12" - Die Zweite ;-)

  • Hallo!


    Habe mir fix vorgenommen, im Neuen Jahr so zu arbeiten,daß was weitergeht. ;) Daher war das Erste nach den Feiertagen, daß ich mir die "Tipps und Tricks" auf Stathis' Homepage genau durchgeackert habe.
    Für heute tut mir mal der Daumen weh jedenfalls vom Graben-Baggern für die Randkorrektur. "2" ist noch immer nicht so hell wie "1", hat also noch nicht dasselbe Niveau. (Dieselbe SWD meine ich)



    Da darf ich doch getrost noch weiterbaggern? (Mit "Schmackes" natürlich! ;-)) )


    Viele Grüße


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    beim ersten Anblick Deines Bildes dachte ich es sei irgend ein Deckel...[}:)]


    Also mal ernsthaft, daraus soll mal ein guter Spiegel werden?
    Das könnte vielleicht passieren, wenn Du Deine Daumen für alle weiteren Poliereingriffe NICHT mehr einsetzten würdest. Man sieht doch ganz klar, dass Du trotz intensiver Daumenarbeit immer noch einen Randabfall bei "1" hast. Der wird prinzipiell auch bleiben egal welcher Daumen da herumradiert. Vielleicht hilft die nachfolgende Skizze weiter.



    Jetzt wäre erst mal Schadensbeseitigung angesagt. Dazu braucht man ein hartes Tool, TOT, kurze Striche und wahrscheinlich viele Stunden Polierzeit.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt, Hallo Gerhard,


    Die Daumenmethode – richtig angewandt – kann doch extrem viel Arbeit sparen. Um die Idee dahinter besser nachvollziehen zu können, muss man die gesamte Spiegelform beachten, das heißt die Sphäre plus den Überkorrigierten Rand:




    Am Rand hat der Spiegel ein größeres Radius als in der Mitte (R2 > R1).


    Die normale Vorgehensweise ist, weiter zu polieren bis die innere Sphäre (Radius R1) ins Glass eingegraben wird:



    Die Daumen-Methode benutzt ein Trick: Man versucht ein neues Radius R3 für den gesamten Spiegel zu erreichen, so das R1 < R3 < R2:



    Wie man sieht, die Glass menge die entfernt werden muss ist viel kleiner, und man hofft, schneller am Ziel zu kommen. Durch die Daumen-Session wird einerseits eine Art Zielrichtung für die Pech-Haut vorgegeben und anderseits wird die Tendenz der Pech-Haut am Rand immer mit ein größeres Radius als in der Mitte zu arbeiten gestoppt.


    Der größte Nachteil der Daumenmethode ist, dass wenn man die Rille zu weit ins Glass eingegraben hat, dann man das Vergnügen die gesamte Oberfläche doch tiefer setzen zu müssen hat. Anderseits, wenn man zu vorsichtig war, und die Rille nicht tief und nicht breit genug ist, wird die Pech-Haut eher zum Original zustand zurück kehren. Mit viel Erfahrung denke ich, wird die Methode die schnellste/bessere sein. Für den normalen Amateur ist die jedoch eher gefährlich. Ich habe sie nie probiert und werde sehr wahrscheinlich auch nicht.


    Viele Grüße
    Horia

  • Ich finde die Bearbeitung richtig - auch für den Fall rechts in Kurt's Skizze. Man erzeugt ja einen neuen mittleren Gesamtkrümmungsradius der etwas länger als der des Mittenbereiches und etwas kürzer als der des Randes ist. Daher ist die Daumenmethode so effektiv, weil man eben nicht das gesamte Plateau abtragen muss.


    Du hast offensichtlich bisher den Daumen immer genau parallel zum Rand geführt, daher sieht der Übergang nach innen so kantig aus.
    Einfach weitermachen... und zwar jetzt so, dass der Daumen auch nach weiter innen reicht. Ich mache abwechselnd einen Strich parallel zum Rand, dann einen 45° nach innen usw. Dann bindet die Rille besser mit der Innenfläche ab.


    Falls der Daumen zu sehr "aua aua" macht, mit einem Dreieckstool weitermachen (so dass die die Spitze Richtung Zentrum zeigt, so wie von MartinB vor einiger Zeit hier beschrieben).


    Erst dannach glätten!


    p.s.
    Horia war schneller und auch noch mit Skizzen - super!

  • Hallo Horia!


    So habe ich das in etwa aufgefaßt gehabt. Soweit ich es allerdings auch verstehe, meinte Kurt, daß mein Oberflächenfehler am Rand nicht so bemerkenswert war, um mit solcher "Brutalität" darauf einzugreifen und, daß ich weit über das Ziel hinausgeschossen wäre mit der Methode.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jetzt wäre erst mal Schadensbeseitigung angesagt. Dazu braucht man ein hartes Tool, TOT, kurze Striche und wahrscheinlich viele Stunden Polierzeit.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    (==&gt;)Kurt: Dumme Frage von mir: Mit MOT und langen Strichen müßte das Problem doch schneller wieder in's Reine gebracht werden können?? Anschließend wieder TOT, klar! In dem oben genannten Thread ging es auch um ein sogenanntes "Dreieckstool" (*) zur Grob-Glättung der durch die Daumenstriche "verseuchten" Zone, das wohl ausschließlich für größere Spiegel ( &gt; 12" ;) ) erforderlich sein dürfte?
    Ich bitte um eure weiteren Tipps und danke euch schon jetzt ganz herzlich!


    Viele Grüße


    Gerhard


    (*) (Hatte "Sterntool" anstatt "Dreieckstool" Geschrieben. Ersteres hätte ich ja wohl schon gern im Einsatz! ;) Freud'scher Versprecher war das!)

  • Vielen Dank, Stathis!
    Deine Remarks helfen mir gewaltig weiter! OK, mache ich mit dem Daumen weiter, nach innen versetzt! Ich verstehe schön langsam (zu langsam), wie das geht! Die Skizzen von Dir, Horia, sind wirklich plakativ und äußerst gut.
    Heute "übungshalber" eine neue Pechhaut (Nr.3) produziert nach Deiner Rillenmethode! Geht optimal, vor allem, weil man die Pechhaut ja wieder kurz in's heiße Wasser schmeissen kann, wenn man mit dem Metall-Lineal zu langsam war (Gibt es fast gar nicht).


    Viele Grüße
    Gerhard


    (allerdings: Wenn die Rillen nicht von vornherein breit genug gepreßt wurden, schmieren die beim Endpressen wieder zu, weil eben Wülste entstehen. Dann nehme ich Kurt's Methode mit der Eisensäge unter Wasser zum Nachschneiden! ;) )

  • N'abend,


    ich finde dass es am besten ist wenn man die Methode findet die einem liegt.
    Nach dem Motto viele Wege führen nach Rom muss man nur denjenigen finden der einem die wenigsten Schwierigkeiten bereitet und welche Methode man am besten steuern kann.
    Die Daumenmethode hab ich auch schon probiert, sie aber wohl nicht konzequent genug durchgezogen und nach dem auspolieren des Grabens wieder die alte TDE vorgefunden.
    Ich setze daher mangels Daumenkompetenz auf eine dosierte Spannungsverteilung in der Pechhaut nach aussen was einen eher unterkorrigierten Randbereich zur Folge hat, der allerdings scharf ist und messtechnisch viel besser zu erfassen ist.
    Bin da aber auch noch am Feintunen weil das für jedes Öffnungsverhältnis etwas anders ist und da ein klein wenig "Augenmaß" vonnöten ist


    Gruß Roland

  • Hallo Stathis, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich finde die learbeitung richtig - auch für den Fall rechts in Kurt's Skizze....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dazu muß ich etwas ausholen. Wie schon öfters geschrieben bleibt nach meiner Erfahrung immer etwas abgesunkener Rand übrig. Die Breite kann man bei sphärischen Spiegeln durch sukzessive Abblendung finden, nicht aber den Grad der Absenkung. Das geht naturgemäß mittels interferometrischer Verfahren wie Interferometer und Prüfglasmethode etwas besser. Hier als Beispiel ein Prüfglas- Randtest an meinem 300mm Planspiegel:



    Die Absenkung beginnt hier ca. 3 mm vom Rand entfernt und beträgt ca. ¼ Lambda Wellenfront. Das scheint nach Messungen an recht diversen (sphärische, konvexe und parabolische) anderen Spiegeln und ebenfalls an Linsen durchaus typisch zu sein. Ich bin der Meinung, dass man den Fehler als solchen an einen annähernd sphärischen Spiegel auch im ROC-Foucaulttest erkennen würde. Eine Daumenkorrektur erscheint mir hier aber aussichtslos und dazu noch praktisch ohne mrklichen Nutzen.


    Dummerweise kann es aber auch passieren dass man bei der Parabolisierung den Randfehler verstärkt. Dagegen würde ein Test mit Kompensationslinse helfen, so lange man nicht interferometrieren kann*. Sonst merkt man das erst beim Sterntest am Himmel.


    Gruß Kurt


    PS.: *Hab in meinen Archiv noch ein Beispiel für einen daumenkorrekturwürdigen Randfehler gefunden:





    Die klassischen Foucault – Aufnahme zeigt den Fehler bei weitem nicht so deutlich wie bei Anwendung der Kompensationslinse. Mit Hilfe des I-Gramms könnte man durch dessen Randabblendug die Wirkung des Fehlers auf den Streghlkwert und MTF quantifizieren.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    Wir reden hier über Gerhard's Spiegel und der hatte auch nach vielen Versuchen mit der Pechhaut immer noch einen gut 1 cm breiten zurückgebliebenen Randbereich (siehe Bandwurmthreat Seite 11)


    Dein erstes Bild finde ich trotzdem sehr aufschlussreich. Das geht aber schon fast Richtung abgesunkene Kante (den Unterschied zu einem breitem abgesunkenem Randbereich habe ich in meinen Tipps und Tricks erläutert). Einverstanden, der Nutzen die 3 mm zu korrigieren, ist recht gering, da ja der Flächenanteil klein ist (3 mm zu 300 mm Spiegel macht nur 4% der Spiegelfläche aus). Aber auch in solchen Fällen hatte ich mit der Daumenkorrektur Erfolg. Problem ist, dass man beim anschließenden Glätten die richtige Technik anwenden muss, um die Kante nicht erneut abzurunden.

  • Hallo Stathis!
    Zwischenfrage:
    Nachdem ich nirgendwo genaue Angaben finden kann: Welche Abmessungen soll so ein Dreieckstool zum Glätten des Randbereiches für einen 12-Zöller in etwa haben? Schau nämlich morgen danach, daß ich den Träger für's Pech kriege. Ich möchte ein Holzstück nehmen. Paßt ein gleichschenkeliges Dreieck mit &lt; 100 mm Höhe? Merci im Voraus!
    Gruß
    Gerhard

  • Hallo Gerhard!


    Auf jeden Fall weitermachen, würd' ich sagen!
    Kennst du die Zeichnung, die Saint Exupery's
    kleiner Prinz von der Schlange anfertigt, die
    einen Elefanten verschluckt hat? Würde man
    deinen Spiegel von der Kante sehen, dann würd hier
    im Forum ein Endlosflame losgehen: "Ist das ein
    Hut, oder eine Schlange, die einen Elefanten.....???"[B)]


    ICH weiss schon, was es ist[:o)]


    Gruß
    Wolfgang

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ICH weiss schon, was es ist <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich auch, ich tippe mal auf sowas [:D][;)]

  • Hallo Miteinander,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ich auch, ich tippe mal auf sowas... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    so etwas in der Art hab ich früher mal in Drücktechnick aus Alublech gefertigt[:o)].


    Mal ernsthaft Gerhard, Ich würde es einfach mal nach Altväter Sitte mit einem geeigneten Pech- Poliertool versuchen.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    Mal ernsthaft Gerhard, Ich würde es einfach mal nach Altväter Sitte mit einem geeigneten Pech- Poliertool versuchen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hi!
    ich auch. ganz kurze striche, und einmal diesen schützengraben planieren [;)]
    lg
    wolfi

  • Alles klar! Dann wollmas mal angehen und den Daumen dort lassen, wo er hingehört: Auf dem Tool. ;)
    Gruß
    Gerhard
    (==&gt;) Wolfgang : Wann wird bei Dir so voraussichtlich der Start für Deinen Spiegel sein?

  • Hi Dscheradio!


    Code
    Wann wird bei Dir so voraussichtlich der Start für Deinen Spiegel sein?


    Na ja, letzte Klausur 28.1. =&gt; folglich Grobschliffbeginn: 29.1.[|)]
    Jucken tut's aber jetzt schon[:p]


    greets
    Wolfgang

  • Hallo Lupusgang!


    Dann wird es ja endlich wieder spannend! Und das 13"-Trumm willst Du also wirklich flexen?


    Gruß


    Gerhard

  • Hallo Wolfgang!


    Bezugnehmend auf Deine letzte E-Mail hier zwei Zitate von Seite 1 des vorliegenden Threads:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich finde die Bearbeitung richtig - auch für den Fall rechts in Kurt's Skizze. Man erzeugt ja einen neuen mittleren Gesamtkrümmungsradius der etwas länger als der des Mittenbereiches und etwas kürzer als der des Randes ist. Daher ist die Daumenmethode so effektiv, weil man eben nicht das gesamte Plateau abtragen muss.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    und


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wir reden hier über Gerhard's Spiegel und der hatte auch nach vielen Versuchen mit der Pechhaut immer noch einen gut 1 cm breiten zurückgebliebenen Randbereich (siehe Bandwurmthreat Seite 11)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was habe ich also Deiner Meinung nach falsch verstanden? Ich fürchte eher, daß DU Interpretationsprobleme hast! [:)]


    Greets


    Gerhard

  • Hallo Gerhard!


    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was der Stathis da meint.
    Was ich SEHE ist, dass du mit dem Daumen eine stattliche
    Furche erzeugt hast, die so tief ist, dass du ohnehin mit
    dem Gesamtniveau mehr oder weniger unter die tiefste Stelle des Defekts mußt.


    Aus Kurts Skizze ist ja klar zu sehen: liegt der Randdefekt
    OBERhalb des Gesamtniveaus, dann hat man leichtes Spiel.
    Liegt er unterhalb des Gesamtniveaus - na was dann? Da sagt
    der Stathis mal an anderer Stelle: "Mann kann ja kein Glas
    auftragen!"


    Die Däumlinge möbeln eine neue Furche, genau wie du.
    Am eigentlichen Problem, DASS DER ÄUSSERSTE RAND HOCHKOMMEN
    MUSS - ändert das gar nix, weil du an den mit dem Daumen weder
    rankommst, noch sollst!
    Wenn du dein letztes Foucaultfoto anguckst, siehst du,
    dass der äußerste Rand - UND AUF DEN ALLEIN KOMMT ES AN -
    schlimmer ausschaut als auf allen Foucaults zuvor.


    Der Erfolg der Daumenmethode liegt wohl darin begründet,
    dass man am Rand für sich selbst so fundamental neue
    Fakten schafft, dass man quasi wieder gezwungen ist wieder
    spährisch zu werden, bevor's weitergehen kann. Ich gebe
    aber insbesondere bei dir zu bedenken, dass das kein
    Selfrunner ist, weil du bis jetzt nicht weißt, wie du
    zu dem zurückgebliebenen Rand gekommen bist und wie du ihn
    beim nächsten Korrekturversuch vermeidest. DAS IST DIE FRAGE.


    greets und gutes Gelingen
    Wolfgang

  • Posting 7 / Seite 1 z. B.:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=73455


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">weil du bis jetzt nicht weißt, wie du
    zu dem zurückgebliebenen Rand gekommen bist<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Falsche Strichführung mit 80%-Tool. Reaktion des Spiegels anders als beim Arbeiten mit Fullsize-Tool.


    Greets


    Scheraaa

  • Posting 7 sagt genau das aus: leuchtet "a" heller als "b" bist du mit "b"
    nicht UNTER "a" - was aber nix daran ändert, das WENN du mit "b" unter "a"
    bist, du den GANZEN restlichen Spiegel wieder ausbügeln kannst. Und wenn
    du dann nicht wirklich katholisch bist, stehst du vielleicht wieder vor
    dem selben Problem wie vorher.


    greets
    Wolfgang

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