12-Zoll F5,5 parabolisieren - komme nicht weiter

  • Hallo Schleiffreunde,
    seit einiger Zeit versuche ich meinen Spiegel (300 mm Durchmesser, 25 mm Dicke, Borosilikatglas von Stathis) zu parabolisieren, aber jetzt hakt es.
    Hier das Wave-Error-Bild aus "Shadowgram-Analysis" von Andreas Reifke (Danke, Andreas!).

    Ich hatte Bilder im Abstand von 0,2 mm gemacht, musste aber welche rauslöschen, da das Programm nicht so viele Meßpunkte verkraftet (wieviele eigentlich?), hier sind es insgesamt 19 Bilder.
    Meine Interptretation: Zentralberg, erhabene Zone bei 80% Radius, fraglich abgesunkener Rand.
    Nun mein Problem: Ich kann den Zentralberg durch W-Striche mit großem Überhang wegkriegen, nicht jedoch die erhabene Zone bei 80%. Diverse Versuche mit MOT, TOT, lokalem Druck auf die 80%-Zone und wechselnden Überhängen haben nicht wirklich weitergeführt. Mein bester Strehl-wert zwischenzeitlich (allerdings noch mit einer 5-Zonen-Couder-Maske, die ich bisher verwendet habe) war so bei 0,45.
    Was soll ich jetzt machen?
    Subdiameter-Tool, wenn ja welcher Durchmesser und welcher Strich?
    Oder irgendwelche Papiermasken in das Fullsizetool einpressen?
    Oder der Daumen?
    Das Tool habe ich gerade neu mit Kanälen versehen und warmgepresst.
    Bin gespannt auf Eure Meinung; Foucault-Bilder kann ich bei Bedarf nachliefern.
    Gruß
    Carsten

  • Hallo Carsten,


    es ist leider sehr individuell, welcher Strich zum parobolisieren der richtige ist.


    Das hängt von vielen Faktoren ab: Raumtemperatur, Strichführung- und Länge, Druck auf das Tool bzw. auch Kantendruck, Härte des Pechs Ceri-Wasser-Gemisch, usw.


    Mein Tipp,(so wie ich es bei meinem 12er f/5,15 gemacht habe:
    zuerst die Mitte aushöhlen mit einem Sub-Tool; dabei Kantendruck auf die jeweils innere Seite mit langen ovalen Strichen vertikal von Dir weg und zu Dir hin. Dabei natürlich den Spiegel immer auf der Unterlage drehen, das Tool drehen und dabei in versch. Richtungen um den Schleifständer herumlaufen[:D]


    Gute Erfahrung für diesen Arbeitsschritt habe ich mir einem 8" Tool gemacht.
    Geglättet habe ich immer mit Chaos-Strichen mit max. 10% Überhang und Fullsize-Tool.

    Eine gute Anleitung findest Du bei reiner aus FR. hab die HP jetzt nicht zur Hand. Er ist aber auch Mitglied hier im astrotreff.


    Den Daumen brauchst Du m.E. noch nicht, auch keine Papiersterne in der Mitte des Tools, aber keine Angst, das kommt noch u.U. auf der Zielgeraden...[:D]


    Grundsätzlich habe ich bei meinen 50 Parabolisierungs-Sessions für den 12er gelernt:


    1. Geduld (Engelsgeduld)
    2. nicht länger als max. 2,5 min parab. Warum so kurz? weil sich gleich nach Auswertung der Ergebnisse soetwas wie die eigene Handschrift herauskristallisiert.
    Das habe ich mit Freude morgens vor der Arbeit gemacht...


    3. mind. 12 Std. auskühlen lassen zum messen. -dann nach Feierabend- bzw. morgens in die nächste parabol.-Runde.


    4. nicht vergessen, den Spiegel während des Messens zu drehen, ich habe immer 4 Messreihen jeweils 22,5° im Uhrzeigersinn gedreht gemacht und kann sagen: 99,4 Strehl nach Figure XP!


    Btw. mit Auswertungen von Fotos habe ich keine Erfahrungen, ist halt auch Geschmackssache, ich verlasse mich da lieber auf meine Augen und Figure XP als Auswertungsprogramm....


    Hoffe geholfen zu haben!


    MfG und CS
    Norbert

  • hallo!
    noch ein kurzer kommentar - 12 h auskühlen lassen ist sicher gut, aber nicht notwendig. bei meinen linsen haben sich 30 min als ausreichend erwiesen (und da hat das glas den dreifachen ausdehnungskoeffizienten). für die endkontrolle ist das was anderes ...


    lg
    wolfi

  • Hallo Carsten,


    interessant wäre zu sehen, wieviel % Parabolisierungsgrad die einzelnen Zonen (vor allem die Randzonen) haben.


    Allein aus dem Bild geurteilt ich bin der Meinung, dass du dich zuerst um den Rand kümmern musst (siehe meine Tipps und Tricks unter "Zurückgebliebener Randbereich". Du hast ja schon Best fit Conic Constand= -1,164 also über den gesamten Spiegel 16% Überkorrektur. Die Überkorrektur der Randzonen wird deutlich höher sein. Wenn du jetzt die Mitte ausbaggerst, geht zwar der Zentralberg weg, die Überkorrektur am Rand bleibt aber erhalten.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...lokalem Druck auf die 80%-Zone... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn du Glas bei 80% wegbekommen willst, musst du den Kantendruck weiter außen ausüben, also vielleicht bei 90-100%. Bei Kantendruck auf die Toolkante ist am Toolrand zwar der Druck am höchsten, aber die arbeitende Pechhautfläche geht dort gegen Null. Somit passiert der maximale Abtrag immer etwas weiter innen, wo zwar weniger Druck herrscht, aber mehr Pechfläche beteiligt ist. Zusätzlich kann bei längerer Anwendung das Pech vom Rand leicht nach außen wegfließen, was den Effekt noch weiter verstärkt. Ich vermute sogar, dass du dir die Depression bei 50% Radius durch den Kantendruck bei 80% reinpoliert hast.


    p.s.
    Einen Temperaturausgleich vor dem Messen halte ich bei dünnem Borosilikatglas nur beim Tanz um die aller- allerletzten 1-3 Stehlprozente für nötig. Ich personlich poliere und messe im selben Zimmer und wasche den Spiegel vor dem Messen im temperierten Eimer Wasser ab.

  • Hallo,


    noch ein kleiner Tipp zum schnelleren Temp.ausgleich.
    Oft geht das relativ schnell vonstatten, wenn man die Optik für ein paar Min. in ein Wasserbad legt. Das Wasserbad sollte schon längere Zeit am Prüfort stehen und somit die gleiche Temp. haben. Dann Optik entnehmen und schnell, aber ohne viel Reibung trocken wischen. Bei Linsen aus optische Glas mit einem relativ großen Ausdehnungskoeffizienten habe ich dass schon erfogreich angewendet.


    MfG Thomas (VdS Mat. zentrale)

  • Hallo Leute,
    vielen Dank schon mal für eure Antworten.
    (==&gt;)Stathis: Welche Info brauchst Du für den Parabolisierungsgrad? Ich habe Foucault-Fotos in 0,2 mm Vorschub-Abstand, wollte hier nur nicht so viele Bilder einstellen. Welche Zone(n) müsste ich Dir zeigen?
    Wie wichtig ist es nach Deiner Einschätzung, den Spiegel in mehreren Orientierungen durchzumessen, wie Painter es empfiehlt? Ich hatte bisher das Gefühl, dass da keine großen Unterschiede rauskommen und wollte mir sowas (wie auch das sehr sorgfältige Auskühlen) für das Finale aufsparen.


    Gruß
    Carsten

  • Hallo Carsten,


    ich meine keine Bilder, sondern die gemessenen Schnittweitendifferenzen in Bezug zur idealen Parabel (% Korrektur Zone für Zone).
    Das Programm Foucault Test Analysis von Andreas Reifke weist diese Werte meines Wissens nicht expizit aus. In FigureXP wird dies in (F5) ML-Plot als Balkendiagramm gezeigt und bei (F9) Safe as Image als Spalte hinter den Messwerten in Prozent direkt ausgegeben.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hatte bisher das Gefühl, dass da keine großen Unterschiede rauskommen und wollte mir sowas (wie auch das sehr sorgfältige Auskühlen) für das Finale aufsparen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau so sehe ich es auch. Astigmatismus kann man sowieso im Foucault nur mit einiger Erfahrung erkennen und schon gar nicht quantifizieren. Besser geeignet ist dafür der Labor- oder echte Sterntest oder Interferometer. Wenn man bei einem 12" aus gutem Glas die Regeln für dünne Spiegel befolgt hat (z.B. Rückseite plangeschliffen, alles gegeneinander drehen, nichts festspannen), ist bei Handpolitur ein nennenswerter Asti sehr unwahrscheinlich.

  • Hallo,
    Entschuldige, dass ich zu spät komme, möchte meinen Komentar aber trotzdem loswerden: Erst mal Chaosstriche zum Ausgleichen der Zonen, bis etwa 15% Überhang und dann erst mal sehen was dabei raus kommt. Dabei kommt der parabolisierungsgrad etwas zurück. Möglicherweise bleibt dann eine zurückgebliebene Randzone zurück, die man dann extra behandeln muß. um den Zentralberg kannst du dich am Schluss kümmern.
    Wie schon gesagt: Jeder geht das anders an, was mich erstaunt ist, dass jeder irgendwann auch ans Ziel kommt!
    Grüße marty

  • mit Chaosstrichen kann man sicher nicht viel verderben aber ne
    Menge Zeit verbringen um diese ausgeprägten Zonen zu glätten.
    Aus meiner Erfahrung heraus würde ich folgendes versuchen:
    Pechhärte entsprechend Umgebungstemperatur vorausgesetzt, Tool(Pech)
    ca 20mm im Durchmesser kleiner als Spiegel, TOT, ca. 60mm seitlicher Überhang, kurzer, gerader Strich, (ca. 20mm über Mitte) und
    all 20-30 Striche Tool über <u>Mitte</u> kurz (5-10 sek) aber kräftig
    (Oberkörper aufstützen) pressen. nach 20 min erste Prüfung.
    Viel Erfolg, Joachim

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">t ich bin der Meinung, dass du dich zuerst um den Rand kümmern musst<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Der ist immer am wichtigsten. Irgendeinen Hügel in der Mitte hast Du schnell mal weg. Ausserdem würde ich mich auf die Photoauswertung garantiert nicht hundertprozentig verlassen. Falsch verwendet (Belichtungszeit z.B.), zeigt die irgendwas. Lieber die Augen bemühen und eine Zonenmaske verwenden. Das klappt bestimmt..
    Gruss
    Gerhard

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ausserdem würde ich mich auf die Photoauswertung garantiert nicht hundertprozentig verlassen. Falsch verwendet (Belichtungszeit z.B.), zeigt die irgendwas. Lieber die Augen bemühen und eine Zonenmaske verwenden. Das klappt bestimmt..<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Gerhard,
    nachdem ich mit einer 5-Zonen-Maske angefangen und jetzt die Fotoauswertung eingesetzt habe, möchte ich für letztere schon mal eine Lanze brechen: Man ist ja dabei nicht völlig blind, sondern kann das jeweils ausgewertete Foucault-Bild sehen und ob es plausibel ist, wo die Software den Zonenradius einzeichnet. Das muss man natürlich alles kritisch prüfen, wie auch die Ablesungen der Maskenmethode. Ich finde es jedenfalls viel leichter, das Foucault-Bild auf dem Computer zu beurteilen (auch bei Verwendung der Maske!) als mit dem Auge, allein aufgrund der entspannteren Körperhaltung (da mag auch eine Rolle spielen, dass ich mit 49 alterssichtig bin und eine Gleitsichtbrille trage). So hatten sich auch schon andere geäußert.
    Mit den Details der Auswertung mit Shadowgram-Analysis bin ich allerdings noch nicht ganz im Reinen; ggfs. kann ich meine Erfahrungen später in einem separaten Thread darstellen.


    Die anderen Hinweise zur Poliertaktik muss ich noch weiter auswerten und umsetzen, dann melde ich mich wieder mit dem Ergebnis bzw. weiteren Fragen.
    Gruß und Dank für die rege Beteiligung
    Carsten

  • Hallo Carsten!
    Also, ich hatte mit der Photoanalysis derart grosse Schwankungen in der Auswertung, dass ich auf die alte Methode umgestiegen bin.
    Kurz, es kam eigentlich sehr viel Unglaubliches heraus dabei. Ich bin nicht mehr der Jüngsten Einer, aber trotzdem für die allerneueste Technik sehr aufgeschlossen, nur, in der Hinsicht habe ich voll eingebremst! Vielleicht ist die Photomethode für einen Fortgeschrittenen und für einen Profi gut, für mich war es das nicht.
    LG
    Gerhard

  • Hallo Carsten,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit den Details der Auswertung mit Shadowgram-Analysis bin ich allerdings noch nicht ganz im Reinen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wo hakt's denn ?

  • Hallo,


    mit Shadowgram-Analysis bzw FoucaultXL gibts eigentlich wenig bis keine Probleme wenn man sauber kalibriert und kontrastreiche Bilder dazu hernimmt.


    Gruß Roland

  • Hallo Andreas,
    ich meinte hauptsächlich, dass ich das Ganze noch etwas besser verstehen und austesten muss. Ich habe bisher nur eine Bildserie ausgewertet, das ist die oben gezeigte.
    Schon jetzt habe ich aber folgende Fragen bzw. Bemerkungen:
    1. Wieviele Bilder bzw. Zonenradien kann man für eine Messreihe eingeben? Muss irgendwas bei 20 sein.
    2. Wieviele Messungen pro Messreihe sind überhaupt sinnvoll? Ich hatte jetzt alle 0,2 mm Vorschub ein Bild gemacht, da hatte ich aber den Eindruck, dass die Zonenradien doch unnötig eng beieinanderliegen.
    3. Ich fände es gut, wenn man in der Grafik die einzelnen Messpunkte sehen könnte und nicht nur die gefittete Kurve.
    4. Sieh mal oben die Frage von Stathis nach den Korrektur %. Ich habe da nichts in deinem Programm gefunden
    Das wars erstmal, bin gespannt auf Deine Antwort.
    Gruß
    Carsten

  • Hallo Carsten,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">1. Wieviele Bilder bzw. Zonenradien kann man für eine Messreihe eingeben? Muss irgendwas bei 20 sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Beschränkung von 20 Zonenradien gibt's in Shadowgram-Analysis nicht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">2. Wieviele Messungen pro Messreihe sind überhaupt sinnvoll? Ich hatte jetzt alle 0,2 mm Vorschub ein Bild gemacht, da hatte ich aber den Eindruck, dass die Zonenradien doch unnötig eng beieinanderliegen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich denke mal, 10 Messwerte müssten doch ausreichend sein, vor allem, wenn Du erst am Anfang der Parabolisierung stehst. Zur finalen Messung dürfen's dann ruhig mehr sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">3. Ich fände es gut, wenn man in der Grafik die einzelnen Messpunkte sehen könnte und nicht nur die gefittete Kurve.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann ich einbauen. Die Zonenradien sind dann als Diamant (kleine Raute) im Diagramm zu sehen. Was das Chart-Control leider kann ist, dass die einzelnen Zonenradien auf der Achse angetragen werden :(


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">4. Sieh mal oben die Frage von Stathis nach den Korrektur %. Ich habe da nichts in deinem Programm gefunden<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, mein Programm weißt die Zonenkorrektur in % nicht aus.
    War bis jetzt immer der Meinung, dass die Zonenkorrektur rein nach dem angezeigten Waveerror-Profil vorgenommen wird, wie in Texereau beschrieben.
    Die Prozentangabe auch noch unterzubringen ist wohl kein Hexenwerk (VERMUTE ich: Habe das letzte mal vor zwei Jahren den Compiler angeworfen).


    (==&gt;)Stathis: Vielleicht kannst Du was dazu sagen warum für Dich diese Angabe so wichtig ist.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">(==&gt;)Stathis: Vielleicht kannst Du was dazu sagen warum für Dich diese Angabe so wichtig ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es ist eine zusätzliche Angabe, die Strategie für die nächsten Schritte besser festzulegen, als man es allein mit der Kurve könnte, da die Kurve ja über alle Messwerte fittet. Dies ist besonders nützlich, wenn die Korrektur nicht gleichmäßig verteilt ist


    Beispiele:


    1. Loch in der Mitte im unterkorrigierten (z.B. ansonsten sphärischem) Spiegel (siehe z.B. aktuellen Fall Parabolisierung 10" erstie).
    Die Kurve sagt, man müsse noch weiter die Mitte aushöhlen, was ja zunächst richtig ist, da der Spiegel insgesamt noch unterkorrigiert ist. Die %-Korrektur Wert würde einem sofort anzeigen, dass die Mitte bereits überkorrigiert ist und man weiter außen Glas wegnehmen muss


    2. Überkorrigierter Rad im insgesamt unterkorrigierten (z.B. ansonsten sphärischem) Spiegel. Das kommt sehr häufig vor, nicht nur bei Anfängern!
    Wieder sagt die Kurve, man müsse weiter die Mitte aushöhlen. Dass der Rand schön deutlich überkorrigiert ist, erkennt man erst wenn man sich der CC=-1 nähert, dann ist es aber schon zu spät, da das Hauptproblem (zurückgebliebener Rand) nicht rechtzeitig bekämpft wird.


    In der Zeit bevor es Auswerteprogramme gab, habe ich nur mit diesen Prozentwerten parabolisiert.


    Man kann sich zu Beginn der Parabolisierung behelfen, indem man die aktuelle Best fit CC als Vorgabe in das Setup einträgt. Dann zeigt einem die Kurve in Relation zu dieser Korrektur, wo Glas weg muss, um gleichmäßiger zu werden.


    p.s.
    Bei einem 12" f/5,5 halte ich 5 Zonen für ausreichend, wenn man nicht mit Minitools lokale Rillen reingefräst hat. Bei fotografischer Auswertung mache ich einen Messwert alle 0,5 mm Schnittweitendifferenz. Nur am Rand lege ich sie dichter, um eventuelle Randschweinereien besser auflösen zu können.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dies ist besonders nützlich, wenn die Korrektur nicht gleichmäßig verteilt ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    OK. Korrekturverteilung ist hier das Stichwort.
    Um die Korrekturverteilung in Foucault-Test-Analysis beurteilen zu können, gibt's im Programm den Button "Best Fit Conic Constant".
    Damit wird der Spiegel mit der ermittelten konischen Konstante durchgerechnet, und man erkennt alle Abweichung von der gemittelten Korrektur. Die gemittelte Korrektur ist in Foucault-Test-Analysis die Best-Fit Conic Constant.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man kann sich zu Beginn der Parabolisierung behelfen, indem man die aktuelle Best fit CC als Vorgabe in das Setup einträgt. Dann zeigt einem die Kurve in Relation zu dieser Korrektur, wo Glas weg muss, um gleichmäßiger zu werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Siehe oben: Genau das macht das Progi automatisch: Einfach den Button "Best Fit Conic Constant" drücken. Damit wird zwischen der gewünschten Zielkorrektur (meist -1 für die Parabel) und der tatsächlich erreichten Korrektur hin- und hergeschaltet. :)


    Jetzt die spannende Frage: Ist damit die prozentuale Angabe des Korrekturgrades obsolet ?

  • Hallo Andreas,
    den Button hatte ich auch schon probiert und genau das vermutet, was Du sagst.
    Mein Eindruck war allerdings, dass die Änderungen beim Hin- und herschalten nur quantitativer Natur waren, das heißt die Lokalisation der zu bearbeitenden Zonen änderte sich nicht wesentlich, höchstens deren Höhe.
    Leider bin ich momentan beruflich furchtbar eingespannt, so dass ich das Forum und auch die Poliererei nur mit Unterbrechungen verfolgen kann; ich bleibe aber am Ball.
    Gruß
    Carsten

  • Hi Carsten,


    Salop mal meine Meinung dazu: Best Fit Conic Constant gibt Dir einen Überblick wie weit die Parabel schon drinne ist und wie viel von der Sphäre noch da ist. Es nützt Dir nicht viel, wenn da ein Wert von -0,7 (sprich 70%) steht, denn diese ersten 70% sind immer einfach im Vergleich zu den letzten 30%, wo Volltools sich dann "verbiegen" müssen um die Parabelspur zu legen.


    Du kannst aber auch mit dem Schalter für "Offset from Best Fit ROC" (zu dt.: Abweichung vom am Besten passenden Krümmungsradius) und den Plus/Minus-Tasten herumspielen um zu sehen an welcher Zone man hobeln kann.
    Der Schalter ermittelt Dir für Deinen unter den Settings eingegebenen Spiegelradius diejenige Abweichung, die Dir das schärfste Bild gibt. Während die Angaben des KR in den Settings Voraussetzung für alle Berechnungen sind, optimiert das Programm unter "Best Fit ROC" die Fokuslage, als ob Du am Crayford die Feinfokussierung betätigen würdest, um scharfzustellen. Je nachdem wie die Zonen aussehen, tendiert der Spiegel ja tatsächlich zu genau dieser Brennweite und nicht nur zur Brennweite der Innenzone. (Sorry, wenn ich jetzt von Brennweite und nicht von Krümmungsradien spreche. Aber im Foucaulttest arbeite ich aus dem KR heraus, später am Teleskop aber nicht.)


    Wenn Du an diesem Schalter spielst, dann ändert sich zwar der Strehl, aber Du kannst sehen, ob bei einer anderen Brennweite, der Rand womöglich passt und nur noch was aus der Mitte herauspoliert werden muss oder ob die eine der Zonen (oft die zweitletzte oder letzte außen) tatsächlich aus dem Ruder gelaufen ist.


    Schließlich ist beim Glasabtrag oft nicht das WIEVIEL sondern das WO das Problem. So nach dem Motto: "Lieber die doppelte Menge in der Mitte als am Sch.... Rand".


    Gruß

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