Politur - ist das so normal?

  • Hallo zusammen,


    ich bin mit meinem 12'' bei der Politur angekommen und habe da ein paar Fragen. Und zwar brauche ich viel Kraft, um Spiegel oder Tool zu bewegen. Vom Schleifen her kenne ich das nicht so krass. Eine flüssige Arbeitsweise will mir so nicht gelingen. Als Unterlage verwende ich diese Luftbläschen-Verpackungsfolie, weil mir der Teppich zu sehr fluste. Ich habe drei Stopper mit Schaumstoff umwickelt, und leider rutscht der Spiegel da nur hin und her, quetscht sich vor den Stopper oben, dann unten, und die Folie wellt sich unter der starken Scherkraft, die ich halt brauche, um Tool/Spiegel zu bewegen. Die Temperatur halte ich so bei 21 Grad (gemessen auf dem Tisch).


    Noch eine Frage zum Neubeschicken - muß ich die Pechhaut jedesmal abwaschen, oder reicht es, neues Mittel draufzugeben?


    Ansonsten habe ich bisher am Stück vielleicht 1:30 h poliert, und der Spiegel wirkt auch schon ziemlich klar und macht einen guten Reflex, nur der Rand scheint einen sehr kleinen Tick matter zu sein.


    Ich würde Euch bitten, mal einen Blick auf die folgenden Fotos und Videos zu werfen, um Euch meine Arbeitsweise zu zeigen, vermutlich gibt's da einige Mängel.


    Vielen Dank für Eure Hilfe, als Einzelkämpfer und Neuling ist es halt irgendwie knifflig und schwer...


    Gruß
    Sebastian


    http://www.sebastian-baltes.de/politur/DSCF6270.JPG


    http://www.sebastian-baltes.de/politur/DSCF6271.JPG


    http://www.sebastian-baltes.de/politur/Politur_MOT.wmv


    http://www.sebastian-baltes.de/politur/Politur_TOT.wmv

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: SebLeo</i>
    <br />Hallo zusammen,


    ich bin mit meinem 12'' bei der Politur angekommen und habe da ein paar Fragen. Und zwar brauche ich viel Kraft, um Spiegel oder Tool zu bewegen. Vom Schleifen her kenne ich das nicht so krass. Eine flüssige Arbeitsweise will mir so nicht gelingen. Als Unterlage verwende ich diese Luftbläschen-Verpackungsfolie, weil mir der Teppich zu sehr fluste. Ich habe drei Stopper mit Schaumstoff umwickelt, und leider rutscht der Spiegel da nur hin und her, quetscht sich vor den Stopper oben, dann unten, und die Folie wellt sich unter der starken Scherkraft, die ich halt brauche, um Tool/Spiegel zu bewegen. Die Temperatur halte ich so bei 21 Grad (gemessen auf dem Tisch).


    Noch eine Frage zum Neubeschicken - muß ich die Pechhaut jedesmal abwaschen, oder reicht es, neues Mittel draufzugeben?


    Ansonsten habe ich bisher am Stück vielleicht 1:30 h poliert, und der Spiegel wirkt auch schon ziemlich klar und macht einen guten Reflex, nur der Rand scheint einen sehr kleinen Tick matter zu sein.


    Ich würde Euch bitten, mal einen Blick auf die folgenden Fotos und Videos zu werfen, um Euch meine Arbeitsweise zu zeigen, vermutlich gibt's da einige Mängel.


    Vielen Dank für Eure Hilfe, als Einzelkämpfer und Neuling ist es halt irgendwie knifflig und schwer...


    Gruß
    Sebastian


    http://www.sebastian-baltes.de/politur/DSCF6270.JPG


    http://www.sebastian-baltes.de/politur/DSCF6271.JPG


    http://www.sebastian-baltes.de/politur/Politur_MOT.wmv


    http://www.sebastian-baltes.de/politur/Politur_TOT.wmv



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Hallo Sebastian,



    erstmal finde ich es mutig, gleich mit 12" anzufangen, Respekt!


    Ich habe mit 10" begonnen, war hart genug, und jetzt ist endlich eine Sphäre im auspolierten Spiegel.


    Deine Videos kann ich nicht sehen, Herr Gates lässt mich nicht ;o(


    Bei meinem 10" war der Rand auch recht hartleibig und er war als allerletzte Zone auspoliert.
    Am Anfang bewegt es sich schwer auf der Pechschale, erst wenn sie gut zum Rohling passt, geht es leichter. Je besser Rohling und Pechhaut zueinander passen, desto leichter geht es, aber da ist immer ein größerer Widerstand als beim Feinschliff.
    Also passe nach jeder Polieraktion den Rohling an die Pechhaut durch Auflegen an.
    Deine Unterlage "Knallfolie" ist zu weich und zu dick. Unter dem Druck des Polierens kann sie verformt werden, und der Druck auf den Rand findet nicht in ausreichendem Maße statt. Nimm etwas dünneres oder festeres. Ich verwende dünne Schwammtücher, angefeuchtet bieten sie genügend Haftung, und mit ca. 1 mm Dicke hält sich die Verformung unter Druck in Grenzen.
    Andere arbeiten mit Erfolg auf Isomatte.


    Weiterhin viel Erfolg!


    Gruß Franjo

  • Hallo,


    ich würde zuerst die Kanäle im Pech breiter u tiefer machen.
    Wenns dann immer noch schwer geht Feinstruktur mit Fliegengitter reinpressen, das sollte dann fürs Erste reichen.


    Gruß Roland

  • Hallo Franjo und Roland,


    besten Dank für die Antwort. Die Kanäle habe ich ordentlich nachgepresst und geweitet + Moskitonetz. Das mit der Isomatte finde ich genial, da habe ich noch eine sowieso angeschnibbelte im Keller [:)]


    Um das mit dem Ansehen der Videos einfacher zu machen, habe ich sie auf Youtube hochgeladen. Wäre toll, wenn Ihr da einen Blick drauf werfen könntet, ob das so ok ist:


    http://de.youtube.com/watch?v=H-ThqQxF0JM


    http://de.youtube.com/watch?v=cgPS5SZy7Ng


    Besten Dank!
    Sebastian

  • Hallo,
    am Anfang hast Du Aquaplaning, später hakelt das Tool ein wenig. Mikrorillen helfen da.
    Achte mal darauf ob bei Deinem Tool noch Pech übersteht. Ich kann das jetzt im Video nicht genau sehen.


    Zu den Stoppern: Ein paar mechanische Tricks gibt es da schon. Weg mit dem Schaumstoff, zwei Stopper fest angeschraubt, den dritten drehbar über einen zentralen Stift, der allerdings nicht mittig, sondern versetzt ist. Den so exentrisch fixierten Stopper einfach verdrehen, bis der Spiegel/Tool spielfrei sizt. Geht auch, wenn man einen runden Stopper ein einer Stelle abflacht. Das schafft "Spiel" beim Reinlegen der Scheiben, anschließend fixieren - ohne stramm zu klemmen). Holzkanten anfasen, Schrauben versenken und maximal ein Stück Fensterleder als Kratzschutz - Aber Holz kratzt eigentlich nicht. Wenn Tool und Spiegel ein paar Millimeter abweichen, dann den Stopper so exentrisch auspassen, dass die Vorseite zum Tool passt, die Rückseite zum Spiegel...


    Gruß

  • Hallo Sebastian, sehr aufschlussreiche Bilder +Videos, darauf kann man schön konkret antworten.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Kanäle habe ich ordentlich nachgepresst und geweitet + Moskitonetz.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich sehe keine Moskitonetz Struktur in deinen Bildern+Videos. Zum Bocken/Kleben der Pechhaut einerseits bzw. Aquaplaning andererseits siehe auch meine Tipps und Tricks unter Polieren, Polierwiderstand. Statt Fliegengitter einpressen, begieße ich die Pechhaut mit heißem Wasser und schneide mit einem Messer Rillen in die warme weiche Pechhaut. Sofort danach auf dem Spiegel legen und abkühlen lassen (ab und zu bewegen, damit sie nicht festklebt). Wenn das richtig gemacht wird, arbeitet die Pechhaut "saugend schmatzend" mit gleichmäßigem Widerstand.


    Eine Isomatte halte ich als Unterlage für genau so wenig geeignet wie deine Blubberfolie, da viel zu dick und wabbellig. So fehlt der gleichmäßige Gegendruck (Wasserbett- Effekt), der Spiegel verbiegt sich unter den Polierkräften unkontrolliert. Die Unterlage soll ja lediglich die geringen Unebenheiten des Schleiftisches ausgleichen. Besser geeignet sind: Billigster dünner Teppichboden (die ich kenne, fusseln nicht nennenswert), relativ harte Teppichfliese, Künstlicher Rasen, Universalschaummatte usw.


    Nun das wichtigste: Hast du schon einen Foucaulttest gemacht? Ich gehe jede Wette ein, dass du mit dieser Strichführung, wie auf dem Video zu sehen, einen zurückgebliebenen Randbereich bekommst.
    In beiden Videos sehe ich nur MOT Polieren, fast immer Mitte über Mitte und dass die Pechhaut effektiv etwas kleiner ist als der Spiegel. Dadurch hängt der Rand fast immer frei über der Pechahut, wird somit fast nie mitpoliert, während dim Mitte immer poliert wird.


    Eine effektiv kleinere Pechhaut ist durchaus normal und auch nicht schlimm, wenn man die entsprechende Strichführung wählt --&gt; TOT polieren mit wechselndem aber in Summe genug seitlichem Überhang (bei dir 3-6 cm). Nur so poliert der Rand genügend mit.


    Weitere weniger wichtige Anmerkungen:
    - Der Pinsel gehört in eine Frühstücksbeiteltüte oder ähnliches, nicht offen rumliegen lassen --&gt; Poliemittel rocknet ein --&gt; es drohen Kratzer
    - Du pinselst die Pechhaut mit einer Hingabe, dass man meint, es soll ein Kunstwerk werden. Kurz drüberpinseln reicht, der Rest verteilt sich beim polieren gut genug von selbst. Die Poliermittelmenge erscheint mir zu hoch.
    - Die Kanäle in der Pechhaut scheinen zum Rand hin breiter zu sein als in der Mitte ---&gt; das Poliert die Mitte zu stark und den Rand zu wenig

  • Vielen Dank Stathis! Das nenne ich mal eine Ferndiagnose :) Werde mich dran halten.


    - Als Unterlage habe ich so eine Teppichfliese gekauft. Bei der drunterliegenden Holzplatte bin ich jetzt ein wenig unsicher, ob die eben genug ist, da suche ich noch was besseres. Ist es eigentlich ein Problem, wenn das Holz der Platte nass wird und eventuell quillt? Sonst suche ich im Baumarkt mal nach Resten von versiegelten Küchenplatten.


    - Den Foucaulttest muß ich noch machen, ich bin gerade dabei, den Tester fertig zu stellen (basierend auf einem Zeiss-Mikroskoptisch von EBay für 19 €, spaltlos und mit weißer LED, mitgeführt, und einer alten Webcam als Kamera).


    - Fliegengitter hatte ich zwar eingepresst, und eine eher noppige Feinstruktur ist auch auf dem Tool vorhanden, aber wirklich nicht sehr ausgeprägt. Das mit dem Messer werde ich machen. Vielleicht schneide ich auch die groben Kanäle unter Wasser nach, mit dem Pressen will es mir nicht recht gelingen, die Kanäle in der Mitte weiter als am Rand zu machen.


    - Ja, die Pechhaut hat einen effektiv kleineren Radius als der Spiegel, da war ich beim Abschrägen zu großzügig, das habe ich mit Hammer und Meißel gemacht. Ich habe auf den Videos beim Strich Überhang benutzt, aber da werde ich noch mehr drauf achten und TOT arbeiten. Wenn ich das Video sehe, scheint es mir auch so als wäre der Überhang zu gering, vielleicht sieht man das von Seite auch besser als von oben, weil die Grundfläche des Gipstools größer als der Spiegel ist.


    Gruß
    Sebastian

  • Hi Sebastian,
    wenn das Tool trotz Fliegengitternoppen hakelt, dann anpassen, anpassen und nochmal anpassen. Sowas ist ein sicheres Indiz für eine unvollständige Anpassung.
    Was vielleicht auch zur hilft: Beim Pressen darauf achten, welche Kanäle zuerst zulaufen, an diesen Stellen gezielt Material wegnehmen, durch z.B. Anbohren der "Kachelmitte" um Platz fürs Pech zu schaffen.
    Gruß

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