Hallo Leute,
„We“ sind Uwe, Friedl, Hubert, Steffen, Peter und Bernd, die gemeinsam einen zwei-Wochentrip zur Gästefarm Hakos in Angriff genommen hatten. Wie bei jeder Reise gibt es eine Menge zu erzählen: astronomisches, Stimmungen, Eindrücke und noch mehr.
Ich habe für mich entschieden, das Astronomische auf die letzte Beobachtungsnacht zu reduzieren, da ich sonst die nächsten Wochen kaum etwas anderes als „Berichte schreiben“ erledigen müsste. Trotz Monduntergang erst gegen 22.30h wird es ein längerer Bericht werden, hatte diese Nacht hatte doch so ziemlich alles gestimmt.
Wettertechnisch war der Urlaub anders als erwartet: der Zeitraum Juni /Juli ist mit sehr hoher statistischer Wahrscheinlichkeit wolkenlos und klar. Das ist aber immer noch keine Sicherheit, wie wir erfahren mussten. Schon am Anreisetag im Flugzeug bekamen wir vom Kapitän zu hören „teils bewölkt in Windhoek“. Ups – hatte ich mir gedacht, hoffentlich ein Ausrutscher. Das nächste Signal waren in der Morgendämmerung erkennbare „Salzpfannen“, in denen noch Wasserflächen spiegelten. Nächstes ‚Ups’ – da sollte kein Wasser mehr stehen. („Salzpfannen" sind flache Zonen, in denen nach längeren Niederschlägen sich Oberflächenwasser sammelt um dort komplett zu verdunsten). Wie wir später erfuhren, war die Regenperiode mit 450mm Niederschlag gegenüber 250mm deutlich feuchter als üblich, ein Grund für die Situation. Dazu kamen ungewöhnliche Windströmungen, die auch während unseres Aufenthalts andauerten. Das Ergebnis: eine Ausbeute von ca. 60% der im Idealfall möglichen Beobachtungszeiten. Zwischenzeitlich war der eine oder andere unserer Truppe (ich eingeschlossen) schon etwas geknickt, das dauernde sorgenvolle Blicken auf Wolken und „Hoffen und Bangen“ hatte anfangs auch genervt. Das bringt alles nichts, haben wir uns gedacht und sind das Ganze dann Mehr und Mehr gelassen angegangen. Wir hatten 3 Nächte ohne Einschränkungen, 2 Nächte mit ‚Totalausfall’, 3* die erste Nachthälfte komplett und den Rest mit teils durchziehenden Wolken und/oder Zirren. Trotzdem:
Es hat Spaß gemacht! Wir (obe genannte plus Rudi aus dem Salzburger Land, ein toller Typ von Astrofotograf)waren eine tolle harmonierende Truppe . Ich für meinen Teil habe eine ganze Reihe von Erstbeobachtungen gemacht und viele bekannte Objekte in bis dato nicht bekanntem Detailreichtum erfahren dürfen (teils exzellentem Seeing sei Dank). Von Uwe konnte ich das eine oder andere zu Beobachtungstechniken und Objektskizzen lernen.
Ich hoffe dieses Mail kommt nicht zu Negativ herüber. Nun, meine Erwartungshaltung hatte sich auf meine erste (und einzige) Namibia-Erfahrung gestützt, vor 2 Jahren war es wolkentechnisch ideal – vielleicht ein anderes Extrem.
Ich will Euch in Kürze mit einem - noch zu schreibenden – Beitrag die Faszination und Objektfülle des Südhimmels näher bringen.
In diesem Sinne
Viele Grüße von
Achim