Kurze Frage zum ausgeleuchteten Bildfeld

  • Hallo ihr alle,


    wie groß muss das 100% ausgeleuchtete Bildfeld mindestens sein, wenn man mit 2" Okularen sinnvoll visuell beobachten will?


    Liebe Grüße und CS,


    Daniel


    <font color="limegreen"><font size="1">Vom Einsteigerforum verschoben. Stathis</font id="size1"></font id="limegreen">

  • Hallo Daniel,


    so einfach ist deine Frage gar nicht zu beantworten, da man von der Grösse des 100% ausgeleuchteten Bildfeldes nicht unbedingt auf die Grösse des z.B. 50% ausgeleuchteten Bildfeldes schliessen kann. Wobei visuell vermtl. noch deutlich weniger Ausleuchtung nutzbar sind.
    Ich habe mal einen 5"-Skywatcher-Mak auf 2" umgerüstet und das reichte visuell bis knapp 40 mm Feldblende aus.


    Gruss Heinz

  • Hallo Heinz,


    gut, dann konkretisiere ich meine Frage nochmal :D


    Wie groß muss der Fangspiegel bei einem 8" f/4.5 Newton sein, wenn man mit 2" Okularen noch gut beobachten will.


    CS,


    Daniel

  • 70mm??? Mensch ist das gewaltig bei dem Photonewton von Meade wird doch so einer eingebaut...WOW...


    Nachtrag:
    hab grad in myNewton nachgerechnet, damit kann man ja das Kleinbildformat ausleuchten [:0]
    Also, es soll für einen 8" Reisedobson sein. Die Reisedobsons die ich kenne haben alle 50mm Fangspiegel (8" Hofheim sogar 50mm bei f/4)
    Okey, warum bauen die denn so "kleine" Fangspiegel ein?


    LG,


    Daniel

  • Hi Daniel,


    ich hab mich aktuell auch mit der Frage beschäftigt.


    Unter- Eigenschaften - Fangspiegel unten das Kästchen für Details anklicken. Dann bekommst du eine Auflistung "Ausleuchtung bei xxmm FOV mit einem Prozentwert".


    Hattest du diese Option für Details angewählt?


    Mein Verständnis hierzu: Diese Angabe sagt z.B. für ein 35mm Okular aus das die Ausleuchtung mit dem gewählten FS nicht mehr 100% ist sondern z.B. nur noch 90% Ausleuchtung gegeben ist. Damit verlierst du eben 10% Licht oder 0,1mag.


    Bitte korrigiert mich wenn ich falsch gedacht habe, aber ich verstand das so. Ich weiß auch nicht ob sich dieser Verlust über das ganze Bildfeld auswirkt oder ob es sich auf den Rand des Gesichtsfeldes auswirkt- vermute aber auf die ganze Fläche.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    nunja, erstmal danke für diesen Tip!
    Aber ich habe es so verstanden, dass bei einem Okular mit einer Eintrittsöffnung von 35mm am Rand nur noch 90 Prozent des Lichtes (Im Verhältnis zur optischen Achse) schließlich im Auge (am Rand) ankommt. Nunja, das würde heißen, dass bei einem 2" Okular am Rand nur noch ca. 55% Des (ursprünglichen) Lichtes ankommen würden. Das klingt ja garnicht gut. Oder ist es auf dem Papier schlimmer als in der Realität?


    LG,


    Daniel

  • Die 55% hab ich geschätzt, aus den anderen Daten die ich errechnet hab.
    Ob 2" oder 1,5 " , das ist egal. Das versteh ich nicht so ganz. Schließlich soll der FS ja groß genug sein um 2" auszuleuchten bzw. um genügend FOV auszuleuchten, so dass man mit 2" gut beobachten kann.
    Vielleicht steh ich grad auch auf dem Schlauch.


    Liebe Grüße,


    Daniel

  • Hi,


    mit dem geschätzt lagst du etwas daneben. Ich hab gerade mal in myNewton rumgespielt.


    Für deinen 8" f/4,5 mit 50mm FS hättest du bei 35mm noch 63%. Mit einem 55mm FS kommst du auf 71% und mit 60mm auf 79%.


    Wieso bei den Reisedobs der FS typisch 50mm ist? Das bisserl Gewicht sollte es ja nicht ausmachen, wobei das mehr an Gewicht auch ein wenig mehr Belastung für den Hut ist- aber ob das der Grund ist?


    Stefan

  • Hallo Daniel,


    ich habe gerade mal mit MyNewton einen 200/900'er Newton mit Standardvorgaben durchgerechnet. Mit einem 50 mm FS komme ich auf 9,9 mm 100%-Bildfeld und 45 mm Bildfelddurchmesser mit 62% Ausleuchtung. Das sind gerade mal 0,5m Helligkeitsverlust am Bildrand. Die werden visuell kaum auffallen. Selbst fotografisch ist das für eine APS-C-Kamera dicke ausreichend, weil bei 30 mm Bildfelddurchm. gerade mal 20% (0,2m) Helligkeitsabfall vorhanden sind.


    Gruss Heinz

  • Hallo Heinz,


    hast du noch eine etwas ausführlichere Erklärung zur Hand wie sich der Abfall der Bildhelligkeit bei den Angaben in myNewton auswirkt?


    Also z.B. wenn Angabe 35mm und 70% abzulesen ist- deinen Beitrag verstehe ich so, das die 35mm sich nicht auf ein 35mm Okular beziehen (wie ich dachte) sondern auf einen Kreis mit 35mm Durchmesser- und dieser wird mit 70% ausgeleuchtet- also am Rand nur noch 70% der Helligkeit im Verhältnis zu dem kleineren Kreis der zu 100% ausgeleuchtet wird.


    Hab ich das so richtig verstanden?


    Danke im voraus


    Stefan


    edit: Schreibfehler beseitigt

  • Hallo Stefan,


    die Okularbrennweite wäre Unsinn, da es Okulare mit unterschiedlich grossen Gesichtsfeldern gibt.
    So weit ich es verstanden habe, wird immer ein Kreisdurchmesser angegeben und wieviel % Licht am Rand dieses Kreises ankommt. Wenn dort also 35 mm mit 70% stehen, heisst dies, dass bei 17,5 mm Bildfeldradius ein Helligkeitsverlust von 30% vorhanden ist.


    Gruss Heinz

  • Hallo Heinz,


    so habe ich es in MyNewton auch verstanden. Aber ich habe noch nicht verstanden wo sich dieser "Bildkreis" befindet. Ist es der "Bildkreis" der in der Brennebene liegt?


    Ich hoffe, man versteht was ich meine! Oder ist meine Frage jetzt total dämlich?


    CS, Werner

  • ...eine weitere Frage noch:


    Gibt die Gradzahl hinter dem "Bildkreisdurchmesser" der verschiedenen Ausleuchtungen, die bei MyNewton in der Ausleuchtungstabelle angegeben wird das wahre Gesichtsfeld an, dass durch den entsprechenden "Bildkreis" ausgeleuchtet wird?


    CS, Werner

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: spacecowboy</i>
    <br />Ist es der "Bildkreis" der in der Brennebene liegt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Werner,


    genau so ist es. Es ist das Bild, welches sich etwa auf Höhe der Okularauflagekante am OAZ befindet. Also dort, wo die Feldblende des Okulars bzw. der Chip einer Kamera bei richtiger Fokussierung ist.


    Gruss Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: spacecowboy</i>
    <br />Gibt die Gradzahl hinter dem "Bildkreisdurchmesser" der verschiedenen Ausleuchtungen, die bei MyNewton in der Ausleuchtungstabelle angegeben wird das wahre Gesichtsfeld an, dass durch den entsprechenden "Bildkreis" ausgeleuchtet wird?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">So ist es!


    Die Formel dazu: <b>Gesichtsfeld = 2 * arctan( Bildfelddurchmesser / ( 2 * Brennweite))</b>

  • Hallo,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... das würde heißen, dass bei einem 2" Okular am Rand nur noch ca. 55% Des (ursprünglichen) Lichtes ankommen würden. ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Es kommt auf die Größe der Feldblende an. Das, was Du am Himmel alles auf einmal sehen willst (tatsächliches Gesichtsfeld), muss durch die Feldblende ins Okular gelangen. Damit hast Du eigentlich alles, was Du für die Kalkulation des Fangspiegels brauchst. Zeichnerisch ist das ein Kegelstumpf: Der Abstand vom Hauptspiegel bis zur Feldblende ist genau die Brennweite des Hauptspiegels. Die Basis des Kegelstumpfes hat HS-Durchmesser, die stumpfe Spitze ist die Feldblende. Irgendwo dazwischen kannst Du die kurze Halbachse des FS einfach abgreifen. (=Dicke des Kegelstumpfes.) Das "Irgenwo" ist faktisch nur durch den Tubusdurchmesser und der Bauhöhe des OAZ bestimmt. (Also der Abstand von der Feldblende des Okulars, welches im OAZ steckt bis zur Tubusmitte.) Hier entscheidet sich auch die Randausleuchtung. Verkleinerst Du gedanklich die Feldblende (bis zu einem Punkt) so fällt der Kegelstumpf entsprechend schmaler aus. Noch kleiner wäre gespart am falschen Fleck, denn dann nutzt man die HS-Spiegelfläche nicht mehr aus, auch nicht mehr auf der opt. Achse.


    Nix anderes rechnet MyNewton. Nur dass die Durchmesserangaben (HS, Feldblende, FS-kurze Halbachse) auf Kreisflächen umgerechnet werden. Grundlage der Rechnung sind die Formeln über "ähnliche Dreiecke" bzw. Strahlensatz.


    Folgende Randbedingen sollten aber ebenfalls erfüllt sein: Abhängig von der Feldblende (= dem Abbild des tatsächlichen Gesichtsfeld) muss der Tubusdurchmesser größer sein als der HS, sonst ist am oberen Tubusrand nämlich der Engpass. Zeichnerisch heißt das, dass man das Lichtbündel von den Sternen zum HS ebenfalls als Kegelstumpf Richtung HS (Flankenwinkel ist die Hälfte des tats. Gesichtsfeldes) einzeichnet.


    ...und... Das größtes sinnvolle Okular bestimmt man über die Austrittspuille. Die braucht nicht größer als die geweitete Augenpupille zu sein und bestimmt die kleinste sinnvolle Vergrößerung. Je nach Okulartyp ergibt sich dann daraus wiederum die Feldblende. (Hier mal ein Link zu einer Einsteigerseite: http://www.strickling.net/teleskop.htm)


    Ich hoffe, dass Dir hiermit das zugrunde liegende Prinzip klar wird, so dass Du nicht nur "blind" irgendwelche Formeln anwendest. Wenn es Dir um die Beurteilung dessen geht, was man als Ausleuchtungsverlust am Bildrand in Kauf nehmen soll, so kann man sich dieser Frage folgendermaßen nähern. Ab wann bemerkt ein Auge einen Helligkeitsunterschied? Um wieviel muss ein Teleskop größer sein, damit man sichtbare Helligkeitsunterschiede hat? IMHO 150% bis 200% in der HS-Fläche oder als Lichtmenge einen vergleichbaren Faktor. Bei Lichtverlust gelten folglich die Kehrwerte: 66% bis 50% sind visuell m.E. erlaubt. Ein Fotoapparat sieht das übrigens viel kritischer, deswegen sollte da der FS größer sein.


    Gruß

  • Hallo Daniel,


    wenn du die Infos so kleckerweise bringst und im Einsteigerforum postest, darfst du dich über widerspüchliche Antworten nicht zu wundern.


    Wie ich die Fangspiegelgröße berechne, siehe http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=21776


    Bei einem flachem Okularauszug sollte bei dir für die visuelle Nutztung irgendwas zwischen 40 und 52 mm herauskommen, je nach maximaler Okularfeldblende, die du noch ausreichend ausleuchten möchtest.

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