Filterfolie zusammenkleben?

  • Hallo!


    Ich hab hier noch mehrere Reste an Filterfolie liegen, und nachdem mein altes Sonnenteleskop nun wohl endgültig kaputt ist wollte ich damit den 150mm Skywatcher ausstatten. Die Teile sind dafür aber zu klein, man müsste sie zusammenkleben. Mit Sekundenkleber oder sowas. Geht das oder bekomme ich dann Augenprobleme oder schmilzt einfach die Folie weg? Neue Folie ist verdammt teuer und es ist auch Schade um die ganzen Reststücke.


    Bis Dann,


    Michael

  • Hallo Michael,


    an den Klebestellen haettest Du dann die doppelte optische Dichte, sprich
    einen schwarzen Streifen. Auf eine Luecke (Aufkleben auf einen neuen Traeger,
    Tesafilm waere mir da zu gefaehrlich wegen Abloesen) wuerde ich es nicht
    ankommen lassen wollen.


    Viele Gruesse,
    Jens

  • Hallo,


    sagt mal Leute: Les' ich denn falsch oder habe ich etwas falsch verstanden?
    WIE TEUER IST DENN DEIN AUGENLICHT???? Ist Dir das keine EUR 20 für ein Stück
    poplige Folie wert????


    Das kann ich jetzt echt nicht glaubern - sorry.


    Es gibt hier irgendwo eine Berechnung, wieviel Energie bei plötzlich ausfallendem Sonnenfilter am Auge ankommt und Du fragst, ob Du dann eventuell Augenprobleme bekommen kannst.
    --> Ja, DIE bekommst Du dann garantiert bei 150mm Öffnung, wenn Deine Klebenaht nicht hält.


    Grüße
    Rolf

  • Hallo Michael,
    die kleinste Naht erhältst Du, wenn Du die zwei Folienreste mit den zu klebenden Rändern bündig aufeinanderlegst, dann einen Rand zusammenklebst und anschließend die zusammengeklebte Folie aufklappst. Mit Linealen und Klemmen/Wäscheklammern die Randbereiche "abklemmen" und mit Sekundenkleber o.ä. zusammenkleben, die Aufklappnaht beim Kleben glatt gedrückt halten. Den "Klebesteg" schön gleichmäßig auf 5mm schmal-schneiden und senkrecht zur Folie stehen lassen.


    Wenn Du dann beim Aufstecken an die Teleskopöffnung den Filter mit dem Klebesteg parallel zu den Fangspiegelstreben ausrichtest, dann sollte das IMHO nicht weiter stören.


    Egal wie Du es machst: Zur Sicherheit vorher einen Test der Folie im Gegenlicht machen, ob die Klebenaht auch schön dicht ist. Sonst könnte es ins Auge gehen, buchstäblich. Denke an die Gefahren beim schauen in die Sonne. Als vorsichtiger Mensch kannst Du die Falznaht auch flach auf die Folie anlegen, so dass der Bereich sich überlappt. Das ist dann wie eine extra-dicke Fangspiegelstrebe.
    Ganz vorsichtige testen vorab auch den passenden Kleber aus - an Probestückchen der Folie, ob die Klebenaht wetterfest, reisfest, lichtdicht ist.


    Gruß


    PS:
    Tesa und andere Klebestreifen haben sicherlich ein anderes Ausdehnungsverhalten als die Filter-Folie, so dass die Naht sicherlich aufwerfen wird. ->Da hilft nur Ausprobieren.
    Da gäbs aber noch so ein Alu-Klebeband, zum (dampfdichten) Verkleben von Glaswolle-Isolationsfolien (im Dachstuhl). Vielleicht kannst Du da mal einen halben Meter auftreiben.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: geissinger</i>
    <br />Hallo,


    sagt mal Leute: Les' ich denn falsch oder habe ich etwas falsch verstanden?
    WIE TEUER IST DENN DEIN AUGENLICHT???? Ist Dir das keine EUR 20 für ein Stück
    poplige Folie wert????


    Das kann ich jetzt echt nicht glaubern - sorry.



    Grüße
    Rolf



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na so hätte ich es jetzt nicht vormuliert, aber sinngemäss hätte ich die selbe Antwort gegeben.


    Mir wäre das zu gefährlich.



    Gruß Jürgen

  • Hallo Jürgen, hallo Rolf,


    den Deckel zusammenzukleben, mit dem die Filterfolie auf die Tubusöffnung gesteckt wird, das geht aber noch, oder?


    Wenn man wirklich vorsichtig sein will, dann dürfte man ein Folie erst gar nicht benutzen. Einmal mit dem Ellenbogen dagegen und das Teil fliegt vom Teleskop (wenn ich die verschieden Konstruktionen hierzu rekapituliere), ein Kugelschreiber ... und da wäre ein 5mm-Loch (was erst mal nur kräftig blendet, zum Verbrennen wärs noch zu klein.)


    Immer das Risiko im Verhältnis zu den anderen Risiken sehen. Entweder ist mir die Folie zu gefährlich, dann besser gar nicht damit anfangen (so wie ich) oder nicht, dann darf man auch zusammenkleben.


    Gruß

  • Hi Kalle,


    Basteltips sind ja gut und oft sehr hilfreich- aber bei dieser Frage???


    Ich kann mich da nur Rolf anschließen- 20€ oder von mir aus auch 40€ für ein Stück Folie in genügender Größe sind im Verhältnis zu einem verbrannten Auge garantiert nicht zu teuer.


    Und Michael- die kleinen Teile die noch vorhanden sind- verkauf sie oder mach dir Filter für ein Fernglas daraus, dann wären sie sinnvoll eingesetzt.


    Kopfschüttelnd


    Stefan

  • Hallo Kalle,


    ich habe genau aus diesem Grund meine Filterfolie verklebt UND mit einem Ring + Schrauben am Filterhalter verspannt. Der komplette Filter sitzt stramm auf dem Rohr und ist mit einer Gummischnur am Scope zusätzlich gesichert. Diese gerollten Pappstreifenhalter von der Folienanleitung finde ich ehrlich gesagt schlimm.


    http://www.stern-fan.de --&gt; Zubehör --&gt; Tuning Tipps&Tricks --&gt; Sonnenfilter Refraktor / Sonnenfilter Fernglas


    Bei der Folie muss man aufpassen. An sich ist diese Folie sehr stabil gegen stumpfen Druck. Ich habe das mal getestet, in dem ich meinen Zeigefinger durch die gespannte Folie "durchstechen" wollte. Hierfür ist einiger Druck von nöten.
    Allerdings - und diesen Effekt kennt man von den Folien, in denen CD's eingeschweißt sind - wenn die Folie einen Riss hat, reißt diese Stelle quasi ohne Widerstand komplett durch.


    20 EUR für ein wenig mehr Sicherheit sollte also gut angelegt sein.


    Grüße
    Rolf

  • Hallo Kalle,


    Damit nichts passiert, halte ich den Folienfilter vor jeder Beobachtung erst einmal gegen die Sonne und fahre ihn ab, ob es Löcher gibt. Bei der Beobachtung wird der Filter dann am Teleskop gesichert, indem die *Halterung* mit Tesa oder Isolierband am Tubus festgeklebt wird - lieber eine Lage mehr als eine weniger. In der Nähe von meinem Objektiv haben dann eh keine scharfen Gegenstände was verloren, und wenn jemand meine Linse mit seinem Ellenbogen bedroht, kann ich ganz schnell ganz rabiat werden...


    Mit den Pappstreifen-Halterungen hab ich bislang keine schlechten Erfahrungen, nutze die aber auch nur am Fernglas; für die kleineren Refraktoren sind fertige Plastikfassungen im Einsatz - da ist die Klebestelle unter einer Plastikabdeckung, ob sich da die Beschichtung ablöst, ist grad egal - liegt ja im Schatten.


    Im übrigen finde ich deine Postings gewagt: Erst riskante Klebetipps geben und dann schreiben, dass Du keine Folie verwendest, weil sie dir ohnehin zu riskant ist... Bei der Argumentation könnte man auch sagen: Entweder fahr ich gar kein Auto, oder ich verzichte bei Nachtfahrten prinzipiell auf Tempolimits, Sicherheitsgurte und Beleuchtung - ein Risiko besteht ja so der so. Es macht schon einen Unterschied, ob grundlegende Sicherheitsrichtlinien eingehalten werden oder nicht, und dazu gehört:
    *** Benutze nichts sicherheitsrelevantes, was defekt ist. ***


    =&gt;Michael: Bau dir aus den Filterresten eventuell kleinere Filter für Fernglas oder Sucher, aber mach um Himmels Willen keine Bastelversuche mit kaputter Folie. Das ist das Risiko wirklich nicht wert. Falls doch, klär erst mal ab, ob Du eine Berufsunfähigkeitsversicherung o.ä. hast, die bei sowas auch genug zahlt, damit sich die 20 Euro Ersparnis wirklich lohnen :) Ich bezweifle aber, dass die da mitmachen...


    Gruß,
    Alex

  • Hallo Michael,


    versuche doch einfach mit dem größten Reststück einen kleineren Filter zu bauen. Man muss ja nicht zwangsweise die volle Öffnung nutzen.


    Viele Grüße,
    Raphael

  • Hi,
    wie gesagt, wer mit Folie einen Filterhalter basteln will (und kann), dazu die Folie verklebt und zuschneidet, der darf IMHO auch die Folie zusammenkleben. Die Art der Ausführung und die Sorgfalt sollte halt passen und wird von jedem nach seinem Gusto durchgeführt. Auf Risiken und Nebenwirkungen wurde von mir und allen hier hingewiesen, nicht nur beim Basteln, sondern auch im späteren Betrieb. Wenn die optische Leistung darunter leidet, dann sollte man über Alternativen nachdenken.


    Und, ob ich zwei Folien zusammenklebe, oder - wie Raphael vorgeschlagen - die Folie in eine Ringblende einklebe oder - was generelle Voraussetzung ist - die Folie in einen Haltering einklebe ... wo ist da der Unterschied? Das Teil bleibt superempfindlich gegen Beschädigungen (insb. beim Transport und Aufbau).


    Gruß


    Gruß

  • Hallo Kalle,


    normalerweise wird eine Filterfolie nicht nur flach aufgeklebt, sondern mit einem umlaufenden Ring verspannt UND verklebt.
    Es ist daher schon ein Unterschied, ob ich die Folie mitten im Sichtfenster "nur" zusammenklebe, ganz zu schweigen, von der Idee an sich...
    Es weiß doch kein Mensch, welcher Kleber dafür überhaupt geeignet ist, um genau DIESE Kunststofffolie incl. Beschichtung sicher und dauerhaft zu verbinden.


    Die intakte Folie an sich ist stabiler, als sie aussieht. Die Verarbeitung und Montage ist entscheidend.


    Daher meine Meinung: Filterfolie sollte niemand im Sichtbereich zusammenkleben und auch nicht dazu ermuntert werden.


    Grüße
    Rolf

  • Moin Michael,
    bitte was ist an der Folie verdammt teuer?
    Wie wichtig ist Dir Dein Augenlicht? Dieser Thread ist absoluter Wahnsinn.
    Mich wundert, wieso der nicht gelöscht wird.

  • Hallo Kalle,


    Der Unterschied ist, dass alle Klebearbeiten und Schnitte da stattfinden, wo ohnehin kein Licht hinkommt. In den Bereichen, auf die Licht fällt, ist die Folie am Stück und unbeschädigt.
    Ein Herschelkeil oder Glassonnenfilter ist ja auch nicht gefährlich, weil rechts und links von der Objektivfassung bzw. dem Okularauszug kein Filter ist - wobei Glas einen wesentlich höheren "Klirrfaktor" hat, wenn es runterfällt, als ein Folienfilter (von denen mir schon einige runtergefallen sind, ohne beschädigt zu werden). Glas benötigt eine wesentlich vorsichtigere Handhabung, da es spröder ist und man gleich viel mehr Geld kaputt macht.


    Gruß,
    Alex

  • Hallo,


    einerseits befürwortet ihr (Alex, Rolf, Stefan et.al den prinzipiellen "Bastelwahnsinn" (um den Begriff aufzunehmen) mit Folie. Andererseits lehnt Ihr es ab, wenn man eine Klebenaht mehr macht. Ich verstehe da eure Logik nicht. Die Gefahren mit dem "Lichtblick" bleiben doch die Gleichen: Entweder wird sauber verklebt, dann hält das Ganze, oder man baut "Mist". Warum soll eine Klebefuge am Rand denn besser halten, als eine andere, gefalzte?


    Kopfschüttelnd: Wer mit den gleichen Materialien und gleichen Geschick an so was ran geht, hat auch das "gleiche" Risiko. Die Eintrittswahrscheinlich mag selten sein, die Folgen dafür drastisch. Mit und ohne Klebenaht. Aber das Risiko in einem Falle einzugehen im anderen abzulehnen, ist willkürlich. Denn IMHO 90% des Gefahrenpotential rühren davon, dass der Filter sich im falschen Moment insgesamt vom Tubus löst (Windstoß, unsauber aufgesteckt, vielleicht ein Sach-UNkundiger, der erst den "Deckel" abnehmen will, etc.).


    Ich hatte mal einen Ex-Filter, der wurde kurze Zeit später beim Transport geschädigt und das war's für mich (auch mangels Interesse) mit Sonnenfilter. Das Zeug ist im Ergebnis mir zu empfindlich.


    Gruß



    Hallo Rolf,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Wahnsinn hat eine neue Dimension (--&gt; da braucht es keine grüne 5mW-Laserdiskussion mehr :) )<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hast Du jetzt einen Augenschaden? [B)]

  • Hallo Kalle,


    für mich ist das schon ein großer Unterschied ob ich die Folie z.B. zwischen zwei Stück rund ausgteschnittener Folie flächig verklebe oder ob ich zwei oder mehr Stück Folie zusammenklebe um anschließend durchzusehen.


    Wurde ja schon angesprochen- weißt du oder jemand anderes hier wie die Folie darauf reagiert?


    Im schlimmsten Fall sieht man keine Veränderung- aber die Folie wird an dem Klebefalz für infrarot oder UV durchlässiger weil der Kleber oder Lösungsmmittel aus dem Kleber die Beschichtung der Folie angreift.
    Diese Art "basteln mit Folie" damit zu vergleichen das jemand ein Stück Folie in eine Fassung einbaut- und das als ebenso unbedenklich hinzustellen [B)][:0][V]


    Also nochmals- 20€ für ein neues großes Folienstück sind mir meine Augen schon wert.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Kalle,


    Der Unterschied ist, dass bei sachgerechtem Arbeiten alle Arbeiten an der Folie in den Bereichen stattfinden, die entweder im Inneren der Filterfassung verschwinden oder gar außen am Teleskop rumflattern, auf jeden Fall aber einen guten Sicherheitsabstand zum Strahlengang haben. Die Teile, die vor der Optik liegen und Licht abkriegen, sind unberührt und so, wie sie der Hersteller geliefert hat. Wenn beim Filterbasteln was kaputt geht, dann in einem Bereich, der ohnehin im Dunkeln liegt. Ob sich die Folie aus der Fassung löst, kann man ja beim Aufbau überprüfen - da sollte man sowieso die Folie gegen die Sonne halten. Wenn dann was flattert, sind Maßnahmen einzuleiten.


    Beim "Zusammentackern" von Folienresten würde mit Lösungsmitteln o.ä. aus dem Klebstoff dagegen genau in den Bereichen gearbeitet, die das Sonnenlicht passiert. Ob die Folie in der Fassung noch Licht blockiert, ist mir egal, solange sie sich nicht völlig in Wohlgefallen auflöst. Bei der Folie, die in der Nähe des Strahlengangs ist, gehe ich dagegen kein Risiko ein.


    Zur Sicherung des Filters während der Beobachtung habe ich gestern auch eine halbe Rolle Isolierband verbraten, da geh ich kein Risiko ein. Auch stramm sitzende Pappröhren kriegen von mir immer noch einen Klebestreifen verpasst, damit sie nicht abfallen können.


    Auch einen Glasfilter kann irgendein Idiot abnehmen oder nicht richtig fest schrauben, und beim Herschelkeil hab ich auch schon mal den letzten Graufilter vergessen - gut, dass ich immer erst mal die Hand hinter das Okular halte. 100%ige Sicherheit hast Du nie, aber würdest Du auf die Idee kommen, einen zersprungenen Glasobjektivfilter mit Sekundenkleber zusammenzukleben und wieder einzusetzen, nur weil irgendwer schließlich auch den ursprünglichen Glasfilter in die Fassung gesetzt hat? Hoffentlich nicht.


    Gruß,
    Alex

  • Hallo,


    also ich würde keine Sonnenfilterfolie zusammenkleben. Da ist das Augenlich wirklich zu wertvoll. Die 20,- € für einen neuen Bogen sollte man ausgeben. Das der Filter in einer stabilen Fassung dann auch fest vor der Öffnung montiert sein muss, sollte eigentlich jedem klar sein.


    Viele Grüße


    Carsten

  • Hallo,


    Ich schliesse mich Carsten an.
    Auch ich würde niemals einen Folienfilter zusammenkleben. Da sind mir meine Augen viel zu wertvoll.


    Das ein Filter einen festen halt am Teleskop haben sollte, das versteht sich von selbst.
    Ich benutzte einen Glasobjektivfilter in dessen Fassung ich noch Türdichtungsbänder eingeklebt habe damit der auch richtig stramm am Tubus sitzt.


    Gruß
    Gerd

  • Hallo Alex,
    Vorweg:
    Mein Vorschlag zur Klebenaht nimmt diese Naht genau aus dem Strahlengang, da immer unbehandelte Folie davorliegt. Eine gefalzte Naht, die wie eine FS-Strebe im Strahlengang liegt. Und auf die Bastel-Gefahren habe ich - wohl deutlich - hingewiesen.


    Allerdings halte ich es für Heuchelei, einmal das Basteln zu erlauben, ein andermal nicht oder vorzuschreiben, was man darf, ohne zu wissen, wie geschickt es umgesetzt wird.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beim "Zusammentackern" ... in der Nähe des Strahlengangs ... gehe ich dagegen kein Risiko ein. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei mir ist keine Rede vom "Tackern", auch rede ich nicht von einem - bildlich - "Kirchenfenstermosaik". Dagegen tragen Deine Sicherungsmaßnahmen, so wie ich sie lese (und die ich auf Teleskoptreffen öfter so ähnlich gesehen habe) deutliche Züge der Improvisation (Klebeband, Flattergefahr am Rand etc.). Eine Risikoabwägung sieht IMHO anders aus. Anscheinend ist nicht das Basteln das Problem, sondern der Betrieb und mangelhafte konstruktive Vorüberlegungen, wie man das Teil sicher befestigt. (Betrachte das nicht als Vorwurf.)


    Gegenfrage:
    Wie stark darf den so eine Folie stramm gezogen werden? M.E. gar nicht, denn die im Kunststoff eingebette/aufgetragene Metall-Schutzschicht verträgt dies nicht. Daher sind stramm sitzende Pappfassungen etc. von vorne herein tabu, ebenso unter Zug aufgespannte Folien im Ring verklemmt.


    Hat jemand bei den "strammen Pappfassungen" auch mal daran gedacht, dass so eine z.B. typ. GSO-Blechröhre gar nicht kreisrund ist, sondern nur oval, gerade so, wie die vier FS-Streben es hinbiegen, und dass deshalb die Filterfolie (vorher kreisrund gebastelt) ins Ovale gezerrt wird? Womöglich mangels Markierung jedesmal in anderer Richtung? Dass die Sonnenerwärmung ebenfalls das Rohr verzieht...


    Hat jemand unter Risikoabwägung eine Warnbeschriftung auf der Filterfassung? (Profi-like schwarz auf gelben Hintergrund)
    "SONNENSCHUTZ-FILTER - NICHT ENTFERNEN - ERBLINDUNGSGEFAHR". Kostet nämlich nichts, hilft vielleicht dem potentiellen DAU, der es sonst mit einem Deckel verwechselt.


    Wird passend zum Filter ein Drehpack/Kiste/Koffer gebaut/angeschafft, damit die Folie beim Transport im Auto nicht zerdrückt wird?


    Fakt ist doch, dass die Folie und die meisten Fassungen eine Low-Cost-Lösung sind, die nur bedingt dauerhaft eingesetzt werden können. Es sei denn, man baut/kauft richtig und bastelt nicht nur. Dann sind allerdings 20-40 Euro für frische Filter-Folie das geringste Problem.


    Gruß

  • OK, dann muss ich wohl umdenken, war ja nur eine Idee, ich werde es wohl besser lassen. Das ich Leichtsinnig bin glaub ich nicht, ausprobiert hätte ich das nicht einfach so, deshalb hab ich ja gefragt ob das denn sicher ist. Manchmal haben komische Ideen in diesem Haus schon für tolle Dinge gesorgt, also war es einen Versuch Wert.


    Aber da nach der Umstellung auf Winterzeit sowieso kaum noch Möglichkeiten zur Beobachtung sind, ist das auch nicht schlimm.


    Bis Dann,


    Michael

  • Hi!


    Meine Filtereigenbauten gehen bis ca. 10 cm Öffnung (Refraktor und Fernglas), wobei ich den inneren Ring immer zuerst zusammengeklebt habe, nachdem ich ihn um den Tubus gewickelt habe - und zwar so, dass er noch ohne Rütteln, aber mit viel schieben abgeht. Je nach Tubus-Öffnung ist der Pappring 2-4 Fingerbreit, sodass da ansich schonmal nichts rutschen kann. Bei der Anleitung der Folie steht ja bereits drin, dass sie nicht gespannt werden soll, dementsprechend hat sie genug Luft, um Wellen zu schlagen, wenn der Ring eingedrückt wird - und auch fertige Folienfilter haben keine glatte Oberfläche, sondern sind locker. Wenn ich jetzt ein quadratisches Stück Folie zwischen zwei Papphülsen stecke, kann durchaus ein Stück herausragen und "flattern" - ob ich das jetzt festklebe oder nicht, ist reine Optik, bzw. ich kann nicht nur den Pappring, sondern auch die überstehende Folie mit Klebeband festkleben. Außerdem zeigt die überstehende Folie, ob die Folie beim Einpassen verrutscht ist oder noch gut sitzt. Darüber hinaus sitzt die Pappfassung - wie auch die kommerziellen Kunststoffvarianten - locker genug, dass Tubusausdehnung durch Erwärmung völlig schnurz ist - für den sicheren Halt sorgt der Klebestreifen.


    Umgekehrt: Wenn ich beim Abbau nach einer öffentlichen Veranstaltung zwei Minuten lang damit beschäftigt bin, Sicherungs-Klebeband zu entfernen, bevor ich den Filter abnehmen kann, dann macht das auch kein neugieriger Gast, bevor ich eingreifen kann. Daher habe ich auch keine Warnhinweise drauf: Ein Teleskop wird bei der Sonnenbeobachtung nämlich NIEMALS alleine gelassen! Eher nehme ich es von der Montierung, als dass ich es unbeaufsichtigt stehen lasse. Wenn ich alleine mit Folie beobachte, begnüge ich mich auch mit zwei Streifen Tesa, aber wenn andere Leute auch durchschauen, gelten ganz andere Maßstäbe. Gestern hatten wir Tag der offenen Tür im Verein - bei acht Stunden Dauerbeobachtung gehe ich kein Risiko ein. Ich will auch nicht ausprobieren, ob irgendwem beim Blick in die Lichtfalle eines Herschelkeils was passieren kann (im Kleingedruckten steht, man sollte nicht Richtung Prisma reinblicken), und nachdem wir bei der Sonnenprojektion schon erlebt haben, dass jemand trotz unserer Warnung sein Kind aufgefordert hat, durch das Okular zu schauen, und wir das nur noch verhindern konnten, indem wir das Teleskop verstellten (der Vater hatte sein Kind schon Richtung Okular geschoben, sinngemäß mit den Worten "Der Onkel von der Sternwarte hat doch keine Ahnung, da kannst Du gefahrlos reinschauen"), bin ich von der Projektion bei öffentlichen Beobachtungen auch abgekommen (Außer mit Sonnenprojektionsapparaten wie dem Solarscope - das ist wirklich sicher). Und da benutz ich lieber ein paar Lagen mehr Klebeband als nötig, das zeigt dem Betrachter auch, dass wir es ernst meinen.


    Gelagert werden die Fassungen, mit denen ich arbeite, übrigens entweder in Papp- oder Holzkartons, meist in weiches Papier (zur Not Zewa o.ä.) eingeschlagen. Der älteste Sonnenfilter aus Folie, den ich kenne (Folie in eine Kunststoffhalterung eingebaut) ist seit Mitte der 1990er in Betrieb. Man muss den Filter halt genau wie einen Glasfilter und sonstige Zubehörteile behandeln und immer auf Beschädigungen überprüfen.


    Das Risiko, dass das Lösungsmittel die Folie angreift, ist mir viel zu hoch, um Klebstoff in der Nähe des Lichtwegs einzusetzen. Und falls sich bei deinem Vorschlag irgendetwas löst und der Filter doch nicht perfekt über den Streben sitzt, entsteht ein Loch, das das Licht ungehindert passieren lässt.


    Vielleicht kann ja ein Vergleich mit dem Auto helfen: Wenn beim Auto der Auspuff abfällt, habe ich kein Problem damit, ihn mit Draht festzubinden und weiterzufahren. Aber wenn was an den Bremsen ist, flicke ich die Bremsschläuche nicht mit Sekundenkleber und Tesa, sondern lasse wen kommen, um die Teile auszutauschen.


    Bevor ich jedenfalls Filterfolie im Strahlengang zusammenklebe, würde ich mich erst mal erkundigen, ob meine Krankenkasse und meine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlen, wenn da was passiert, oder ob die da nicht - zu Recht, wie ich denke - die Zahlung ablehnen würden (und die Beiträge zur Sicherheit trotzdem schon mal erhöhen würden).


    Bei selbstgebauten Folienfiltern gibt es genug Erfahrungswerte, die zeigen, dass das sicher ist, wenn man es richtig macht.
    Jemandem zu empfehlen, Filterreste zusammenzukleben und darauf zu vertrauen, dass die Fangspiegelstreben im Zweifelsfall schon als Rettungsnetz helfen, ohne das jemals selbst langfristig ausprobiert zu haben, ist nichts, was ich gutheißen könnte.


    Gruß,
    Alex

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