, was die berufliche Lehrmeinung sagt.


    Ich würde jetzt mal vermuten: "Alle 20mm" heißt nix anderes als ein Scratch auf 4 Quadratzentimeter.[;)] Und kein Kratzer darf größer sein als die Nummer erlaubt. Also Optische Fläche unter Mess-Lupe/-Mikroskop absuchen und notieren, was sich findet. Der größte Kratzer bestimmt die Nummerangabe. Grobe Fehler, wie Muschelbruch, lokale Kratzwolken (mir fällt da jetzt kein besserer Ausdruck ein) etc. müssten demnach sofort zu gesonderte Kennzeichnung/Ausschuss führen.


    Ich würde einfach mal nachfragen, was Alluna genau meint, wenn sie 60/40 sagen und einzelne Kratzer/Sleeks nicht ausschließen wollen. Lass Dir sagen, wie viele "Einzeln" bedeutet für die gewollte optische Fläche.


    Raphael müsste uns dazu mehr sagen können.


    Gruß

  • Mit Polyurethanfolie habe ich meinen 24-Zöller poliert: Siehe Bilder http://www.stathis-firstlight.de/atm/kyklopas_mirror.htm
    Es ergab eine raue Oberfläche und der Randbereich polierte nicht richitg mit, da sich die Folie ja nicht wie Pech anpassen kann. War eine Erfahrung wert, Mein Zeitgewinn war jedoch negativ.


    Andere berichteten bei kleineren Spiegeln, dass es um ca. Faktor 2-3 schneller geht. Die Nachberabeitung mit Pech ist in jedem Fall erfoderlich, es gibt immer noch nichts besseres als Pech für die Handpolitur.
    Mein persönliches Fazit: Bis 3 my feingeschliffene Spiegel poliere ich mit Pech je nach Größe und Arbeitstempetratur in 4-10 Stunden aus- da brauche ich keine Extraschritte mit Pads. Mit dem optischem Schwarzpech komme ich bestens zurecht und krieg davon auch keine Metastasen[8D]. Das Gelbpech von der WFS- Berlin hat meiner Ansicht nach deutlich schlechtere Fließeigenschaften.


    Filzpads sind zu weich und bürsten die Kante rund.


    Ein synthetisches Pech heißt "Acculap". Härtegrade und Bezugquellen in USA siehe http://www.atmsite.org/contrib/Shrader/Acculap/acculap.html
    Demnach ist es ca. 3x so teuer wie normales optisches Schwarzpech.
    Ich habe keine Erfahrungen damit und weiß auch nicht, wo man es in Europa beziehen kann - hat mich bisher auch nicht sonderlich interessiert.


    Hat jemand Erfahrung damit? In der ATM- Liste wird ja einiges dazu geschrieben.

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