Tip der Fachleute gesucht

  • Erst einmal ein fröhliches Hallo vom Niederrhein in die Runde der Spechtler. Als absoluter Neuling baue ich auf Euch und Eure Erfahrung und Ratschläge.


    Vor vielen Jahren habe ich mal ein kleines Vixen-Fernrohr geschenkt bekommen. Die Qualität würde heute sicher nicht mal ausreichen, um als Sucherfernrohr zu dienen.


    Dennoch blieb da was und die Lust auf "mehr". Nun ist es soweit, ich möchte in "bescheidenem Rahmen" meinen kleinen Traum der Deep Sky -Beobachtung und auch der Astrofotografie umsetzen.


    Ich habe geplant, im Rahmen des Machbaren folgendes Equipement anzuschaffen:


    Skywatcher Teleskop N 304/1500 BlackDiamond auf EQ-6 Pro GoTo - Monti


    Natürlich wäre mir ´ne Losmandy G-11 Monti lieber, aber das ist nicht finanziell de dato drin.

    Für die Astrofotografie habe ich eine digitale Bridgekamera, eine Lumix DMC-FZ 50 (schon Bestand).


    Bin ich nach Eurer Meinung damit für eine ordentliche DeepSky-Beobachtung und für die Astrofotografie gerüstet? Gerne auch Eure Alternativvorschläge und Anregungen Man kann sich nur verbessern. Aber, es sollte schon im Rahmen von erst mal rund € 2.000,-- bleiben.


    Bin gespannt [:)]

  • Hallo Holger,
    wie siehts denn mit Deiner bisherigen Erfahrung aus?
    Und nebenher was war da für ein Gerät der Vixen? (die sind von der Qualität her recht ordentlich.)
    Die Frage was du fotografieren willst lasse ich jetzt mal bewusst weg.


    Gruss
    Simon

  • Hallo Simon,


    der Niederrheiner ist bekannt dafür, dass er nix weiß, aber alles erklären kann.


    Also, ich habe einige Bücher durchstöbert (gerade Lesch), mich im Internet und eindeutigen Anwenderseiten informiert, aber selbst weder mit der Astrofotografie, noch mit der eigenen Spechtelei Erfahrungen gesammelt.


    Aber, da werde ich mich reinknien, habe in Bochum schon einen Kurs im Auge (Astronomie für Anfänger), den ich belegen werde und werde mich einer regionalen Gruppe anschließen, um mit den Augen und Ohren zu klauen.


    Mit einem Wort: ich habe gar keine Ahnung, will aber nicht von einem Fernglas zu einem mittelprächtigen Fernröhrchen die Lust an der Sache verlieren.

  • Hallo Holger,


    willkommen im Astrotreff.
    Da willst du ja gleich ordentlich einsteigen, was durchaus nicht verkehrt ist. Der 10"-Newton auf einer EQ-6 ist sicher ein schönes Gerät, mit dem es viel zu sehen gibt. Aber ein paar kritische Anmerkungen will ich doch machen. Falls das Teleskop nicht an einem festen Standort (Sternwarte) steht, solltest du erst einmal das Gewicht der ganzen Ausrüstung zusammenrechnen und dir dann ganz genau überlegen, ob du das Zeugs wirklich immer transportiren willst: Teleskop 12-13 kg, Montierungskopf 18 kg, Gegengewichte 10-15 kg, Stativ 6-7 kg, Stromversorgung 20 Ah (vor allem bei GOTO nötig) 15-20 kg. Das macht zusammen etwa 60-70 kg, dazu kommen noch Okulare, Tisch, evtl. kleine Trittleiter und sonstiger Kleinkram.
    Da kann ein kleineres Gerät durchaus sinnvoller sein, weil damit evtl. viel häufiger beobachtet wird.


    Von Bridgekameras für die Astrofotografie halte ich nicht viel, weil die Befestigung am Teleskop meistens etwas problematisch ist und zuviel Glas im Strahlengang ist (Zoomobjektiv + Okular). Eine DSLR wird direkt ohne Objektiv ans Teleskop angeschlossen.
    Aber bis du so weit bist, Astrofotos zu machen, wird vermtl. einige Zeit vergehen. Bis dahin hast du das Geld für eine DSLR auch zusammen.


    Gruss Heinz

  • Hallo Holger,


    da ich selber auch noch Anfänger bin, kann ich Dich sehr gut verstehen. Du möchtest natürlich, wie ich vor ca einem Jahr auch am liebsten sofort loslegen, und das mit relativ überschaubarem Budget.
    Da ist die EQ-6 schonmal eine sehr gute Wahl. Ich bin mit meiner höchstzufrieden. Ich hatte damals angefangen einfach nur die DSLR mit einem Teleobjektiv (zoom 70-300) auf die EQ-6 zu schnallen. Damit waren dann mit der Nachführung (ohne Guiding) schonmal ein paar Minuten Belichtungszeit drinn. Dann haben mich sehr schnell die bunten Sterne gestört, daher suchte ich sehr lange nach einer bezahlbarten Alternative. Ich habe mich dann auf den Astro Professional ED 80/560 mit dem TS-Flattener eingelassen. Und bin damit sehr zufrieden.
    Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass das von Dir gewählte Teleskop mit 1500mm für den Anfang eine zu hohe Brennweite hat. Hier werden schon deutlich höhre Anforderungen an die Nachführgenauigkeit und Montierungsstabilität gestellt.
    Wie möchtest Du guiden? Leitrohr oder Off-Axis Guider? Oder hat die Lumix sogar einen Guidingchip? Ganz ohne Guiding wirst Du, meiner (Anfänger-)Meinung nach nur auf sehr kurze Belichtungszeiten kommen.


    Kurz gefasst:
    EQ-6: Preis/Leistung TOP
    304/1500: eventuell nochmal überdenken


    Vielleicht können ein paar andere Forenmitglieder den Einsatz des Skywatchers auch besser beurteilen ;)


    Viele Grüße
    Stefan

  • Hallo Holger,
    Hallo Heinz,


    für mich sind 304 mm immer noch 12" und Heinz dein Rechenbeispiel
    mit 12 -15 kg viel zu niedrig gerechnet.


    Mein 10" GSO mit 1250 mm Brennweite ist fotografisch schon
    sehr grenzwertig. Auch der Hebel von 1500 mm ist für die EQ6
    schon ganz schön heftig, dann doch die G11.
    Wenn Du wirklich fotografieren willst, sollte es eher ein 8" f4 Fotonewton werden.


    CS


    Manfred

  • Hallo Holger


    nicht daß ich kein Vertrauen in den Skywatcher-Produkten hätte, aber die Kombi EQ6+Newton 12" ist einfach nicht optimal aufeinander abgestimmt. Dies würde Dir keinen Spaß machen. Selbst mit einem 10" Newton hat die EQ6 fotografisch auch einiges zu kämpfen und wenn man zusatzlich zum Teleskop auch noch eine Doppelbefestigungsschiene, Leitrohr, Leitrohrschellen usw. benötigt, übersteigt das schnell die Tragkraft der Monti ins Ungewisse.
    Ich würde wenn, max. ein 10" Newton auf die EQ6 fotografisch betreiben. Ich will jetzt nicht unbedingt ein "Leichtbau-Newton" erwähnen, denn das was dieser Newton auf der einen Seite "gut macht", nämlich geringeres Gewicht, macht es auf der anderen wieder "schlecht" indem es unstabil wirkt und damit wieder der Fokus ewig wandert.
    Wenn Du unbedingt den 12"er Newton haben willst, dann musst Du unbedingt eine andere Monti in Erwägung ziehen.


    Gruß

  • Hallo Manfred,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Manfred W</i>
    <br />für mich sind 304 mm immer noch 12" und Heinz dein Rechenbeispiel
    mit 12 -15 kg viel zu niedrig gerechnet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">stimmt, Holger hat von einem 12-Zöller gesprochen. Ich war von einem 10-Zöller ausgegangen, weil es den 12-Zöller offiziell gar nicht gibt, zumindest nicht auf der internationalen Skywatcherseite.
    Das macht die Sache natürlich noch extremer, als ich es geschrieben habe. Einen 12-Zöller halte ich auch für zu gross für die EQ-6 und mit 1500 mm Brennweite bekommt man bei vielen PKWs Transportprobleme mit so einem Volltubus.

  • Wow, da kommen doch schon für mich einige überdenkenswerte Punkte zusammen. Bis hierher Euch schon mal vielen Dank.


    Zusammengefaßt: mein angedachtes Newton passt nicht zur Monti oder umgekehrt (jedenfalls nicht ideal gewählt) und die Bridgekamera ist auch nicht der Hit. Ok, vielen Dank Euch bis hierher.


    Kaufempfehlungen für einen, der ganz heiß ist auf klar dargestellte Galaxien und Nebel ??? [;)]und sich irgendwo im Rahmen um die € 2.000,-- bewegen kann (ok, vielleicht auch € 2.500,--)

  • Hallo Holger,


    stöbere mal in der Astro-Galerie und schau Dir mal an,
    mit welchen Geräten die Bilder gemacht wurden.
    Viel Bilder wurden mit den ED 80 Derivaten mit und ohne Bildfeldebnern
    gemacht. Da reicht eine EQ6 allemal vielleicht
    sogar schon die HEQ5. Und mit 2k Euro kommst Du bestimmt hin.


    CS


    Manfred

  • Hallo Holger,


    eine Kaufempfehlung kann ich Dir nicht geben, nur einige wenige Punkte ansprechen, die noch zu berücksichtigen sind:


    1. Die Anforderungen für Visuelle und Fotografische Nutzung der Ausrüstung sind so unterschiedlich, dass es sich viel mehr lohnt die zwei auseinander zu halten.


    2. Wie ich sehe, hast Du keine Astrofoto-Erfahrung. Normalerweise fängt man hier mit etwas weniger Brennweite an (so um die 50 bis 300mm) und arbeitet sich langsam hoch.


    3. Es ist sehr wichtig zu wissen, unter welche Bedingungen Du beobachten kannst (z.B. abgelegenes Dorf in den Alpen oder Berlin-Mitte auf dem Balkon).


    Und das ist nur der Anfang. Versenke das Geld nicht!


    Viele Grüße
    Horia

  • Hallo Holger,


    Asche auf mein Haupt.
    Ich habe gerade erst gelesen was eine Bridge Kamera ist.
    Es ist quasi eine Spiegelreflexkamera mit Festobjektiv.
    Die meisten Astrofotos werden mit einer Spiegelreflex ohne
    Objektiv aufgenommen. Das Teleskop übernimmt die
    Aufgabe des Objektivs. Mit der Bridge Kamera bleibt Dir
    nur die Möglichkeit mit Okularprojektion zu arbeiten.
    Das bedeutet, Du musst das Abbild eines Okulars abfotografieren.
    Dafür gibt es aber spezielle Adapter.
    Ob Du damit aber die Bildqualität erreichst, die Du dir vorstellst
    möchte ich bezweifeln. Daher rechne noch mal mit einer DSLR wie
    z.B. der EOS 1000D.


    CS


    Manfred


    PS: nicht den Mut verlieren.

  • Hallo Holger,


    bei dem Budget kann man auch über eine kleinere CCD-Kamera nachdenken. Die Kameras/Chips von Atik (Preisklasse ab 700.- EUR) bringen imho absolut bestechende Ergebnisse und das gerade auch an kleineren Optiken so um die 8'' oder auch an kleineren Refraktoren. Allerdings wartet dann auf Dich sehr viel Arbeit am PC mit der Bildbearbeitung.


    Für einen Anfänger wäre das sicherlich eine sehr anspruchsvolle Ausrüstung und man weiß dann nicht, ob der Spaß an der Sache lange hält, aber ich wollte das einfach mal loswerden.
    MfG

  • Hallo Holger,


    viel wurde bereits gesagt, daher ganz kurz:
    EQ-6 und 12" = geht nicht
    12" + tragfähige Monti = Fornax 51, mit Steuerung rund 6000 Euro, zu teuer.


    Also:
    12" Dobson (Galaxy D12, GSO 12") als reinen Dobson kaufen
    EQ-5 Montierung + kleineren Refraktor zur Fotografie, das reicht und passt ganz gut ins Buget.


    Der 12" Dobson ist schon eine Wucht. Visuell. Aber fotografisch einfach zu teuer in der Montierung, will man damit Freude haben. Man kann mit einem kleinen ED-Refraktor auf einer kleineren Monti sehr, sehr gute Aufnahmen machen - und nutzt den 12" Boliden visuell!


    CS
    Winfried

  • an alle Ratgeber:


    ok, habe verstanden, dass mein erstgenannter Wunsch nicht ideal ist und es eine Diskrepanz zwischen meiner gewünschten Monti (Tragfähigkeit) und meinem gewünschten Newton 12" gibt.


    Aber da stellt sich dem geneigten Leser und vor allen Dingen weniger erfahrenen künftigen Spechtler die Frage, warum gerade die einschlägigen Fachbetriebe dererlei Zusammenstellungen anbieten.


    Beispiele:


    bei ZdS:


    12" Skywatcher N304/1500 Black Diamond auf EQ-6 GoTo(wird hier für die Astrofotografie beworben und als besondere Empfehlung genannt)


    bei Astroshop:


    12" Skywatcher N304/1500 Black Diamond auf EQ-6 GoTo(wird hier für die Astrofotografie beworben und als besondere Empfehlung genannt)


    Nach tieferem Nachlesen aufgrund Eurer Tips fällt mir sofort auf, dass der EQ-6 GoTo bis 18kg max. Tragfähigkeit saubere Leistungen bescheinigt werden, der Tubus der N304/1500 aber alleine schon rund 19kg wiegt. Uuups..


    Dann habe ich gedacht: " ja vielleicht doch eher ein Cassegrain " und hab mir mal das Celestron C8 auf Advanced GoTo angeschaut. Ok, hier ist die Tragkraft der Monti mit rund 10kg (nehme mal an, das ist die Obergrenze) angegeben, der Tubus alleine wiegt aber auch schon 5kg, so dass gerade mal eine Reserve von 5 kg da ist.


    Resumee oder Frage: wird in den Fachgeschäften durchweg Murks angeboten, also entweder an der Montio oder am Tubus gespart, um so einen akzeptablen Mittelpreis darzustellen ? Wie sieht es dann mit einer guten Beratung für dne Laien aus, der darauf vertrauen muss, für sein Geld die optimale Anschaffung zu tätigen, die dann auch noch funktioniert und ihm nicht den Spass an diesem Hobby raubt.


    Fragen über Fragen [;)] Seit ich im Forum bin, werden es eher mehr als weniger [:D]


    Danke für die bisherigen Tip an Euch alle. Werde Euch weiter nerven, bis ich eine klare Erkenntnis habe.


    Gruss
    Holger

  • Hallo Holger!


    Schön mal was von einem aus dem Nahbereich zu lesen. [;)]
    Zitat: "Skywatcher Teleskop N 304/1500 BlackDiamond auf EQ-6 Pro GoTo - Monti"


    Sowas fotographisch zu bändigen geht in die Hose und man verliert schnell den Spaß daran.
    Die Monti ist schon O.K. aber fotographisch bis max. 10" Newton f/5 und selbst dann muss
    man das Ganze schon bei absoluter Windstille betreiben.
    Vielleicht Leichtbauweise in 10" könnte gut klappen.


    8" f/5 Newton geht fotographisch wunderbar aber 10" ist absolute Obergrenze.
    Kollege von mir hatte einen 10"er mal auf seiner EQ6 und fotographierte auch damit.
    Die Resultate konnten sich auch sehen lassen aber dazu gehörte auch eine Portion Fingerspitzengefühl.


    Man liest das Gewicht der Optik und meint ...ist ja noch O.K. aber das wichtigste ist leider auch
    der Hebelarm der da nicht ohne ist und an die Monti zerrt.


    Ein 8"SC geht auch prima wegen sehr kurzem Hebelarm aber da hat man auch wiederum 2m Brennweite
    die erst mal geguidet werden möchte.
    Aber das ist auch noch im Rahmen des Möglichen.


    Also:
    ...ED80-ED120 kein Problem
    ...8" Newton f/5 geht gut.
    ...8" SC geht gut aber 2m Brennweite muss gut nachgeführt werden.
    ..10" Newton sehr schwer zu händeln und grenzlastig also eher nicht.


    Soweit meine Erfahrungen.


    P.S.:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">12" Skywatcher N304/1500 Black Diamond auf EQ-6 GoTo(wird hier für die Astrofotografie beworben und als besondere Empfehlung genannt)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Entweder ist die Zollangabe ein Tippfehler oder der jenige lebt an der Realität vorbei!!


    CS


    M.f.G.
    Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Holger G</i>
    wird in den Fachgeschäften durchweg Murks angeboten, also entweder an der Montio oder am Tubus gespart, um so einen akzeptablen Mittelpreis darzustellen ? Wie sieht es dann mit einer guten Beratung für dne Laien aus, der darauf vertrauen muss, für sein Geld die optimale Anschaffung zu tätigen, die dann auch noch funktioniert und ihm nicht den Spass an diesem Hobby raubt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Holger,


    kennst Du eigentlich den schon? Den Chef von Teleskop-Express habe ich das erste Mal so vor gut 20 Jahren auf einem ITT das erste mal kennen gelernt. Der Wolfi R. ist selber ein begeisterter Amateurastronom und Astrofotograf und ich denke das merkt man auch an der guten Auswahl und Beratung. Ich weiß, dass das jetzt Schleichwerbung ist, aber dort habe ich noch nie Murks bekommen.


    Die anderen gehen vielleicht automatisch davon aus, dass sich der Kunde vorher im Internet informiert und dann das richtige Equipment auswählt [:D].
    MfG

  • Hallo Thomas,


    Niederrheiner ?? :)


    Danke für Deine interessanten Erfahrungen. Werde das in meine Gedanken mit einbeziehen. Vielleicht ist ein 8" Newton auf der EQ-6 Pro Goto wirklich die beste Alternative für einen Anfänger und seine Budgetgedanken. Bildet der 8"er denn auch detailreich ab und löst Galaxien im Detail auf?


    Clear Skies
    Holger

  • Hallo ngc2051,


    kennnen wäre der falsche Ausdruck, aber unter meinen Favoriten ist er schon ´ne Weile gelistet, obwohl der Shop im ersten Moment unübersichtlich aufgebaut ist. Finde ich zumindest. Allerdings hatte ich keine Meinung zur diesem Unternehmen, deshalb ist es immer gut, positive Berichte von Usern zu bekommen. Danke Dir. Ist abgespeichert.


    CS
    Holger

  • Hallo Holger, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Resumee oder Frage: wird in den Fachgeschäften durchweg Murks angeboten, also entweder an der Montio oder am Tubus gespart, um so einen akzeptablen Mittelpreis darzustellen ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bei einigen der Händler ist das wohl definitiv so- wie du ja an deinem ausgesuchten Teil inzwischen selbst erkannt hast.


    Schau mal auf die Seite von Matthias rein, da haben viel User ihr Setup eingestellt und bewertet bzw. Matthias hat sich die Arbeit gemacht und diese beiden Listen aufgestellt.


    Vergleich Montierungen visuell und fotografisch


    Nebenbei Aufruf an alle Mitleser- tragt eure Setups doch auch ein oder schickt Matthias die Angaben- je mehr enthalten sind desto aussagekräftiger wird das Ganze.


    Zu deinem Vorhaben- mit einer so hohen Brennweite fotografisch einzusteigen ist schon sehr sportlich [:D] - also vielleicht doch lieber etwas kleiner wählen?


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bildet der 8"er denn auch detailreich ab und löst Galaxien im Detail auf?


    Clear Skies
    Holger
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Holger,


    Ja und nein! Ja, bei M31,M33,M82 usw. kann man schon viele Details erkennen, bis hin zu Sternclustern, Kugelsternhaufen (Sternchen die keine sind) und Nebelgebieten. Spiralarme natürlich auch.


    Nein, weil Details nun mal auflösungsabhängig sind. Und unsere Privatteleskope zeigen nun mal nur eine Auflösung von etwa 1 Bogensekunde (und etwas kleiner). D.h. jedes Detail, das kleiner ist, ist nicht identifizierbar. Auch unser Seeing macht Dir da einen Strich durch die Rechnung. Ein tadelloses M33-Bild aus dem Rheinland zeigt Dir wesentlich weniger als ein tadelloses M33-Bild aus den Alpen (gleiches Equipment). Das liegt daran, das wir nur sehr sehr selten eine Luftruhe wie in den Alpen haben, incl. der Transparenz, der Himmelsaufhellung usw. Daher kommen wir selten auf Auflösungen unter 2-3 Bodensekunden.


    Und nein deshalb, weil das auch an der Kamera hängt. Eine Farbkamera (DSLR oder CCD) hat nun mal eine wesentlich kleinere Auflösung als z.B. eine Schwarz-Weiss-Astrokamera. Und auch da hängt es von der Chipgröße usw. ab.


    Fazit: Es ist mehr möglich als Du denkst, und noch weniger als Du bezahlen kannst!


    Das untermauern wir noch durch ein paar Tips zum Niederrhein:


    Erstens kann ma da gut Tips klauen, z.B. bei http://www.privatsternwarte.de


    Zweitens kann man auch auf meiner HP http://www.wagnerul.de sehen, was alles mit einem 8er geht, wobei gesagt werden muss: Meister fallen nicht vom Himmel, eher über den Kabelsalat!


    Drittens ist der fotografische Unterschied zwischen 8 und 10" verhältnismäßig gering (ich habs ausprobiert), der mechanische Aufwand aber absurd viel höher.


    Viertens kommt eh alles anders als man denkt, womit wir beim Thema sind.


    In Kürze: Für 2000-2500 Euro bekommst Du eine gute Startausstattung mit einem 8"F5-Newton, EQ6-Skyscan und dem einen oder anderen Zubehör wie Komakorrektor usw.
    Visuell wirst Du in unseren Breiten nicht in der Lage sein das Gerät auch nur ansatzweise auszureizen, denn dazu sind unsere Beobachtungsbedingungen im Rheinland viel zu beschi..eiden!


    Fotografisch wird dich das Equipment bis zum zerreissen fordern, denn so einfach wie es klingt ist es nicht mit 1000mm Brennweite tadellose Fotos zu machen. Das Reizthema heißt Langzeitbelichtung. Es gibt zwar Leute, die behaupten, daß man auch mit 2min-Belichtungen was auf dem Bild erkennen kann, aber wirklich interessant wird es ab 10min. aufwärts. Und die müssen geguidet werden, d.h. die Nachführung der Montierung muss kontrolliert und entsprechend gegengesteuert werden.
    Das heist aber auch wieder, daß zu dem Newton noch Guidingequipment kommen muss, also entweder Leitrohr (kl. Refraktor) oder ein Off-Axis-Guider incl. Kamera, Lappi usw. usw. Das verschlingt auch mal eben mind. 400 Euro wenn man von Billigkrempel und Bastellösungen mal absieht. Von den berüchtigten Umbaumassnahmen an Newton wie z.B. neuer Auszug, größerer Fangspiegel, neuer Tubus, neue Rohrschellen usw. sehe ich mal ab. Wie man es auch dreht, da kommt enorm etwas auf dich zu.


    Und die Qualität der Bilder hängt dann im wesentlichen von deiner Erfahrung ab, wobei gesagt werden muss, daß Newton von der Stange ewige Baustellen sind. Baustellenfreie Newton gibt es bei ASA, aber da gibt es ja fast eine G11 als Rabatt mit dazu! Gut, für unsere Lohnstreifen heist das nun mal basteln, wurschteln, kramen und sich irgendwie durchbeissen. Aber es geht, und vielleicht macht es sogar noch viel mehr Spass als die perfekte Lösung. Zumindest ist für Unterhaltung gesorgt!


    Wovon Du dich aber verabschieden solltest, sind Erwartungen. Erwarte erst einmal viel Frust, Arbeit und ein hohes Aufkommen an zu lernenden Dingen. Und ehe Du dich versiehst, sind ein paar Jahre rum und schon haben sich all die Ausgaben gelohnt.


    Ach noch etwas, erwarte auch etwas,w as Dir warscheinlich vorher noch nie passiert ist. Dein erstes einigermassen gescheite Bild wird dich verzaubern, es schreit nach mehr! Und diesem Schrei wirst Du folgen!


    In dem Sinne, man sieht sich und CS
    Ulrich

  • Hallo Ulrich,


    Danke für Deine ausführlichen Informationen, die intressanten Links und vor allem für Deine offenen und sehr klaren Worte.


    Bestimmt ist es so, dass meine Erwartungshaltung überdimensioniert und diese im absolut diametralen Gegensatz zu meinen finanziellen Möglichkeiten steht.


    Ich sollte eine Entscheidung treffen, was und wie ich in diesen Bereich einsteige.


    Nach alle dem gelesenen hier läuft es darauf hinaus, dass ich mir ´nen ordentlichen (leistbaren natürlich) 8" Newton auf einer EQ-6 Pro anschaffen werde, dazu das eine oder andere sinnvolle Zubehör, wobei man mir hier sicherlich mit Rat zur Seite stehen wird, damit ich keinen Bockmist kaufe.


    Bei dieser Anschaffung werde ich es erst einmal für 1 bis 2 Jahre bewenden lassen, um dann mit einer möglichst fundierten Grundlage der Kenntnisse um die Astronomie und einigen Eigenerfahrungen mit dem Newton späterhin das Thema DeepSky-Fotografie anzugehen.


    Alles andere wird mich sehr wahrscheinlich a) finanziell und b) auch kopfmäßig im Moment übefordern. Wenn ich hier erst lernen musste, was ein Leitrohr ist [:)], dann sollte ich das Wort Astrofotografie erst mal ganz außen vor lassen. Anspruch und Realität gehen im Moment zu weit auseinander und das muss ich akzeptieren. Also lass ich mich erst mal vom Blick in die Weiten unseres Universums verführen [;)].

  • Hallo Holger,


    vielleicht wäre es besser, zuerst mal den 8" Newton als Dobson zu kaufen und die Montierung aussen vor zu lassen. Dann erst einmal Beobachten und den Himmel kennenlernen. Dabei immer kräftig sparen und Geld zurücklegen. Dann reicht`s in 2 Jahren für eine "vernünftige" Montierung und Du wärst glücklicher.


    Ich wollte mir bei ICS die EQ-6 Skyscan kaufen (ohne fotografieren zu wollen). Martin B. hat sie mir nicht verkauft, obwohl er sie an Lager hat. - Weil wir gut befreundet sind.....


    Nun habe ich mit gebraucht eine große WAM Montierung gekauft. Die ist um Klassen besser (wenn auch viel größer und schwerer), aber genauer und hat das gleiche gekostet. Also Abwarten lohnt manchmal mehr als gleich kaufen.


    CS
    Winfried

  • N ábend Winfried,


    ja, sicher ist es auch eine gute Möglichkeit, ein gutes gebrauchtes Teil zu kaufen, aber das ist natürlich entweder absolute Vertrauenssache oder man muss schon tief in der Technik drinstecken, um z.B. eine an sich gute Monti auf ihre Qualitäten oder Fehler prüfen zu können. Aber, da gebe ich Dir recht, durchaus überdenkenswert. Anregungen, wo man schauen kann (außer hier im Forum) ?


    CS
    Holger

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