Hardcore-Verbesserungen an Industrie-Teleskopen

  • Tach Kollegas.


    Manchmal kommen einem bei der Arbeit vor der Lotus-Domino-Serverconsole (ist ein Teil meines Jobs) vielleicht etwas "komische" Ideen<img src=icon_smile_evil.gif border=0 align=middle>: So habe ich mir neulich ja einen GSO-Dobs zugelegt, mit wahrscheinlich nem ganz anständigen Spiegel und brauchbarer Optik. Soll l/5tel haben, ist ja für nen "Dobs-von-der-Stange" ganz gut. Aber, wie wäre es, wenn man mal diesen Spiegel selbst verbessern würde: also: Die Verspiegelung runter und nochmals retuschieren bzw. nachpolieren.
    Da bräuchte man ja die "Gegenform" zum Spiegel. Die müsste man sich fertigmachen (Kunstharzguss etc. vielleicht?).
    Aber, wäre das dann nicht die Möglichkeit, aus einem ganz guten ein perfektes System aufzubauen?


    Irgendwie schwirrt mir das im Kopf rum. Und wenn man dann ein Verfahren entwickeln könnte, dieses recht schnell realisierbar zu machen, könnte eine Reihe von "Standard-dobs-Ownern" ja gut zu einem fast perfekten Gerät kommen. Vielleicht für alle GSO-880er Owner (hat ja 1250mm BrW) eine Gegenform, die man dann "von einem zum anderen wandern" lässt ...? Hmmmmh.....


    Sagt mir, ob ich spinne... <img src=icon_smile_wink.gif border=0 align=middle>


    do swedanja
    hannes, sowjet und charly
    <b>http://www.unitedweb.de</b>


    <img src="http://www.unitedweb.de/apo/lzos150/pics/lzos150kl.jpg" border=0> <img src="http://www.unitedweb.de/pics/gso880.jpg" border=0>

  • Hi Hannes,
    ich meine, dass man einen solchen GSO als preis-leistungs-optimiertes Gesamtkunstwerk begreifen sollten. Sicher gibt es einige sinnvolle Verbesserungen, wie u.a. das Verlegen eines ordentlichen „Velourteppichs‘; aber nun ans Eingemachte zu gehen und dem Spiechel nach seinen Lamdas trachten – I weiss nicht …


    Da macht es wohl eher Sinn ‚von scratch‘ zu beginnen und den – bei Dir ja wohl vorhandenen Perfektionsgeluesten – durch ein neues – dann eigenes – Projekt zu huldigen.


    Ausserdem, was sollen ‚wir‘ ICS Dobson-Besitzer tun, um die GSOs auf Abstand zu halten? Urlaub auf der ISS buchen?


    So seh‘ ich das von hier – hab aber auch kein Lotus-dingsda vor mir …
    Gruss,
    Guido

  • Hallo Hannes,


    das ist kein Problem. Die alte Verspiegelung wird mit einer Lauge entfernt, eine Pechform gegossen und der Spiegel neu korrigiert. Es gibt dazu einiges an Literatur, insbesondere das Buch 'Spiegeloptik' von K. Wenske kann ich Dir dazu empfehlen. Wenn Du so etwas noch nie gemacht hast, solltest Du vorher besser etwas üben. ;)


    Gruß,
    Jens

  • Hallo Hannes,
    die Idee ist nicht schlecht. Zuerst würde ich so einen Spiegel z. B. bei Wolfgang Rohr prüfen lassen. Dann kann man abschätzen, ob eine Nachbesserung wirklich noch was bringen würde. Wenn der Spiegel keine ausgeprägte Gurke ist, braucht man zur Nachbearbeitung nur ein Polierwerkzeug. Das ist Polierpech auf einer festen Platte. Als Platte kann mann z.B. ebenes dickes Glas, mehrere laninierte, dünnere Glasscheiben, Gips o.ä nehmen, bloß kein Kunstharzguss. Das Zeugs hat einen viel zu hohen TK. Ein erneuter Feinschliff ist dann nicht erforderlich. Retuschieren ist ein poliertechnischer Eingriff. Je nach Art des zu korrigierenden Fehlerspbraucht man angepasste Polierwerkzeuge. Bei 10" f/5 gehr die Feinkorrektur i. a. mit verkleinertem Polierwerkzeug am besten. Man kann problemlos Polierwerkzeuge von anderen Spiegeln mit anderen Öffnungsverhältnissen durch Warmpressen sowie partielles Abdecken/Abschaben der Oberfläche anpassen.

    Der Zeitaufwand für die Herstellung des/der Werkzeuges/e ist i. a. vernachlässigbar im Vergleich zu dem Korrekturaufwand. Es gibt leider kein Werkzeug, mit dem man fast automatisch perfekte Spiegel fertigen könnte. Die Pechhaut passt sich der Spiegelform und umgekehrt an. Die gewünschte Parabel mit hoher Präzision schafft man meines wissens nur durch manuelle Steuerung und ziemlich viel Prüfaufwand.
    Voraussichlich bin ich in 3-4 Wochen mit "Pünktchen" in dieser Produktionsphase. Du kannst gerne zuschauen kommen!
    Gruß Kurt

  • Hallo Hannes,


    wenn dein Spiegel über 90% Strehl hat würde ich ihn lassen wie er ist:
    erstens siehst du den Unterschied zu einem 98%igen wahrscheinlich nur ein paarmal im Jahr und das nur bei höchsten Vergrößerungen, und zweitens ist die Gefahr einer Verschlimmbesserung bei F/5 sehr hoch, und drittens hast du selbst bei einer erfolgreichen Retuschierung einige Wochen, möglicherweise Monate keinen 10-Zöller mehr zum guggen.


    Gruß


    --
    Roland
    http://www.videoastronomie.de/


    <img src="http://www.videoastronomie.de/Divers/15er.gif" border=0>

  • Tach All,


    erstmal, danke für eure reaktionen. <img src=icon_smile.gif border=0 align=middle>
    Nun, zunächst werde ich meinem 10" natürlich nicht das fell über die ohren ziehen (=die verspiegelung runter machen), Bin ja doch ziemlich neugierig, was er so bringt. Und - als "Justieranfänger" ist justieren auch mit nem laser gar nicht so einfach....<img src=icon_smile_shy.gif border=0 align=middle> Habe gestern mal getestet, ja wurde schon besser. Aber mal heute sehen, wetter macht NOCH einen guten eindruck hier (in D´dorf), also, weiterüben und den newton "scharf machen"
    Zum Verbessern: Werde dies mal an meinem von knapp 20 Jahren selbstgeschliffenen 6"/f8 probieren. Also: Vermessen (lassen) und dem dann die letzten lambdas rauskitzeln. Sollte das dann klappen, könnte es charlys auge treffen ... <img src=icon_smile_wink.gif border=0 align=middle>


    do swedanja
    hannes, sowjet und charly
    <b>http://www.unitedweb.de</b>


    <img src="http://www.unitedweb.de/apo/lzos150/pics/lzos150kl.jpg" border=0> <img src="http://www.unitedweb.de/pics/gso880.jpg" border=0>

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!