Was machen Astronomen?

  • Hallo Thomas!


    Wenn Du mit dem Mathe Grundkurs gut zurecht gekommen bist, brauchst Du
    denke ich keine Scheu vor der Mathematik an der Uni zu haben. Der Vorbereitungskurs
    hat den Zweck, die Schulmathe wieder soweit in Gedächtnis zu bringen, daß
    man für die Übungen und Praktika der ersten Semester das nötige Handwerkszeug
    hat bzw. da reinfindet. Da die eigentlichen Mathematikvorlesungen systematisch
    vorgehen, kann man da zumindest im ersten Semester recht wenig von direkt anwenden.
    Als ich 1988 Chemie angefangen habe, gabs da in Tübingen einen NC drauf und ich
    habs geschafft, mir den Anmeldetermin falsch einzuprägen und kam dann prompt ne
    Woche zu spät und dann erst kurz vor dem Semester als Nachrücker rein ;) So
    hab ich mich erstmal für Physik eingeschrieben und den Vorbereitungskurs und später
    die Vorlesungen mitgemacht. Bei uns hat die ein Prof. Kümmerer, jetzt wohl in
    Stuttgart, für die Physiker gemacht, allerdings praktisch identisch zu den äquivalenten
    Vorlesungen der Mathematiker. In den Mathevorlesungen fängt praktisch jeder bei
    Null an, wenn er das nicht vorher als Hobby betrieben hat. Dieses Definition-Satz-Beweis
    Schema der Mathematik hat auch einen ganz eigenen Charme und es kann sehr befriedigend
    sein, wenn man selber kleine Beweise hinbekommen hat, auch wenn man sich die Zähne dran
    ausbeißen kann ... Irgendwo wird aber auch nur mit Wasser gekocht und ich hatte meine
    schulzeitliche Ehrfucht vor der echten Mathematik auch recht schnell abgelegt.


    Viele Grüße,
    Jens

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Arp</i>
    <br />
    was noch zu erwähnen sei, ist das Englischkentisse sehr vorteilhaft sind, da man später im Studium auch öfter mal englische Fachliteratur lesen muss.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Arpad,


    also ich denke an den Englischkenntnissen wird es nicht scheitern, denn zum Glück hab ich Englisch LK und bin dort mit meinen Leistungen auch ganz zufrieden.[:)]


    Gruß Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    <br />
    das ist auch eine Frage dessen wie stark du dich in Mathe einschätzt und wie das Niveau in eurem Grundkurs ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Caro,


    also ich schätze mich in Mathe, wenn ich so meine Noten anschaue, eigentlich schon gut ein. Naja bis auf die letzte Mathearbeit in Stochastik, die ich echt vergeigt hab [xx(] (Stochastik ist so ein Thema das mir im Moment noch nicht so in den Kopf will). Aber jetzt bei den Markoffketten geht es wieder aufwärts. Über das Niveau in meinen Grundkurs weiß ich nicht so recht etwas zu sagen, da ich keine Vergleiche zu anderen Grundkursniveaus habe. Die meisten Schüler mit Mathe GK haben die gleiche Lehrerin wie ich und somit auch fast denselben Unterricht.


    Gruß Thomas [:)]

  • Sehr interesanete Diskussion :) Ja, auch ich will bald Physik ander TU Berlin studieren. Mit Mathe, Physik und Englisch als LKs dürfte das ja wohl kein Problem sein und mit meiner 13 Punkte Facharbeit über "Das Leben der Sterne im hrd" steig ich doch gleich ins dritte Semester ein. slo wünscht mir glück Anfang Januar schreib ich meine Abi-Arbeiten (und nein, ich fliege danach nicht nach Malle...).


    Physik hat übrigens wirklich (fast) niergends einen NC. Im Gegensatz zu so Schmiererfächern wie Medienwissenschaften und BWL :D ;) Selbst Geschichte und Philosophie haben an vielen Unis einen NC!

  • Hallo Stefan,


    leider bin ich auf einem Gymnasium mit dem Schwerpunkt Wirtschaft. Das kommt weil ich, bevor ich von der Realschule auf das jetzige Gymnasium gewechselt bin, noch nicht so ein starkes Interesse für Physik entwickelt hatte, das kam erst zu Beginn der Oberstufe. Auf meiner Schule gibts leider keine naturwissenschaftliche Fächer wie Physik und Chemie als Leistungskurs, gerade aufgrund des starken Wirtschaftsbezuges.


    Gruß Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Im Gegensatz zu so Schmiererfächern wie Medienwissenschaften und BWL :D <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi, ratet mal, wie man in so einem 'Schmierenfach' wie BWL die Schmierfinke los wird [:D]
    Zu meiner Zeit funktionierte das so: Vorkurse in Mathe (Analysis, Algebra auf Oberstufenniveau) und Pflichtkurse Statistik (deskriptive St., wie man Zahlen des Stat. Bundesamtes liest/erzeugt) und Stochastik im Grundstudium.
    Spätestens bei der Berechnung des Wertes eines Optionsscheins nach Black-Scholes, landet man bei einer Differentialgleichung, die Physiker von der Brown'schen Bewegung her kennen. (Was für ein Zufall...)


    Hier mal ein Link für den BWLer Einstieg mit Mathe: http://www.wisostat.uni-koeln.…athMeth/VorkursWS0809.pdf
    Die Schulmathematik wird in 4 Wochen zusammengefasst als Einstiegshilfe durchgemacht, und das bei Nicht-Physikern. In der Vorkurs-Klausur heißt es nur lapidar: bestanden/nicht bestanden.


    Noch ein Hinweis:
    Schaut euch die einschlägigen Internetseiten der Universitäten mal an. Da wimmelt es von Lehrplänen, E-Learning-Programmen und Hinweisen. Die schreiben das schließlich nicht für die 'Katz'.


    EDIT: Die Wiso-Fakultät der Uni Köln bietet sogar eine Test zur Selbsteinschätzung der Mathekenntnisse an:
    http://www.ilias.uni-koeln.de/ilias/goto_uk_tst_27898.html


    Gruß

  • Hallo,
    ich habe das Thema jetzt auch schon länger verfolgt und auch ich habe ein Interesse am Beruf des Astronomen bzw. Physikers. Bis es soweit ist, dauerts noch ein wenig (momentan 11 Klasse Oberstufe). Im nächsten Jahr haben wir ein Praktikum, gibt es da Möglichkeiten bei denen ein Oberstufenschüler mal in diesen Berufszweig reinschnuppern könnte?

  • Hallo zusammen,


    bei mir liegt das Studium zwar schon ein paar Jahrzehnte zurück, aber damals hat man nicht eben mal Physik studiert, um sich nach dem Diplom auf Astronomie zu spezialisieren. Es gab da schon etliche Stolpersteine.
    Von denen, die mit mir das Physikstudium begonnen haben, hat gerade ein Drittel das Diplom geschafft. Zwei Drittel haben vorzeitig aufgegeben oder mußten aufgeben. Sie sind jedenfalls auf der Strecke geblieben. Ich gehe davon aus, daß keiner von denen die Physik aus Verlegenheit gewählt hatte und keiner von denen in den einschlägigen Schulfächern eine Niete war. Ich will niemanden erschrecken, aber die vorstehenden Beiträge scheinen mir die möglichen Schwierigkeiten zu sehr auszublenden. Wie das heute ist, weiß ich leider nicht.


    Gruß


    Kurt

  • Hallo Jonas,


    die meisten astronomischen Institute tun sich schwer damit, echte Praktika für Schüler anzubieten. Es ist häufig recht schwierig, ein sinnvolles Projekt an der Hand zu haben, bei dem jemand ohne die entsprechenden Kenntnisse aus dem Studium gut mitarbeiten kann und auch versteht was er da tut. Meistens läuft es dann darauf hinaus, daß man irgendwelche vorgefertigten Versuche abarbeitet, was ich persönlich immer als ziemlich öde empfand. Es lohnt sich auf jedenfall, sich einfach mal umzuhören, was bei dir in der Umgebung überhaupt angeboten wird. Bei uns in HH ist es beispielsweise so, daß die Praktikumsplätze fürs allgemeine Betriebspraktikum (zwei Wochen mit zwei Tage Wissenschaft, zwei Tage Bibliothek, zwei Tage Photolabor, zwei Tage Elektroniklaber, zwei Tage Werkstatt, zwei Tage Verwaltung) oft über ein Jahr im Voraus vergeben sind. Und wer ein reines Wissenschaftspraktikum machen will, muß sehr großes Glück haben, daß gerade ein entsprechendes Projekt da ist...


    Gruß,
    Caro

  • Hallo Kurt,


    weiter oben gesagtes gilt nach wie vor:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    Vielleicht zum Abschluß noch ein Wort zum Physikstudium, das die Grundlage des Astrophysikerberufs ist. Physik hat nicht umsonst den Ruf, kein leichtes Studienfach zu sein. Nach dem Ende des ersten Semesters hat sich die Zahl der Studenten im Vergleich zum Beginn halbiert, die Ansprüche gerade im theoretischen Bereich sind hoch. Uni-Mathematik ist etwas, das auch für mich, der ich Mathe in der Schule sehr gerne mochte, nur sehr schwer bis gar nicht verdaulich war.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Abbrecherquote im Studiengang Physik beträgt 50%. Die meisten davon gehen in den ersten Wochen des ersten Semesters, weil sie einfach sehen, daß Physik zu studieren eben doch nicht so ist wie sie sich das vorgestellt haben. Fast alle die das erste Jahr durchstehen, bleiben dann aber auch bei der Stange (da gibts schöne Statistiken in den ehemals Physikalischen Blättern, nun Physik Journal, ich habe die Links zu den Online-Versionen gerde nicht zur Hand). Die Abbrecherquote von 50% ist aber nicht nur ein Phänomen der Physik, sie betrifft praktisch alle anderen Studienfächer auch.
    Gerade Physik war mangels NC in Prä-Studiengebühren-Zeiten ein beliebtes Fach um sich einfach mal eben so einzuschreiben, wenn man gerne das Semesterticket oder den günstigen Krankenkassenbeitrag haben möchte. Was ich live erlebte: "Also ich bin nur hier, weil ich ins Uni-Volleyballteam will." Ich schätze mal, Studiengebühren und das strenge Nachweissystem von Bachelor und Master sieben solche Fälle nun aus.


    Caro

  • Hallo Caro,


    da scheint sich einiges geändert zu haben. Solche Juxstudenten, wie Du sie erlebt hast und die früh aussteigen, gab es damals so gut wie nicht. Das große Sterben fing erst mit dem sich nahenden Vordiplom an.


    Gruß


    Kurt

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