Nachdem der Rohling auf ca 80% seiner Solltiefe mittels Flex und Diamantscheiben
annähernd sphärisch ausgebaggert war, braucht man für die weitere Bearbeitung eine Schleifschale als Werkzeug. Ich bin an Glas gewöhnt und habe deshalb eine 19 mm und eine 10mm Floatglasscheibe mit UHU Plus verklebt. Dazu wurden die Scheiben mit K320 aufgerauht. Das geht ganz locker ohne Kraftanstrengung und brauchte 5 Wechsel, ca 15 Minuten Schleifzeit. Dann waren beide Flächen gleichförmig matt geschliffen.
Das zeigt das erste Bild (im Hintergrund 10 zoll „Silbercassi“ auf der verbesserten „Paramutierten“).
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Beim Verkleben habe ich zunächst einseitig auf einen kleineren Sektor Kleber aufgetragen und dann die andere Platte tangential darüber geschoben. Im Prinzip geht das ganz gut. Nur man braucht dazu eine dritte Hand, die laufend Kleber nachliefert. Letztendlich gelang mir auch zweihändig eine ziemlich blasenfreie Verklebung. Den überschüssigen Kleber kann man leicht mit einem nassen Lappen wegwischen, so lange er noch nicht abgebunden ist. UHU Plus arbeitet bei Raumtemperatur sehr langsam, so dass man nicht in Stress gerät. Zum Abbinden wurden die beiden Platten auf eine ebene, waagerechte Platte gelegt mit 10 mm Weichschaum als Zwischenlage.
Dann wurde das Werkzeug wieder auf dem Drehteller bearbeitet. Die 19 mm Platte wird die eigentliche Schleiffläche. Das nächste Bild zeigt die Platte noch ohne Schleifbearbeitung
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Im nächsten Schritt wurde bei laufendem Drehteller mit der Flex und Diamant- Topfscheibe eine ca 6 mm Fase ca 45° angeschliffen.
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Danach wurde das Werkzeug nach Augenmaß konvex geschliffen, von aussen nach innen fortschreitend.
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Nun gab es unter Zugabe von K80 den ersten Kontakt mit dem Spiegelrohling, Spiegel oben, Schleifprozedur mit langes Strichen. Nach 3 Wechseln wurde getrennt. Das Werkzeug zeigte einen breiten Ring bei ca 70 % Durchmesser. Die Spiegelfläche hatte bis auf eine Zone in der Mitte ziemlich viele Kontaktstellen. Diese wurden am beiden Flächen mit der Flex und Diamant- Topfscheibe bei rotierendem Drehteller abgetragen. Nach mehrfachem Wechsel zwischen Karbo- Schliff und Nacharbeit mit der Flex hatte ich die notwendige Solltiefe von 5,5 mm erreicht. Das letzte Bild zeigt die Spiegelfläche mit Resten der Bearbeitungsspuren von der Diamantscheibe. Zur vollständigen Beseitigung dieser Spuren sind wahrscheinlich weitere 10-15 Wechsel mit K80 erforderlich. Danach kann mit der feineren Körnung gearbeitet werden.
Die gesamte Bearbeitung hat bisher ca 10 Stunden gedauert. Dabei wurden ca. 300 Gramm K80 verbraucht. Die Glasscheiben für das Werkzeug (ursprünglich hatte ich 3 Stück vorgesehen) haben genau 190,07€ gekostet, incl. Mehrwertsteuer. Das war mir die Vermeidung des Gipspanschfliesentoolhorrors wert.<img src=icon_smile_cool.gif border=0 align=middle>
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Bearbeitet von: Kurt am: 06/08/2002 19:31:03