Astrophotographie - warum?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>


    Meiner Katze schmecken Mäuse ganz toll, ich will sowas garnicht erst probieren.


    Gruß
    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Stefan,


    solltest Du aber! Millionen Katzen können nicht irren!



    Hi Leute,


    ich bin Amateur! Amateur zu sein hat etwas mit Leidenschaft zu tun! Und Leidenschaft ist weder an finanzielle noch an irgendwelche anderen Sachen gebunden. Leidenschaft ist wertfrei!


    Aber was macht diese Leidenschaft aus? Nun, wenn ich mir es recht überlege ist es gerade diese Leidenschaft, die bar jeder Vernunft ist. Vernünftig muss ich so oft sein, warum also nicht mal etwas tun was unvernünftig und eigentlich wertlos ist! Astrophotografie ist soetwas. Unvernünftig, weil teuer und bezogen auf den Preis mit relativ wenig Einsätzen verbunden. Wertlos, weil daß was ich produziere im ranking irgenwo bei Stelle 1.234.987 kommt. Meine "Pferdchen", "Eskimos" und andere Nebelchen sind im internationalen Vergleich nicht der Rede wert, und selbst hier konkurrenzlos "unterbelichtet".


    Warum mache ich trotzdem weiter, obwohl nicht die geringste Chance besteht einen der oberen Plätze zu belegen?


    Ich will es mal so sagen, weil es mir Sche..egal ist, ob ich zu den Besten oder Schlechtesten gehöre und weil es mir egal ist ob es nicht noch 100.000 bessere Bilder gibt. Und weil es mir egal ist ob dabei etwas wissenschaftlich wertvolles bei heraus kommt. Ich bin Amateur und kein Wissenschaftler. Und so ganz nebenbei, in meiner kleinen Welt bin ich mein Wissenschaftler und entdecke völlig neue Details an Galaxien, Nebeln und völlig neue Weiten in meinen Okularkoffer!


    Mache ich nichts, stehe ich am Fenster und staune über die paar Sterne da oben. Gehe ich aber raus, stehe ich unter einem matschigen 4er Himmel und staune über den Idioten da, der mühsam versucht etwas aus diesem Himmel heraus zu holen. Und wenn ich dann so da sitze, die Monti werkelt vor sich hin, dann freue ich mich schon auf die Bearbeitung mit dem Wissen, daß man diese Session wieder knicken kann.


    Und nach der Bearbeitung lösche ich die "Nebel"-Fotos und kann es nicht erwarten einen neuen Anlauf zu nehmen.
    Ich nenne das Leidenschaft, komplett unvernünftig und völlig wertlos.


    Wenn man sich jetzt aber einbildet, man würde über den Dingen stehen, dann lügt man sich kräftig was in die eigene Tasche. Jeder Bericht mit einem besseren Bild treibt mir Verzweifelungstränen ins Gesicht.


    Dann schaue ich mir wieder meine Bilder an und bin der festen Überzeugung...wo ist die DELETE-Taste! Alles Murks! Getrieben vom Ergeiz geht es dann wieder raus, neue, bessere Bilder machen. Die Ambivalenz zwischen "ich freue mich das machen zu können" und "Ich muss besser werden" treibt einen voran, direkt in den Wahnsinn!


    Aber ehrlich, ein Hobby, das diese Spannung nicht hat ist kein Hobby, sondern einfach nur Leere, ähnlich Nordic Walking im Stadtpark!


    Also wie ich es auch für mich drehe, diese Mischung aus Freude am Erreichten, Faszination über das was man gemacht hat und Herausforderung noch tiefer in Raum und Zeit vorzudringen ist einfach etwas für das man Leidenschaft entwickeln muss, oder man lässt es bleiben.


    Und gerade wie ich diese Zeilen eintippe, kommt in mir ein Gefühl auf, daß ich als "voller Vorfreude auf die nächste Session gepaart mit der Verzweifelung wenn es wieder nicht klappen wird" einstufen würde. Fatalerweise kommt noch die Erkenntnis dazu, daß es nicht klappen wird, es wird nie wirklich klappen! Trotzdem freue ich mich!
    Wie das nun zusammen passt, müssen Psychologen klären. Aber sie müssen es mir nicht sagen, ich hab schon genug Probleme!


    Ich lese gerade die Bemerkungen von Gerhard (GammaRay) wegen der "Unmöglichkeit" Astrophotos zu machen. Lichtverschmutzung, Vollmond, Bewölkung....also wenn das dazu führen soll, daß man klein beigibt, dann kann man sich gleich in die Kiste legen. Kein Hobby ist in Deutschland noch vernünftig ausübbar, das geht woanders immer besser.
    Dummerweise lebe ich hier...und ich will leben! Also heisst es: "Never give up" wie der Engländer zu sagen pflegt.


    Und genau das werde ich tun: unvernünftigerweise wertlose Bilder leidenschaftlich knipsen!


    CS
    Ulrich

  • Tach,


    jo, warum der Streit?


    Ich versohl euch allen jetzt mal den Hintern! [;)]
    Überlegt nochmal warum ihr überhaupt mit der Astronomie angefangen habt und dann zur Astrofotografie gekommen seid.
    Ich fang ja nun auch grad an und meine Gründe hab ich weiter oben schon versucht zu verdeutlichen.
    Überlegt nochmal kurz warum die Unesco und die IAU dieses Jahr das Internationale Astronomiejahr 2009 ins Leben gerufen haben und wenn es euch eine Hilfe ist schaut euch den Trailer an.


    Es geht darum, dass ALLE (Hobby- und Profiastronomen) der Bevölkerung die Astronomie näher bringen und auf den diversen Auftaktveranstaltungen wurde auch von Profiseite deutlich gemacht, dass die Amateurastronomie für die Wissenschaft durchaus wichtige Hinweise geliefert hat und liefert.


    Also: Im Sinne des IYA sollten wir alle so weitermachen wie bisher.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo,
    musch au no ma wat sagn.
    ==&gt; Ulrich, du drückst es sehr treffend aus. Genau das ist es, was uns an unsere Photonensauger treibt und uns nötigt, irgendwelche elektronischen Chips an die Optik zu knallen. Das "es kann (ich will) nur besser werden" Gefühl.
    Und nun Schluss mit Streiten,
    weiter machen.
    Gruß
    Dieter

  • Hallo!
    Ich frage mal zwischendrin rein:
    Existiert eine Art selbstgemachter Erfolgszwang, bloß, weil man in das Gebiet Astronomie 'reingerochen hat? Ein Zwang, der besonders in <b>DER</b> Form der Photographie vorhanden zu sein scheint, meinte ich.
    LG
    Gerhard
    (Ich habe den Thread nicht gestartet, damit ihr euch verprügelt! [;)])

  • Hi Gerhard, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Existiert eine Art selbstgemachter Erfolgszwang<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich denke ja- ich kenne es jedenfalls so vom Sportschiessen.


    Bin seit meiner Jugend aktiv und wenn man zu einem Wettkampf fährt oder auch nur im Training- da will man gut sein. Man will ein tolles Ergebnis erzielen- und freut sich, wenn es klappt.


    Manchmal wird der Erfolg dabei sogar durch eine Urkunde belohnt- ich schaffte es im Jahr 2000 mit der Freien Pistole auf der bayrischen Meisterschaft auf Platz 5- und durfte zur Deutschen antreten.


    Dort holte mich die Realität wieder ein- Platz 65 von 75 Startern [:D]


    Trotzdem war ich stolz- denn um unter die 75 zu kommen hat man wohl so um die 800 andere Schützen hinter sich gelassen.


    Aber es ist halt auch ein Hobby in dem man Erfolg erzielen will- aber manche schiessen einfach nur so und sind damit zufrieden wenn alle Kugel auch irgendwo auf der Scheibe ankommen [:)]


    Gruß
    Stefan

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