Einsteigerteleskop für Kinder und Erwachsene

  • Hallo Astro-Fans,


    ich bin eine alleinerziehende Mami mit 6-jährigem Sohn, der sich für den Einstieg in die Astronomie interessiert. Ich würde mich dafür auch gerne begeistern, leider aber fehlt mir wie vielen Frauen das technische Verständnis und ich habe auch keinen Mann im Umkreis, der mir da weiterhelfen kann. Ich habe versucht, mich im Internet kundig zu machen, was für ein Einsteiger-Teleskop für uns beide in Frage kommt, aber leider ist der Dschungel undurchschaubar. Es käme für uns nur ein leicht zu bedienendes, gut taugliches Teleskop in Frage, was auch auf Reisen gut mitzunehmen ist und auch nicht zu teuer ist (bis ca. 300.-Euro für den Anfang).
    Kann mir jemand da weiterhelfen?

  • Hallo Kara,


    ein Teleskop für einen 6-jährigen und dann auch noch reisetauglich, das ist nicht ganz einfach. Es kommt natürlich darauf an, was du unter reisetauglich verstehst. Fast alle Telskope bis 300 Euro sind problemlos per PKW zu transportieren, aber wenn öffentliche Verkehrsmittel angesagt sind wird es schon problematischer. Dazu solltest du dich noch mal näher äussern.
    Weiterhin haben viele Kinder in dem Alter noch Probleme, richtig in ein Teleskop zu schauen. Häufig wird da noch mehr aufs Okular als ins Okular gesehen.
    Ich denke, das solltest du erst einmal beim Besuch einer öffentlichen Sternwarte ausprobieren. Heute hat das internationale Jahr der Astronomie angefangen und da wird es wohl auch vertärkt Publikumsveranstaltungen geben. Hier mal Links zu Sternwarten und Zum Astronomiejahr:
    http://www.astronomie.de/gad/a…ereine_Links_nach_PLZ.htm
    http://www.astronomie2009.de/aktivitaeten/was-ist-los-in


    Gruss Heinz

  • Hallo Kara.


    Willkommen bei Astrotreff.


    6 Jahre ist ein etwas etwas schwieriges Alter, weil


    1. das Verständnis für eine equatorielle Montierung noch etwas sehr kompliziert ist
    2. also ein Alt/Az montiertes Teleskop, die sind abermeistens recht klein (Optikdurchmesser) oder
    3. also ein Dobson, die sind aber meistens recht gross.



    Mein Tipp, der täte auch zum Budget passen, wäre:


    1. Kontakt zu Gleichgesinnten suchen (http://www.astrotreff.de/astromap.asp) und mal mit denen raus fahren.
    2. ggf. könnte eines der beiden "Starblast" Modele von Orion was sein:


    (Siehe bei Copernicus' Link ziemlich weit unten, da sind die "Starblast" beschrieben)

    - liegen im Budget (auch beim 6" täte's noch für etwas Zbh. reichen)
    - sind auch für Kinder einfach zu handhaben
    - sind einigermassen transportabel
    - bieten trotzdem ordentliche optische Leistung.



    Aber andererseits stellt sich die Frage, ob ein 6jähriger wirklich ausgibig den Nachthimmel beobachten will/kann/darf (das Aufsuchen der Himmelsobjekte kann z.T. recht Geduld verlangen) oder ob es ggf. nicht besser wäre, ihm ein "Fernrohr" zu schenken, welches man auch für Tagesbeobachtung/Naturbeobachtung benutzen kann.
    (Newtonteleskope sind für Tagesbeobachtung eher schlecht geeignet)


    Da käme z.B. das kompakte "TS-Voyager 2" in Frage; dazu ein einigermassen brauchbares Fotostativ, und dann kann er auch mal Pirat spielen oder Naturforscher oder Geheimagent...[;)]
    Durch die variable Vergrösserung (Zoom von 38x bis 114x ohne Zusatz-Okulare) ist das Teleskop recht flexibel und mit 114fach kann man auch den Mond schon recht schön beobachten. (wenn auch nicht so detailreich wie mit einem Newtonteleskop mit 114mm oder gar 150mm Optikdurchmesser)



    Erstmal der Gang in eine Sternwarte, oder in ein Teleskop-Fachgeschäft (sich die Geräte mal live ansehen, wenn auch ohne Nachthimmel) wird einige Fragen klären.


    Viel Erfolg!

  • Was ist denn mit diesem "Mini Dobson", den TS von Orion anbietet? IIRC hat der nur 450mm Brennweite. Also keine hohen Vergrößerungen, was für ein Kind mit am praktischsten sein dürfte, da das Aufsuchen bei hoher Vergrößerung nach meiner Erfahrung für Einsteiger das frustrierendste Erlebnis ist. Das gute an jenem Dobson wäre, dass er extrem klein ist, also transportabel und kindertauglich. Er hat zwar f/4.5, was aber bei geringen Vergrößerungen ja nicht okularkritisch sein sollte. Desweiteren würde das Gerät inklusive 2 besserer Okulare, dem Teleskop 1x1, Karkoschka und so weiter auf jeden Fall noch unter dem 300 € Limit liegen.


    Viele Grüße,


    Arne

  • Auch ich das Alter von 6 Jahren als noch etwas kritisch. Meist ist es ein kurzer "Ausflug" da kleine Kinder noch nicht so die Geduld und Übung haben.
    Aber es kann auch ganz anders kommen - niemand kann es genau vorhersagen.


    Daher wäre als Einstieg die Mitbeobachtung bei Gleichgesinnten sicherlich förderlicher - und wenn das Interesse bestehe bleibt Ausschau nach etwas Eigenem zu machen.

  • Hallo Kara,
    meine Empfehlung ist, mal mit "Sack und Pack" jetzt im Frühjahr mal auf eines der Teleskoptreffen zu gehen. Und zwar bevor eines gekauft wird. Alles was man dazu braucht, sind gute winterfeste Klamotten, weil es abends/nachts doch sehr kalt ist und die typische Campingausrüstung, um eine Nacht zu "zelten". Dabei lernt man dann eine Menge Leute kennen, noch mehr über die Astronomie und über Teleskope.


    Ist halt wie beim Autokauf: Erst den Führerschein machen...[;)]


    300 Euro für ein Hobby auszugeben, von dem man nicht sicher ist, ob man es 6 Monate später immer noch verfolgt und ohne Vorstellung, was man sich dafür anschaffen soll, ist nicht für jedermann. Leider wird gerade für "Einsteiger" viel zu viel "Mist" angeboten. M.E. ist schon der Begriff Einsteiger-Teleskop falsch, denn es geht nicht um ein anfängertaugliches Teil z.B. wie beim Surfen oder Drachenfliegen, sondern um das Beste, was im Rahmen des Budgets zu kriegen ist. Anfänger-Augen gibt es nicht. Was es wohl gibt: Zubehlör für Anfänger um sich am Himmel zu orientieren und die interessanten Dinge dann auch im Teleskop zu finden.


    Gruß

  • Hi!


    Ich hätte da noch einen Teleskoptipp: Celestron AstroMaster 70AZ - das ein 70/900-Linsenteleskop auf einem überraschend stabilen Fotostativ, das sich per Rutschkupplung auch leicht und intuitiv schwenken/nachführen lässt. Zum Zubehör gehören ein Leuchtpunktsucher, ein Amici-Prisma (für aufrechte Bilder, Tagbeobachtung geht auch), ein brauchbares 20mm-Okular (45x Vergrößerung) und ein eher unbrauchbares 10mm-Okular (90x-Vergrößerung) mit winzigem Gesichtsfeld. Das Teleskop kostet rund 90 Euro, zwei weitere Okulare mit ca. 30-35mm und ca. 9-10mm Öffnung kosten nochmal etwa so viel. Dann bleibt noch genug Geld übrig für eine Rotlichttaschenlampe, eine Drehbare Sternkarte und einen Beobachtungsführer - vielleicht den SkyScout von Lambert Spix (Oculum-Verlag), der vielbeschworene Karkoschka ist schon ein Overkill für den Einstieg und das Teleskop (wobei ich die Karten des Karkoschka für Einsteiger auch als etwas verwirrend empfinde). Das wäre eine brauchbare Ausrüstung, um ins Hobby reinzuschnuppern und eher ein Einsteiger- als ein Aussteigerset.


    Planeten, Doppelsterne, Mond, Sternhaufen und Orionnebel gehen damit schon recht gut, und das Teleskop ist ziemlich robust. Erdbeobachtung geht auch ganz gut, auch wenn das Gesichtsfeld mit dem 20mm-Okular schon recht klein ist. Galaxien und lichtschwache Nebel sind ohnehin keine lohnenden Ziele für den Einstieg, da sollte schon ein größeres, sperrigeres Teleskop ab 20cm Öffnung her - besucht dafür lieber die nächste Sternwarte.


    Transport ist auch kein großes Problem: Du hast ein Fotostativ mit fest aufgesetztem Videoneiger, den Teleskoptubus und eine Schachtel mit Okularen und Okularablageplatte. Ich hab mir das Teil zugelegt, weil ich was für Reisen suche, wo mir mein gutes Teleskop zu teuer ist. Mal sehen, wie die Packmaße für Fluggepäck sind, es ist relativ lang - 93 cm - aber recht schmal. Kleinwagenkompatibel ist es auf jeden Fall.


    Das einzige (abgesehen von dem 10mm-Okular), was ich bei dem 70AZ zu bemängeln habe, sind der nicht dimmbare Leuchtpunktsucher und das relativ niedrige Stativ: Beobachtungen direkt im Zenit sind knifflig, du solltest eine Decke zum draufknien und einen Campingstuhl zum Beobachten mitnehmen.


    Auf jeden Fall würde ich die Finger von allem lassen, was eine parallaktische Montierung hat, das macht die Bedienung nur unnötig schwer.


    70mm sind natürlich nicht sehr viel, aber zum Reinschnuppern schon nicht zu unterschätzen. Mehr Öffnung zeigt auch mehr, allerdings bleiben viele Flecken auch in größeren Teleskopen nur Flecken, so ab 20cm Öffnung wird's allmählich interessant - aber auch schon recht sperrig. Außerdem müssen Spiegelteleskope justiert werden, um ihre volle Leistungsfähigkeit zu bringen, der Refraktor ist da pflegeleichter. Der oben empfohlene Mini-Dobson hätte mir zu wenig Brennweite, da bleiben die Planeten winzig. Außerdem sieht ein schlanker Refraktor auch gut aus, wenn er bei bedecktem Himmel in der Wohnung steht:-)


    Ansonsten empfiehlt sich wie üblich der Kontakt zur nächsten Sternwarte, um auch mal durch größere Teleskope schauen zu können.


    Gruß,
    Alex

  • Hallo Kara,


    noch eine andere Überlegung.
    Wieviel Zeit bist Du denn bereit in das Hobby Astronomie zu stecken?
    Aus eigener Erfahrung glaube ich nicht, dass ein 6 jähriger allein mit dem Hobby oder gar mit einem Teleskop zurecht kommt.
    D.h. Du müsstest Dich in gleichem Maße mit dem Sternenhimmel vertraut machen.


    Und das ist schon der erste Rat. Fangt doch beide zunächst an, die Sterne und Sternbilder mit bloßem Auge zu erkennen. Das ist für den Anfang schon eine Herausforderung und kostet max. ein Einführungsbuch im Rahmen von ca. 10-15 Euro.


    Ein besonderes Highlight ist neben dem Besuch einer Sternwarte mit Sicherheit der Besuch eines Planetariums.


    Als nächste Stufe wäre dann die Anschaffung eines Fernglases sinnvoller als ein Teleskop. Absolut reisetauglich auf einem stabilen Fotostativ und der Junior kann bestimmt besser damit umgehen.
    Außerdem, wenn aus dem Hobby nichts werden sollte, ein Fernglas kann mann immer brauchen.


    Das Manko eines Fernglases ist aber, dass es nicht wie ein Teleskop aussieht und der Junior wünscht sich halt bestimmt ein solches.
    Geräte Tipps hast Du ja schon einige erhalten. Mein Rat wäre, schau mal hier in den Gebrauchtmarkt. Da finden sich immer wieder solche Kleingeräte. Spart den Verlust gegenüber einem Neugerät, wenn sich das Interesse verlieren sollte. Habe mir so selbst einen 114/900 Newton auf einer ultra stabilen TAL-1 Montierung (ist nicht reisetauglich) für 120€ zusammengekauft.


    Grüße
    Volker

  • Ich weiss nicht, ob ein 6-jähriger ein Teleskop benötigt, zumindest für den Anfang. Ich hatte zur Sonnenfinsternis im vorigen Jahr einige Kinder zu Gast, die waren deutlich größer: ab 10 Jahre. Wir sahen uns die Sonne in verschiedenene Fernrohren an. Am eindrucksvollsten empfanden sie jedoch die Sicht durch eine einfache Finsternisbrille, eben das direkte Sehen. Da waren sie ganz begeistert und haben die Brille herumgereicht.


    Ich denke, eine drehbare Sternkarte und ein leichtes Fernglas reichen erst mal. Das Fernglas mit einem Stativanschluss vielleicht.

  • Moin Kara


    Willkommen im Forum


    Es ist viel Richtiges geschrieben worden.


    Jetzt kommt aber noch die Sonne ins Spiel.
    !!Achtung Vorsicht!!
    Nie mit einem Gerät direkt in die Sonne schauen.
    Es gibt extra Folie dafür (Baader Astrosolarfolie) , und sie
    sorgt dafür , dass das Augenlicht erhalten bleibt.


    Also , erst mal im eigenen Umfeld nach Gleichgesinnten suchen ,
    und dann mit dem Dötzchen zusammen dort hingehen.


    CS


    Jürgen

  • Um noch etwa einzuwerfen: Als ich klein war(tm) habe ich mir mit ca. 10 Jahren mein erstes Fernglas erspart. Das war ganz großartig. Nur war es sehr schwierig damit ruhig zu beobachten, da ich kein Stativ hatte. Das hat mich sehr schnell frustriert. Also wenn Fernglas, dann auf jeden Fall auch ein Stativ, zum Beispiel ein Fotostativ und ein Stativadapter (ca. 20 €) für das Fernglas. Als Stativ kann man u.a. auch ein gutes Klemm / Tischstativ nehmen. Ich habe eins von Hama, aus Metall, solide verarbeitet, welches man klemmen kann (Tisch, Zaun, Ast) oder mit einem Mini-Dreibein aufstellen kann. Das passt in jeden Rucksack. Dazu der Stativadapter und ein 10x50 Glas. Damit habe ich schon den Mond, M13, M31, M42, epsilon Lyrae, Jupiter und seine Monde, und sogar Saturn und noch vieles mehr beobachtet. Das wäre meiner Meinung nach auf jeden Fall eine gute Startausrüstung für ein Kind. Zusammen mit den passenden Büchern ist es auch ungemein günstig, und dürfte bei maximal 100 € auskommen. Wenn das Hobby dann bleibt, kann man ja in 1-2 Jahren vielleicht doch ein Teleskop anschaffen. :)


    CS,


    Arne

  • Hallo,


    eine Alternative fällt mir dazu noch ein:
    Es gibt (oder gab?) ein kleines, rundes Tisch-Teleskop (Astroscan), das speziell für Kinder entwickelt wurde. Die Firma ICS in Augsburg hatte es im Vertrieb, dann war es längere Zeit nicht mehr lieferbar. Angeblich soll es das nun wieder geben. Als Newton war es garnicht schlecht, zudem mit einem Umhängeriemen versehen, man kann es also leicht transportieren (ca. 2-3 kg?).
    Vielleicht rufst Du mal dort an: 0821-414081
    Ich weiß, das kann jetzt als Werbung angesehen werden, aber das ist die einzige Adresse, die ich kenne, die so etwas anbietet.


    CS
    Winfried

  • Hallo Winfried.


    An den Astroscan hatte ich anfangs auch gedacht, der war auch mein erstes Spiegelteleskop.


    Der hat aber das generelle Problem, dass er momentan m.W. garnicht lieferbar ist, und wenn er lieferbar ist, kostet er gegen 400.- Euros.[B)]


    Deshalb meine Tipp-Tendenz zum Orion Starblast - oder zum Spektiv.

  • Lieben Dank für all eure Beiträge,


    sie haben mir alle sehr weitergeholfen. Da ich mich auch gerne mit der Astronomie beschäftigen möchte, habe ich erstmal über den Astrotreff eine Kontaktadresse gefunden für Astro-Fans im Münchner Norden. Nächsten Monat ist dort Stammtisch und ich werde mich mit meinem Sohn erstmal dort unters Publikum mischen und mir dort noch einiges Wissen aneignen.
    Dann habe ich ein Angebot gefunden beim astroshop (http://www.astroshop.de/Art.2256), das vielleicht für den Einstieg ganz gut brauchbar ist (Bresser Refraktor Achromat mit Koffer für 89,00 Euro). Was mir an dem Angebot gefällt, das das Teleskop gut auf Reisen mitzunehmen ist und für den Einstieg auch alles bietet inkl. Sternenkarte. Ich würde mir nur noch zusätzlich eine Barlow-Linse und einen Mondfilter sowie Literatur kaufen. Wenn ich mich mit meinem Sohn mal gut in die Materie eingearbeitet habe, dann können wir vielleicht auch mal auf ein besseres und grösseres Teleskop sparen. Das Bresser Refraktor Teleskop würde ich dann trotzdem weiterhin für Reisen verwenden, denn da was teures und schweres mitzuschleppen macht keinen Sinn.
    Vielleicht kennt ja jemand das oben genannte Bresser Teleskop und kann mir dazu was sagen, ob das für den Einstieg bzw. für Reisen was taugt?


    Liebe Grüsse und noch ein schönes Wochenende


    Eure Kara

  • Hallo Kara,


    das Teil taugt (wenn überhaupt) nur für Mond und Planeten.
    Mit einem Öffnungsverhälznis von 1:12 ist es wirklich sehr lichtschwach.
    Zumindest die Art der Montierung dürfte sehr Kinderfreundlich sein.


    Ich rate dir sehr, von dem Kauf erstmal abzusehen und erst das Treffen mit dem Stammtisch abzuwarten.
    Da gibt es ganz sicher freundliche Menschen, die euch mal einladen durch ihr Teleskop zu schauen.


    Meiner Erfahrung nach sind die allermeißten Leute erstmal sehr enttäuscht, wenn sie zum ersten Mal durch ein Teleskop schauen.
    Begeistern lassen sich die meißten nur mit Mond und Saturn. Vielleicht auch noch mit dem Orionnebel, da aber erst ab >8 Zoll.
    Das gilt umso mehr für Kinder.


    Um es mal klar auszudrücken:
    Bei deinen Preisvorstellungen wirst du einfach nichts finden, was etwas taugt!
    Am ehesten vielleicht noch einen gebrauchten Dobson mit Zubehör bei Ebay...
    Oft gibt es da gebrauchte Geräte in einem sehr gutem Zustand, weil diese mangels nachhaltigem Interesse kaum benutzt wurden.
    Sowas soll euch ja hoffentlich nicht passieren.


    Gruß,
    Thomas

  • Hi!


    Ich würde mal sagen, das wertvollste an dem Set ist der Koffer, sodass man es wirklich in den Kofferraum werfen kann:-)
    Die spezielle Kombi aus Teleskop und Montierung kenne ich zwar nicht, aber ähnliche Montierungen.


    Knackpunkt 1: Stative aus Alu-Profilen. Ich hab noch kein Alu-Profil gefunden, das mich überzeugt hätte, und in der Preisklasse erst recht nicht.
    Knackpunkt 2: Die Montierung. In Höhe stellst Du mit einem Feintrieb nach, Rechts-Links-Schwenks mittels Schubsen. Zum Einstellen anderer Objekte musst die die Höhenschraube lösen. Da lieber ein echtes Fotostativ (Videoneiger) mit Rutschkupplung.
    Knackpunkt 3: Optischer Sucher. Trägt den Namen zurecht, mit einem 5x24 wäre ich auch mehr am Suchen als am Beobachten.
    Knackpunkt 4: Aufbauzeit. Da das Gerät samt Stativ vollständig zerlegt wird, hast Du fast die selbe Aufbauzeit wie bei einem großen Teleskop, mit schnell mal Schauen ist da nichts. Wenn Du bei den Temperaturen zehn Minuten mit Aufbau und kleinen (Flügel-)Schräubchen beschäftigt bist, merkst Du das. Das wären mir viel zu viele Einzelteile.
    Knackpunkt 5: Sternkarte. Das Bild ist zwar unscharf, aber ich glaube, ich kenne so ein Modell. Die Sternbilder sind drauf (mit lateinischer statt deutscher Beschriftung und nur in einer Position lesbar), lohnenswerte Ziele fehlen allerdings. Da fährst Du mit der Sternkarte von Kosmos für 15 Euro besser, da sind auch die Doppelsterne und Deep-Sky-Objekte drauf, die bereits im Fernglas zu sehen sind.
    Knackpunkt 6: Okulare. Mit dem 4mm-Okular vergrößerst Du 150-fach, sogar der Händler gibt zu, dass mehr als 120x nicht sinnvoll ist, da das Teleskop einfach nicht mehr hergibt. Zum Thema Barlowlinse: Die beigepackten Okulare liefern bei kleinem Gesichtsfeld 35x und 56x Vergrößerung, mit 2xBarlow 70x (nahe an den 56x) und 112x - da wäre ein 6mm-Okular sinnvoller.


    Von daher ist das Teleskop leider eher was für den Ausstieg.


    Für das selbe Geld wäre das Celestron AstroMaster 70AZ meiner Meinung nach besser geeignet (falls es ein Refraktor werden soll), da das Zubehör durchdachter ist, die Öffnung einen Tick größer, die Aufbauzeit kürzer und das Stativ auf jeden Fall stabiler. Du brauchst dann allerdings noch eine Drehbare Sternkarte und eventuell einen Koffer o.ä., falls Du nicht mit dem Auto unterwegs bist. Ansonsten kannst Du das Stativ in den Kofferraum schmeißen und das Teleskop reinlegen, fehlt nur eine Pralinenschachtel und irgendwann ein Übersichtsokular sowie evtl. ein Ersatz für das 10mm (das aber kaum schlechter sein dürfte als die Huygens-Okulare, die Bresserbeilegt). Außer Koffer und Packmaß spricht meiner Meinung nach nichts für den kleinen Bresser, da wärst Du mit einem Fernglas besser dran, auch wenn letzteres halt nicht nach Teleskop aussieht...


    Die Frage ist natürlich auch, wie Du verreist - als Rucksacktourist, mit dem Auto oder Bahn/Flugzeug.


    Falls Platz ein absolutes Problem ist, lasst euch in München mal zeigen, was mit einem guten Fernglas alles geht. Das ist schon einiges und macht auch mehr Spaß als ein potentiell wackliger, aber kompakter Refraktor.


    Gruß,
    Alex

  • Hallo Kara,


    das Angebot ist etwas zum Verzweifeln ... und bringt Euch auf keinen Fall viel Freude. Was soll auch schon für 89 € erwartet werden ?? Alle Aspekte wurden hier bereits von Alex genannt - dann lieber erst einmal Gespräche auf dem Stammtisch abwarten und sich alles in Ruhe überlegen.


    Gruß


    Copernicus

  • Herzlichen Dank für eure Antworten.


    Alex, also das mit der aufwendigen, ständigen Aufbauzeit (und das auch noch im Dunkeln) hat mich absolut überzeugt, davon doch die Finger zu lassen. Diesen Aspekt hatte ich nicht bedacht.
    Thomas und Copernikus, ihr habt völlig Recht. Ich werde mich nächsten Monat zum Astro-Stammtisch in Dachau begeben und erst mal schauen, was es für Möglichkeiten gibt. Ich will mein Geld wirklich nicht für den erstbesten Schrott ausgeben.
    Das Problem dürfte vor allem darin bestehen, das die guten Geräte für Reisen (ohne Auto) zu schwer sind und die leichten, die gut zu tragen sind, nichts taugen.


    Lieben Dank und noch ein gutes 2009


    Eure Kara

  • Hallo Kara,


    leider ist Deine Vermutung nicht von der Hand zu weisen. Hintergrund: Um ein Instrument gut zu tragen bedarf es einer stabilen Montierung samt Stativ - und dies wiegt einiges. Es gibt hier natürlich Möglichkeiten - eine Möglichkeit wäre ein Alustativ mit einer Giro-mini Montierung und einem kleinen 3" Refraktor oder einem kurzen 4"er mit f5.


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Kara,


    es gibt meines Erachtens nichts einfacheres und intuitiveres als ein kleines Dobson-Teleskop.
    Auf jeden Fall würde ich aber ein paar mal durch das Teleskop anderer schauen, bevor irgendwas selber angeschafft wird.


    Im Raum München gibt es für Sterneninteressierte noch eine gute Kontakt-Adresse: Das ist der Verein Volkssternwarte München.
    Ich bin da selber Mitglied und gebe zB Montag abends Führungen (Winter Beginn 20:00).


    Meine Empfehlung ist, einfach mal (zB Montag abends) vorbeikommen und den Filius mitbringen. Bei uns ist die Bereitschaft, viel zu zeigen und zu erklären, sehr groß.


    Adresse: Ecke Rosenheimer / Anzinger Straße, Aufgang neben der Disko "Volksgarten" (ehem Pacha).


    Viele Grüße
    Julian

  • Ein kleiner Dobson ist sicherlich auch eine Möglichkeit - ein 8"f5 wäre eine Möglichkeit.
    Aber wohl nur im Eigenbau zu realisieren.
    Und einen Tisch benötigt man auch noch - wer will schon ständig auf den Knien hockend beobachten ?

  • Ich glaube, ihr verliert gerade das Zielpublikum wieder aus den Augen: Mutter mit (noch) kleinem Sohn, die ohne Auto unterwegs sind, und <=300 € ausgeben wollen. Der Dobson ist da schon gar nicht schlecht, die Höhe ist für einen 6-jährigen durchaus wohl noch ok, bei einem 6" oder 8" Gerät. Mit 300 € wird es bei 8" knapp, aber es gibt bei TS ja wie gesagt von Orion auch etwas kleinere Dobsons.


    Was ich unterstreichen kann ist, erstmal bei einem Stammtisch / Sternwarte / etc. vorbeizuschauen.


    Allerdings finde ich, dass man im Bereich um 300 € echt viel Spaß haben kann -- habe ich ja momentan auch. :) Und nachkaufen kann man mit der Zeit immer noch. Okulare, Filter, evtl. eine parall. Montierung, wenn der Sohnemann größer ist... Ich persönlich hab mich für einen Newton mit parall. Montierung entschieden, aber wenn ich auch nur mit Bus unterwegs wäre, würde ich wohl auch den Dobson nehmen.


    CS,


    Arne

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