Hubble - wichtige frage!

ich meine mich erinnern zu können, daß Hubble sich mit internen Kreiseln stabilisiert.

Martin

Die Deep Field Aufnahme wäre für einen Kreisel viel zu lang. Kreisel ob mechanisch oder Optisch haben immer eine bestimmte Drift. Sie verlieren die Ursprüngliche Lage mit der Zeit. Wenn man keine Sternenkameras hat kann man mit ihnen aber sehr schön die Drehrate ermitteln. Das finepointing also das auf einem Stern stehenbleiben wird meines Wissens nach bei Hubble mit 2 um die optische Achse herumfahrbaren Kameras realisiert prinzip sollte ähnlich einem Off- Axis guider sein. Das das Bildfeld der primäroptik aber viel zu klein ist braucht man eben diese Kreisel für die grobeinordnung des Teleskopes.
Zur Frage der Verwacklung:
kleine Satelliten wie z.b. der DLR BIRD weisen ein ziemlich starkes Jitter auf (2Bogenminuten/s) dieses wird z.B. durch die sich bewegenden Reaktionsräder (damit wird die Lage des Satelliten gesteuert) erzeugt. Je größer der Satellit desto geringer im allgemeinen auf Grund der Masseträgheit das Jitter. Ein 11t Monstrum wie das Hubble wackelt kaum noch so dass man diese langzeitaufnahmen machen kann. Nichts desto trotz hat man auch bei Hubble probleme mit dem wackeln gehabt: das Sonnenlicht, dass nach einer Schattenphase auf die Solarzellen getroffen ist (Sonnendruck = 6N/km² = verdammt klein) hat dazu geführt, dass das Teleskop angefangen hat unkontrolliert zu schwingen und sich erst 30min später wieder beruhigte (kurz vor der nächsten Schattenphase). Erst nach einer modifikation der Solarpanele bei der Servicemission ist dieses Problem gelöst worden.

Ich könnte mir vorstellen, daß die Bilder elektronisch zur Deckung gebracht und aufaddiert werden. Die Kamera muß also nur während einer Belichtungsdauer sehr stabil ausgerichtet sein.