Spiegel dünner schneiden

  • Hallo Nachtaktive,


    Kann mir jemand mitteilen ob es möglich ist einen 10 cm dicken fertigen Spiegel in der Dicke zu halbieren? Wir haben ein altes Teleskop geschenkt bekommen darin befindet sich ein Hauptspiegel mit 14,5" und einer Dicke von 10 cm, das Ding ist natürlich dementsprechend schwer, wäre natürlich ideal in zu halbieren, z.B. mit einem Wasserstrahlschnitt, hat da wer eine Ahnung davon?


    mfg
    Martin

  • Hallo Martin,
    meine Meinung: Lass ihn so, wie er ist. Eine fertig polierte Scheibe zu halbieren, heißt nichts anderes als zwei gewöhnliche Glasscheiben zu haben, aber keinen Teleskopspiegel. Es gab gute Gründe, dass man früher Spiegel so dick machte, vor allem, weil das Glas andere Qualitäten hatte. Außerdem musst Du erst mal einen Finden, der Dir die Scheibe halbiert. (Ich könnte mir vorstellen, Mamor-/Granitverarbeitung etc., bei Wasserstrahl weiß ich nicht, ob die auch 36cm sauber durchtrennen.) Aber unterm Strich würde ich mich nicht wundern, wenn ein Rohling bei Stathis billiger ist. Dass Du beim Halbieren die polierte Form erhalten kannst, daran glaube ich nicht. Aber auch da, könnte man vorab erst mal per Foucault/am Stern testen, wie gut die überhaupt ist. Je besser, desto mehr Gründe nix zu ändern, je schlechter, desto mehr Gründe dem Spiegel ein Ende zu setzen und nix mehr zu investieren. In der Summe zweimal nix. Wie gesagt, meine Meinung.
    Gruß

  • Hallo Martin,


    10 cm Dicke bei 14,5 Zoll, was für ein Klotz. Die haben halt früher nicht gekleckert.


    Mit Wasserstrahlschneiden kommt man niemals durch 35 cm Dicke. Es geht jedoch mit einer Bandsäge. Siehe z.B. alten Threat wie es Aachener Quarz-Glas mit dem 455x70 mm Rohling von Frank Gasparini gemacht hat http://www.astrotreff.de/topic…RCHIVE=true&TOPIC_ID=7392 (Mitte der Seite). Das ist recht aufwändig und daher nicht billig (vermutlich teurer als 2 neue 14" Rohlinge von mir[8D] <-- vorsicht ironische Eigenwerbung). Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sich durch die Spannungsfreisetzung auf einer so großen Fläche die Oberfläche verziehen (kein Rohling ist zu 100% spannungsfrei). Ich vermute stark, dass man den Spiegel mindestens neu polieren muss. Eventuell wird der Verzug sogar so stark, dass neu überschleifen angesagt ist[8].

  • Hi Martin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Kann mir jemand mitteilen ob es möglich ist einen 10 cm dicken fertigen Spiegel in der Dicke zu halbieren?...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wenn schon, dann mindestens in 3 Scheiben aufteilen. Diese wären dann rein rechnerisch immer noch dicker als die "Standard"- Borofloatscheiben von Stathis[:o)]


    Ernsthaft, ich würde keinen weiteren Gedanken über die Machbarkeit verschwenden. Die Spiegelform geht bei der Trennung mit Sicherheit zum Teufel. Das hab ich mal bei der Abspeckung eines fertigen 16" Spiegels erfahren müssen. Wenn es um die Beschaffumg von Rohlingen für ein neues Projekt geht würde ich aus Kosten- und Risikogründen lieber Borofloatscheiben kaufen.


    Gruß Kurt

  • kann jetzt kompletter blödsinn sein aber was mir da spontan einfällt wäre mit einer fräsvorrichtung mit flex und diamantscheibe das ding dünner schleifen. Sowas wurde ja hier schon oft beschrieben zum vorfräsen der kurve. Das spannungsproblem damit allerdings noch nicht behoben.


    grüße
    martin

  • Hi,


    man kann Rohlinge mit einer Diamant-Kreissäge durchsägen. Das Sägeblatt muss im Durchmesser etwas grösser als der Rohling sein. Man lässt das Blatt langsam laufen (mit Getriebemotor) und verwendet Wasserkühlung. Der 15mm dicke Rohling für mein 8" f/4 Zollstock-Teleskop ist auf diese Weise entstanden:
    http://www.astro-electronic.de/reise.htm


    Gruss
    Michael

  • Hallo,


    Vielen Dank für eure Antworten, mir ging es lediglich um Gewichtsreduzierung, die einzige Möglichkeit die ich sehe ist mit reinem Wasserstrahlschnitt, schon wegen der Temperatur die bei einer z.B. Flex oder anderem Gerät enstehen würden, und dem Spiegel nur Schaden.
    (==&gt;)Jürgen,<i>Zeig uns lieber ein Bild von dem Teleskop</i>
    Das mach ich sobald das Ding einegermaßen brauchbar wird.
    Ist ein uralt Teil, alles Handarbeit Fangspiegelstreben, Hauptspiegelhalterung, etc. nur der Tubus und der OAZ sind scheinbar gekauft. Wobei ich mir beim Tubus noch nicht so sicher bin, besteht aus gepreßtem Karton. Nach Spiegeltest werden wir, sollte der Spiegel keine Gurke sein, einen Dobson rum bauen der dann für die Vereinsmitglieder da ist.


    mfg
    Martin

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