milliarden von Galaxien?

  • Hallole,
    mir kam da eine Idee: Es ist ja so, dass Raum und Zeit gekrümmt sind. Das wissen wir seit Einstein. Könnten wir da nicht mit unseren Teleskopen um die Ecke, oder noch besser gesagt im Kreis gucken? Und da wir ja auch in die Vergangenheit gucken, könnte es da nicht so sein, dass wir, wenn wir eine andere Galaxie anschauen, in Wirklichkeit uns selbst in einer viel älteren Variante unserer eigenen Galaxie sehen. Und wer weiß wie oft wir das tun, wenn wir "andere" Galaxien anschauen?


    Gespannt auf Antwort,


    zweistein[?][:o)]

  • moin, willkommen im Forum
    hm, ich glaube das man schon ganz gut anhand von Spektren und dergleichen Galaxien indentifizieren und auseinander halten kann.
    So, nun begebe ich mich auch Glatteis:
    Aalso, Fakt ist: Man kann nicht unendlich weit zurückschauen, nicht mal bis zum Urknall. Google mal Rekombinationsära, Mikrowellenhintergrund. Deshalb denke ich, dass sollte die Raumkrümmung ausreichen, um sozusagen einmal die Kugel zu machen, dadurch die Information nicht durchkommt.


    Weiterhin dehnt sich das Universum aus, und je weiter weg, desto schneller, irgendwann kann selbst das Licht nicht mithalten und die beiden betrachteten Bereichen koppeln sich voneinander ab, weshalb keine Information zwischen ihnen ausgetauscht werden kann. Von daher kann also Licht, das die große Tour macht, nicht wieder am Ausgangspunkt zu späterer Zeit ankommen.
    Das mal meine ungesicherten Gedanken zu diesem Thema
    cs
    jonny

  • Moin Zweistein,


    das mit dem gekrümmten Raum funktioniert etwas anders als du dir das vorstellst: Ein Universum, bei dem das Licht geradeaus startet und durch die Raumkrümmung irgendwann am selben Ort wieder ankommt, müßte mathematisch gesprochen "geschlossen" sein, so wie zum Beispiel die Erdoberfläche bei der guten alten Reise in 80 Tagen um die Welt. Eine solche Form des Universums läßt sich aber mit den heute verfügbaren Beobachtungsdaten ausschließen. Das Universum ist "offen". Ein Lichtstrahl kann zwar durch Raumkrümmung "umgebogen" werden, aber das passiert hauptsächlich lokal, zum Beispiel durch Gravitationslinseneffekte.


    Gruß,
    Caro

  • Hallo


    das mit dem weit gucken ist so eine Sache, wegen der immer steigenden Geschwindigkeit, sehen wir das licht nicht mehr, die "Lichtwelle" kommt schon noch an ist aber um so schneller das Objekt wegrast um so mehr in die Länge gezogen. Das fängt mit Rotverschiebungan, Blaues Licht kommt dadurch Rot bei und an, irgendwann Infrarot, dann als Radiowellen, das Signal wird wegen der kugelförmigen Ausdehnung von Lichtwellen mit Steigendem Abstand immer schwacher, das macht die beobachtung dann auch im Radiobereich irgendwann ummöglich, das geht einfach im Lichtsmog, ach ne Radiosmog unter.zum Glück löschen sich die Menge der Frequenzen von unterschiedlichen Quellen wohl etwas gegenseitig aus, wenn sich das addieren würde wäre es unheimlich laut?


    ist ja bei Schall auch so, ein krankenwagen der auf dich zukommt klingt höher im Ton, fährt er an dir vorbei weg ist der Ton deutlich tiefer, wäre der 1000x schneller könntest du ihn nicht hören, aber verrückter Weise wenn er auf dich zukommt die Sirene leuchten sehen[:D]


    Gruß Frank

  • hallo Günter


    stimmt Schall ist an ein tragendes Medium gebunden und durch dieses eingeschränkt, im Vakuum würde ein Lautsprecher nicht funktionieren


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />Hallo


    das mit dem weit gucken ist so eine Sache, wegen der immer steigenden Geschwindigkeit, sehen wir das licht nicht mehr, die "Lichtwelle" kommt schon noch an ist aber um so schneller das Objekt wegrast um so mehr in die Länge gezogen. Das fängt mit Rotverschiebungan, Blaues Licht kommt dadurch Rot bei und an, irgendwann Infrarot, dann als Radiowellen...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Frank,
    Deine Überlegung ist jetzt nicht falsch, sie scheitert nach meinem Verständnis am "wenn".


    Was Du beschreibst ist der klassische Dopplereffekt. Damit kannst Du z.B. die Rotationsdrehung einer Galaxie bestimmen, die wir "auf Kante" sehen (also solange die Scheibe nicht senkrecht zu uns steht, und wir optisch die Schräglage über die Perspektive bestimmen können.) Da dreht sich dann die eine Hälfte auf uns zu und verschiebt sich ins Blaue und die andere Seite dreht sich von uns weg und verschiebt die Wellenlängen ins Rote. Das klappt ganz gut sogar...


    Aber die kosmische Rotverschiebung hat damit überhaupt nichts zu tun, weil da sich nichts mit "Geschwindigkeit" bewegt. Die Galaxien entfernen sich aufgrund einer Raumexpansion (Hefeteigbeispiel lässt grüßen). Hier ist die Rotverschiebung linear zu Entfernung und kann sogar Überlichtfaktoren annehmen, die wir dann garantiert nicht mehr sehen können. Dieser Ausdehungsfaktor liegt bei gemessenen 72 km je Sekunde und Megaparsek (~3,2 Mio LJ). Es hat also den Anschein - nur den Anschein -, dass eine Galaxie sich etwa in 3,2 Mio LJ um 72 km/s entfernt. (Zum Vergleich: Andromeda bewegt sich tatsächlich mit 500 km/s auf uns zu, aber schon bei 100 Mio. LJ Entfernung (30 Mparsec.) würde die Raumexpansion mit über 2000 km/s überwiegen.)


    Ich benutze zur Unterscheidung gerne die "Gummiautobahn": Die dehnt sich schneller aus, als das Auto fahren kann. Das Ziel entfernt sich dabei, bewegt sich aber nicht, das Auto bewegt sich, schafft es aber u.U. nie bis zum Ziel - fast wie bei einer Fatamorgana. Nimm z.B. eine Stecke, aktuell 100km lang und einer Dehnung von 1 km/h und km unterworfen. Ein Auto mit Tempo 60km/h fährt los. Nach 1min ist es 1km weit gefahren, die Autobahn allerdings um 1,6km länger geworden, verbleiben also noch 100,6 km [:D]. Ob der jemals ankommt? (Mathematisch ein schönes Beispiel für die Oberstufenschüler mit ihren Grenzwertbetrachtungen...)


    Gruß


    PS:
    Die Schwäche der Lichtsignale... das ist nur eine Frage der Empfangsempfindlichkeit und der Belichtungszeit (bzw. dessen Pendant im Radiobereich) sowie der Sammelfläche der Antenne (Öffnung).

  • Hallo Leute
    Wenn das so ist, gäbe es doch eine Grenze bis zu der wir informationen bekommen.
    Alles was weiter weg ist, hat eine Fluchtgeschwindigkeit die über der Lichtgeschwindigkeit liegt.
    Demzufolge ist die Anzahl der Galaxieen die wir beobachten können begrenzt und endlich.
    Bei 72 Km /s / mpc wäre das eine Entfernung von rund 13,3 Mrd LJ
    Alles was darüberhinaus ist, wäre für uns niemals sichtbar / messbar.
    Eine Galaxie die z.b. 15Mrd Lichtjahre von uns weg wäre, würde licht aussenden, was aber niemals bei uns ankommen würde. ( Wenn ich jetzt das Auto auf dem Gummiband sehe )
    Ist das so korrekt oder macht da ein Relativistischer Effekt wieder alles nur Relativ?`


    Gruß Bernd

  • Hallo Bernd,


    deine Überlegung scheint nicht so ganz zu passen, ließ mal in Wiki nach.


    Zitat aus Wiki:
    Eine Information, die kurz nach dem Urknall mit Lichtgeschwindigkeit ausgesandt wurde und uns heute erreicht, stammt von einem Ort, der heute ca. 45 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt ist.


    Und weiter unten:
    Dementsprechend ist die Entfernung, von der aus uns jetzt ausgestrahlte Signale jemals erreichen können, viel kleiner, nämlich etwa 17 Milliarden Lichtjahre, entsprechend einer Rotverschiebung von z=1,8.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Beobachtbares_Universum


    Gruß
    Stefan

  • hallo


    man ging auch geraume zeit davon aus das sich nichts schneller als das Licht bewegen könne, andersrum tut es das in unseren Maßstäben ist nicht geklärt ob dort das Licht nicht auch schneller ist?


    andererseits könnte die schnelle Bewegung auch dafür sorgen das ein Objekt nicht erfassbar ist, kann man z.B. mit Langzeitbelichtung z.B. einen 15mag Stern erfassen wäre der nicht mehr sichtbar wenn er sich quer bewegen würde


    Gruß Frank

  • "man ging auch geraume zeit davon aus das sich nichts schneller als das Licht bewegen könne, andersrum tut es das in unseren Maßstäben ist nicht geklärt ob dort das Licht nicht auch schneller ist?"


    was will uns Frank damit sagen?


    "andererseits könnte die schnelle Bewegung auch dafür sorgen das ein Objekt nicht erfassbar ist, kann man z.B. mit Langzeitbelichtung z.B. einen 15mag Stern erfassen wäre der nicht mehr sichtbar wenn er sich quer bewegen würde"


    und was damit? Ich versteh' es einfach nicht.


    übrigens empfehle ich ihm (wie so vielen anderen hier) diesen Link: http://www.das-dass.de/


    Gruss
    Günter

  • hallo Stefan
    In dem Wikiartikel steht
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zum Zeitpunkt ihrer Aussendung vor etwa 14 Milliarden Jahren betrug die Entfernung nur 30 Millionen Lichtjahre, das Verhältnis dieser Entfernungen z=1500 ist der Faktor der Expansion des Universums über diesen Zeitraum und zugleich die Rotverschiebung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie kommen die da auf 30 Millionen LJ?
    Das würde nämlich nur gehen, wenn die Expansion nicht gleichmäßig war. ( was vermutlich auch der Fall ist)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Hubble-Radius bezeichnet die Entfernung, in der Galaxien eine Zurückweichgeschwindigkeit von c, der Lichtgeschwindigkeit, haben. Er ist 14 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt. Dies entspricht einer Rotverschiebung von z=1,5.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist eigentlich das, was ich gemeint habe.
    Doch wenn das Licht da auch 14mrd Jahre gebraucht hat um zu uns zu kommen, war vor 14mrd Jahren die Aussendung auch 14mrd Lichtjahre entfernt von unserer jetztigen Position.
    Durch die Expansion ist dieser Aussendepunkt mittlerweile viel weiter weg, da kommen die 45mrd LJ her.


    Dies würde bedeuten, dass die Lichtgeschwindigkeit sich um die Expansion des Universum nicht kümmert, beziehungsweise das Licht verhindert ein Abbremsen durch die Expansion ( vergl. das Auto mit dem Gummiband )
    dadurch, dass es die Frequenz herabsetzt und fröhlich weiter mit Lichtgeschwindigkeit auf das Ziel zufliegt.
    (kein Auto sondern ein Luftkissenboot, dieses würde auf der Gummiautobahn auch immer ans Ziel kommen)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dementsprechend ist die Entfernung, von der aus uns jetzt ausgestrahlte Signale jemals erreichen können, viel kleiner, nämlich etwa 17 Milliarden Lichtjahre, entsprechend einer Rotverschiebung von z=1,8.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wann würden diese uns erreichen? in 17 Milliarden Jahren? oder sehr viel später?
    Wenn es später wäre, würde das Licht ja von der Expansion gebremst ( doch kein Luftkissenfahrzeug ).
    Dies würde aber bedeuten, dass die Annahme, die Lichtgeschwindigkeit ist immer konstant, falsch ist.


    gruß Bernd

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